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Rane MP2015 Test

Rotary-Mischer wie der Rane MP2015, also DJ-Mischpulte, bei denen die Kanallautstärke mit Potentiometern und nicht mit Fadern geregelt wird, sind ohne Frage gerade ziemlich en vogue. Und dabei sollte man nicht den Fehler machen, das Phänomen als Modeerscheinung abzutun, denn tatsächlich geht vom haptischen Schrauben am Gerät ein nicht unerheblicher Suchtfaktor aus. Mit idealem Timing bringen Rane also ihre neueste Mischpultkreation auf den Markt. Einen Vierkanal-Rotary-Mischer, der nicht nur mit Anschlussvielfalt, sondern auch mit umfassenden Kanal- und Summenfiltern sowie Controller-Funktionalität auftrumpfen kann. Und trotz seines digitalen Innenlebens ist der MP2015 eine wahre Augenweide für alle Freunde edlen Designs, dessen Ursprünge in der goldenen Analog-Ära liegen. Natürlich muss so ein Schmuckstück nicht zweimal klopfen, um Einlass in das Bonedo-Teststudio zu bekommen.

rane_mp2015_teaser

Details

Auspacken

Dem schnörkellosen Karton entnehme ich den Mixer, ein Kaltgerätekabel, ein schickes blaues USB-Kabel, eine Treiber-CD sowie ein englischsprachiges Benutzerhandbuch und einen Hinweiszettel, der darüber Auskunft gibt, dass zum Zeitpunkt der Auslieferung noch keine Windows-Treiber verfügbar waren. Das Handbuch ist umfassend, übersichtlich und recht verständlich geschrieben. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Reisebegleitung des Mischers.

Erster Eindruck

Ich habe lange keinen Mixer mehr unter den Fingern gehabt, dem ich das Prädikat „Liebe auf den ersten Blick“ zugestehen würde, dem MP2015 schon. Bereits wenn die Hände beim Herausheben aus der Verpackung die Seitenteile aus Holz mit Rane-Prägung zu fassen bekommen, macht sich Begeisterung breit. Wenn dann der Mixer mit seinem stylischen Bedienfeld aus aufwendigen Chrom-Potiköpfen mit wunderbar griffigen Ummantelungen vor einem steht, die langen 16-segmentigen LED-Pegelanzeigen anfangen Signal zu geben und man die durchweg hintergrundbeleuchteten, sicher schaltenden Taster drückt, ist man von dem Mischpult vollständig in den Bann gezogen. Dann setze ich den Zollstock an und lese bei einer Höhe von 8,3 Zentimetern eine Breite von 33,3 und eine Tiefe von 35,5 Zentimetern ab, woraus sich das luxuriöse Platzangebot erklärt, das einem genug Raum lässt, um jedes Poti voll umfassen zu können. Lobenswert ist dabei auch die übersichtliche Beschriftung in schöner sachlicher Typo mit dem kleinen Designkniff, dass die Kanalnummern in römischen Zahlen ausgeführt sind – sehr hübsch.

Fotostrecke: 4 Bilder Das könnte euer künftiger Arbeitsplatz sein: Bedienoberfläche des MP2015.

Anschlüsse

Der Blick auf die rückseitige Anschlusssektion offenbart, dass der MP2015 so ziemlich jedem für einen Vierkanal-Mischer denkbaren Anschlussszenario gerecht werden kann. Von links nach rechts gesehen startet das Konnektivitätsfeld mit zwei soliden Erdungsrändelschrauben. Und ich meine hier wirklich Schrauben und nicht die unzweckmäßigen Schräubchen, die man sonst oft antrifft. Darunter sitzt die Kaltgerätebuchse nebst versenktem Power-Taster, der versehentliches Abschalten nahezu unmöglich macht. Auf der gleichen Höhe wie die Erdungsschrauben sind die beiden USB-Ports A und B platziert sowie eine LED, die Auskunft über den Verbindungsstatus gibt. Sehr gut. Darunter wurde ein einzelner Stereo-Cinch Aux-In verbaut. Es folgt die Stereo-Session-In/Out-Scheife, die im Cinch- und S/PDIF-Format (umschaltbar) ausgeführt ist. Sämtliche vier Eingangskanäle folgen demselben Prinzip: Erst kommt die digitale S/PDIF-Buchse, darunter ein Stereo-Cinch-Pärchen und über der Eingangszeile sitzt ein Schiebeschalter, mit dem ich den betreffenden Eingang zwischen Phono-, Line- und Digitalquelle umschalten kann.
Weiter rechts schließt sich dann eine XLR/Klinke-Kombibuchse mit zuschaltbarer Phantomspeisung an, darunter dann ein Stereo-Cinch-In/Out zum Einschleifen eines externen Effekts. Die Sensitivität lässt sich zwischen +4 und -10dB wählen. Ausgangsseitig stehen dann ein Klinke-Booth- und ein XLR-Master-Out bereit, die beide symmetrisch sind. Neben einem Stereo-Klinke-Kopfhörerausgang auf der Frontplatte, stehen an der Stirnseite zwei weitere Kopfhörerausgänge bereit. Einer davon als Standard-, der andere als Miniklinke und alle dürfen gleichzeitig benutzt werden. Klasse.

Fotostrecke: 3 Bilder Anschlüsse satt: Das rückseitige Buchsenfeld.

Kanalzüge

Die vier Eingangskanäle sind identisch aufgebaut: Sie starten im Norden mit dem Eingangswahlschalter, der neben den USB-Eingängen A/B, den rückseitigen Eingang (Phono/CD/S/PDIF) oder den AUX-Kanal selektiert. Mit dem Sub-Taster entscheide ich, ob der Kanal in den Submix geleitet werden soll. Es folgen der Gain-Regler (+15 dB) und die dreibandige EQ-Einheit mit einem Regelbereich der von Auslöschung bis +6 dB reicht. Der Verweis des Herstellers, dass es sich hier um ein Linkwitz-Riley Filter vierter Ordnung handelt (LR-4) verrät, dass die Filter mit einer Flankensteilheit von 24 dB zu Werke gehen.
Neben dem EQ sitzt eine 16-segmentigen Pegelanzeige, die den Bereich von -24 bis +10 dB und Overload eindrucksvoll visualisiert. Darunter schließt sich der Kanalfilter-Knopf an, nebst einem Taster, der das Filter aktiviert und einem Kippschalter, mit dem ich zwischen Highpass, High/Lowpass und Lowpass selektieren kann. Dabei ist das Multimode-Filter in der Resonanz regelbar, was allerdings auf den ersten Blick nicht ganz eindeutig ist, denn das zugehörige Poti versteckt sich ein bisschen unscheinbar im Submix-Kanalzug.

Fotostrecke: 2 Bilder Reichlich Möglichkeiten bei der Quellenwahl.

Routing/Summe

Im Bereich der Signalverteilung hält der MP2015 eine ganze Menge Features bereit, die ihn zu einem äußerst flexiblen Arbeitsgerät machen. Man muss sich mit den möglichen Signalwegen allerdings zunächst ein bisschen vertraut machen. Relativ einfach zu verstehen ist die Adressierung des Submix-Kanals aus den Einzelkanälen heraus: Einfach den Sub-Taster drücken und das Signal landet dort. Es ist aber auch möglich, den USB-Aux-Eingang und die Effektschleife via Taster auf den Sub zu legen. Die Effektschleife darf übrigens wahlweise im Sub- oder Master-Kanal arbeiten und das mit regelbarem Effektanteil (0 – 100%).
Neben der FX-Schleife ist aber auch noch ein Session-In/Out vorhanden, der sowohl im Send- als auch Return-Anteil frei justierbar ist. Nicht ganz glücklich bin ich allerdings mit dem Umstand, dass sich der Mikrofonkanal nicht als separates Signal via USB an den Rechner schicken und sich auch nicht dem Sub-Kanal zuweisen lässt. Denn die Möglichkeit, eventuelle Vocals getrennt vom musikalischen Geschehen aufzunehmen, würde die Einsetzbarkeit des MP2015 in vielen Szenarien sinnvoll erweitern.
Sind alle Quellen fein austariert zusammen gemischt, geht es auf die Summenschiene, die vom Isolator-EQ dominiert wird. Mit drei großen Potis herrsche ich über den Pegel des betreffenden Bandes im Bereich von totaler Auslöschung bis +10 dB. Mit den beiden etwas kleineren Potis steuere ich dann die Grenzfrequenz des Mittenbandes nach oben (1 kHz – 8 kHz) und unten (80 Hz – 640 Hz). Ein zusätzlicher Taster aktiviert den EQ oder setzt ihn in den Bypass-Modus.

Fotostrecke: 2 Bilder Das einzige (etwas) Komplizierte am MP2015: der Aux-In und die FX-/Session-Schleife.
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Praxis

Wie eingangs schon gesagt: Windows-Treiber waren zum Zeitpunkt des Tests noch nicht verfügbar. Da Rane nun aber wahrlich keine „Wald-und-Wiesen-Firma“ sind und bislang noch für jeden ihrer Mischer Windows-Treiber geliefert haben, ist das aber nur eine Frage der Zeit. Am Mac brauche ich dank Core Audio keine Treiber, um den Mischer mit Audiomaterial zu füttern.
Möchte ich jedoch in die Interna des Pults vordringen, wird die Installation unumgänglich. Auf den Seiten „General” und „Deck Inputs I-IV” hält das „Rane Control Panel” eine Vielzahl von Stellschrauben bereit, um das Pult auf das persönliche Setup zu trimmen. Hier findet sich Triviales, wie etwa das Umschalten des Main-Out von stereo auf mono oder die Wahl des MIDI-Kanals, aber auch Wichtigeres, wie etwa eine Klangregelung für den Kopfhörerausgang und das Aktivieren des MIDI-Port-Modus zum Senden von MIDI-Daten. Ein Fenster weiter kann ich dann für jeden der vier Eingangskanäle die Phono-Empfindlichkeit zwischen 5 und 10 mV (in 0,5 mV-Stufen) festlegen und entscheiden, ob das Signal vor oder nach der Klangregelung an den Audiowandler weiter geleitet werden soll. Außerdem lassen sich hier die Grenzfrequenzen des Dreiband-EQs zwischen 300/3000 Hz und 150/6000 Hz umschalten – wow.

Fotostrecke: 4 Bilder 10 x In und 14 x Out: der MP2015 ist eine vollwertige Soundkarte.

Um die Fähigkeiten als Soundkarte zu erproben, starte ich zuerst einen Testlauf mit Ableton Live. Nachdem Mac OS den Mischer ohne Anstalten erkannt hat und die rückseitige, sehr helle USB-LED signalisiert, dass das Kabel korrekt verbunden ist, öffne ich die Voreinstellungen von Ableton. Der MP2015 erscheint hier erwartungsgemäß als Core Audio Gerät mit 14 Eingängen und 10 Ausgängen. Die Latenz lässt sich mit der minimalen Puffergröße von 32 Samples auf flinke 6,5 Millisekunden drücken.
Nächste Anlaufstelle ist dann Traktor – vornehmlich, um mich zu vergewissern, dass die versprochene Controller-Funktionalität gegeben ist. Spätestens hier braucht man dann auch das Control Panel, um „Port MIDI Enable“ zu aktivieren. In Traktor zeigt sich der MP2015 dann erwartungsgemäß als Audiogerät und als MIDI-Controller. Ein schneller Überflug über rudimentäre MIDI-Learn-Kommandos (Kanallautstärke, EQ, Gain, Filter) ist jedenfalls erfolgreich.

Fotostrecke: 2 Bilder Der MP2015 ist nicht nur Soundkarte, sondern auch ein vollwertiger MIDI-Controller.

Phono Preamps

Kommen wir nun zu den Phono-Preamps Phono-Preamps: Die liefern ein blitzsauberes und wunderbar dynamisches Signal beim Eingangsverstärker ab. Im Vorteil sind hier sogar Besitzer eines alten Turntables, der über keinen integrierten Vorverstärker verfügt, sondern noch auf externe RIAA-Entzerrung und Verstärkung angewiesen ist. Apropos Eingangsverstärker: Aufgrund der 32 Bit Signalverarbeitung und der resultierenden 192 dB Dynamikumfang gelang es mir zu keinem Zeitpunkt, egal ob mutwillig oder fahrlässig, den MP2015 pegeltechnisch zu überfahren. Verzerrung ausgeschlossen.

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Phono-Preamp (1) vs Referenz-Preamp (2)

Der darauf folgende Dreiband-EQ macht ebenfalls einen hervorragenden Job: Im Cut sorgt er bestimmungsgemäß für eine vollständige Auslöschung der gewählten Frequenzen, im Gain bewirken die eher sanften 6 dB eine gezielte Akzentuierung und die Möglichkeit, unstimmiges Material beim Mixen anzugleichen. Im Gegensatz zum Filter sind die Potis im EQ-Bereich in der 12-Uhr-Stellung leicht gerastert. Erstaunlich: Die Grenzfrequenzen der EQs darf ich über das Control-Panel sogar im laufenden Betrieb ändern. Welcher Einstellung man nun den Vorzug geben sollte, ist natürlich Geschmackssache. Die 150/6000-Option deckt natürlich einen weiteres Spektrum in den Mitten ab, wohingegen die 300/3000-Einstellung mehr Raum im Bass und in den Höhen lässt. Ich persönlich empfand letztere ein bisschen zupackender und moderner, erstgenannte eher etwas edler und dezenter.
So in Form gebracht, wandert das Signal in die Filterschaltung, die wahlweise im High- oder Lowpass- oder Dualmode-Betrieb arbeitet. Es deckt dabei das komplette Spektrum von 20 Hz – 20 kHz ab, sodass ich bis zur kompletten Signalauslöschung kurbeln kann und das mit frei einstellbarer Resonanz. Egal in welcher Einstellung, das Filter klingt erstklassig. Mein persönlicher Favorit ist ganz klar der Dualmode, bietet er in beide Richtungen (HP/LP) doch genug Regelweg, um die Filterfahrt ausreichend feinfühlig zu gestalten und gleichzeitig die Flexibilität, nahtlos vom einen in den anderen Modus zu wechseln. Beim reinen High- und Lowpass-Betrieb ist ein bisschen Routine gefragt, denn die Regelbewegung folgt logisch dem Frequenzspektrum. Sprich: Im Fall des Highpass bewirkt ein Linksanschlag des Potis gar nichts, dreht man es im Uhrzeigersinn (die Bässe weg) wird das Signal langsam ausgedünnt, bis es beim Rechtsanschlag ganz verschwindet (beim Lowpass genau umgekehrt)
Diese Einstellung birgt natürlich die Gefahr, dass der DJ, nachdem er einen Track komplett weggefiltert hat, die Poti-Stellung vergisst und beim nächsten, achtlosen Aktivieren des Filter-On-Tasters die Musik kurzerhand unterbricht. Nicht nur deshalb, sondern auch weil er direkt zwei Filtermodelle (HP/LP) in einem umsetzt, mochte ich den Dualmode grundsätzlich lieber. Ferner, weil dann die Reglerbewegung aus der 12-Uhr-Stellung heraus erfolgt (12 Uhr = keine Filterung, nach links = Lowpass, nach rechts = Highpass). Am Rande möchte ich lobend erwähnen, dass sämtliche Taster-Schaltvorgänge absolut ohne hörbare Knackser erfolgen.

Muss man wissen: Das Resonance-Poti wirkt auf alle Kanäle.
Muss man wissen: Das Resonance-Poti wirkt auf alle Kanäle.
Audio Samples
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EQ @150 und 6000 Hz EQ @ 300 und 3000 Hz Filterfahrten (High Pass, Dual, Lowpass)

Einen tadellosen Klang und eine immense Verstärkungsleistung findet sich auch beim Mikrofoneingang, der zusätzlich mit einer einfachen High/Low Frequenzgewichtung ausgestattet ist. Etwas überrascht war ich allerdings vom Duck-Taster, der wider Erwarten keine Sidechain-Kompressionsschleife aktiviert, sondern lediglich eine temporäre Lautstärkeabsenkung, solange ich den Knopf gedrückt halte. Noch ein bisschen enttäuschender ist allerdings der Umstand zu werten, dass sich das Mikrofonsignal nicht separat an den Rechner senden lässt. Das hätte das Einsatzspektrum des MP2015 im Studio nämlich noch mächtig erweitert. Aber vielleicht ist hier ja sogar softwareseitig noch was machbar … Firmware-Update, Rane?!
Um das Publikum beim Ausprobieren von Tracks und Filtereinstellungen nicht zu irritieren, sind natürlich alle Kanäle inklusive Sub-Kanal vorhörbar. Ein hintergrundbeleuchteter Taster gibt über den Status Auskunft. Der Kopfhörerverstärker verfügt über gigantische Lautstärkereserven und liefert selbst hochohmigeren Vertretern mehr als genug Strom auf die Membran. Wahlweise agiert er dann im regulären Cue- oder im Split-Cue-Modus.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Mikrofoneingang im Detail.

Schlussendlich landet die Mischung beim Dreiband-Isolator mit seinen regelbaren Grenzfrequenzen. Ob man diesen jetzt für dramatische Cuts oder für die homöopathische Austarierung der Raumakustik und Anlage nutzt, ist natürlich Geschmackssache. Beides ist jedenfalls möglich, denn der Regelbereich der einzelnen Bänder, vom vollen Cut bis zu voluminösen Gain, lässt einen weiten Spielraum zu.
Für mich persönlich am erstaunlichsten war allerdings, wie sehr ich mich in meiner anfänglichen Einschätzung geirrt hatte, dass ich mit dem Rotary nun einen etwas behäbigen, auf lange, sanfte Übergänge angelegten Stil fahren würde. Das Gegenteil ist der Fall: Da von den Potis und den dahinterliegenden Funktionen (EQ, Filter, Volume) ein extremer „Spiel-mit-mir“ Reiz ausgeht, fand ich mich unversehens in wildesten Filter-Sessions mit mindestens drei laufenden Tracks wieder. Zweiter Punkt: Ich dachte im Vorfeld, dass ich bevorzugt mit einem Rechtsanschlag der Potis arbeiten und den Gain so wählen würde, dass ich die Kanal-Rotarys voll aufreißen kann. Mitnichten. Tatsächlich ging ich unbewusst zu einem Mix-Stil über, bei dem die Volume-Potis überwiegend auf 15 Uhr standen. Dies entspricht Position 8 auf der 10er-Skalierung und lässt „Luft“ nach oben.  

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Isolator-EQ div. Sweep/Crossover
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Fazit

Es gibt diese, zugegebenermaßen eher seltenen Augenblicke, wo man am Ende eines Tests vor dem Gerät steht und sich denkt: „Ja, so und nicht anders“. Beim Rane MP2015 ist das der Fall. Egal ob ich nun auf das völlig durchdachte Gesamtkonzept schaue, mir den erstklassigen Sound anhöre oder mich schlicht von dem fantastischen Design betören lasse: Dieses Mischpult ist ein Augen- und Ohrenschmaus. Aber vor allem ist es eine wahre Freude, damit zu arbeiten. Und zwar in allen denkbaren Szenarien. Aufgrund der reichhaltigen analogen und digitalen Anschlussmöglichkeiten ist mit dem Rane vom reinen Analogbetrieb, über Hybrid-Setups bis hin zum Controller/Soundkarten-Verbund so ziemlich alles machbar, was das DJ-Herz begehrt. Das wirklich Faszinierende ist am Ende aber zu sehen und zu hören, wie elegant es den Entwicklern hier gelungen ist, die Digitaltechnik mit allen ihren Vorteilen im Hintergrund unauffällig ihren Dienst verrichten zu lassen, während man sich als Benutzer auf der sexy designten analogen Bedienoberfläche austoben darf. In der Summe ist Rane hier klanglich und konzeptionell ein wirklich außerordentlich guter Mischer gelungen, dessen relativ hohen Preis ich in Anbetracht der Ausstattung und Verarbeitung für völlig angemessen halte. Zwar hätte ich mir am Ende noch gewünscht, dass sich der Mikrofonkanal als separater USB-Stream abgreifen lässt, das wiegt allerdings nicht so schwer, als dass ich dem MP2015 in der Summe die „High Five“ aberkennen würde. Denn die vollen fünf Disco-Sterne haben sich Rane mit dem MP2015 wirklich redlich verdient. 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Hervorragendes Design
  • Gute Verarbeitung (Gesamt und Detail)
  • Sehr guter Workflow und Bedienlogik
  • Hervorragende Vorverstärker
  • Durchdachtes und flexibles Konzept
  • Exzellenter Klang und Parametrisierung der Filter
  • Controller- und Soundkarten-Funktionalität
  • Dualer USB-Eingang
Contra
  • Routing nicht ganz eindeutig
  • Mikrofonkanal wird nicht separat an Rechner geleitet
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Rane MP2015 Test
Für 2.599,00€ bei
Rane MP2015, Digitaler 4+1-Kanal-Rotary-Mischer
Rane MP2015, Digitaler 4+1-Kanal-Rotary-Mischer
Kommentieren
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Mykken sagt:

#1 - 08.05.2015 um 11:52 Uhr

0

Edles Teil, wobei mir Fader echt lieber sind.

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Jule sagt:

#2 - 09.05.2015 um 16:06 Uhr

0

Hammer das Teil, hatte auf der Messe die Gelegenheit, es auszuprobieren. Klingt edel und dann noch Doppel-USB.

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Toby O. Rink sagt:

#3 - 23.10.2016 um 12:04 Uhr

0

wo lässt ich denn am mixer z.B. ein Recorder anklemmen wie z.B. ein zoom h6? Über die Session Anschlüsse?

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NUMINOS sagt:

#4 - 24.10.2016 um 10:10 Uhr

0

Hey Toby,jepp, genau dafür kann man die Session-Anschlüsse (auch) verwenden.bestNUMINOS

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