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Golden Age Project Pre-73 MKII Test

DETAILS

Einige Unpässlichkeiten mancher ursprünglicher Neve-Geräte bleiben einem beim Pre-73 der schwedischen Firma GA Projects erspart. So kann man einfach einen simplen Mono-Preamp kaufen und mit seinen üblichen Kabeln anschließen. Eingangsseitig dürfen es Mikrofon- (selbstverständlich auch phantomgespeiste), Instrumenten- und Line-Signale sein, die durch die Schaltung hochverstärkt werden. Die trafosymmetrischen Inputs für Line und Mikrofon befinden sich rückseitig, was bei Verwendung im Rack natürlich entweder gehörig nerven kann oder die Nutzung einer Patchbay voraussetzt. Das ist aber halb so schlimm, weil glücklicherweise beide gesteckt bleiben und über den frontseitigen, typischen Neve-Regler eingestellt werden. Vorne befindet sich sinnvollerweise der 100 kOhm-Instrumenteneingang, der per “DI”-Switch geschaltet wird und per grüner LED über seinen Schaltstatus Auskunft gibt. Rechts daneben wird die Phantomspeisung aktiviert und die Impedanz für den Mikrofoneingang von 300 auf 1200 Ohm umgeschaltet. Dies hat je nach Mikrofon und Signal einen merklichen Klangunterschied zur Folge und wird glücklicherweise in immer mehr Preamps angeboten. Ganz rechts außen lässt sich das Signal übrigens invertieren.

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Zwei Regler stehen aus dem Gerät hervor. Der Output-Gain rechts verfügt über keine aufgedruckte Werteskalierung. Das “Meter” ist eher ein “Micro-Meter”, denn es arbeitet mit genau vier LEDs für Output-Pegel von -10, 0, +10 dB und “Clip”. Vor dem Gain liegt übrigens noch ein Insert-Send-Return. Das spricht einmal für die Verwendung im Rack, denn dort ist so etwas ungemein praktisch, außerdem kann man ja dort das Hochpassfilter setzen, das ich so schmerzlich vermisse.

Der eigentliche Gain bedarf einer Erklärung, vor allem für Neve-Neulinge. Der 73 arbeitet mit zwei schaltbaren Gainstufen, die jeweils nur drei Transistoren beinhalten. Gain beinhaltet quasi die Auswahl der Inputs Line oder Mic/DI. Wird für Mikrofone ein Anheben um mehr als 50 dB benötigt, tritt eine zweite Gainstufe in Kraft, die mit weiteren fixen 30 dB unterstützt. Dass insgesamt 80 dB Schub gegeben werden kann, ist eine wirklich gute Nachricht, vor allem für Besitzer von Bändchen-Mikrofonen!
Golden Age rühmt sich, keine integrierten Schaltkreise zu verwenden, sondern das gesamte Gerät diskret nach Original-Schaltplänen aufzubauen. Das ist generell eine gute Wahl und ermöglicht zudem eine einfachere Reparatur, sollte einmal etwas defekt sein. Auch erstaunlich in dieser Preisklasse ist die Verwendung einer Class-A-Schaltung. Was dabei nicht ganz ins Bild passen will, ist das externe Netzteil des Pre-73. Der Fairness halber sollte ich aber anfügen, dass es planungsseitig weitaus aufwändiger (und deutlich teurer) wäre, ein solches möglichst ohne hörbare Störungen in ein winziges Gehäuse zu quetschen. Die Auslagerung der AC/DC-Spannungswandlung hält die Schweden aber glücklicherweise nicht davon ab, einen Power-Switch zu integrieren. Zu finden ist das gute Stück samt LED ganz links auf der Frontplatte.

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Florian Anwander sagt:

#1 - 16.11.2011 um 21:55 Uhr

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Hallo,Danke für den Bericht. Das ist sicher nicht der Preamp den man sich als einziges Stück anschaffen sollte, aber wenn man mehrere Geräte zur Auswahl haben will, dann ist diese Kiste sicher interessant.Zum Theme externes Netzteil: externe Netzteile werden von Zulieferern eingekauft, die für diese Netzteile die sündteure EMV-Prüfung gemacht haben. Würde ein Kleinhersteller wie GA das Netzteil in sein Gerät einbauen, dann müsste er die gleiche technischen Prüfungen finanzieren und sie auf den Preis der entsprechend kleine Auflage umlegen. Ich nehme an, das Ding würde dann gleich mal 200 Euro mehr kosten.
Die Steckernetzteile hingegen werden in Millionenstückzahlen produziert; da fällt der Anteil der EMV-Prüfungskosten am Stückpreis kaum auf.Gruss, Florian Anwander

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pimpifax sagt:

#2 - 28.12.2011 um 21:12 Uhr

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Beim Vergleich mit dem Solidstate und dem Tube ist letzterer leider im Pegel unverhältnismäßig lauter, als die ersten beiden. Ansonsten fällt mir ebenso bei jenem eindeutig eine überbetonung der Zischlaute auf.

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pimpifax sagt:

#3 - 28.12.2011 um 21:13 Uhr

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...und selbstverständlich vielen Dank für den ausfürlichen, aufschlussreichen Testbericht. ;-)

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