Fluid Audio Fader Series F4 und F5 Test

Und wieder weht ein frischer Wind in das Einstiegssegment aktiver Studiomonitore! Diesmal in Form von zwei Modellen der amerikanischen Firma Fluid Audio. Und diese kommen von keinem geringeren als Kevin Zuccaro, der bei JBL begann und sich später unter anderem für das Lautsprechersegment von M-Audio verantwortlich zeigte, bevor er im Jahr 2011 seine eigene Klangschmiede ins Leben rief. Wie sich die beiden Monitor-Frischlinge im Alltagstest schlagen, haben wir für euch getestet!

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Details

Die Fluid F4 und F5 sind Studiomonitore, die preislich ganz klar im Einstiegssegment positioniert sind und als Paar verkauft werden. Beide haben jeweils 2-Wege zu bieten. Beim Hochtöner handelt es sich um einen 1-Zoll Silk-Dome, der hinter einem leichten Waveguide im Frontpanel sitzt und welcher ab einer Frequenz von 2,5 kHz vom Tief/Mittentöner getrennt wird. Der Tieftontreiber besitzt im Falle der F4 einen Durchmesser von 4-Zoll, wohingegen der Woofer der F5 ganze 5-Zoll misst. Dieser Umstand erklärt im Übrigen auch die Zahlengebung beider Modelle. Das F steht hingegen sicherlich für Fader.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Fluid F4 im Paar. Nur ein Speaker hat den Fader!

Bei beiden Modellen kann man sich über einen vorderseitigen Lautstärkeregler in Form eines Faders freuen. Bei der F4 macht dieser Regler am meisten Sinn, da es hier nur EINEN Fader für BEIDE Boxen bzw. Kanäle zu finden gibt, während die F5-Monitore JE EINEN EIGENEN Regler besitzen. Dass dies für häufiges Lautstärkeändern wenig hilfreich bzw. zu umständlich ist, sollte einleuchten, denn exaktes Lautstärkepegeln – links und rechts gleichzeitig – ist langwierig.
Die Gehäuse beider Speaker bestehen aus schwarz folierten MDF-Platten mit Kunststoff-Frontbaffel und bringen pro Paar 10 kg (F5) bzw. 6,5 kg (F4) auf die Waage. Die Gehäusegrößen unterscheiden sich demnach nur geringfügig (F5: 260 x 175 x 195mm / F4: 222 x 150 x 172mm HxBxT), und optisch gibt es ebenfalls eine Menge Gemeinsamkeiten, wobei sich erst bei genauester Betrachtung Detail-Unterschiede feststellen lassen.
Der Hauptunterschied beider Modelle bezieht sich meiner Einschätzung nach klar auf die Anzahl der Endstufen und dem so zu Grunde liegenden Prinzip der Speaker: Während bei der F5 der linke und rechte Speaker identisch sowie jeweils “Bi-Amped” sind und aktiv getrennt wird, sieht dies beim kleineren Modell ganz anders aus: Hier verfügt nur ein Speaker über einen Stromanschluss und eingebaute Endstufen. Der andere Speaker wird wie bei einer Hifi-Anlage mit einem konventionellen Lautsprecherkabel und damit “passiv” angeschlossen. 
Entsprechend differenziert lesen sich auch die Leistungsangaben: Während die F4 mit 30 Watt Endstufenleistung pro Speaker auskommt, spendierte man dem Tieftöner der F5 immerhin 40 Watt und dem Hochtöner noch einmal gesonderte 30 Watt. Dies führt natürlich zwangsweise zu leicht unterschiedlichen Kennwerten des Übertragungsverlaufs und des maximalen Schalldruckpegels, große Kühlrippen haben aber beide zu bieten:

   F4    F5
Übertragungsverlauf:
(ohne Eckfrequenzen)
   69Hz – 22kHz         49Hz – 22kHz
Schalldruck:
(A-weighted)
   90dB    100dB

Auch hinsichtlich der Anschlüsse gibt es Unterschiede zu vermelden: Während die F5 alle Anschlussmöglichkeiten wie XLR, Klinke und Cinch rückseitig beheimatet, wird bei der F4 auf einen XLR-Anschluss verzichtet. Dafür finden sich frontseitig an der kleineren Box aber noch weitere Anschlussmöglichkeiten, die wiederum der großen Box fehlen.
So befindet sich also an der Stelle, an welcher die F5 einen Bassport-Schlitz besitzt, bei der F4 ein Kopfhörerausgang und ein alternativer „Aux-Eingang“. Der Bassport der kleineren Box befindet sich indessen auf der Rückseite. Filter zur Raumanpassung finden sich übrigens an keinem der beiden Modelle. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Extra-Anschlüsse der “linken F4”.

Zur Rückseite gibt es also weiter nicht viel zu sagen, außer dass sich hier noch der Stromanschluss und der Hauptschalter befinden. Bei der kleinen F4 ist das Stromkabel fest montiert, die “großen” F5 hingegen haben jeweils einen IEC-Kaltgeräteanschluss. Die F5 kann darüber hinaus auch noch einen von außen zugänglichen Voltage-Selector vorweisen, wobei es dann natürlich gilt, die Sicherung zu wechseln.
Den Schaltzustand zeigen beide mit einer dezenten, kleinen blauen LED in der Front zwischen Hoch- und Tieftöner an. Ich traue es mich fast gar nicht zu sagen, aber hier wirkt das blaue Leuchten aufgrund der klitzekleinen Aussparung im Frontbaffel fast schon edel. Sollte die Box in den Auto-Standby schalten, leuchtet die LED rot – und das Paar verbraucht im Leerlauf so nur noch rund 0,05 Watt statt 16 Watt (F4) bzw. 21 Watt (F5), wenn ein Signal anliegt. 
Auch das Fluid Gummi-Logo sieht nicht ganz bescheiden aus, wie manch günstiges “Sticker-Logo”. Besonders lobenswert auch das Einschaltverhalten, was keinerlei Knacken oder Ähnliches veranstaltet, sobald der Strom an- oder aus-  bzw. das ganze System mit einem Master geschaltet wird.
Positiv fällt bei beiden Modellen außerdem noch die Dreingabe von dünnen, aber passenden Isolation-Pads bzw. Moosgummi-Platten auf, die das schwingende Gehäuse vom Schreibtisch bzw. vom Stativ zwar nur wenig entkoppeln, immerhin aber Gehäuse und Tisch vor Kratzern schützen. 
Das beiliegende, gedruckte Handbuch ist informativ und in englischer, deutscher, schwedischer, französischer und niederländischer Sprache verfasst. Weiterhin erfährt man in diesen, dass die F5 und F4 magnetisch geschirmt sind, was will man mehr? Vielleicht noch ein paar Kabel?! Also gut: Zu guter Letzt sei also noch verraten, dass der F4 neben dem 2m langen Lautsprecherkabel auch noch ein 3,5mm Klinke-auf-Cinch und ein 3,5mm Klinke-auf-Klinke Kabel beiliegt. Sehr schön!

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Andreas sagt:

#1 - 18.12.2014 um 23:52 Uhr

0

Hab' die Boxen als normale Boxen über Cinch-Cinch an meiner USB-Soundkarte hängen (Behringer UCA202), manchmal auch über ein Klinke-Cinch-Y-Kabel an meinen Smartphones.
Was mich stört, ist, dass beim Springen innerhalb eines Musikstücks oder Videos bzw. beim Übergang von einem Lied zum nächsten immer ein Knacken auftritt.
Am Samsung-Handy (S4 mini)ist das ein so lauter kurzer Impuls, dass ich das aus Angst um die Boxen gar nicht mehr anschließe, am Nokia-Handy (5630) und an der USB-Soundkarte ist das mehr ein leises Knistern.
Mir ist nicht klar, ob das normal ist, da ich nirgendwo sehe, dass sich jemand darüber beschwert (bzw. allgemein bei Aktivboxen nicht).
Beim Ein- und Ausschalten der Boxen tritt das nicht auf, da sind sie flüsterleise.

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Andreas sagt:

#2 - 20.12.2014 um 20:55 Uhr

0

Hab' inzwischen herausgefunden, dass es an den Abspielgeräten liegt.
Gerade das Samsung zeigt das Doppelknacksen, wie ich inzwischen testen durfte, auch an herkömmlichen Verstärkern, nicht aber am Kopfhörer. Insofern könnte man den ersten Kommentar löschen, da er nichts mit den Fluid an sich zu tun hat.

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