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Eventide Knife Drop Test

Das Eventide Knife Drop Fuzz/Synth-Pedal entstammt der Zusammenarbeit des New Yorker Effektspezialisten mit Jack White‘s Third Man Records. Wenn Jack White in die Entwicklung eines Effektpedals involviert ist, kann man davon ausgehen, dass letztlich keine Brot- und Butter-Sounds serviert werden. Beim Knife Drop geht es denn auch wie erwartet etwas beherzter zur Sache. Fuzz in Verbindung mit Filter und Synth-Sounds sind angesagt, und wie das Ganze klingt, erfahrt ihr hier.

Eventide Knife Drop Test

Eventide Knife Drop – Das Wichtigste in Kürze

  • Fuzz-/Filter-/Synth-Pedal
  • 5 speicherbare Presets im Pedal
  • editierbar mit der H90 Control App (Mac/PC)
  • zuschaltbarer Octaver mit zwei Modes
  • Parametersteuerung über EXP-Pedal

Movie-Style-Optik mit viel Liebe zu Detail

Halbe Sachen werden hier nicht gemacht, wie das Design offenbart: Von der Verpackung über das Pedal-Layout bis zum Zubehör ist Movie-Style das übergreifende Thema, inspiriert von klassischen Filmplakaten. Im Lieferumfang finden sich fünf liebevoll gestaltete Pappkarten mit Film-Motiven, die man auf die Oberseite des Pedals legen kann. Das Pedal selbst ist mit zwei Fußschaltern (Bypass, Octaves) und drei Reglern bestückt. Hinzu kommen ein kleiner Taster für die Alternativfunktionen der Regler (3 Alternate Endings) sowie die beiden Status-LEDs der Fußschalter, ebenfalls mit Tastfunktion. Auf der linken Seite dient eine Fünffach-LED-Kette als Anzeige für die EXP-Funktionen oder zeigt das ausgewählte Preset an.  

Fotostrecke: 3 Bilder Das Thema Film…

Das Pedal ist mit Stereo-In- und Outputs ausgestattet

Die Anschlüsse an der Stirnseite bestehen aus einer Eingangsbuchse (TRS), die wahlweise mit einem Mono- oder Stereosignal belegt werden kann. Dazu kommen zwei Ausgänge (TS) und daneben der Anschluss für ein Expression-Pedal (TRS) zur Steuerung von Parametern in Echtzeit. Dieser Anschluss kann alternativ auch für einen Dual-Switch benutzt werden, zum Beispiel, um die fünf Presets anzuwählen (LED-Kette zeigt dann die Presets an). Eine weitere Alternative zur Nutzung dieses Anschlusses ist die TRS-MIDI-Funktion zur Steuerung diverser Parameter per MIDI (CC). Über den USB-Anschluss kann eine Verbindung zu einem Computer erstellt werden, um das Eventide Knife Drop Pedal über die H90 Control App zu editieren. Auch Software-Updates werden auf diesem Weg installiert.

Ganz rechts befindet sich der 9-V-DC-Anschluss zur Stromversorgung, entweder mit dem beiliegenden Netzteil oder mit einer Standard-Mehrfachstromversorgung. Die Anschlüsse sind Standard mit Minuspol innen, was bei Eventide-Geräten nicht immer der Fall war. 180 mA Strom werden zur Speisung des Knife Drop benötigt.

Eventide Knife Drop Test Potis
Fotostrecke: 4 Bilder Mit den drei Reglern werden die Parameter Synth, Drive und Level eingestellt.

Editiert wird mit drei Reglern inklusive Zweitfunktion

Mit den drei Reglern werden die Parameter Synth, Drive und Level eingestellt – also der Anteil des Synth-Effekts, der Zerrgrad des Fuzz und die Gesamtlautstärke. Hält man den Alternate-Taster gedrückt, sind die Zweitfunktionen aktiv, und zwar für den Filtereffekt: Attack, Resonance und Cutoff sind hier angesagt. Weitere Editiermöglichkeiten gibt es per Fußschalter: Der Octaves-Schalter aktiviert den Octaver mit zwei Settings, die per Tastfunktion der LED umgeschaltet werden. Bei grünem Licht wird dem Signal eine Oktave nach oben hinzugefügt, bei rotem Licht erhält man eine Oktave nach unten und oben. Die LED über dem Bypass-Schalter (Active) hat ebenfalls eine Tastfunktion. Hier kann der Filter vor (grün) oder hinter (rot) den Distortion-Schaltkreis positioniert werden. Das Editieren am Pedal bereitet keine Probleme, übermäßig viel einzustellen gibt es ohnehin nicht.

Optional kann man das Eventide Knife Drop-Pedal auch per H90 Control-App editieren  

Möchte man die komplette Übersicht über alle Parameter, ist die H90 Control-App die bessere Wahl. Hier sind weitere Eventide-Presets verfügbar und es gibt die Möglichkeit, eigene Presets zu speichern. Auch das Einstellen der globalen Funktionen gestaltet sich übersichtlicher.

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Das Eventide Knife Drop in der Praxis

Für den Praxisteil wird das Eventide Knife Drop in Stereo vor zwei Amps (Tweed Deluxe Klon & Sovtek MIG-50) geschaltet. Die beiden Cabs (1×12 EV12L, 1×12 Greenback) werden mit jeweils einem Royer R-10 abgenommen. Beide Amps sind auf Cleansound eingestellt, die Verzerrung kommt ausschließlich vom Knife Drop.

Erste Eindrücke mit den fünf Presets

Wir starten den Rundgang erst einmal mit dem, was Eventide uns serviert, und zwar die fünf Presets, die im Gerät gespeichert sind. Und da geht es schon ordentlich zur Sache mit beherztem Einsatz des Synth-Sounds.

Audio Samples
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Preset 1: Knife Drop (Telecaster) Preset 2: Dub Drop (Telecaster) Preset 3: Chainsaw (Telecaster) Preset 4: Hard Bounce (Telecaster) Preset 5: Obsidian (Telecaster)

Part 1: Die Filter-Sektion

Man kann die Architektur des Eventide Knife Drops in die drei Bereiche Fuzz, Synth und Filter aufteilen. Wir starten mit Letztgenanntem und bei den Audiobeispielen sind Synth- und Drive-Regler auf Null gestellt. Nur noch der Filter ist aktiv, der mit den Parametern der Zweitfunktion Attack, Resonance und Cutoff eingestellt werden kann, und man erhält die typischen Filter-Style Auto-Wah-Sounds.

Audio Samples
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Filter: Auto Wah 1 (ES-335) Filter: Auto Wah 2 (Telecaster)
Wer Fuzz-Sounds der etwas anderen Art sucht, der wird hier fündig.

Part 2: Fuzz-Sounds und die beiden Octaver-Settings

Der Filter ist immer aktiv und je nach Einstellung mehr oder weniger dominant. Steht die Cut-Off-Frequency auf Maximum, ist der Filter-Effekt relativ dezent. Und das habe ich für die folgenden Beispiele gemacht, damit der Fuzz-Effekt in einem etwas neutralen Setting zu hören ist, wobei der Regelweg des Drive-Reglers schon einiges zu bieten hat. Es geht los mit leicht übersteuerten Sounds, die bereits einen klaren Fuzz-Charakter aufweisen, aber sehr gut per Dynamik und Volume an der Gitarre steuerbar sind. Ab 12 Uhr geht es dann kerniger zur Sache und in den höheren Settings greift das Gate auch noch stärker mit ein. Trotz hohem Zerrgrad ist die Saitentrennung sehr gut, Akkorde jenseits der Powerchords sind deutlich erkennbar. Mit den beiden Oktav-Settings kann das Ganze noch entsprechend verfeinert werden.

Beim Octaver gibt es einen stabilen Ton ohne irgendwelche Artefakte, auch bei ausklingenden Saiten und hohem Zerrgrad. Generell sind die diversen Effektanteile wirklich hervorragend aufeinander abgestimmt, was vor allem Zeit bei der Soundeinstellung spart, wenn man weniger Optionen hat und der Mix-Level passt. 

Audio Samples
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Fuzz: Bypass – Drive 7 – 8 – 10 – 12 – 14 -16 – 17 (Telecaster) Fuzz: Drive 10 – Guitar Volume auf max, dann zurück (Telecaster) Fuzz: Drive 17 (Telecaster) Fuzz: Octaves Off – Octaves Up – Octaves Up &Down

Part 3: Synth-Sounds zum Ergänzen des Fuzz-Effekts

Jetzt kann der Synth hinzugenommen werden. Im ersten Beispiel hört ihr die unterschiedlichen Stufen der Effektschichtung: Zuerst nur Fuzz, dann Fuzz und Synth und danach kommen noch die beiden Octave-Settings hinzu. Im zweiten Beispiel hört ihr den Synth mit hohem Anteil und im dritten Beispiel wird mit dem Expression-Pedal zwischen zwei Sound-Settings stufenlos gewechselt – zuerst ein leichter Filtersound mit wenig Gain und ohne Synth, dann das volle Brett.

Audio Samples
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Fuzz & Synth: Fuzz – Synth – Octave up – Octave up & down (Telecaster) Fuzz & Synth: Basic Synth (Telecaster) Fuzz & Synth: Morphing von zwei Sound Settings (Telecaster)
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Fazit

Wer Fuzz-Sounds der etwas anderen Art sucht, der wird hier fündig. Das Eventide Knife Drop-Pedal vereint Fuzz, Synth, Filter und Octaver unter einem Dach, und wenn man das Ganze in einen Topf wirft und entsprechend abstimmt, erhält man sehr charaktervolle Gitarrensounds. Das große Soundspektrum startet mit einem moderaten Low-Gain-Fuzz, das sehr gut per Anschlagsdynamik und Volume an der Gitarre bearbeitet werden kann. Dreht man den Drive-Regler höher, baut es sich allmählich zum satten Fuzz-Sustain-Brett auf. Dazu lässt sich der Synth-Sound mischen. Das Ganze kann mit entsprechenden Filtern und wahlweise zwei zusätzlichen Octaver-Settings weiter bearbeitet werden. Der Sound ist fett, sehr druckvoll und transparent, das Einstellen mit wenig Parametern ist ebenfalls völlig unkompliziert. Hier ist alles wirklich ausgezeichnet aufeinander abgestimmt.
Klar, so ein Pedal ist nicht jedermanns Sache und auch der Preis ist nicht unbedingt ein Schnäppchen. Aber wer auf ausgefallene Fuzz-Sounds steht, der erhält hier ein erstklassiges Pedal, was Sound, Bedienkonzept und Ausstattung anbetrifft.

Wer auf ausgefallene Fuzz-Sounds steht, der erhält mit dem Eventide Knife Drop ein erstklassiges Pedal.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Soundqualität, Klangtransparenz
  • charaktervoller Synth/Fuzz
  • ausgezeichnetes Tracking beim Synth-Sound
  • geringe Nebengeräusche
  • Morphing von allen sechs Parametern per Expression-Pedal
  • Editieren über H90 Control App
Contra
  • keine
Artikelbild
Eventide Knife Drop Test
Für 349,00€ bei
  • Hersteller: Eventide
  • Modell: Knife Drop
  • Typ: Fuzz/Synth-Effektpedal
  • Regler: Synth, Drive, Level
  • Anschlüsse: Input, 2x Output, EXP
  • Bypass: Buffered-Bypass
  • Speicher: 5 Presets
  • Firmware: Public Beta 2.2.7
  • Stromaufnahme: 180 mA
  • Spannung: 9-V-DC
  • Maße: 102 x 116 x 58 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 472 Gramm
  • Verkaufspreis: 377,00 Euro (Dezember 2024)

Herstellerseite: https://www.eventideaudio.com

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