Harley Benton UK-12 Stain Test

Mit den Harley Benton UK-12 Ukulelen hat die Thomann-Hausmarke seit Jahren Instrumente im absoluten Low-Budget-Bereich im Programm. Günstige und gute Instrumente anzubieten ist seit Jahren das Credo der Marke, was nicht nur Einsteiger erfreut. Die aktuelle Neuauflage der UK-12 Serie nehmen wir zum Anlass, einen genauen Blick auf diese günstigen Ukulelen zu werfen und herauszufinden, ob sie für den Einstieg oder vielleicht sogar für fortgeschrittene Spieler*innen geeignet sind.

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Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH


Die Ukulele ist in insgesamt fünf neuen Farben erhältlich und wird mit einem ungepolsterten Gigbag geliefert. Natürlich ist bei einem Preis von weniger als 20 Euro der erste Gedanke, ob man dafür tatsächlich ein einigermaßen vernünftiges Instrument mit Tasche erwarten kann? Ich bin wirklich sehr gespannt.

Details

Erster Eindruck

Zuallererst einmal bin ich positiv überrascht: Ich habe die rote Ausführung bekommen und die Farbe sieht wirklich gut aus. Durch das sehr dünn aufgetragene Finish kommt die Holzmaserung wunderbar zur Geltung. Dadurch wird der Anspruch, dass es sich hier um ein vollwertiges akustisches Instrument handeln soll, sehr gut unterstrichen. Auch passt das schwarze Binding super dazu und bildet einen schönen Kontrast. Falls die Ukulele also durch den eigentlichen Test fallen sollte, kommt sie auf jeden Fall als exotisches Deko-Element infrage. Ob sie am Ende tatsächlich einen Platz im Ukuleleständer bekommt oder ihr Dasein an der Wand fristen muss, wird sich zeigen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Harley Benton UK-12 Serie kommt in einer erfrischenden Neuauflage auf den Markt, die in erster Linie optisch ansprechender ist.

Material und Verarbeitung

Der Korpus besteht aus Esche und ist natürlich laminiert. Der Hals aus Linde hat ein Griffbrett aus Roseacer, einem wärmebehandelten Ahorn, das im Herstellungsprozess eine dunkle Farbe bekommt und zumindest optisch den traditionell verwendeten Griffbretthölzern wie Palisander oder Ebenholz ähnelt. Auch beim Steg wird das gleiche Material verwendet. Sattel und Stegeinlage sind aus ABS-Kunststoff. Beide Plastikteile haben leichte Unsauberkeiten, die Stegeinlage zum Beispiel einen umlaufenden Grat, was für die Saiten nicht optimal ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Beim Steg kommt wärmebehandelter Ahorn zum Einsatz, der unter der Bezeichnung Roseacer firmiert, die Stegeinlage besteht aus Kunststoff.

Das verwendete Lindenholz, das beim Hals zum Einsatz kommt, ist recht weich, sodass sich bereits bei einem unbedachten Druck mit dem Fingernagel Kerben und Eindrücke bilden. Die offenen Mechaniken mit weißen Plastikflügeln laufen gut und das Instrument lässt sich mit ihnen ordentlich stimmen. Die Mechanikhülsen auf der Vorderseite der Kopfplatte liegen allesamt nicht plan auf und bestehen aus ganz dünnem Blech – hier macht sich der extrem günstige Preis bemerkbar. Allerdings ist das Ganze aber zu verschmerzen, da die Tuner rein technisch gesehen ihre Aufgabe erfüllen. In puncto Stimmstabilität gibt es aber einen Punktabzug, da sich die e- und a-Saite sehr schnell verstimmen. Die 12 Bundstäbchen sind nicht perfekt abgerichtet und ich spüre hier und da ein raues Bundkantenenden. Aber auch diese Mängel halten sich in einem verschmerzbaren Rahmen, denn das habe ich so auch schon bei deutlich teureren Instrumenten gesehen. Auf dem Griffbrett entdecke ich Verarbeitungsrückstände und optische Unsauberkeiten.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf dem aus Linde gefertigten Hals ist ein Roseacer-Griffbrett mit 12 Bünden aufgeklebt.

Kommen wir zum Abschluss noch auf das Finish zu sprechen: Die Farbe ist echt cool und durch die bereits erwähnte Offenporigkeit vermittelt das Instrument einen ansprechenden Grundcharakter. Bis hierhin ist soweit alles in Ordnung und die Ukulele entspricht meinen Erwartungen: optisch cooles Teil, leichte Unsauberkeiten in der Verarbeitung, aber eine uneingeschränkte Funktionalität.

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