ESI nEar 05 eXperience Test

Jeder hat mal klein angefangen, und so waren damals die ESI Near 05 Classic meine ersten richtigen aktiven Monitorboxen am Musik-Arbeitsplatz. Bei unserer Testkandidatin, der ESI nEar 05 eXperience, handelt es sich um deren Nachfolgerin, die sich vor allem äußerlich von einer neuen Seite zeigt und etwas wertiger erscheint. 

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“Hier ist noch relativ klar, welcher Speaker welcher ist …”

Über meine Anfangsjahre hinweg haben mir diese Lautsprecher treue Dienste geleistet. Mal schauen, welche inneren Werten die geliftete Version im Rahmen unseres Testmarathons in die Waagschale werfen kann.

DETAILS

Die ESI Near 05 Experience ist ein aktiver Nahfeldmonitor des deutschen Herstellers ESI Audiotechnik GmbH, wird aber in China gefertigt. Der Tieftöner misst 5,25 Zoll im Durchmesser und besteht aus Kevlar, einer Ausstattungsvariante, die auch andere Teilnehmer unseres Testmarathons vorweisen können. Beim 1-Zoll-Hochtöner handelt es sich um einen klassischen Ferrofluid-gekühlten Silk-Dome-Tweeter. Beide Treiber sind magnetisch geschirmt und ihre Chassis mit der Boxenfrontseite verschraubt, getrennt wird bei 3,2 kHz. Der Kunststoffring des Tieftöners beherbergt außerdem eine blaue Power-LED. 

Auch dieser Lautsprecher ist nur im Paar erhältlich, was aber angesichts des günstigen Straßenpreises von etwas über 200 Euro absolut zu verschmerzen ist. Das 176x250x200 mm messende und mit schwarzer Folie kaschierte MDF-Gehäuse jeder Box bringt rund fünf Kilo auf die Waage. Der Monitor liegt damit größenmäßig im Mittelfeld und ist – wie alle anderen Lautsprecher des Testmarathons auch – als Bassreflex-Konstruktion konzipiert. Der dazugehörige runde Bass-Port befindet sich auf der Rückseite. Allgemeingut ist auch das Bi-Amp-Design, bei dem Hoch- und Tieftöner von getrennten Endstufen versorgt werden. Das geschieht in unserem Fall mit 40 bzw. 30 Watt. RMS-Wertangaben sind leider nicht zu finden.

Der Übertragungsverlauf preist eine untere Eckfrequenz von 60 Hz, allerdings fehlen wie so oft die Angaben, bei welchem Abfall gemessen wurde. – 3 dB sind es definitiv nicht, ich schätze mal, man bezieht sich hier auf -10 dB. Nun gut, aber das machen ja leider (fast) alle so.

Begeben wir uns auf die Rückseite: “Moment mal, dass kommt mir bekannt vor …” Die Ähnlichkeit zur M-Audio BX5A ist nicht zu leugnen. Und schaue ich mir noch einmal die Vorderseite an, erkenne ich auch hier nicht von der Hand zu weisende Parallelen. Da lässt wohl jemand in Lizenz produzieren? Kein Problem. Deutsche Entwicklung (ESI), amerikanischer Vertrieb (M-Audio/AVID) und chinesische Fertigung: So sieht also Globalisierung aus.

Demzufolge gibt es auch hier zwei Eingänge als XLR und große Klinke (TRS), letzterer versteht sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Signale. Auch ein Level-Poti ist an Bord, das zwar nicht gerastert ist, aber Farbmarkierungen für den entsprechenden Eingangspegel anbietet. Diese halbwegs realistische Beschriftung erleichtert die Justierung, sodass einem die Box bei +4 dBu Vollaussteuerung  nicht gleich komplett um die Ohren fliegt. Filter zur Anpassung an die Raumakustik sind nicht vorgesehen, aber das wäre bei dem Preis auch ein wenig zu viel des Guten.

Der kleine, rote Spannungswahlschalter (AC Select) sollte auch erwähnt werden, er ermöglicht den Betrieb an 230 V bzw. 115 V Netzen und somit die weltweite Nutzung. 

Überlastschaltungen, Hochpassfilter sowie ein Ausgangslimiter sind zum Schutz der Box ebenfalls integriert, dennoch greifen diese relativ spät. Permanent übertreiben sollte man es also nicht.

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