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Egnater Tourmaster 4100 Test

Details

Optik
Der Tourmaster 4100 ist ein 100 Watt Röhrenbolide und mit seinen 28 Kilo definitiv kein Leichtgewicht. Ganz in Beige und Schwarz macht der Amp einen edlen Eindruck, und obwohl sich wirklich einiges an Potis und Schaltern auf der Front tummelt, wirkt er aufgeräumt und übersichtlich.

Für den Transport befindet sich ein Tragegriff auf der Kopfseite. Schwarze Plastikecken bewahren das Head vor den unvermeidlichen Folgen des harten Touralltags. Für einen attraktiven Look sorgt der eben bereits angesprochene, robuste schwarz-beigefarbene Bespannstoff, auf dem auch das weiße Egnater-Logo prangt. Festen Halt findet unser Topteil auf seinen vier Gummifüßen, die außerdem dabei helfen Vibrationen zu dämpfen.

Bedienfeld und Anschlüsse
Wie schon erwähnt, ist der Egnater mit Regelmöglichkeiten reichlich bestückt. Die vier unabhängigen Kanäle Clean Vintage 1, Clean Vintage 2, Overdrive 1 und Overdrive 2 sind das Herzstück des Tourmaster Topteils, und obwohl jeder von ihnen sein klangliches Spezialgebiet hat, sind sie im Aufbau alle gleich. Jeder Kanal ist mit jeweils einem Poti für Gain, Bass, Middle, Treble, Contour und Volumen ausgestattet. Wo wir gerade bei den Potis sind: Sie sind alle in cremeweiß gehalten und passen perfekt zum restlichen Erscheinungsbild. Pro Kanal ist außerdem ein Vintage-Modern-Kippschalter an Bord. Dazu kommen im Masterbereich links neben den Kanälen jeweils ein Presence-, ein Reverb-, ein Density- und ein Volumen-Regler. Eine rote Kontroll-Lampe zeigt den Betrieb an und selbstverständlich dürfen auch Power-und Standby-Schalter nicht fehlen. Bevor ich es vergesse: Der Tourmaster besitzt einen Low- und einen High-Input, und der Hall ist röhrengetrieben, eine bei aktuellen Verstärkern eher rare Eigenschaft, die mich auf seinen Sound neugierig macht. Doch dazu später mehr! Zuerst einmal drehe ich den Amp um.

Neben dem obligatorischen Netzanschluss findet sich ein AC-Select Schalter. Mit diesem lässt sich die Betriebsspannung von 115 bis 240 Volt einstellen, was besonders tourenden Musikern die Möglichkeit gibt, den Verstärker quasi in jedem Land betreiben zu können. Zwei Boxen können angeschlossen werden, die eine Impedanz von 4,8 oder 16 Ohm mitbringen dürfen – so soll es sein! Links daneben eröffnet die Tube Biasing Abteilung dem Techniker die Möglichkeit, den Ruhestrom der Endstufenröhren einzustellen, ohne den Verstärker öffnen zu müssen. Dazu möchte ich bemerken, dass diese Arbeit tatsächlich einem Techniker vorbehalten bleiben sollte – macht man hier Fehler, kann das unter Umständen auch zu Schäden am Verstärker führen.

Auch ein Recording-Ausgang ist an Bord, der einen 12“ Speaker simuliert. So lässt sich das Signal direkt zur PA schicken oder im Studio verwenden, ohne die tatsächlich angeschlossene Box per Mikrofon abnehmen zu müssen. Neben diesen guten Eigenschaften kann der Egnater Tourmaster mit einem Feature aufwarten, das seinesgleichen sucht. Es nennt sich Power Grid und per Schieberegler kann mit seiner Hilfe jeder einzelne der vier Kanäle individuell in seiner Leistung eingestellt werden. Zur Wahl steht entweder die volle Leistung von 100 Watt oder eine Reduzierung auf 50 oder sogar 20 Watt. Ein weiterer kleiner Schieberegler schaltet zwischen Half- und Full Power und bedeutet nichts anderes, als dass im Halfpower-Modus die generelle Leistung des Amps halbiert wird und die einzelnen Kanäle dann zwischen 50, 25 und 10 Watt justiert werden können. Auf diese Weise kann jedem Kanal durch die gewählte Leistung individuell eine spezielle Klangcharakteristik zugeordnet werden. Natürlich erwartet man bei einem Amp mit dieser Ausstattung auch einen Effekteinschleifweg, und den hat auch der Tourmaster. Aber was für einen! Der Hall ist röhrenbetrieben, und lässt sich parallel oder seriell anwenden. Die Auswahl geschieht per Taster. Ein Vierfach-Schieberegler mit der Aufschrift Remote/off, Master, Clean/Vin 1&2 und Overdrive 1&2 gibt die Betriebsart vor, und mit den zwei Potis für Return und Send wird der Pegel des Signals individuell eingestellt. Mit der Einstellung auf Remote/off wird der eingeschliffene Effekt per Fußboard geschaltet, Master lässt ihn auf allen Kanälen arbeiten, Clean/Vin 1&2 nur auf den cleanen Kanälen und Overdrive 1&2 entsprechend nur dort.

Auch das mitgelieferte Fußboard findet auf der Rückseite seinen Anschluss. Dieses kommt übrigen sehr stabil im Metallgewand daher und präsentiert sich so schmal, dass es problemlos auch noch bei den übrigen Effekten im Pedalboard Platz findet. Alle vier Kanäle lassen sich selbstverständlich von hier aus fernbedienen, aber auch der Hall und, wie bereits erwähnt, bei Bedarf auch die FX-Loop.

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