Artec Vintage Chorus Test

DETAILS
Die Geräte von Artec ähneln sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. Die optimalen Maße der kleinen Gehäuse und die handwerklich gute Verarbeitung sagen natürlich noch nichts über den Sound, aber es ist schon die halbe Miete. Der Name „Vintage“ bedeutet nicht, dass im Inneren analoge Schaltkreise arbeiten. Das Herzstück ist hier ein spezieller „Custom Hybrid ASIC Chipset“, der nach den Vorgaben von Artec gefertigt wird. Und auch wenn der Hersteller das Gerät auf seiner Website mit dem Etikett True Bypass anpreist, gibt er gleichzeitig auch bekannt, dass es in diesem Modus mit immerhin 25 mA nicht wirklich viel weniger Energie benötigt als mit 28 mA im aktiven Zustand.

Kommen wir zu den Bedienelementen des Vintage Chorus. Es gibt drei Regler, mit denen sich der Choruseffekt modellieren lässt. Speed justiert die Geschwindigkeit des Effektes und Depth die Tiefe der Modulation. Für einen brauchbaren und organischen Choruseffekt sollte man sich grob an folgende Regel halten: Je schneller die Modulation, desto weniger Depth und umgekehrt. Viel Speed mit einem hohen Depth-Anteil führt schnell zu einem blubbernden Sound. Umgekehrt erhält man bei wenig Speed und wenig Depth schnell einen nasalen, phasigen Kammerfiltereffekt.
Ein Mix-Regler in der Front mischt das Original- mit dem schwebenden Effektsignal. Bei einigen klassischen Pedalen gibt es diesen Regler übrigens nicht, dort ist das Mischungsverhältnis fest auf 50/50 eingestellt – übrigens auch ein guter Ausgangswert für unseren Probanden. Der Fußschalter sitzt in einem gelben Emblem mit dem Schriftzug „Handcrafted Analog System“. Was letztendlich wirklich analog passiert und wo doch digital eingegriffen wird, erzählt uns der integrierte Chip leider nicht, und auch nicht, ob es sich wirklich um einen echten True Bypass handelt, bei dem Ein- und Ausgang komplett von der Elektronik entkoppelt werden. Zumindest der hohe Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand spricht nicht unbedingt dafür. Ob diese Details irgendwelche Auswirkungen auf den Sound haben, wird sich im folgenden Praxisteil unseres Tests herausstellen, denn nichts anderes zählt. Ein- und Ausgänge finden sich seitlich, ebenso wie der 9 Volt Netzteilanschluss.

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