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the t.mix PM800 Test

Mit der Hausmarke the t.mix richtet sich das Musikhaus Thomann an budgetorientierte Musiker und Bands. Da bildet unser heutiges Testobjekt, der the t.mix PM800 Powermixer, keine Ausnahme: Gerade einmal 222 Euro kostet das Teil. Hier treffen einfache Bedienung auf ein kompaktes Gehäuse, ideal für Proberäume und kleinere Clubs – passende Passivboxen vorausgesetzt. Was der Anwender von unserem Testkandidaten erwarten darf, verrät wie immer der Bonedo-Test.

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Details

Früher zählten Powermixer aus dem Hause Zeck oder Dynacord zum guten Ton einer ambitionierten Band. Sie waren ein gebräuchliches Mittel, sich im Proberaum oder bei kleineren Auftritten Gehör zu verschaffen. Allerdings: Die Dinger waren sauschwer! Ganz anders der the t.mix PM800. Er wiegt keine zwölf Kilogramm und lässt sich durch die beiden großzügigen Griffe links und rechts vorzüglich tragen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Lieferung erfolgt im Karton

Der Kandidat besitzt ein Holzgehäuse mit schwarzem Strukturlack; auf der Geräteunterseite sorgen vier Gummifüße für festen Stand. Überraschung: Es gibt eine Art Monitorschräge, mit deren Hilfe sich das Gehäuse kippen lässt. Dann ist der PM800 noch komfortabler zu bedienen, da alle Bedienelemente bestens in Sicht sind. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Griffe besitzen eine angenehme Gummierung auf der Unterseite

Der PM800 verfügt über acht identisch aufgebaute Kanalzüge: Zur Signalaufnahme gibt es eine XLR-Buchse (Mikrofon) und eine Klinkenbuchse für Line-Signale. Darüber sitzt ein Level-Poti, eine Kombination aus Gain- und Volumen-Regler. Es folgt der Send für den einsamen Aux-Weg, der entweder das eingebaute Effektgerät oder einen externen Monitor adressiert.
Die Klangregelung besteht aus einem Dreiband-EQ mit Festfrequenzen (80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz). Einen zusätzlichen Low Cut bzw. Trittschallfilter sucht man leider ebenso vergebens wie einen Solo- oder PFL-Bus. Immerhin besitzt jeder Kanal eine Signal/Peak-LED, die über die anliegenden Pegel Auskunft geben. Stereo-Line-Signale können über zwei Cinch-Buchsen oder eine Miniklinkenbuchse in den Kanal 9/10 geleitet und in der Lautstärke geregelt werden. Allerdings summiert der Powermixer Stereo- in Monosignale.
Ja, der the t.mix PM800 ist ein Monomixer! Deshalb gibt es auch keine Panorama-Potis, und auch aus dem Kopfhörerausgang kommt lediglich ein Monosignal. Gleiches gilt für das Effektgerät. Über einen Push-Encoder lassen sich dessen Presets anwählen und aktiveren. Das Poti rechts daneben dient als Pegelsteller für den Return des Effektsignals. Über einen Taster oder alternativ einen Fußschalter lässt sich die Effektsektion stummschalten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die ersten acht Eingänge verfügen über einen Dreiband-EQ mit Festfrequenzen

Innere Werte

Außen hui – innen Pfui? Wäre nicht das erste Mal, dass das Innere eines Testgerätes nicht die gleiche Liebe erfahren hat wie die äußere Hülle. Daher haben wir einen Blick unter die Motorhaube des PM800 geworfen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verarbeitung des Gehäuses und der Bedienoberfläche kann sich mit Blick auf das Preisschild sehen lassen

Das Gerät zeigt sich zweigeteilt: Die komplette Mixeinheit sitzt auf einer großen Platine und ist mit deutlichem Abstand zum konventionellen Netzteil mit Ringkerntrafo und Endstufenmodul montiert. Der Trafo besitzt außerdem eine Metallabdeckung, somit werden Einstreuungen in den Audioweg unwahrscheinlich. Die Verarbeitung kann sich sehen lassen: Alle Kabelwege sind sorgfältig ausgeführt und an kritischen Stellen mit Kabelbindern oder Heißkleber fixiert.

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Praxis

Der Autor entführt das Testobjekt in seinen Haus-und-Hof-Club, da er dort die Lautstärkereserven ohne Beschwerden von Anwohnern ausloten kann. Unschön: Das Einschalten des Powermixers quittieren die Boxen mit einem lauten Plopp. Eine Einschaltverzögerung besitzt der PM800 offensichtlich nicht. Eine intelligente Lüftersteuerung gibt es ebenfalls nicht: Der ziemlich laute Propeller geht sofort mit Vollgas zur Sache, auch im Leerlauf. Direkt vor dem Gerät zeigt das SPL-Meter üppige 56 dBa slow an, auf der Rückseite wird die 60-Dezibel-Marke geknackt. Im Proberaum oder bei Rockbands mag das zu verschmerzen sein, bei Sprachbeschallung, im Theater oder bei dynamischer Akustikmusik kann der Lüfter durchaus nerven. Ausprobieren.
Als nächstes irritieren mich die Fader des Grafik-EQs. Diese verfügen zwar über LEDs in den Faderkappen, doch leider leuchtet nichts. Gut, dass es den 12-V-Anschluss auf der Front gibt.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Lüfter ist leider recht laut

Die Bedienung des PM800 ist denkbar einfach. Zunächst dreht man alle Level-Potis zu und stellt den Summenregler auf 0 Dezibel. Nun wird ein Mikrofon angedockt und der Level-Regler solange aufgedreht, bis ein vernünftiger Pegel anliegt. Dabei helfen die Clip-LEDs der Kanäle. Jetzt folgt das Finetuning mit dem Kanal-EQ, der auch als Ersatz für den fehlendenTrittschallfilter herhalten muss. Immerhin sind Bass- und Höhenbänder als Kuhschwanz-Filter ausgeführt, sodass ein Absenken des 80-Hz-EQs eine vergleichsweise musikalische Ausdünnung des Bassbereichs erlaubt. Das passt auch für Gesangsstimmen!
Über die zwei Score5-Topteile (2 x 5“/1“-Bestückung) klingt die Stimme des Autors klar und druckvoll. Der Maximalpegel hängt dabei vor allem vom Wirkungsgrad und der Nennimpedanz der Boxen ab. In unserem Setup dürfte die Lautstärke ausreichen, um sich als Sänger im Proberaum oder bei einem Kneipengig gegen eine Band durchzusetzen.
Damit die Darbietung nicht zu trocken ausfällt, hilft das eingebaute Effektgerät. Es bietet eine ordentliche Grundversorgung mit brauchbaren Hall-, Modulations- oder Delay-Effekten. Allerdings muss sich der Anwender entscheiden, ob er die Effekte oder einen externen Monitor ansteuern möchte.

Audio Samples
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PM800 Programm Nr.2 PM800 Programm Nr.11 PM800 Programm Nr.35 PM800 Programm Nr.39 PM800 Programm Nr.66

Wie wir bereits festgestellt haben, handelt es sich beim PM800 um ein Monogerät. In den meisten Kneipen und Clubs stellt das kein Problem dar, hier kommen ohnehin nur die wenigsten Zuhörer in den Genuss einer stereophonen Mischung. Anders sieht das im Proberaum aus, wenn mehr als eine Box genutzt wird. Dann kommt es schnell zu Rückkopplungen, sobald die Boxen zu dicht beim Gesangsmikrofon positioniert sind. Eine elegante Lösung gegen nerviges Rückkoppeln ist dann, das betroffene Mikrofon per Panorama-Poti an die weiter entfernte Box zu schicken. Das funktioniert bei unserem Testgerät natürlich nicht.

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Fazit

Der Powermixer the t.mix PM800 verwaltet seine zehn Kanäle durchaus ordentlich und das eingebaute Effektgerät bietet eine solide Versorgung mit Effekten. Die Ausgangsleistung von 250 Watt an vier Ohm reicht aus, um sich in einer Rockband durchzusetzen. Die Verarbeitung ist erfreulich und das Gerät lässt sich durch das niedrige Gewicht, die kompakten Abmessungen und ergonomisch sinnvoll angebrachte Griffe einfach transportieren. Weniger gut gefällt mir die Tatsache, dass es sich um ein Monogerät handelt. Auch der laute Lüfter könnte nicht nur empfindliche Naturen stören. Wer damit allerdings kein Problem hat und einen einfach zu bedienenden, kraftvollen Powermixer mit freundlichem Preis sucht, sollte den the t.mix PM800 ausprobieren.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • kräftige Endstufe
  • Effektgerät
  • Lampenanschluss
  • schaltbarer Summenlimiter
  • Klinken- und Speakon-Ausgänge
  • niedriges Gewicht
  • zwei Griffe
  • Gehäuse mit Monitorwinkel
Contra
  • Wiedergabe nur in Mono
  • lautes Geräusch beim Ein- und Ausschalten
  • lauter Lüfter
  • nur ein Aux-Weg für Monitor und FX
Artikelbild
the t.mix PM800 Test
Für 222,00€ bei
Powermixer mit Effektgerät: the t.mix PM800
Powermixer mit Effektgerät: the t.mix PM800
Spezifikationen
  • the t.mix PM800
  • System: Powermixer
  • Endstufenleistung: 250 Watt an 4 Ohm
  • LS-Ausgänge: Klinken- und Speakon-Buchsen
  • Effekteinheit: 24-Bit-Multieffektsektion mit 99 Presets
  • Signalanzeigen: Signal- und Clip-LED je Kanal
  • Master EQ: 7-Band-Grafik-EQ
  • Dynamics: 1-Knopf-Kompressor/Limiter für die Summe
  • Besonderheit: 12-Volt-Lampenanschluss
  • Abmessungen (B x T X H): 53 x 26 x 26 cm
  • Gewicht: 11,7 kg
  • Preis: 222,- €
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