Behringer DJX900 USB Test

Behringer ist bekannt als Allround-Anbieter für Audio-Equipment des unteren und mittleren Preissegments. Gerade im Bereich DJ-Mixer ist die Produktpalette besonders groß. Von Battle-Mixer VMX 100 Pro bis zum digitalen Club-Mixer mit Effektsektion und Sampler, wie dem DDM 4000, hat der Hersteller quasi für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Antwort parat. Anhand der knallharten Preispolitik wird aber klar, dass das Hauptaugenmerk auf den ambitionierten Einsteigern und semiprofessionellen Anwendern liegt. Aber reicht es auch für mehr?

Vorne


Mein heutiger Testkandidat, der DJX 900 USB, ist ein sehr interessantes Mischpult. Schon für einen Ladenpreis von kaum mehr als 200 Euro ergattert der geneigte Leser einen Club-Mixer mit Effekt-Sektion, Kill-Buttons, BPM-Countern und USB-Audio-Interface. Nun stellt sich nicht nur mir die Frage, wie der DJM den harten bonedo-Testparcours bewältigt und wie er sich im Vergleich zu den Konkurrenten schlägt.

DETAILS

Mit seinen knapp 5 Kilogramm ist der recht große Behringer-Karton fast schon ein Leichtgewicht. Mal sehen, was drin ist: Als Erstes kommt der Mixer zum Vorschein, außerdem ein Kaltgeräte-Kabel zur Spannungsversorgung, ein USB-Kabel und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Obwohl diese pralle 27 Seiten umfasst, gibt sie dennoch etwas zu wenig Information zum Gerät preis. Gerade die relativ komplexe Effektsektion wird leider ziemlich vernachlässigt. Und auch die Tatsache, dass man sich durch ein Wirrwarr aus zehn Sprachen ackern muss, macht die Sache nicht besser. Hier sollte Behringer nachbessern.
Erster Eindruck
Nachdem das Gerät aus der Verpackung „geschlüpft“ ist, ist mein erster optischer Eindruck durchaus positiv. Das komplett aus Metall gefertigte Gehäuse wirkt robust und ist sauber verarbeitet – keine scharfen Kanten, lose Schrauben oder unsauber lackierte Bereiche. Alle Buchsen, Fader und Kippschalter wirken recht hochwertig und sind stabil im Gehäuse verbaut. Leider gilt das nicht für die etwas wackeligen Taster MIC-On, Cue und die Kill-Switches. Mit leichten Einschränkungen kann ich dennoch einen gelungenen Ersteindruck attestieren.

Anschlüsse
Ein Großteil der Anschlüsse findet sich – wie soll es anders sein – auf der Rückseite. Insgesamt verfügt der Mixer über zehn analoge Outs und einen digitalen Audio-Ausgang. Alle vier Hauptkanäle besitzen jeweils zwei Stereo-Cinch-Paare. Zusätzlich hat der erste Kanal die Möglichkeit, ein digitales Signal via USB einzuspielen. Die Typ-B-Buchse lässt sich zudem simultan als digitaler Recording-Ausgang nutzen. An die Kanäle zwei, drei und vier können Plattenspieler und Line-Geräte angeschlossen werden, das Routing geschieht ganz klassisch per Umschalter. Demnach ist es also möglich, insgesamt bis zu acht Geräte einzubinden. Alle Achtung! Ein zusätzlicher Weg ist der Effekt-Return (ebenfalls Cinch), der mit dem Ausgang eines externen Effektgerätes verbunden werden kann. Im gleichen Format liegt der Effekt-Send vor.
Die drei Hauptausgänge verbuchen unsymmetrische Stereo-Cinch Anschlüsse: Da wäre zunächst der Master-Ausgang, dessen Pegel vom Master-Fader abhängig ist. Über einen separaten Drehregler lässt sich die Ausgangslautstärke des Booth bestimmen. Unabhängig von der Stellung beider Regler ist der Pegel des Tape-Out. Leider vermisse ich bei diesem Mixer einen symmetrischen Ausgang. Da dies im Profi-Bereich schon lange zum Standard, gehört, ist der DJX für diese Kundengruppe leider nicht geeignet. Auf der Oberseite des Mixers sind eine XLR-Buchse zum Anschluss eines Mikrofons und der Kopfhörerausgang platziert.

rueckseite

Features Die Signalquellen-Auswahl erfolgt bei allen Kanälen über Kippschalter. Der erste Hauptkanal verfügt über drei möglich Eingangs-Stellungen: Line, CD oder USB. Die Kanäle zwei bis vier bieten jeweils einen Phono- und einen Line-Eingang – zu schalten auf der Rückseite. Die Pegel der Vorverstärkerstufen werden durch obligatorische Gainregler gesetzt. Klangliche Abstimmungen übernehmen Dreiband-EQs (Höhen, Mitten, Bässe), welche die einzelnen Frequenzbänder um sechs bis neun Dezibel anheben oder um 26-54 Dezibel absenken (Kill-Effekt). Jeder der vier Kanäle offeriert eine zehnsegmentige LED-Anzeige. Hier werden die einzelnen Pegel Pre-Fader und Post-EQ dargestellt – so wie es sein soll. Sämtliche Channelfader, der Masterfader und der Crossfader sind 45 Millimeter lang. Jedoch handelt es sich (im Gegensatz zu den Kanalfadern) bei Letztgenanntem nicht um ein Kohleschicht-Modell.
Der Crossfader arbeitet nämlich kontaktlos und ist somit wesentlich verschleißfreier. Dank VCA-Steuerung ist die Fader-Kurve mittels CF-Curve Drehregler stufenlos regelbar. Von einem schalterartigen Öffnen bis zu butterweichen Überblendungen sind alle Einstellungen möglich. Die Pole des Crossfaders sind den vier Hauptkanälen frei zuweisbar. Zu diesem Zweck sind zwei Drehschalter (Assign A und Assign B) verbaut. An beiden Seiten des Crossfaders wurden Kill-EQs hinzugefügt. Je drei Tasten senken dort die Höhen, Mitten und Bässe vollständig ab.
Mikrofone werden über eine XLR-Buchse angeschlossen und mittels MIC-On Taste kann der Kanal ein-, oder ausgeschaltet werden. Praktisch, weil das Mikrofon nicht immer wieder neu eingepegelt werden muss. Der Gain-Drehregler bestimmt die Lautstärke. Zur automatischen Absenkung der Musik – etwa bei Ansagen – dient die Talkback-Funktion. Das Maß dieser Absenkung ist via Talk-Regler stufenlos einstellbar. Bedauerlicherweise ist die Talkback-Funktion weniger ausgereift. Grundsätzlich ergibt die stufenlose Einstellung der Pegel-Absenkung des Musiksignals wirklich viel Sinn. Doch leider macht einem die Release-Zeit der Schaltung einen kleinen Strich durch die Rechnung. Oft geht der Pegel mitten im Satz – oder Wort – schnell wieder nach oben. Dann hört sich jede Ansage leider gestückelt an und ist ergo eher schlecht verständlich. Schade! Um ehrlich zu sein, hätte ich mir zudem auch statt der XLR- eine Kombi-Buchse als Anschluss gewünscht, damit der Käufer auch Klinken-Mikrofone einstöpseln kann. Der Dreifach-EQ in dieser Sektion verrichtet allerdings einen guten Job.
Die Cue-Sektion des Mixers bietet die Möglichkeit, die vier Hauptkanäle oder den Master auf dem Kopfhörer wiederzugeben – entweder stereo oder im Mono-Split-Modus. Im Stereo-Modus werden die Signale der gewählten Cue-Tasten (Kanal 1-4, oder/und Master) in Stereo auf den Kopfhörer geschickt. Zusätzlich bietet der Mix-Drehregler die Option, stufenlos zwischen Haupt- und Cue-Signal zu blenden. Der Split-Cue-Modus legt den Master auf die rechte und das Cue-Signal auf die linke Seite des Kopfhörers, der Level-Drehregler bestimmt seine Lautstärke.
Genau wie die einzelnen Hauptkanäle kann auch der Master mit einer zehnsegmentigen LED-Anzeige zur Darstellung des Pegels beeindrucken. In dieser Sektion finden sich folgende Bedienelemente: Balance (korrigiert das Stereopanorama), Booth (setzt die Lautstärke des Monitorausgangs) und Master (bestimmt den Hauptpegel). Der Tape-Ausgang besitzt keinen eigenen Regler und ist unabhängig von den vorgenannten Einstellungen. Daher eignet er sich gut für Aufnahmen.
Generell gibt es beim DJX zwei Möglichkeiten, die einzelnen Signale mit Effekten zu versehen, nämlich eine interne Effekt-Sektion und einen Send/Return.

Effekte zum Ersten
Die interne Effekt-Sektion arbeitet mit 24-Bit-Auflösung. Mit dem Source-Drehschalter werden entweder die vier Hauptkanäle, das Mikrofon oder der Master beackert. Dabei ist immer nur ein Kanal anwählbar. FX-Select/Parameter schaltet durch fünfzig (!) Effektprogramme. Einmaliges Herunterdrücken des Reglers selektiert einen Effekt-Typus. Durch mehrfaches Drücken kommen zwei zusätzlich veränderbare Parameter ins Spiel. Eine dreistellige numerische Anzeige sorgt dabei für den nötigen Durchblick. Oder doch nicht? Das werden wir an anderer Stelle noch erfahren. Der Level-Regler bestimmt den Dry/Wet-Anteil. Schön groß geraten ist die FX-On-Taste. Sie schaltet die Audio-Schredder ein oder aus und leuchtet praktischerweise, sobald die Sektion aktiv ist. Alternativ zur internen Effektsektion kann der Anwender auch die Send-Return-Schleife nutzen, wobei der Send mit der FX-Taste aktiviert wird. Die Auswahl der Quelle erfolgt auch hier über den Source-Drehschalter. Der Level dient dabei zur Einstellung des Effekt-Return Pegels.  
BPM
Zwei separate numerische LED-Displays zeigen die einzelnen Beats per Minute an. Die beiden Beatcounter sind den jeweiligen Seiten des Crossfaders fest zugeordnet, die Geschwindigkeiten können automatisch ermittelt werden. Sollte das einmal nicht funktionieren, kann mit der Beat-Assist-Taste die Geschwindigkeit alternativ auch manuell eingetippt werden. Sync-Lock wird eingesetzt, wenn die angezeigte Geschwindigkeit (zum Beispiel aufgrund von Drumfills im Song) zu stark springt. Als zusätzliche Hilfen beim Beatmatching und Mixing sind die beiden oberhalb des Crossfaders platzierten neunfachen LED-Reihen namens Tempo-Difference und Time-Offset gedacht. Sind beide Songs gleich schnell, leuchtet die mittlere LED der Tempo-Difference Anzeige. Sollte einer der beiden Songs schneller sein, wandert die LED in die entsprechende Richtung. Die Time-Offset Anzeige arbeitet ähnlich. Laufen die beiden Song exakt synchron, so leuchtet die mittlere LED. „Überholt“ nun einer der beiden Songs den anderen, wandert die LED in Richtung des schnelleren Songs.  
Kommen wir kurz zur Funktion XPQ-Surround, denn sie kann den Klang des Master-Signals zusätzlich beeinflussen. Ähnlich wie man es von günstigen Hi-Fi-Geräten kennt, soll der Sound hier durch Phasenverschiebungen an Stereobreite gewinnen. Das Maß dieses Effektes lässt sich natürlich durch den Anwender festlegen, doch das durch Phasenverschiebungen künstlich verbreiterte Stereo-Signal kann qualitativ nicht überzeugen. Solche Effekte sind vielleicht etwas für Consumer Hi-Fi-Systeme. Doch im DJ-Bereich gibt es keine brauchbare Verwendung dafür. Ich finde, diese Funktion braucht kein DJ.

PRAXIS

Das Pult wirkt zum größten Teil sehr aufgeräumt und übersichtlich und orientiert sich augenscheinlich an den Club-Mixern der Marke Pioneer. Im Bereich des Crossfaders sieht das etwas anders aus, denn dieser ist umzingelt von diversen Bedienelementen, Kill-Buttons und Drehschaltern. Doch dazu später mehr. Positiv hingegen sind die zahlreichen statusmeldenden Kontroll-LEDs. Ebenfalls toll ist die Tatsache, dass alle Drehregler, bei denen es Sinn ergibt, mit einer Mittenrastung ausgestattet sind. Die LED-Anzeigen der einzelnen Kanäle bieten mit zehn Segmenten eine wirklich gute Auflösung und beweisen sich damit als nützliche Werkzeuge. 
Die Dreifach-EQs eignen sich hervorragend zur klanglichen Feinabstimmung. Obwohl es sich bei den Up & Down Fadern in Anbetracht des Straßenpreises um reguläre Kohleschicht-Fader handelt, sind diese erstaunlich leichtgängig. Außerdem haben sie eine stabile seitliche Führung und eine angenehme Fader-Curve. Wie zu erwarten, ist der kontaktfreie Crossfader noch eine Spur leichtgängiger, nur leider ist er in seiner seitlichen Führung etwas wacklig geraten. Erfreulich ist seine stufenlos einstellbare Fader-Curve, denn sie ermöglicht weiche und härtere Überblendungen – bis zu einem schalterartigen „Öffnen“ des Faders. Dieses Verhalten könnte normalerweise Scratch-DJs und Turntablists gleichermaßen zufriedenstellen. Doch leider machen einem die Bedienelemente besonders bei komplexeren Scratches (Flair- oder Crab-Scratch) oder bei Beatjuggles in unmittelbarer Nähe des Blendreglers einen Strich durch die Rechnung, denn man bleibt leicht mit den Fingern hängen. Für diese DJ-Gruppe ist der DJX daher nur bedingt zu empfehlen, klassische Mixing-DJs werden sich hier hingegen gut zurechtfinden.
Obwohl die Kill-Buttons recht wacklig daherkommen, machen sie ihre angestammte Arbeit gut. Völlig knackfrei cutten sie die einzelnen Frequenzbereiche abrupt aus- und ein. Top! Die Cue-Sektion des Mixers präsentiert sich sehr durchdacht und vielseitig. Hier werden sowohl DJs bedient, die lieber mit einen Split-Cue arbeiten möchten, als auch diejenigen, die separate Cue-Signale auf dem Kopfhörer bevorzugen. Auch eine Mischung aus Cue-Signal und Master ist dank Mix-Regler möglich. Top!

Die beiden Beatcounter im Pult arbeiten zufriedenstellend. Während „4 to the Floor“-artige Beats zuverlässig automatisch gemessen werden, kann die Apparatur bei „gebrochenen“ Beats schon mal ins Straucheln geraten. Das ist aber nichts Ungewöhnliches für diese Art von Produkttypen. Sollte eine Geschwindigkeit nicht automatisch ermittelt werden können, so kann diese zuverlässig und schnell mit der Beat-Assist-Taste manuell „eingetippt“ werden und alles ist im Lot. Wenn das Songtempo auf der Anzeige durch Drumfills oder Breaks im Song hin- und herspringt, lässt sich das zuverlässig durch die Sync-Lock-Funktion ausgleichen.
Die Anzeigen für Tempo-Difference und Time-Offset funktionieren zwar ganz respektabel, aber das menschliche Ohr arbeitet einfach viel genauer. Meiner Meinung nach sind sie höchstens als „Stützräder“ für Anfänger einzuordnen. Fortgeschrittene DJs werden sie wohl einfach ignorieren.
Über eine USB-Buchse (Typ-B) kann der Master aufgenommen werden, während man über den gleichen Rechner den Kanal 1 des Mixers speist. Bei meinem Test mit einem iMac, 2,4 GHz Intel Core 2 Duo, Mac OS X Version 10.5.8. funktionierte das grundsätzlich gut. Leider gibt es bezüglich der Audioaufnahme im Rechner ein kleines Problem. Passt man mit dem Gainregler eines Kanals das Signal optimal an den A/D-Wandler des Mixers an, hat man im Rechner bei der Aufnahme noch einen Headroom von ganzen 12 bis 14 dB übrig, der nicht genutzt werden kann. Sicher könnte man die Aufnahme anschließend normalisieren (Pegel automatisch auf 0 dB erhöhen), aber dadurch geht auch wichtige Dynamik im Signal verloren. Ich habe dies mit diversen Audio-Softwares getestet und finde, dass Behringer hier nachbessern sollte. Ein Signal vom Rechner per USB in das Pult zu schicken funktionierte aber erfreulicherweise völlig problemlos.

Effekte zum Zweiten
Ein wirklicher Schwachpunkt ist die interne Effektsektion, denn leider beschreibt das Manual deren Funktion nur sehr unzureichend, und auch im Netz findet sich keinerlei brauchbare Dokumentation. Es gibt insgesamt 50 Effekt-Presets, doch nirgendwo finde ich zum Testzeitpunkt eine Auflistung der einzelnen Typen. Obendrein hat jeder Effekt zusätzlich zwei stufenlos einstellbare Parameter, und auch deren Funktionen sind aktuell nirgendwo dokumentiert. Der FX-Select/Parameter dient sowohl zur Auswahl der Effekt-Presets als auch zum Verändern der Effekt-Parameter, und so passiert es, dass man ziemlich oft versehentlich in ein anderes Preset schaltet, obwohl man eigentlich nur einen Parameter verändern wollte. Praktisch geht leider anders. Aus diesen Gründen macht die Arbeit mit der FX-Sektion leider nur bedingt Spaß. Wirklich schade! Zum Glück muss der geneigte User trotzdem nicht ganz auf Effekte verzichten, denn er kann über den Effekt-Send/Return ein externes Effektgerät (so vorhanden) einschleifen. Ich habe zum Test ein Alesis Nanoverb verwendet. Das funktionierte absolut problemlos. Ideal für DJs, die ohnehin gerne externe Effekte nutzten.

Klang
Die Phono-Vorverstärker des Mixers haben einen erstaunlich hochwertigen Klang. Hier liegt ein druckvolles Signal mit transparentem Höhenbereich an. Da kann man nicht meckern, besonders nicht unter Berücksichtigung der Preisklasse. Beide Daumen nach oben!
Der Master liefert ein relativ ausgeglichenes Klangbild, gibt sich recht übersteuerungsfest und hat auch ausreichenden Pegel anliegen. Im Gesamtbild hätte das Signal noch ein wenig mehr Punch vertragen können – ein symmetrischer Ausgang hätte in dieser Hinsicht sicher nicht geschadet. Der Sound am Kopfhörerausgang ist laut, aber leider ein wenig höhenlastig. Im oberen Aussteuerungsbereich treten zudem minimale Verzerrungen auf. Der Klang des Mikrofonkanals ist etwas mittenbetont, aber insgesamt in Ordnung. Sein Dreifach-EQ ist ein gutes Tool, um den Sound an örtliche und individuelle Anforderungen optimal anzupassen. Außerdem ist dieser Weg erfreulich rauscharm.
Die drei Frequenzbänder der Equalizer sind eigentlich sehr gut aufeinander abgestimmt, nur wurden mir die einzelnen Bereiche nicht hart genug voneinander getrennt (Stichwort Flankensteilheit). Die Kill-Funktion funktioniert indes sehr gut. Nur für effektartige Klang-Verwurstungen ist dieser EQ nicht so gut geeignet. Das liegt auch am relativ schwachen Boost von nur 6 bis 9 dB pro Frequenzband. Obwohl der DJM ganze 50 Effekt-Presets vorweist und auf 24-Bit-Basis arbeitet, kommen die Effekte in puncto Soundqualität nicht über ein Mittelmaß hinaus. Außerdem klingen viele der Presets zu ähnlich. Die überaus schwierige Bedienung senkt zudem auch den Spaßfaktor.

Audio Samples
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Phono-Pre-DJX900 Phono-Pre-Pioneer-DJM-909 USB-Recording_Normalisiert HI_Cut_Boost Mid_Cut_Boost Bass_Cut_Boost Kill-EQ_Buttons Mikrofon FX-Phaser FX-Echo FX-Distortion XPQ Surround Effekt

FAZIT

Behringers DJX900 USB ist ein kostengünstiger 5-Kanal-Club-Mixer, der für seine Preiskategorie mit zahlreichen Funktionen aufwartet. Dazu gehören eine interne Effekt-Sektion, ein Beatcounter, Kill-EQ-Buttons und eine stufenlos veränderbare Crossfader-Curve. Die Qualität der einzelnen Features ist jedoch leider sehr unterschiedlich ausgefallen. Während die interne Effekt-Sektion im Test eher durchfällt, arbeiten andere Komponenten zuverlässiger. Zum Beispiel der Beatcounter und die Kill-EQs. Für den Profi-Anwender fehlt dem DJX900 schlichtweg ein symmetrischer Ausgang.
Im Preis-Leistungsverhältnis kann der DJX indes stärker überzeugen und ich kann ihn allen Einsteigern empfehlen, die auf der Suche nach einem günstigen Club-Mixer sind, aber keinen großen Wert auf die Effektabteilung legen. Auch wer mit einem Zweitmixer für Zuhause liebäugelt und mit den Schwächen leben kann, sollte einen näheren Blick riskieren. Denn beim Behringer DJX900 USB tummeln sich viele Features, die auch bei teureren Profi-Modellen zu finden sind, allerdings zum echten Niedrigpreis.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Dreifach-EQs
  • Crossfader-Curve stufenlos verstellbar
  • Kill-EQ-Buttons
  • separat regelbarer Booth-Out
  • vielseitige Cue-Sektion
  • gut klingende Phono-Vorverstärker
  • Beatcounter
  • FX Send/Return
  • günstiger Straßenpreis
Contra
  • Bedienungsanleitung umständlich verfasst
  • Schaltzeit des Auto-Talkback
  • Effekt-Sektion schwer bedienbar 

  • fehlende Dokumentation und Qualität der Effekte
  • USB-Recording nutzt nicht den vollen Dynamik-Bereich
Artikelbild
Behringer DJX900 USB Test
Für 228,00€ bei
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Technische Spezfikationen
  • Audioeingänge
  • Mikrofon +40 dB Verstärkung, symmetrische XLR
  • Phono-Eingang +40 dB Verstärkung, unsymmetrisch
  • Line-in 0 dB Verstärkung, unsymmetrisch
  • Audioausgänge
  • Master Max. +21 dBU
  • Booth Max. +21 dBU
  • Tape 0 dBU
  • Send 0 dBU
  • Kopfhörerausgang max. 180 mW @ 75 Ω / 1% THD
  • Equalizer
  • Stereo Low +8 dB / -27 dB @ 50 Hz
  • Stereo Mid +6 dB / -23 dB @ 1.2 kHz
  • Stereo High +9 dB / -15 dB @ 10 kHz
  • Mic Low +15 dB/-15 dB @ 80 Hz
  • Mic Mid +15 dB/-15 dB @ 2.5 kHz
  • Mic High +15 dB/-15 dB @ 12 kHz
  • Kill Low -54 dB @ 50 Hz
  • Kill Mid -43 dB @ 1 kHz
  • Kill High -25 dB @ 10 kHz
  • USB
  • Audio Stereo-Eingang/Ausgang
  • Anschluss Typ B
  • Abtastrate 48 kHz
  • Digitaler Effektprozessor
  • DSP Freescale
  • A/D-D/A Wandler 24-Bit-Delta-Sigma, 64/128-Oversampling
  • Systemangaben
  • Rauschabstand > 80 dB (Line)
  • Übersprechen > 70 dB (Line).
  • Verzerrung (THD)
  • Frequenzgang 10 Hz – 40 kHz, +0/-3 dB
  • Stromversorgung
  • Stromverbrauch 32 W
  • Netzanschluss Standard IEC Buchse
  • Netzspannungen Europa/UK/Australien/Korea/China 220-230 V~, 50/60 Hz
  • Sicherung 220-230 V~ T 500 mAH 250 V
  • Abmessungen/Gewicht
  • Abmessungen (H x B x T) 107 x 320 x 370 mm
  • Gewicht 3,7 kg
  • Preis: 389,00 Euro UVP

Herstellerlink Behringer

Kommentieren
Profilbild von Stefan

Stefan sagt:

#1 - 16.09.2012 um 14:29 Uhr

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Super Zusammenfassung für den Einsteiger und Hilfe zur eigenen Meinungsbildung!

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Christian Rohrmoser sagt:

#2 - 09.09.2013 um 15:53 Uhr

0

Kann man dieses Mischpult auch mit einer Software verwenden? Wenn man jetzt zum Beispiel keine CD Player oder Vinylplayer anschließt?!

Profilbild von Detlef Rick (Autor)

Detlef Rick (Autor) sagt:

#3 - 11.09.2013 um 21:53 Uhr

0

@ Stefan: Danke! @ Christian Rohrmoser: Das Pult lässt sich definitiv auch mit einer DJ-Software verwenden. Allerdings ist dabei zu empfehlen, ein zusätzliches USB-Audiointerface zu verwenden. Die Standard-Audio-Anschlüsse handelsüberlicher Laptops verfügen nämlich nicht über die nötige Audioqualität. Außerdem benötigst du minimal zwei separate Stereo-Ausgänge. Empfehlen für den Einstieg, kann ich diesbezüglich z.B. das ESI Maya 44 USB+, mit 4 Ein- und 4 Ausgängen. Das interne USB Interface des Behringer Mischers ist für deine Zwecke leider nicht geeignet.

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Norman sagt:

#4 - 29.11.2013 um 11:49 Uhr

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Hi Detlef, if i'm insist to use this console with my laptop (Traktor pro 2) without an additional USB audio whereby just looping using rca is it possible?or may be can u guide me on this. many thanks

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Alex sagt:

#5 - 28.07.2014 um 18:34 Uhr

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Wenn man Traktor Scratch Pro 2 mit 2 Turntables und Timecode Vinyls benutzen will, ersetzt der DJX 900 duch sein eingebautes Interface dann das separate Interface oder kann Traktor damit nix anfangen?

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Peter sagt:

#6 - 18.08.2014 um 12:59 Uhr

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Moin Alex,nee, das funzt nur mit einem NI-Interface.Gruß
Peter

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Boris sagt:

#7 - 13.10.2014 um 17:29 Uhr

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Effekt-Anleitung kannst Du doch vom DJX 750 nehmen, die beiden sind doch nahezu baugleich, mal abgesehen vom USB-Interface, oder täusche ich mich da ?

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