Behringer Xenyx 302 USB Test

Praxis

Das Xenyx 302 USB ist Class-Compliant, man braucht also nicht unbedingt spezielle, zusätzliche Treiber zu installieren, da diese schon in den wichtigsten Betriebssystemen enthalten sind. Unter Windows empfiehlt sich dennoch die Installation von ASIO4ALL, einem speziellen Audiotreiber, der den Audiostream am Betriebssystem vorbei leitet, um so die Latenz bei kritischeren Aufnahmen erheblich zu senken.

Die Wiedergabe-Qualität des USB-Interfaces und auch die Summierungs-Möglichkeiten sind okay, solange man kein Volume-Poti über 13 Uhr dreht, denn ab da rauschen die Line-Verstärkerstufen leider doch erheblich. Nichtsdestotrotz darf hier nicht der äußerst kleine Preis aus den Augen verloren und vergessen werden, und dass bei gut aus-gesteuerten Line-Signalen selten so viel Gain benötigt wird und sich damit das Rauschen im absolut brauchbaren Rahmen halten sollte. Benutzt man das Pult also hauptsächlich als Wiedergabe-Interface ist alles gut. Das Master-Poti zur Steuerung eventueller Monitore ist dabei überaus praktisch.

Behringer-Xeny302USB_11_Bass

Der Mic-Pre ist auch recht brauchbar und rauscht selbst bei deutlich höherem Gain recht wenig. Zum Problem kann hier eigentlich nur das nachgeschaltete Lautstärke-Poti werden, wenn es eben über 12 Uhr aufgedreht wird. Hätte man dieses Poti einfach „weggelassen“, würde das Xenyx Pult klangtechnisch sogar noch besser abschneiden. Doch wir sind hier leider nicht beim Wunschkonzert. Deshalb folgender Tipp: Dreht den Gain des MIC-Preamps relativ hoch bzw. so hoch ihr ihn halt braucht, aber achtet darauf das nachgeschaltete Volume-Poti nicht über 12 Uhr zu drehen, lasst es am besten sogar nur auf 10 Uhr stehen. Für Demo-Aufnahmen, Podcasts oder Skype-Konversationen ist das Ganze als absolut ausreichend zu bezeichnen.
Aber auch um DI-Signale von Gitarre oder Bass aufzunehmen, reicht die Leistung des Pre-Amps aus. Doch hört lieber selbst! Für die Akustik-Aufnahmen haben wir übrigens ein Brauner VM1 und für meine Stimme habe ich einfach ein SM57 von Shure in die Hand genommen. 

Audio Samples
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302 1 Acoustic VM1 302 2 Bass DI 302 3 Git DI 302 4 Vocal SM57

Über die Notwendigkeit eines so einfachen und groben Equalizers, vor allem auf Einzelspuren, lässt sich natürlich auch vortrefflich streiten. Fakt ist aber auch: Der EQ ist da und irgendjemand wird ihn schon irgendwann mal irgendwie benötigen. Musikalische Anpassungen sollten im Zweifelsfall also auf PlugIn-Ebene vorgenommen werden. Ich habe das Filter zumindestens einmal bei den Vocals benutzt, um dezent Bass (80 Hz) abzusenken. Ein Trittschalfilter hingegen wäre hier sicherlich angebrachter gewesen. Die Line-Ins sind dennoch soweit okay – und bitte noch einmal: Nicht den Preis vergessen!

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Profilbild von Andreas P.

Andreas P. sagt:

#1 - 30.10.2012 um 16:05 Uhr

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Theoretisch ist das Xenyx 302 USB die preisgünstigste Möglichkeit um mit einem
Großmembran Kondensatormikrofon Aufnahmen an einem PC zu machen.Praktisch hat das Xenyx 302 USB aber nur 15 Volt Phantomspeisung – nicht 48 Volt.http://www.youtube.com/all_...Höchstwahrscheinlich ist es auch nur deshalb möglich auf einen Schalter für die Phantomspeisung ganz zu verzichten. Bei echten 48 Volt darf man nur bei abgeschalteter Spannung das Mikro ein oder ausstöpseln.Nun, währe schön wenn Ihr da bei Bonedo mal einen Test mit möglichst vielen verschiedenen Großmembran Kondensatormikrofonen macht, um festzustellen,
wie sich diese niedrige Spannung auswirkt.Dabei sollte es nicht nur darum gehen ob es funktioniert oder nicht, sondern auch darum,
ob die Werte, die der Mikrofonhersteller bei 48 Volt verspricht bei 15 Volt immer noch geliefert werden.Behringer ist ja nicht der einzige Hersteller, der bei Kleinstmischpulten diesen technischen Trick verwendet um wenigstens 15 Volt Phantomspeisung zu haben.Also, bringt da mal ein bisschen Licht ins Dunkel !Gruß Andreas

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Felix Klostermann sagt:

#2 - 30.10.2012 um 19:36 Uhr

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Hallo Andreas, vielen Dank für deine Ergänzungen und Anregungen! Bei meinen Tests mit sind mir allerdings keine Probleme mit der vom Standard abweichenden Phantomspannung aufgefallen. LG, Felix.

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Andreas P. sagt:

#3 - 31.10.2012 um 16:02 Uhr

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Naja, bei welcher Gelegenheit sollten auch Probleme aufgetreten sein?
Ein SM 57 braucht keine Phantomspeisung und ein Brauner VM1 hat sein
eigenes Netzteil das zwingend verwendet werden muss da es über ein
achtpoliges Spezialkabel am Mikro angeschlossen wird.
Gruß Andreas

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Felix Klostermann sagt:

#4 - 31.10.2012 um 21:06 Uhr

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Hallo Andreas, du hast natürlich vollkommen recht! Mein Fehler, da war ich mit der Antwort wohl etwas vorschnell... Theoretisch kann man hier zwar jedes Mic anschließen, wenn dieses aber explizit nach 48V verlangt, wird es allerdings hier vor allem durch starkes Rauschen und einen sehr geringen Pegel auffallen. Die meisten Großmembran-Kondensator-Mics scheiden demnach wohl aus. LG, Felix.

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Michae G. sagt:

#5 - 05.12.2012 um 04:03 Uhr

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Wie ist das mit dem unten beschrieben Playback gemeint und wie muss was verbunden werden?Etwas anhören und dabei etwas anderes gleichzeitig aufnehmen ist über den Main-Mix so natürlich nicht möglich. Das ist aber gar nicht schlimm, denn dafür ist der PHONES-Bus gedacht, in dem grundsätzlich alle Kanäle gleichzeitig anliegen. Man könnte sich so also sein Playback auf Kanal 2 (Line oder USB) legen, und dann mit einem an den Kanal 1 (MIC) angeschlossenen Instrument bzw. Mikrofon dazu spielen bzw. singen. So kann man beide Signale gleichzeitig auf dem Kopfhörer hören und dabei nur das MIC Signal über den MAIN MIX routen und entsprechend aufnehmen. Das ist halbwegs clever und geschieht ohne Latenzen, die ansonsten durch ein alternatives Routing durch den Computer entstehen würden.

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Iseldor sagt:

#6 - 21.01.2013 um 03:11 Uhr

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Hallo Felix,Ich habe mir das Teil vor kurzem zugelegt. Jedenfalls ist meine Frage jetzt: Da das ding angeblich nur 15 Volt Phantomspeisung hat, muss ich mir dann ein Mikrofonvorverstärker kaufen? Ich habe sowieso nicht so viel Geld daher möcht ich auch nichts auf gut Glück kaufen...Außerdem : Wenn ich mir z.B. ein PreAmp kaufen würde, könnte ich das dann mit jenem Mischpult "verbinden"?Gruß

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Felix Klostermann sagt:

#7 - 21.01.2013 um 18:24 Uhr

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@Iseldor: Ich würde mir keinen extra Mikrofonvoverstärker kaufen um mit dem Xenyx aufnehmen zu können. Besitzt du denn schon ein Mikro? Wenn nein, dann kauf die ein ordentliches dynamisches Mikro, was keine Phantomspannung benötigt.
@michae G.: Ein Playback ist ein Stück bereits aufgenommene Musik, zu dem man "mitspielen" kann. Das lässt du über den USB-Port wiedergeben. Deine Gitarre/Mikro/Keyboard steckst du in Kanal eins und spielst dazu. Auf dem Hauptausgang hörst du dann beides "gemixt". Getrennt aufnehmen geht allerdings nicht, deswegen hab ich den entsprechenden, kleinen Workaround im Test beschrieben. Ich hoffe das hilft dir schonmal weiter, ansonsten spezifizier dein Anliegen doch bitte noch etwas genauer. LG;felix.

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Tobi sagt:

#8 - 10.02.2013 um 00:17 Uhr

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Hallo Felix, ich habe mir das 302USB geholt um an meiner selbstgebauten "Boombox" dieverse Quellen und Mik. zusammen zu mischen. Leider habe ich ab Main Mix Out ein deutlich stärkeres Rauschen erfahren, als bei direkt verbundenen Quellen. Habe noch an meinem HiFi Verstärker, AUX, dasselbe versucht. Auch da hatte ich en deutlich stärkeres Rauschen als ohne 302USB dazwischen. Kannst Du etwas zur Qualität des Ausgangssignals sagen? Ich bin auf dem Gebier Laie und habe keine Vergleichswerte zu anderen Mischern. Dine Antwort würde mich freuen.

Profilbild von Harald

Harald sagt:

#9 - 03.05.2013 um 23:57 Uhr

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Hallo,
kann ich das interface auch mit guitar rig oder ähnliches verwenden?
was ich gerne wissen würde, kann ich das signal des Mic/Klinke kanals so routen dass ich nur das signal über vom rechner höre?!?!
danke!

Profilbild von ingo

ingo sagt:

#10 - 10.11.2013 um 21:59 Uhr

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hi.kann man an dem Teil auch ein E.Drumset über die Chinchbuchsen laufen lassen?

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Steffen Wollmann sagt:

#11 - 02.07.2017 um 16:43 Uhr

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Hallo Felix, danke für die ausführliche Beschreibung. Eine Frage: Wenn der Mixer via USB an ein Notebook angeschlossen wird (zur Wiedergabe) wird das Signal dann über die Soundkarte des Notebooks geleitet oder 'überbrückt' der Mixer diese? (Eine externe Soundkarte zur Klangverbesserung wäre dadurch überflüssig) Danke für Feedback.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #11.1 - 02.07.2017 um 18:11 Uhr

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    Hi Steffen, wenn du den Mixer per USB verbindest, wird ein Audiointerface in deinem Betriebssystem hinzugefügt. Der Mixer ist also ein Audiointerface. In deinem Rechner und Betriebssystem kannst du aber auch mehrere Audiointerfaces aktiviert haben, sodass unterschiedliche Programme auch unterschiedliche Audiointerfaces ansprechen können. Je nach deinen Einstellungen wird dann der Ton entweder über die interne Soundkarte (vom Rechner) oder über dem Mixer wiedergegeben. Der Mixer "überbrückt" also in manchen Fällen die Soundkarte des Notebooks. Ich hoffe das hilft dir weiter! LG; Felix

    Antwort auf #11 von Steffen Wollmann

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