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LD Systems MEI 100 G2 & MEI 1000 G2 Test

Die In-Ear-Anlagen LD Systems MEI 100 G2 & MEI 1000 G2 sind zwei neue günstige Einsteigersysteme für drahtloses Monitoring. Sie sind bereits im Einklang mit den neuen EU-Bestimmungen (viele alte Funksysteme verlieren zum 1.1.2016 aufgrund einer Neuordnung der Frequenzen die Berechtigung zur freien Verwendung). Sind die neuen Anlagen von LD Systems fit für den Einsatz?

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Beide Modelle des im hessischen Neu-Anspach ansässigen Unternehmens LD-Systems bewegen sich gänzlich im Bereich der verbleibenden lizenzfreien Funkfrequenzen: Damit wird dem Käufer die Sicherheit gewährt, nicht gegen rechtliche Auflagen zu verstoßen und relativ sorgenfrei noch freie und störunanfällige Frequenzen für seine Anwendung finden zu können.
Zwei Komplettsysteme stellten sich unserem Test, das LD MEI 100 G2 (Sender) mit dem Drahtlosempfänger LD MEI 100 G2 BPR und das LD MEI 1000 G2 (Sender) mit dem entsprechenden Drahtlosempfänger LD MEI 1000 G2 BPR. Ob die zusätzliche Null in der Typenbezeichnung lediglich ein Zahlenphänomen ist oder tatsächlich auch relevante Unterschiede in Qualität und Handling zutage fördert, wollen wir herausfinden. (Hier gibt es übrigens zusätzlich einen Praxis-Test, wo wir 3 Systeme im Einsatz hatten.)

Details

Gemeinsamkeiten

Beide Systeme werden mit Sendestation inkl. Antenne, 12-18 V Gleichstromnetzteil, Drahtlosempfänger, Ohrhörer mit verschiedenen Silikonaufsätzen zur Anpassung an unterschiedliche Gehörgänge, Rackmountvorrichtung und einer spartanischen Bedienungsanleitung in einem leichten, aber soliden Kunststoffkoffer ausgeliefert. Eine Schaumstoffeinlage mit passgenauen Fächern sorgt für Ordnung und sicheren Sitz aller enthaltenen Komponenten. Die Antenne kann wahlweise an der Sendestation oder mittels ebenfalls mitgelieferter Verlängerung und Buchse auch im Fall eines Rackbetriebs extern angebracht werden. Eine entsprechende Öffnung in der linken Rackmontageblende ist vorhanden.
Sowohl die 100er als auch die 1000erAnlage sind ausgelegt für lizenzfreie Funkfrequenzen in den Bereichen von 863,000 – 865,000 MHz und 823,000 – 832,000 MHz. Insgesamt ergeben sich so 96 Kanäle, die in 8 Gruppen mit jeweils 12 Kanälen aufgeteilt werden. An Sender und Empfänger müssen immer die identische Gruppe und der passende Kanal selektiert sein, damit eine Übertragung stattfinden kann. Teure Sender verfügen mitunter über eine komfortable Scanfunktion, die automatisch nach freien, unbelegten Frequenzen in der Umgebung sucht. Diese Arbeit muss man bei den beiden LD MEI Systemen manuell durchführen. Für gewöhnlich ist das auch kein Problem, es dauert aber eventuell etwas länger, die störungsresistenteste Frequenz für die gewählte Anwendungsumgebung zu finden. 
Die Sendestationen beider Systeme verfügen über jeweils zwei symmetrische Eingänge mit XLR/Klinke-Kombibuchsen. Wahlweise können also entweder ein Stereosignal oder zwei Monosignale eingespeist werden. Die Einstellung der Sendefrequenz erfolgt bei beiden Systemen über eine Set- und zwei Scroll-Tasten (up/down), wobei nur der MEI 1000 die Option bietet, diese am Sender gegen ungewolltes Verstellen zu sperren. Beide Sendestationen haben einen Netzschalter auf der Vorderseite sowie einen zusätzlichen, regelbaren Kopfhörerausgang mit 6,3 mm Stereoklinkenbuchse. 
Laut Hersteller können bis zu fünf verschiedene Systeme parallel betrieben und pro System beliebig viele Empfänger angeschlossen werden. Bei Letzterem werden alle Empfänger auf die Frequenz der gewünschten Sendestation eingestellt und empfangen so auch alle das gleiche Signal. Für kleinere Konferenzen mit mehreren Simultanübersetzungen könnten diese Systeme also durchaus ausreichen. 
Und ab hier beginnen sich die Systeme auch leicht zu unterscheiden:  
Das MEI 100 G2 verfügt auf der Rückseite über zwei getrennte Lautstärkeregler für die beiden Eingänge und einen Schiebeschalter für Mono/Stereo-Betrieb. In beiden Fällen erfolgt die Balanceeinstellung zwischen diesen beiden Signalen – ob zwei getrennte Monosignale oder ein Stereosignal – über diese beiden Regler am Sender und nicht über den Empfänger. Der Empfänger zeigt auf seinem Display an, ob an der Sendestation Mono- oder Stereobetrieb ausgewählt ist.

Fotostrecke: 9 Bilder MEI 100 G2

Das MEI 1000 G2 dagegen verfügt auf der Rückseite lediglich über einen PAD-Schalter für eine Absenkung der Eingangsempfindlichkeit. Die Regulierung der Eingangslautstärke befindet sich im Gegensatz zum MEI 100 auf der Vorderseite in Form eines einzigen Input-Level-Reglers, der jedoch beide Kanäle simultan regelt.  Das Verhältnis der beiden Eingangssignale zueinander, sei es ein Stereosignal oder zwei getrennte Monosignale, wird beim MEI 1000 über Tasten am Empfänger eingestellt. 
Als zusätzliche Option bietet der Empfänger des MEI 1000 noch eine sogenannte „Focus-Betriebsart“. Dahinter verbirgt sich ein Dual-Mono-Betrieb. Liegen zwei Monosignale am Sender an, z.B. ein Mono-Summensignal der Band auf dem einen und nur der Leadgesang auf dem anderen Kanal, so kann man direkt am Empfänger das Verhältnis dieser beiden Monosignale zueinander regeln. Diese Möglichkeit der Regulierung hat man zwar auch beim preiswerteren MEI 100, jedoch kann man die Verhältnisse zwischen den beiden Signalen zueinander ausschließlich an den Reglern auf der Rückseite des Senders verstellen, nicht am Empfänger. Vor allem im Rackbetrieb ist das eindeutig ein entscheidender Nachteil gegenüber dem MEI 1000, sofern man diese Betriebsart für sich in Betracht ziehen möchte.
In Größe und Form unterscheiden sich die beiden Kandidaten nur marginal. Der optisch markanteste Unterschied ist die Farbe der beleuchteten Displays an Sender und Empfänger. Diese sind beim MEI 100 blau, während die Displays des MEI 1000 grün leuchten.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Displaybeleuchtung des MEI 1000 G2 in Orange

Die entscheidenden Unterschiede finden wir bei den Empfängern, wobei wir zunächst jedoch wieder auf die Gemeinsamkeiten eingehen wollen: Beide Empfänger werden mit 2 x 1,5 AA Batterien betrieben, mit denen die Laufzeit bis zu 12 Stunden betragen soll. Auf der Oberseite befindet sich bei beiden Modellen der Miniklinkenausgang für den Anschluss des Ohrhörers und der Lautstärkeregler, der gleichzeitig auch An-/Ausschalter ist. Wenn der Empfänger in Betrieb genommen werden soll, muss lediglich der Volumeregler ein wenig nach rechts gedreht werden, bis er eine Sperr-Raste überwindet, die den Regler gegen versehentliches An- und Ausschalten schützt. Beide Empfänger besitzen einen Metallklemmbügel an der Rückseite, um das Gerät entsprechend an der Kleidung des Trägers zu befestigen. Je nachdem, wie bewegungsintensiv der Träger/die Trägerin des Empfängers ist, empfiehlt es sich, das Gerät mit alternativen Methoden zu fixieren. Hierfür haben sich vor allem Kletttaschen aus Neopren etabliert.

Die Unterschiede

Auf der Frontseite des MEI 100 G2 BPR befinden sich drei kleine Taster für die Funktionen „Set“ und die Menüführungstasten „up“ und „down“. Beim MEI 1000 G2 BPR liegt die Set-Taste dagegen unter einer Abdeckklappe, zusätzlich ergänzt um eine ESC-Taste zum schnellen Verlassen des Funktionsmenüs. Da es außer der Wahl der Empfangsfrequenz (Gruppe & Kanal) keine weiteren Menüpunkte beim MEI 100 G2 BPR gibt, ist eine ESC-Taste dort hinfällig. Die Up- und Down-Tasten beim MEI 1000 G2 BPR liegen außerhalb der Abdeckung auf der Frontseite und sind frei zugänglich. Speziell im Livebetrieb übernehmen sie zusätzlich die Funktion des Balancereglers für die Justierung des Stereo- bzw. des Lautstärkeverhältnisses der zwei unterschiedlichen Signale im Dual-Mono-Betrieb (Focus Mode).
Das Batteriefach des MEI 100 G2 BPR liegt an der Unterseite und ist mit einem Schiebedeckel versperrt. Zwar lässt der sich relativ leicht lösen, aber man muss etwas fummeln, um ihn ganz aufzubekommen, wenn sich noch keine Batterien im Fach befinden. Weiteren beweglichen Elemente, die versehentlich aufgehen oder abbrechen könnten, gibt es am Empfänger keine. Anders dagegen beim MEI 1000 G2 BPR. Hier befinden sich die Batterien unter der bereits erwähnten herunterklappbaren Frontabdeckung, unter der die zwei kleinen Bedientaster „set“ und „esc“ angebracht sind. Sie liegen horizontal im Gerät und sind sehr gut zugänglich und entsprechend schnell und leicht zu wechseln. Sollte das Gerät im Livebetrieb jedoch herunterfallen, so ist es erfahrungsgemäß bei dieser Form der Konstruktion so, dass das Batteriefach leicht aufspringt und die Batterien herausfallen können. Auch dies spricht für ausreichende Arretierung mittels Tasche anstatt der angebrachten Klemme.

Fotostrecke: 10 Bilder Empfänger des MEI 1000 G2

Zusätzlich verfügt der Empfänger des MEI 1000 über weitere Funktionen:
Equalizer: Hinter der Funktion EQ verbirgt sich kein vollwertiger EQ, sondern lediglich eine breitbandige Höhenanhebung bei 10 kHz um ca. 6 dB. 
Limiter: Optional lässt sich ein Limiter in den Signalweg schalten. Damit sind Ohren und Hörer bei eventuellen Lautstärkespitzen geschützt, wie sie zum Beispiel im Fall von Feedbacks oder lauten Knackgeräuschen entstehen können.
Locking-Funktion (Sperren des Empfängers): Ist diese Option aktiviert, ist keine Veränderung mehr über die Scrolltasten möglich, der Empfänger ist somit gegen versehentliches Verstellen geschützt. Focus Mode: Wie zuvor bereits erwähnt, lässt sich beim Empfänger des MEI 1000 ein Modus aktivieren, der beide Eingangskanäle der Sendestation als gleich laute Monosignale empfängt. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Signalen wird am Empfänger über die Scroll-Tasten (up/down) reguliert. So liegt beispielsweise das eigene Signal (Gesang, Gitarre, Bass, etc.) auf einem Kanal der Sendestation und die restliche Summe des Monitorsignales auf dem anderen. Das Verhältnis des Solosignales zum Rest kann damit bequem am Empfänger eingestellt werden. 
Im normalen Stereomodus regeln die Scrolltasten das „Panning“, also die Rechts-Links-Balance im Ohrhörer.

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Profilbild von Josh Le

Josh Le sagt:

#1 - 27.07.2014 um 23:46 Uhr

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Hi,unsere Band hat sich ein paar MEI100 zugelegt und wir wollen nachrüsten. Das MEI1000 erscheint mir mit dem Fokus Modus durchaus Interessant, da spart man ein paar Geräte im Rack ;). Meine Frage wäre, ob man beide Modelle miteinander kombinieren kann, sprich mit dem 1000 senden und dem 100 Bodypack empfangen (oder auch andersrum).

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