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AMT EE-1 E-Drive Test

Zwar haben wir es bei AMT mit einem relativen Newcomer im Effektmarkt zu tun, aber die Gerätschaften, die bisher unsere bonedo-Tests durchliefen, konnten allesamt überzeugen und hatten nicht selten absolutes Geheimtipp-Potenzial. Waren es bisher in der Mehrzahl Preamps oder Spezial-Problemlöser, handelt es sich beim EE-1 um ein reines Distortion-Pedal, das seinen Platz – wie bei solchen Geräten üblich – vor dem Amp findet. Und wer es noch nicht geahnt hat: Die Bezeichnung E-Drive deutet in die Richtung der deutschen Zerrschmiede Engl, und tatsächlich verbirgt sich im Pedalgehäuse die Simulation des typischen Sounds. Engl Amps sind bekanntermaßen gerne in der schweren Metallverarbeitung im Einsatz und das EE-1 von AMT stellt sich der Herausforderung, diesen harten und gainreichen Ton zu erzeugen.

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Unser Kandidat stammt aus einer Serie von Overdrive/Distortion-Pedalen (Drive FX Series), die sich verschiedene Ampklassiker zum Vorbild genommen hat. Hier findet man neben dem E-Drive-Pedal auch Klangreplikate von Marshall, Mesa/Boogie, Fender, Vox und anderen legendären Verstärkern. Das Ganze wird zu einem recht moderaten Kurs angeboten, den E-Drive beispielsweise gibt’s für 119 Euro. Ein verlockendes Angebot also, zumal man so den charakteristischen Klang eines beliebten Amps im Seitenfach seiner Gitarrentasche mitschleppen kann. Und wenn es tatsächlich so klingt, wie es der Hersteller verspricht.

DETAILS

Die Effekte aus der Drive FX Serie kommen mit einer etwas abgespeckten Ausstattung im Vergleich zu den Preamps der Legend Amp Serie. Hier sind die Standards angesagt, die man bei Bodentretern erwartet, schlicht und simpel: Rechts der Eingang, links der Ausgang, an der Oberseite mit Gain (Verzerrungsgrad), Level (Endlautstärke) und Tone (Klangfarbe) die drei Regler, die ein Verzerrerpedal braucht. Die Potis sind im Dreieck aufgestellt, zwei unten, eines oben, und mit einem kleinen Schiebeschalter zwischen Gain und Level lässt sich der Grundcharakter der Verzerrung ändern und somit besser an Amp und Gitarre anpassen. Das Pedal hat mit gerade einmal 4 mA einen sehr geringen Stromverbrauch, einem netzteilfreien Betrieb mit einer 9V-Batterie steht demnach nichts entgegen. Trotzdem sollte man vor dem Gig sicherstellen, dass die Batterie nicht unbedingt auf der Bühne den Geist aufgibt, denn zum Wechseln muss das Unterteil des Blechgehäuses umständlich durch das Lösen von zwei Schrauben entfernt werden. Wer es stressfrei mag, betreibt den E-Drive mit einem Standard 9V-Netzteil, der Anschluss dafür befindet sich auf der rechten Seite neben der Input-Buchse.

Unser Testkandidat ist mit einem Standardschalter ausgestattet, der seine Arbeit ohne Knacken und Signalunterbrechung verrichtet. Generell kann man dem Pedal eine robuste Bauweise bescheinigen, die mit Sicherheit dem harten Einsatz auf der Bühne gewachsen ist. Die gesamte Drive FX Serie kommt im schmalen Format (58 x 110 x 63 mm) und ist dadurch so platzsparend, dass auch gerne ein Gerät mehr aufs Board geschraubt werden kann. Und 300 Gramm Lebendgewicht erlauben schon gar keinen Vergleich mit dem großen Ampvorbild. Stabilen Stand auf allen glatten Oberflächen hat der E-Drive durch vier große Gummifüße.

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