Swissonic ASM5, ASM7 und Sub10 Test

Swissonic ASM5, ASM7 und Sub10 – die aktiven Studio-Monitore und der Subwoofer bei bonedo im Test.

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Mit Swissonic hat der Musikalienhandel Thomann eine Eigenmarke im Vertrieb, die bisher nur durch Audiointerfaces, Mischpulte, MIDI-Controller und dergleichen auffiel.
Mit dem Nahfeldmonitoren ASM7 und ASM5 sowie dem aktiven Subwoofer Sub10 beschreitet Swissonic nun aber auch das Feld der physikalischen Schallwandlung – und das für einen äußerst attraktiven Preis. Ob dies nur durch hohe Stückzahlen möglich wird oder womöglich doch an der Qualität gespart wurde, dass soll nun dieser Test klären!

Details

Monitoring-Familie


Sowohl Swissonic ASM7 als auch ASM5 sind aktive Zweiwege-Nahfeldmonitore im unterem Budget-Preisbereich, entsprechend werden sie auch im Paar gehandelt. Einen passenden Subwoofer gibt es auch, dieser hört auf den Namen Sub10. Wie die Produktnamen bereits andeuten, handelt es sich also um Speaker mit jeweils einem 5,25“- oder einem 6,5“ Tieftontreiber. Der Subwoofer hingegen ist mit einem 10-Zoll Woofer bestückt.

Die ASM7 und ASM5 von Swissonic
Die ASM7 und ASM5 von Swissonic

Bassreflex

Alle drei Systeme setzten auf das Konstruktionsprinzip Bassreflex, wobei sich der Bassport in Form eines schmalen Schlitzes vorderseitig befindet. In Verbindung mit den auffälligen, weißen Membranen der Konuslautsprecher ergibt das eine schöne optische Familienzugehörigkeit. Entsprechend sind alle Gehäuse auch aus MDF gefertigt, Vinyl-laminiert und wiegen in etwa pro Stück 4,6 kg (ASM5), 6,9 kg (ASM7) und beachtliche 16,7 kg im Falle des Sub10.

Bi-Amping an Hoch- und Tieftöner

Im Hochtonbereich kommen Naturseide-Tweeter zum Einsatz, welche in einem leichten Waveguide verschraubt wurde. In der ASM7 ist ein Zoll, in der ASM5 0,75 Zoll-Hochtöner zu finden. Angetrieben werden beide von einer Bi-Amping-Endstufe in Class-AB mit jeweils 20 Watt. Das bedeutet, dass die Trennung des Signals für die Treiber vor der Verstärkung erfolgt und Hoch-und Tiefton von einer eigenen Endstufe versorgt wird. Im Bassbereich gönnt sich die ASM7 60 Watt, die ASM5 hingegen 40 Watt. Die Übernahmefrequenz der Frequenzweiche beträgt in beiden Fällen übrigens 2,7 kHz, was den Verdacht nährt, dass im Inneren grundsätzlich die gleiche Elektronik werkelt. Der Subwoofer wiederum wird mit einer Leistung von 200 Watt beworben.
Insgesamt verspricht der Hersteller eine Frequenzabdeckung bis hinauf zu 20 kHz, wobei natürlich aufgrund der verschiedenen Gehäusemaße und Tieftönergrößen unterschiedliche untere Eckfrequenzen erreicht werden. Im Fall der Swissonic ASM7 wird der Tiefgang jedenfalls mit 45 Hz, im Falle der Swissonic ASM5 mit 55 Hz beziffert. Bei beiden fehlen allerdings die Angaben zu dem Abfall an den gemessenen Eckpunkten, so dass diese Werte leider nur bedingt aussagekräftig sind. Ich gehe sicherlich nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass hier keinesfalls bei den sonst üblichen -3 dB gemessen wurde. Das gilt übrigens auch für den Subwoofer, dessen nicht weiter dokumentierter Übertragungverlauf mit 30 Hz bis 200 Hz angegeben wurde. Im Grunde ist diese Vorgehensweise aber bei allen Anbietern in diesem Preissegment vorzufinden.

Sub10, der Subwoofer von Swissonic
Sub10, der Subwoofer von Swissonic

Gute Verarbeitung und Extra-Features

Was die Materialbeschaffenheit und die Verarbeitung anbelangt, gibt es übrigens keinerlei Kritik zu äußern. Für Lautsprecher dieser Preisordnung ist das leider keine Selbstverständlichkeit. Sicherlich wurden auch nicht die edelsten Materialien verbaut, dafür versprühen die Box aber dennoch einen seriösen, schnörkellosen und wertigen Allgemeinzustand. Im Falle des Subwoofers kann man sich auch noch über ein massives Gitter aus Metall freuen, welches den Woofer vor Beschädigungen schützt. Aufgrund der bodennahen Platzierung ist dies auch mehr als angebracht und sollte entsprechend gelobt werden.
Zwischen den Hoch- und Tieftöner, beziehungsweise über dem Woofer im Falle des Subwoofers, befindet sich außerdem jeweils eine Status-LED, welche im Falle des Stand-By-Betriebs rot und im Falle der Nutzung blau leuchtet. Das bedeutet, dass eine Energiesparfunktion verbaut wurde – nicht schlecht! Somit kann ich den Brüllwürfeln auch fast ihre blaue LED verzeihen, welche meinen persönlichen Geschmack so nun leider überhaupt nicht treffen. Immerhin leuchten die LEDs hier nicht ganz so penetrant hell wie bei manchen anderen Herstellern. Im Falle der Energiesparfunktion verringert sich die Leerlaufleistung von 14,5/12,5/7 (ASM7, ASM5, Sub10) Watt auf beachtlich geringe 0,5 Watt. Tipptopp!

Fotostrecke: 2 Bilder Die oberen Kanten der Speaker sind leicht abgeschrägt…

Anschlüsse der Speaker

Die Rückseite der Monitore sind absolut identisch. So findet sich hier zunächst ein IEC-Stromanschluss nebst Sicherungsfach und Hauptschalter sowie alle Audioanschlüsse, die Filter-Settings und natürlich das Gain. 
Anschlussseitig sind die Speaker mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt und so finden sich hier neben den „professionellen“ symmetrischen XLR- und TRS-Anschlüssen („große Klinke“) auch noch eine Cinch-Buchse für die unsymmetrische Verkablung auf -10dBV-Level ein. An letzteren Anschluss können also auch problemlos Cosumer-Geräte wie Computer, iPhone, DVD-Player oder TV-Gerät angeschlossen werden können. 
Mit dem nicht gerasterten Poti wird die Lautstärke-Anpassungen vorgenommen.Es ist jedoch generell zu empfehlen ist, dieses voll aufgedreht zu lassen, um die eigentliche Lautstärke über das Audiointerface oder gar einen Monitorcontroller regeln zu können.

Fotostrecke: 3 Bilder Anschluss- und filtermäßig bleiben keine Wünsche offen.

Umfangreiche Filterfunktionen

In dieser Preisklasse übrigens auch keine Selbstverständlichkeit sind die umfassenden Filter auf der Rückseite zur Anpassung der Lautsprecher an den Abhörraum. Diese sind bei der Swissonic ASM5 und der ASM7 identisch gestaltet und umfassen einen Low-Cut sowie ein Bass- und ein Höhen-Filter in Schiebeschalter-Konfiguration. Der Low-Cut ermöglicht dabei eine optionale Beschneidung der unteren Oktaven und zwar wahlweise unter 100 Hz oder 80 Hz. Vor allem im Zusammenhang mit einem Subwoofer macht das Sinn, sollte dieser über kein eingebautes Bassmanagement verfügen. Das Bass-Filter wird hier übrigens als Acoustic-Space bezeichnet und bieten eine Absenkung von 0, -2 und -4 dB, was in etwa der Druckstau-Kompensation bei einer wand beziehungsweise ecknahen Aufstellung entspricht. 
Auffällig ist, dass es hier keinen Bassboost gibt, wie er gern bei amerikanischen Herstellern im Budget-Segment verbaut wird. Das Höhenfilter hingegen lässt sowohl eine Anhebung als auch eine Absenkung zu (+2, 0, -2 dB), wobei ich vermute, dass es sich im eigentlichen Sinne gar nicht um ein Filter handelt, sondern dass der Hochtöner nur relativ zum Tieftöner in seiner Lautstärke geändert wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Anschlussterminal des Subwoofers

Rückseite des Subwoofers

Am Anschlusspanel des Subwoofers findet man XLR- und auch TRS Eingänge, Cinch-Buchsen finden sich hingegen nicht. Hinzukommt ein TRS-Ausgang für den Anschluss der Satelliten, welcher den Eingang ungefiltert durchlässt. Das bedeutet, dass das Crossover-Filter hier nicht im Signalweg liegt. Rechts daneben gibt es das Volume-Poti, was den relativen Gain des Subs festlegt. 
Mit dem Crossover-Regler wird der Low-Pass des Subwoofers eingestellt – der Begriff Crossover ist an dieser Stelle allerdings etwas fehlleitend, da dieser Subwoofer ja eben keine Frequenzweiche besitzt und das anliegende Signal eben wieder ungefiltert wieder ausgibt. Wie dem auch sei, immerhin wurde innerhalb der Range diese Problematik bedacht, so dass sich an den Satelliten entsprechend die bereits angesprochenen Low-Cuts finden (80 Hz und 100 Hz). Abgerundet wird das Ganze von einem Phase-Switch, mit welchem das Signal invertiert werden kann. Last but not least gibt es auch hier einen Hauptschalter sowie einen IEC-Kaltgeräteanschluss nebst Sicherungsfach.

Mitgeliefertes Zubehör

Zum Lieferumfang eines jedes Set gehören ein Stromkabel sowie zwei gedruckte Handbücher in jeweils deutscher und englischer Sprache. Einen besonderen Mehrwert in Form von Aufstellungshinweisen oder dergleichen bieten die Dokumentationen allerdings nicht. Eine Online-Variante der Handbücher ließ sich zum Zeitpunkt des Tests übrigens nicht finden. Weiterhin sind bei den Speaker ein paar dünne Moosgummi-Aufkleber mit dabei, der Swissonic-Subwoofer hingegen verfügt über „richtige“ dicke und angeschraubte Gummifüße.

Kommentieren
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Sean Nowotny sagt:

#1 - 30.04.2015 um 17:05 Uhr

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Wie sind diese Monitore mit
den JBL LSR 305 zu vergleichen?

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R. sagt:

#2 - 04.05.2015 um 16:24 Uhr

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Und wie sehen die im Vergleich zu Samson BT5 und Alesis Elevate 5 aus?

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Elias sagt:

#3 - 06.04.2016 um 12:58 Uhr

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Sehr interessanter Test. Bin jetzt eine Weile auf der suche nach günstigen guten Abhörmonitoren um mein kleines Homestudio etwas aufzupeppen. Hatte auch schon welche da die schon recht gut waren, aber extrem gerauscht haben. Deshalb meine Frage: Wie ist das Rauschen ASM5, ASM7 und ASM10

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Elias sagt:

#4 - 11.04.2016 um 07:06 Uhr

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Noch eine Ergänzung zu meiner Frage. Ich meine natürlich das Eigenrauschen der Monitore. Zudem möchte ich noch etwas wissen. Es wird in dem Beitrag bei einem Einsatz mit dem SUB 10 zu einem Monitorcontroller mit Bass Management geraten. Welcher wäre denn in dem Preissegment der Monitore empfehlenswert?

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Martin Boy sagt:

#5 - 01.07.2016 um 11:21 Uhr

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Das Eigenrauschen der Asm7 ist sehr stark. Ein wirklich starkes weißes Rauschen aus den Hochtönern!

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Pascal sagt:

#6 - 29.05.2019 um 13:50 Uhr

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Contra:
Rauschen des Subwoofers. Muss man sich erst mal dran gewöhnen. Nicht einmal mein über 10 Jahre alter Logitech Z2300 Subwoofer hat so ein lautes rauschen, eigentlich fast gar kein Rauschen. Schon enttäuschend.

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Philippe sagt:

#7 - 03.11.2020 um 08:27 Uhr

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Heyho, ich lese immer wieder mit Vergnügen euer Onlinemagazin und eure Produkttests; zu den Nahfeldmonitoren muss ich mich allerdings mal äußern: Ihr legt eine Auto-Standby-Funkion immer als Vorteil aus (und das Fehlen einer solchen als Nachteil)..Ich verwende nun seit ein paar Jahren die Swissonic ASM5 und der größte Nachteil dieser Abhöre besteht zweifelsohne in der beschissenen Auto-Standby-Funktion, welches die Monitore einfach abschaltet, wenn das Signal zu leise wird. Man ist also gezwungen, eine gewisse Mindestlautstärke zu fahren und bei dieser zu arbeiten. Sehr uncool.Ich kann leider keine Werte liefern, ab wann sich die Box abschaltet, aber wenn ich (als Konsument) Musik laufen lasse, gehen mir die Teile regelmäßig aus. Dass ich gezwungen bin, lauter zu drehen, damit die Musik anbleibt, nervt.

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