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Lissie: Pack den Tiger in den Tank!

Rockbands hatten wir ja schon so einige vor der Linse. Mit Lissie erweitern wir unser Angebot jetzt um eine Künstlerin aus dem Singer/Songwriter-Genre. Wenn es um Bands geht, glaubt man ja in der Regel zu wissen, wie die Schritte zur großen Karriere aussehen– aber wie ist das bei einem Solokünstler? Vor allem, wenn man nicht aus einer Musikmetropole stammt, sondern aus dem Land Tom Sawyers, an den Ufern des Mississippi!

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Lissie hat momentan wohl das, was man gemeinhin einen „Lauf“ nennt: Ihr hochgelobtes Debütalbum “Catching a Tiger” schaffte es gleich in mehreren Ländern bis in die oberen Chartregionen – und innerhalb nur eines Jahres machte sie den Schritt vom Live-Support zum Headliner. Ging das wirklich alles so schnell und scheinbar mühelos?
Na ja, wenn einer schon so doof fragt, natürlich nicht! Auch hinter dieser Karriere steckt langjährige Arbeit – genau genommen packte sie das Performance-Virus schon in Kindertagen, und das Song schreiben begann im Teenageralter. „Ich bin seit über einem Jahr eigentlich ununterbrochen auf Tour“, sagt die leicht geschaffte, aber durchaus gut aufgelegte Lissie. „Erst kam England, dann Deutschland und andere europäische Länder, dann die USA – und jetzt auch Anfragen z.B. aus Australien.“ Lissie spielt, spielt und spielt! Ist ihr ein Traum in Erfüllung gegangen?

Lissie Live im Hamburger Übel & Gefährlich (Bild: © bonedo.de)
Lissie Live im Hamburger Übel & Gefährlich (Bild: © bonedo.de)

„Ich brauche das Songschreiben, um mich auszudrücken“, sagt Lissie. „So bleibe ich bei Sinnen – das Schreiben ist sozusagen meine Therapie!“ Das Resultat sind sehr persönliche Songs, in denen sie ihre Erlebnisse verarbeitet. Was kommt zuerst – Text oder Musik? „Das kann man nicht so sagen“, meint sie. „ Manchmal spiele ich einfach vor mich hin, und entwickele darauf meine Melodien und Texte. Bei den Co-Writings auf dem Album habe ich aber auch von meinen  Mitautoren Musik bekommen, und darauf dann die Top-Line und Texte entwickelt.“ Plant sie das, will ich wissen? „Nein, ich glaube nicht, dass man Songs mathematisch nach einer Formel planen sollte. Das geht natürlich, und bringt meistens auch sehr eingängige Resultate. Ich finde aber, dass es immer dann am Besten wird, wenn man es schafft nicht zu sehr zu „wollen“ – und den Dingen einfach ihren Lauf lässt!“
Für die Live-Umsetzung ihres Albums stellte sie eine Band zusammen: Zu viert touren sie jetzt durch die Lande. Aus den USA brachte sie Gitarrist Eric Sullivan und Basser  Lewis Keller mit (letzterer spielt bei kleinen Gigs auf Bedarf auch gleich noch Drums parallel – gibt es ein paar sehr coole Filme auf You Tube!) und in England fanden sie Drummer Stewart Wilkinson. „Wir sind in den letzten eineinhalb Jahren echt zusammen gewachsen“, meint Lissie. „Beim nächsten Album werden sie bestimmt eine größere Rolle spielen.“ Beim Soundcheck durften wir sogar eine Premiere erleben – sie spielte ihrem Manager  Peter Leak (u.a. Didos Ex-Manager!) einen neuen Song vor. Sehr vielversprechend … Film ab!

Film 1: Die frühen Jahre

Im Video erzählt sie, wie früh sie losgelegt hat: Bereits im Alter von 10 Jahren erwischte sie das „Bühnenvirus“, als sie in dem Muscial ANNIE mitspielte – danach bekam sie ein paar Jahre Gesangsunterricht. Mit 16 brachte sich dann selbst das Gitarre spielen bei und begann Songs zu schreiben. Erste kleine Gigs im Heimatsort folgten. Mit 21 entschied sie, dass sie professionell Musik machen wollte und zog von Colorado nach Los Angeles. Dort suchte sie sich dann kleine Gigs und baute ihr „Business-Team“ auf. Doch seht selbst …

Film 2: Die Stufen nach oben

Nach den ersten Schritten ging es Schlag auf Schlag: Lissie zog nach England, wo sie bei der Columbia unter Vertrag ist. Sie wollte vor Ort sein, damit man besser arbeiten kann. So begann ihr Siegeszug in England – dann im Rest von Europa und erst danach in den USA. Jetzt folgt der Rest der Welt. An ihrem Album arbeitete sie gleich mit mehreren Produzenten: Bill Reynolds (Bassist der Band of Horses) und Jaquire King (Produzent u.a. Kings of Leon). Wie kam es, dass sie als junge Künstlerin gleich mit so großen Namen arbeiten konnte? Und seit über einem Jahr ist sie quasi ununterbrochen auf Tour: Hat sie noch Zeit zum Luft holen? Und wie organisiert sie die geschäftliche Seite ihrer Arbeit?

Film 3: Songs & Komponieren

In unserem Gespräch gibt sie einen tiefen Einblick in ihre Arbeitsweise: Einige Songs schrieb sie mit anderen Autoren zusammen, wie war diese Erfahrung für sie? Lissie sagt, dass Song schreiben für sie fast schon therapeutisch ist: muss einfach raus, sagt sie! Und wie hält sie ihre jetzigen Songs live „frisch“, immerhin spielt sie sie seit einem Jahr? “Je nach Stimmung singe ich sie anders”, sagt Lissie. Live wirkt das Set auf jeden Fall druckvoller, und etwas “dunkler” als auf dem Album. Sie erzählt auch, dass der Tourbus für sie nicht die ideale Umgebung zum Schreiben neuer Songs ist – gibt es denn schon Material und Pläne für ein neues Album?

Film 4: Das Schreiben von “When I’m Alone”

Natürlich wollten wir gern wissen, wie es zu ihrem momentan bekanntesten Song “When I’m Alone” gekommen ist. Wie entstand dieser Hit? Was war zuerst da: Riff, Text oder Melodie? Wie hat sie den Song aufgebaut – hat sie eine Formel? Was hat sie sich bei dem Text gedacht – kam alles einfach “so” zusammen? Sie spricht auch noch mal darüber, wie sich der Song live weiter entwickelt hat. Ganz nebenbei bekommen wir sogar noch eine kleine Unplugged-Performance zusammen mit ihrem Gitarristen Eric … man beachte übrigens auch die stylische Sitzgelegenheit des Gitarristen!

Film 5: Backline Tour

Ohne Gear-Talk geht es natürlich nicht! Zum Abschluss zeigt uns Gitarrist Eric noch das Live-Setup der Band: Das Line-Up von Lissie ist mit Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren sehr reduziert. Wer sie Live sieht, wird aber garantiert von ihrem vollen Sound überrascht sein – was steht da also auf der Bühne?

Am Abend folgte ein überzeugender Gig im rappelvollen Übel & Gefährlich – Lissie und Band beweisen, dass auch Singer/Songwriter rocken können. Und auch die Vocals überzeugen live mühelos. Wir sind gespannt, wie es für sie weiter geht – wenn jemand, so hart arbeitet, kann man nur wünschen, dass sich der unermüdliche Einsatz am Ende lohnt. Die sympathische Sängerin hat es echt verdient.
Go, Lissie – go! 🙂

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Profilbild von SpleenMachine

SpleenMachine sagt:

#1 - 21.04.2011 um 21:32 Uhr

0

Sehr interessant - vor allem, was sie zu ihrem Hit erzählt.

Profilbild von Armin T.

Armin T. sagt:

#2 - 08.05.2012 um 10:01 Uhr

0

Das beste Interview das ich bisher gesehen habe. Nicht nur die üblichen Fragen, sondern auch persönliche Infos. Klasse gemacht. Vor allem die Entstehung von 'When i'm allone'!
Eine Kleinigkeit hätte mich noch interessiert: Was hat Lissie in ihrem Flachmann, den man in einigen Open Air Mitschnitten sieht? :)

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