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Zultan Dark Matter Becken Test

Bei der Zultan “Dark Matter” Serie in unserem bonedo-Test handelt es sich um die neuesten Beckenkreationen aus der türkischen Schmiede, die exklusiv für das Musikhaus Thomann in Istanbul handgedengelt werden. Die zum Test vorliegenden zwei Hi-Hats, zwei Rides, zwei Crashes und zwei Effektbecken sind besonders für ambitionierte Einsteiger und fortgeschrittene Trommler interessant. Äußerlich schimmern die Becken dunkel und geheimnisvoll, die inneren Werte bestehen aus hochwertigem B20 Bronzematerial, und alle Exemplare sind zudem mit einem sehr interessanten Preisschildchen versehen. Das klingt schon fast zu gut, um wahr zu sein.

Zultan_Dark_Matter_Gruppenbild


War man als Anfänger in früheren Tagen noch dazu verdammt, auf zumeist schmal und blechern tönenden Messingdeckeln herum zu dreschen, haben sich die Zeiten hier merklich geändert. Preiswerte handgehämmerte B20-Serien wie Zultans “Rockbeat”-Serie erfreuen sich großer Beliebtheit und machen den Einsteigerserien der großen Hersteller ordentlich Dampf unterm Hintern. Ob die Zultan Dark Matters in dieselbe Kerbe schlagen oder eine exklusive Weiterentwicklung darstellen, könnt ihr hier herausfinden.

Details

Die Becken der „Dark Matter“ Serie sind bisher nur einzeln und nicht, wie bei anderen Zultan-Serien, auch als vorkonfigurierte Sets erhältlich. Zum Test habe ich, bis auf das acht Zoll große Splash, alle momentan verfügbaren Modelle vorliegen, nämlich zwei Ridebecken in 20 und 22 Zoll, zwei Crashbecken in 16 und 18 Zoll sowie zwei Hi-Hat-Ausführungen mit jeweils 14 Zoll Durchmesser. Die Effekt-Fraktion kommt in Form eines zehn Zoll großen Splashbeckens und eines 18 Zoll großen Chinas daher. Also keine großen Experimente, sondern gängige Größen, an denen sich die Allgemeinheit der trommelnden Zunft erfreuen dürfte.

Bronzefarbene Patina trifft Tribal Logo
Auffällig ist die bronzefarbene Patina, die einen interessanten Kontrast zu den auf den Becken ganzflächig verteilten, dunklen Hammerspuren bildet. Alle Becken sind mit eher flach gewölbten Profilen ausgestattet. Neben dem gut sichtbaren Zultan-Schriftzug sind sämtliche Cymbals auf der Oberseite mit dem „Dark Matter“-Logo versehen. Dieses herzförmige Tribal, welches die beiden Buchstaben „DM“ umschließt, weckt beim Autor Erinnerungen an die allseits beliebten Rückenansatz-Tattoos der 90er Jahre. Ob das eine ungute oder gute Assoziation ist, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden. Die erste Berührung der Becken mit den Händen führt zu dunklen Spuren auf den Fingern. Dunkel ist also nicht allein die Optik der Becken, auch auf eine abschließende Reinigung wurde vor dem Eintüten offenbar verzichtet. Nachdem ich meine Samthandschuhe angelegt habe, schaue ich mir die Becken genauer an.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Patina der Dark Matter Becken fällt vielfältig aus.

Leichte Crashbecken und kräftige Rides
Die beiden 16 und 18 Zoll großen Crashes kommen zeitgemäß leicht daher. Mit einem Kampfgewicht von 1078 und 1446 Gramm weisen sie sich auf den ersten Blick als „medium-thin“- Modelle aus, die allgemein als vielfältig einsetzbar gelten. Sie sind also weder der Rubrik „ultraleichte Jazz-Becken“ zuzuordnen, noch sind sie als schwere „Heavy-Klopper“ zum Gitarrenwände schneiden (geflügelter Ausdruck für besonders laut aufgedrehte Gitarrenverstärker) konzipiert. An der ansonsten tadellos verarbeiteten Ausführung aller Becken sind bei diesen beiden Kandidaten zwei etwas unrund verlaufende Mittellöcher zu bemängeln. Gegenüber den Crashes weisen die beiden Ridebecken im Verhältnis zur Größe deutlich mehr Gewicht auf und sind in der „medium-heavy“-Rubrik zu verorten. Die Waage zeigt 2642 Gramm beim 20er Ride und 3216 Gramm beim 22er Ride. Die beiden Rides sind von allen getesteten Becken am stärksten gehämmert und durch eine komfortable zu treffende Glocke gekennzeichnet, die als signifikanter Unterschied beim 20er Ride ein wenig spitzer ausfällt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Mittelloch wurde vor der Mittagspause nicht mehr fertig.

Die Dark Matter Hi-Hats in normaler und heavy Ausführung
Auch bei den beiden Hi-Hats wurde nicht am Material gespart. Ein relativ schweres Top-Becken mit „Medium“-Aufdruck trifft jeweils auf ein Heavy Bottom-Becken, was dem Sound einen sehr präsenten Charakter verleiht. Während das erste Exemplar, die Medium Hi-Hat mit 1091 und 1476 Gramm als reguläres Modell daher kommt, hat das zweite Paar ein gewelltes Bottom-Cymbal, im Stile der legendären Paiste „Sound Edge“ Hi-Hats. Unsere gewellte Zultan Hi-Hat trägt den nicht minder lyrischen Titel „Dalge“, vielleicht an ein Zitat von Butler James aus „Dinner for One“ angelehnt? Google verrät mir außerdem, dass „dalgen“ auf schwäbisch „kneten“ bedeutet. Allein durch ihre Optik und das Gewichts ist die Dalge Hi-Hat sicherlich gut gerüstet, die Gehörgänge der Mitmusiker „durchzukneten“.

Fotostrecke: 3 Bilder Die beiden Hi-Hats in „Medium“ und „Dalge“ Ausführung.

Splash und China sind als Effekte am Start
Ein mittelschweres Splash und ein leichtes China bilden die Effekt-Fraktion der Dark Matter Serie. Das achtzehn Zoll große China weist eine flach abfallende Krempe und in der Mitte eine kleine Glocke auf, erinnert von der Optik also mehr an ein Swish-Becken. Somit kann das 1248 Gramm leichte Becken beidseitig aufgehängt und bespielt werden. Das zehn Zoll große Splash ist dünn, aber nicht so ultradünn wie viele der modernen Splashbecken – es wiegt süße 281 Gramm.

Fotostrecke: 2 Bilder Das China zeigt sich von hinten.
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