Anzeige

Drumcraft Serie 8 Metall-Snaredrums Test

Drumcraft – korrekt übersetzt heißt das „Trommelhandwerk“, womit schon klargestellt ist, worauf der noch blutjunge deutsche Hersteller besonderen Wert legt: Qualität, saubere Verarbeitung und  hochwertige Materialien. Darüber hinaus liegt auch ein großes Augenmerk auf dem Thema Nachhaltigkeit. Wer sich da genauer informieren möchte, bekommt auf der Drumcraft-Website ausführliche Infos zu diesem Thema. Und was das Design betrifft, so zeigt die diesjährige Verleihung des „Red Dot Design Award“ für die Trommeln der „Serie 8“, dass man auch auf diesem Gebiet auf dem richtigen Weg ist.

DC_Snares_Gruppenfoto


Bevor ich die Snares auspacke, fällt mir auf den Kartons sofort der Aufdruck „German engineered drums“ ins Auge. Die deutsche Ingenieurskunst genießt ja weltweit immer noch einen exzellenten Ruf und was das für den Trommelbau bedeutet, hat bereits in den 70er Jahren Sonor mit seinem damaligen Schlachtschiff „Phonic“ und später mit der „Signature“-Serie eindrucksvoll bewiesen. Da stand natürlich überall das Qualitätssiegel „Made in Germany“ drauf, und deshalb bekommt der eine oder andere vielleicht erst mal einen kleinen Schrecken, wenn sich die „German engineered drums“ von Drumcraft bei genauerer Betrachtung als „Made in China“ entpuppen. Aber den Skeptikern sei versichert, dass man sich hiervon heutzutage nicht mehr abschrecken lassen darf, denn die Qualitätskontrollen haben auch im Reich der Mitte inzwischen einen immens hohen Standard erreicht. Sonor fertigt übrigens ebenfalls einen Großteil seiner Serien in China. Aber egal, wo die Sets nun zusammengebaut werden, laut Drumcraft wurde „fast jedes einzelne Teil … von Schlagzeugern und Ingenieuren in Deutschland entworfen.“ Na also, alle wieder beruhigt.

Zum Test liegen die folgenden drei Modelle vor:

  1. 14×5”    :Snare mit gegossenem Aluminiumkessel (DCAL08-SD1405)
  2. 14×6,5“ :Snare mit Stahlkessel (DCST8-SD1465)
  3. 14×6,5“ :Snare mit gegossenem Bronzekessel (DCBZ08-SD1465)
Anzeige

Details

Alle drei Snaredrums verfügen über 10 gummiunterlegte Spannböckchen, die für meinen Geschmack in ihrer Schlichtheit sehr stylish aussehen, und, was heutzutage ja nicht selbstverständlich ist, auf den ersten Blick von der Konkurrenz zu unterscheiden sind. Dafür gibt’s von mir schon mal den ersten Designpunkt. Die Stimmschrauben sind bei allen drei Snares aus Edelstahl gefertigt. Wenn es auch nur ein winziges Detail ist: auch hier muss ich sagen, dass herkömmliche verchromte Schrauben da optisch den Kürzeren ziehen. Um die Stimmstabilität zu gewährleisten, setzt Drumcraft schwarze Kunststoff-Unterlegscheiben ein. Bei den Spannreifen entschied man sich für die herkömmliche, dreifach geflanschte Stahlvariante, allerdings mit der Besonderheit, dass diese „Projection Hoops“ mit 2,5 mm Materialstärke 0,2 mm dicker ausfallen als beispielsweise die Power Hoops von Pearl oder vergleichbare Produkte. Das bedeutet, dass die Reifen extrem verwindungssteif sind und somit schon ein wenig in Richtung Gussreifen (Die Cast Hoops) tendieren. In der Praxis bedeutet das vor allem erhöhte Stimmstabilität sowie kräftigere Rimshots und prägnantere Sidestick-Sounds. Die silbernen, ovalen, mit je zwei Schrauben am Kessel befestigten Typenschilder sehen klassisch und modern zugleich aus – gelungen sind auch die obligatorischen Luftausgleichslöcher, welche mit einer kunststoffunterlegten Aluminiumhülse verziert sind, die sich sehr schön in das Gesamterscheinungsbild einfügt.

DC_Alu_Snare_Luftloch

Die Befellung lautet bei allen Snares: Schlagfell Remo Controlled Sound (CS) weiß aufgeraut (Dämpfungspunkt von innen aufgeklebt), Resonanzfell Remo Ambassador Snare clear.

Sehr lobenswert, dass hier Markenprodukte zum Einsatz kommen – auch das ist nicht selbstverständlich. Die Entscheidung für CS-Felle finde ich sinnvoll, denn so hat man von vorneherein den meist erwünschten leichten Dämpfungseffekt, und wer die volle Bandbreite an Obertönen braucht, kann einfach den Punkt ablösen. Das klappt bei Remo-Fellen erfreulicherweise recht problemlos.

Bei der Snare-Abhebung greift Drumcraft auf den bewährten, patentierten „Piston Drive“-Strainer der amerikanischen Firma Nickel Drumworks zurück. Viele namhafte Hersteller verwenden mittlerweile diesen Strainer, weil man wohl eingesehen hat, dass die eigenen Modelle da meist nicht mithalten können. Die Abhebung ist mit zwei Schrauben am Kessel befestigt und größtenteils aus Polycarbonat konstruiert, was einerseits eine Gewichtsersparnis bedeutet und andererseits für absolut geräuschlose Performance sorgt. Ansonsten besticht das Teil durch seine simple Funktionalität und exzellent verarbeitete Mechanik. Als Besonderheit sorgt eine seitlich sitzende Rändelmutter dafür, dass sich auch bei harter Spielweise die Hebelspannung nicht von alleine lösen kann. Schön, dass auch daran gedacht wurde. Das Butt End ist übrigens ein Drumcraft-Eigenprodukt, und auch hier fällt das gelungene Design angenehm auf. Den Design Award hat sich Drumcraft auf jeden Fall ehrlich verdient.

Die Snareteppiche auf allen drei Modellen sind 20-spiralig und makellos verarbeitet. Als Befestigung kommen Plastikstreifen zum Einsatz, die mittels herkömmlicher Vierkantschrauben eingespannt werden. Alternativ hat man aber auch die Möglichkeit, Snare Cords zu befestigen. Entsprechende Aussparungen, die dafür sorgen, dass der Teppich plan auf dem Fell liegt, sind an den kupferfarbenen Enden des Teppichs eingearbeitet. Die Spiralen aus Stahl sind naturbelassen, d.h. nicht chromummantelt wie bei preisgünstigeren Modellen. Drumcraft hat somit, zumindest bei der Alu- und Bronze-Snare die Devise „kein Chrom“ mit bestechender Konsequenz durchgezogen. Hut ab!

DC_Snares_Teppich

14×5“ Snare mit gegossenem Alukessel

DC_Alu_Snare_komplett

Aluminium hat im Snaredrum-Bau mittlerweile eine lange Tradition, und die bekanntesten Alu-Trommeln sind wohl die Ludwig Supra Phonic Snares. Ein entscheidender Unterschied zur vorliegenden Test-Snare liegt aber in der Kesselkonstruktion: Drumcraft verwendet einen 6 mm starken gegossenen Kessel, d.h. hier gibt es keine nach innen umgebogenen Kanten, wie bei den ca. 1,7 mm dünnen Ludwig Snares.

DC_Alu_Snare_Gratung

Der aus einem Stück nahtlos gefertigte Drumcraft-Kessel ist im Prinzip im Querschnitt wie ein massiver Holzkessel aufgebaut. Er verfügt über eine relativ schmale 45 Grad-Kesselgratung nach innen und einen leichten Gegenschnitt auf der Außenseite. Ähnlich konstruierte Aluminium-Snares gibt es zur Zeit nur von Pearl (Ultracast), Noble & Cooley (Alloy Clasic), Drum Workshop, Worldmax sowie einer kleinen englischen Firma namens Provenance. Ein recht überschaubares Angebot also. Die Verarbeitung des Kessels ist absolut makellos, hier gibt es nichts zu beanstanden. Die Trommel ist 100% rund, und das Snarebed, welches sanft abfallend über eine Länge von ca. 20 cm verläuft, erreicht an der tiefsten Stelle etwa 1,5 mm. Die Außenseite des Kessels ist sandgestrahlt und versiegelt, was ihr ein mattes, edles Erscheinungsbild verleiht. Passend hierzu präsentiert sich auch die Hardware im matten Satin-Chrome-Finish.

14×6,5“ Snare mit gegossenem Bronzekessel

DC_Bronze_Snare_komplett

Die erste Firma, die sich an einen gegossenen Bronzekessel herangewagt hat, war vor ca. 30 Jahren Tama mit dem Bell Brass Modell. Bezahlen konnte das Teil natürlich niemand (kostete damals ca. 2000 DM), deshalb sind die Snares mittlerweile auch rarer als rar. Schön, dass so etwas dank Drumcraft heutzutage wesentlich günstiger geht. Mein Recherchewahn brachte übrigens das Ergebnis zutage, dass außer Drumcraft zur Zeit nur Sonor (Artist Bronze), Tama (Warlord Praetorian), Drum Workshop und Artisan Percussion Bronzegusskessel anbieten. Also kann man diese Snare schon als echten Exoten bezeichnen. Als ich die Trommel aus dem Karton nehmen wollte, war mein erster Gedanke: warum hat Drumcraft denn ZWEI Snares in einen Karton gepackt? Als ich die Trommel dann in Händen hielt, wurde schnell klar: das Teil IST so schwer! Dass ein gegossener Kessel schwerer ist als ein herkömmlicher, war mir klar, aber dass man es hier mit dem DOPPELTEN Gewicht (12 kg!) zu tun hat, war dann doch überraschend. Hier ist es auf jeden Fall angeraten, das Snarestativ auf Herz und Nieren zu überprüfen, damit es beim Gig dann keine unangenehmen Überraschungen gibt. Die Wandstärke des Kessels beträgt 5 mm, entspricht also in etwa der Stärke eines dünnen Holzkessels.

DC_Bronze_Snare_offen

Snarebed und Gratung sind exakt so gestaltet wie bei der Alu-Snare, und die Verarbeitung des Kessels ist auch hier auf absolut höchstem Niveau. Weitere Gemeinsamkeiten mit dem Alu-Modell sind die sandgestrahlte Außenseite sowie die matt beschichteten Spannböckchen.

14×6,5“ Snare mit Stahlkessel

DC_Stahl_Snare_komplett

Die Stahlsnare präsentiert sich, im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen, in herkömmlicher Bauweise. Der nicht nahtlose Kessel hat eine Wandstärke von 2 mm und ist glattwandig, was die gute Verchromung schön zur Geltung kommen lässt. Schaut man sich das Kesselinnere an, so macht sich dann aber doch der Preisunterschied zu den gegossenen Modellen bemerkbar. Auf der Resonanzfellseite sieht man im Bereich der Nahtstelle an der nach innen umgebogenen Kante einige Unregelmäßigkeiten. Das Profil ist hier leicht wellig, was sich, wenn auch nur minimal, leider auch auf der Fellauflagekante fortsetzt. Hier spürt man beim Darüberfahren mit dem Finger eine kleine Delle. Soundtechnisch dürfte sich das zwar kaum bemerkbar machen, zumal der Kessel mit einer maximalen Toleranz von 1 mm auch fast perfekt rund ist, aber etwas mehr Sorgfalt wäre hier trotzdem wünschenswert gewesen.

DC_Stahl_Snare_Naht

Die Hardware (Spannreifen, Spannböckchen und Butt End) ist bei der Stahlsnare schwarz vernickelt, was, in Kombination mit dem Chromkessel, sehr schick aussieht.

DC_Stahl_Snare_Unterseite_01

Außer der Optik gibt es hardwaremäßig keine Unterschiede zu den anderen Snares. Das Snarebed ist mit 2 mm minimal tiefer als bei den anderen beiden Kandidaten.

Anzeige

Praxis

Alle Snaredrums wurden von mir in drei verschiedenen Stimmungen getestet. Um wirklich gleiche Bedingungen zu gewährleisten, habe ich eine Tama Tension Watch verwendet.

14×5“ Snare mit gegossenem Alukessel
Leider war dieses Modell zum Zeitpunkt des Tests nicht in der 14×6,5“ Größe verfügbar, was die Vergleichbarkeit der drei Snares natürlich etwas einschränkt.
Nichtsdestotrotz haben wir es aber hier mit einer feinen Trommel zu tun. Sie hat einen sehr klar fokussierten, luftigen Sound, der seinen Charakter quer durch alle Stimmlagen beibehält. Die singenden Obertöne bilden eine schöne Einheit mit dem Grundton und verleihen der Snare ein lebendiges Klangbild. Gaffa-Tape, Moongel, o.ä. kann man sich für meinen Geschmack hier sparen, zumal ja das Fell auch schon leicht vorgedämpft ist. Die Trommel mag vielleicht nicht die Wärme eines Holz- oder Messingkessels besitzen, aber aufgrund ihrer Klarheit verleitet sie spontan zu filigranen, komplexen Patterns, bei denen sie ihre Stärken voll ausspielen kann. Der Stimmbereich ist extrem groß: Tief gestimmt kommen die Einzelschläge immer noch klar und deutlich zur Geltung, und selbst extrem hohe Stimmungen macht sie klaglos mit, wobei sie nie abgewürgt klingt. Die Teppichansprache ist durchweg exzellent. Für mich ein echtes Allround-Instrument, das ich mir in einem Jazz-Trio genauso gut vorstellen kann wie in moderner Pop- und Rock-Musik.

Tiefe Stimmung

Audio Samples
0:00
Alu Center Alu Center gedämpft Alu Rimshot Alu Performance solo

Mittlere Stimmung

Audio Samples
0:00
Alu Center Alu Center gedämpft Alu Rimshot Alu Rimclick Alu Performance solo Alu Performance im Set

Hohe Stimmung

Audio Samples
0:00
Alu Center Alu Center gedämpft Alu Rimshot Alu Performance solo

14×6,5“ Snare mit gegossenem Bronzekessel
Ich muss schon gestehen, dass ich mit Ehrfurcht an diese Trommel herangegangen bin, zumal ich vorher noch nie eine Bronzeguß-Snare unter den Sticks hatte. Und beim ersten Anspielen wurde auch eines schon sehr deutlich: diese Snare ist laut. Nicht brachial laut, aber sie wirkt, passend zum Gewicht, insgesamt sehr kraftvoll. Wobei man daraus nicht schließen sollte, dass die Snare in mittellauter Musik fehl am Platz ist. Sie ist einfach sehr dynamisch, d.h. man kann es ohne Mühe richtig krachen lassen, aber, mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, der Trommel auch leise Töne entlocken. Auch hier besticht sofort der glasklare, saubere Sound, der im Vergleich zur Alu-Snare etwas kürzer erscheint, aber selbst in der hohen Stimmung immer noch sehr satt wirkt. Sogar bei den Rimclicks  ist der kompakte Klangcharakter deutlich auszumachen. Auch bei dieser Snare runden die Obertöne den Grundsound nach oben hin optimal ab und klingen dabei nie aufdringlich. Für den typischen, fetten 70er Jahre Sound kann man die Snare ein wenig dämpfen, ohne dass der typische Klangcharakter verloren geht. Im Vergleich zur Alu-Snare klingt sie etwas wärmer, ist aber trotzdem enorm durchsetzungsfähig. Am besten gefiel mir die Bronze-Snare in der mittleren und hohen Stimmung, wo sie druckvoll und sauber klingt und dabei immer noch genügend Bassanteile mitbringt.

Tiefe Stimmung

Audio Samples
0:00
Bronze Center Bronze Center gedämpft Bronze Rimshot Bronze Performance solo

Mittlere Stimmung

Audio Samples
0:00
Bronze Center Bronze Center gedämpft Bronze Rimshot Bronze Rimclick Bronze Performance solo Bronze Performance im Set
Audio Samples
0:00
Bronze Center Bronze Center gedämpft Bronze Rimshot Bronze Performance Solo

14×6,5“ Snare mit Stahlkessel
Die Stahlsnare ist, was mich zunächst überrascht hat, leiser als die beiden anderen Snares. Eigentlich ist Stahl ja immer dort angesagt, wo die Snare sich gut gegen andere laute Instrumente durchsetzen muss. Vergleicht man die Drumcraft dann aber mit anderen Stahl-Snares  in herkömmlicher Bauweise (zum Vergleich diente eine alte Sonor Phonic), so fällt der Lautstärkeunterschied deutlich geringer aus.

Damit bestätigt sich, dass das höhere Volumen der beiden gegossenen Snares mit der speziellen Bauweise zusammenhängt. Leiser heißt ja nicht unbedingt schlechter, aber im direkten Vergleich wirkt die Stahl-Snare, gerade in hoher Stimmung, etwas kraftloser als die anderen Kandidaten. Dies hängt mit Sicherheit auch damit zusammen, dass ein gegossener Kessel die hohen mechanischen Kräfte des Felles leichter verkraften kann als ein herkömmlicher und auch bei hoher Spannung nicht abgewürgt klingt. Ähnlich wie bei der Alu-Snare ist auch hier keine Dämpfung nötig, da die Trommel damit etwas matt und leblos klingt. Ihre Stärken hat sie eindeutig in der mittleren Stimmung, was man auch gut im Soundbeispiel „Stahl Performance im Set“ hören kann. Die mittleren und hohen Frequenzen dominieren das Klangbild, und im Vergleich zur Alu- und Bronze-Snare ist der Sound etwas schwammiger, d.h. nicht so konkret wie bei den anderen beiden. Trotzdem, und gerade angesichts des niedrigen Preises, ein brauchbares Instrument, das, bei entsprechender Stimmung, einen guten Sound liefert.

Audio Samples
0:00
Stahl Center Stahl Center gedämpft Stahl Rimshot Stahl Performance solo
Audio Samples
0:00
Stahl Center Stahl Center gedämpft Stahl Rimshot Stahl Rimclick Stahl Performance solo Stahl Performance im Set
Audio Samples
0:00
Stahl Center Stahl Center gedämpft Stahl Rimshot Stahl Performance solo
Anzeige

Fazit

„Perfection is achieved, when there is nothing left to take away“ – so lautet eine der goldenen Regeln im Hause Drumcraft, nachzulesen auf der Firmen-Website. Und auf die drei Test-Snares trifft die Regel voll und ganz zu. Es ist genau das dran, was eine Snaredrum braucht. Nicht mehr und nicht weniger. Und das auch noch in hervorragender Qualität, siehe Nickel Drumworks Strainer, 2,5 mm Projection Hoops, Remo Felle, usw.

Einen Favoriten zu küren, fällt mir in diesem Fall wirklich schwer, denn sowohl die Alu- als auch die Bronze-Snare klangen für mich sehr überzeugend. Die Verarbeitung der Kessel ist bei beiden Trommeln absolut erstklassig und über jeden Zweifel erhaben. Soundmäßig besticht die Alu-Snare vor allem durch ihren großen Stimmbereich und den schlanken, irgendwie elegant und filigran wirkenden Sound mit genau der richtigen Portion Obertöne. Die Snare scheint prädestiniert für komplexe Patterns zu sein, die sich gerade in der hohen Stimmung fast von selbst spielen. Sie ist musikalisch flexibel einsetzbar und macht mit ihrem charakteristischen Sound in jeder Situation eine gute Figur.

Die Bronze-Snare präsentiert sich mit einem großen Dynamikumfang und einem kompakten, klaren, in jedem Stimmbereich satten Sound, der etwas mehr Wärme besitzt als die Alu-Snare. In lauten musikalischen Situationen setzt sie sich mühelos durch, ohne dabei zu dominant zu wirken. Andererseits ist sie aber auch sehr filigran spielbar, wobei die Einzelschläge niemals zum Verwaschen neigen, sondern immer klar voneinander abgegrenzt sind. Eine tolle Snare, für Rückengeschädigte allerdings nicht zu empfehlen (12 kg!).

Das Stahl-Modell fällt gegenüber den anderen beiden etwas ab, gerade was den Stimmbereich angeht, aber hier muss man natürlich auch den deutlichen Preisunterschied berücksichtigen. Wenn man sich bezüglich des Stimmbereiches im „Sweet Spot“ bewegt, bekommt man einen guten Snaredrum-Sound, der vielleicht nicht so klar ist wie bei den gegossenen Kesseln, aber dadurch „verzeiht“ die Snare auch eher eine unsaubere Spielweise, was ja gerade für Anfänger auch ein Vorteil sein kann. Der Sound ist durchaus musikalisch und weniger aggressiv als bei so manch anderer Stahl-Snare. Und die Optik ist dank der schwarz vernickelten Hardware natürlich top. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound und Verarbeitung der Alu- und Bronzekessel
  • Snare-Abhebung
  • Remo CS Felle
  • eigenständiges Design
Contra
  • Verarbeitung des Stahlkessels
Artikelbild
Drumcraft Serie 8 Metall-Snaredrums Test
Technische Daten
  • Kesselspezifikationen: 5 mm Bronzeguß / 6 mm Aluminiumguß / 2 mm Stahl verchromt
  • Nickel Drumworks Abhebung
  • 2,5mm Projection Spannreifen
  • Edelstahl Spannschrauben
  • Ausgestattet mit REMO USA Controlled Sound Schlagfell
  • Preise (UVP)
  • 14×5” Aluminium-Snare (DCAL08-SD1405): 393 €
  • 14×6,5“ Stahl-Snare (DCST8-SD1465): 233 €
  • 14×6,5“ Bronze-Snare (DCBZ08-SD1465): 512 €
Hot or Not
?
DC_Bronze_Snare_komplett Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von vorkap

vorkap sagt:

#1 - 23.10.2011 um 23:19 Uhr

0

Amazing review! Amazing snares! (btw. the aluminium one is 5mm, and the bronze one is 6mm, not the other way around..)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Meinl Polyphonic Brilliant 15" Hi-Hat #meinlcymbals
  • Best Meinl Cymbals for 2025? Polyphonic Brilliant Review & Sound Demo
  • 🎧 Zultan Rock Beat Cymbals Review | Are They Still Worth It in 2025?