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Dean Zelinsky Private Label Tagliare Custom Z-Glide Test

Praxis

Der Z-Glide Hals ist ohne Zweifel gewöhnungsbedürftig. Vergleicht man ihn allerdings mit einem stark lackierten Halsrücken und umfasst ihn komplett mit der Hand, dann bremst er tatsächlich beim Rutschen wesentlich weniger. Ungewohnt ist die unebene Fläche, die sich ein wenig wie der Hals einer alten Gitarre anfühlt, die schon Macken und Dellen hat und bei der die Lackierung durch jahrelangen Gebrauch stark abgenutzt wurde. Man sollte das Spielgefühl auf jeden Fall selbst testen, denn dieser Hals polarisiert eindeutig – der eine wird ihn mögen, der andere weniger. Eine Innovation ist es auf jeden Fall.

Geschmackssache: Z-Glide
Geschmackssache: Z-Glide

Was die Werkseinstellung anbetrifft, besteht bei meinem Testmodell etwas Handlungsbedarf, will man das Optimum aus dem Instrument holen. Der Potiknopf des Volume-Reglers ist leider so aufgesetzt, dass er an einigen Punkten am Schlagbrett streift und somit in der Bewegung gebremst wird – eindeutig zu schwergängig. Die beiden Tone-Potis sind in dieser Beziehung wesentlich lockerer am Start. Auch könnte die Halskrümmung besser justiert sein, denn die tiefe E-Saite schnarrt in fast allen Bünden bis hinauf zum 12. Bund. Auch mit der Oktavreinheit hat man es bei der Endkontrolle nicht so genau genommen. Die Bünde sind in Ordnung und nach kurzer Einspielzeit entsprechend glatt und bereit für ausgiebige Bendings und Fingervibratos.
Generell zeigen sich die Pickups leicht metallisch im Sound, damit meine ich eine Betonung der oberen Mitten, die dadurch etwas aggressiver ausfallen. Der Halstonabnehmer hat ordentlich Bass im Gepäck, während sich der Stegpickup im direkten Cleansound-Vergleich wesentlich dünner präsentiert. Hier sind alle fünf Pickup-Kombinationen mit unverzerrtem Sound.

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Clean 1 Clean 2 Clean 3 Clean 4 Clean 5

Funky Grooves gelingen mit der Kombination von Steg und mittlerem Pickup recht gut. Dabeidient der leicht spitze Ton natürlich der Durchsetzungsfähigkeit in einem größeren Bandgefüge.

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Funk

Hier die andere Zwischenposition, Hals und mittlerer Pickup mit angezerrtem Sound.

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Crunch 1

Noch etwas mehr Verzerrung bietet das nächste Beispiel mit dem Halspickup, gut für Rhythm-Sounds geeignet.

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Crunch 2

Soll es etwas wärmer klingen, ist es ratsam, den Tone-Regler mit einzubeziehen. Hier werden ab 2 kHz die Höhen weiträumig abgesenkt und machen so weicheren Tönen Platz. Bei komplett zurückgedrehtem Poti wird ein sehr muffiger Ton generiert, in der ersten Hälfte des Regelwegs lässt sich die Schärfe ganz gut zügeln. Hier sind drei Einstellungen nacheinander, zuerst voll aufgedreht, dann halb und zum Schluss komplett abgedreht.

Audio Samples
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Tone

Per Volume-Poti reduziert man auch in Maßen die Verzerrung am Amp. Nimmt man den Volume-Regler zurück, verliert der Sound entsprechend an Höhen, was dem Instrument mit seinem etwas helleren Grundsound meines Erachtens ganz gut steht. Beim folgenden Beispiel steht das Volume-Poti zuerst auf 3, dann auf 10.

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Dyna Poti

Das Tremolosystem erweist sich als zuverlässiger Partner und hält die Stimmung auch bei extremeren Einsätzen. Die drei Federn kehren ordnungsgemäß in ihre Ausgangsposition zurück, in den Sattelkerben bleibt nichts hängen und und auch die Locking Mechaniken machen sich in diesem Zusammenhang eindeutig positiv bemerkbar. Hier ein Beispiel mit unterschiedlich hartem Einsatz des Hebels.

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Tremolo

Eine Bereicherung in puncto Klangvielfalt bietet die Möglichkeit, den Sound des Steg-Pickups mit dem zweiten Tone-Regler einzustellen. Bei der Schaltung einer Standard-Strat ist eine Höhenblende für diesen Tonabnehmer nicht vorgesehen. Gerade bei höheren Verzerrungen lassen sich interessante Sounds damit erzeugen. Ihr hört im folgenden Beispiel das Riff mit dem Steg-Pickup, einmal bei komplett abgedrehtem, dann mit voll aufgedrehtem Tone-Poti.

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High Gain
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