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Intuitive Instruments Exquis Test

Der Intuitive Instruments Exquis ist ein kompakter und preisgünstiger MPE-Controller mit 61 Hexagonal-Pads – hier im Test. Dabei haben wir uns genauer angesehen, wie das Zusammenspiel mit der hauseigenen App funktioniert.

Intuitive Instruments Exquis Test
Intuitive Instruments Exquis Test

Außerdem haben wir uns seine Einbindung in DAWs wie Ableton Live und das Spielen von Hardware-Synthesizern im Standalone-Modus näher angeschaut. Wie sich der Controller schlägt, offenbart dieser Test.

Details

Intuitive Instruments Exquis – das Wichtigste in Kürze

  • MPE-Controller mit 61 Hexagonal-Pads
  • Polyphonic Pitchbend, Slide und Pressure pro Pad
  • Pad-Matrix für einfaches Akkordespielen
  • Exquis App: Songideen aufnehmen ohne DAW
  • MIDI- und CV-Ausgänge zum Ansteuern von Hardware-Synth
  • Auch Standalone mit Powerbank nutzbar

Intuitive Instruments Exquis Test – MPE, Pad-Matrix und mehr

Der Markt für MPE-Controller ist nach wie vor übersichtlich. Angefangen bei Roli über die austauschbaren Layouts von Joue bis hin zu den mächtigen Controllern von Linnstrument, Haken und natürlich Osmose gibt es eine kleine, bisher kaum wachsende Nische für die expressiven Controller. Mit dem mir zum Test vorliegenden Exquis von Intuitive Instruments hat man sich getraut.

Intuitive Instruments Exquis Test: Roli Seaboard Block
Das Seaboard Block von Roli.

Zentrales Element des sehr leichten Intuitive Instruments Exquis Controllers sind die 61 Pads im Hexagonal-Design (sechseckig). Jedes Pad „versteht“ die drei gängigen MPE-Dimensionen Pitchbend (durch horizontales Wackeln), Slide (vertikales Bewegen) und Pressure (quasi Aftertouch, nachträgliches Drücken auf jedem Pad). Dazu hat sich der Hersteller beim Layout der Pads etwas einfallen lassen. Denn die hexagonalen Pads sind so angeordnet, dass das Spielen von Akkorden durch direkt aneinander liegende Pads besonders einfach sein soll. Damit spricht man die Masse der Produzenten an, die sich mit der Musiktheorie auf dem Klavier und damit auch in der Piano Roll (verständlicherweise) schwertun. Das Layout ist aber nicht ganz neu. Auch die Controller Lumatone und Theoryboard setzen auf ein sehr ähnliches Prinzip – allerdings ohne MPE.

Intuitive Instruments Exquis Test: Top-ansicht des Controllers
Fotostrecke: 4 Bilder Top-ansicht auf den Excuis MPE-Controller.

LEDs und Bedienelemente beim Intuitive Instruments Exquis

Jedes Pad des Exquis Controllers leuchtet durch eine darunter liegende LED farbig auf, je nachdem, welche Tonart auf dem Controller eingestellt ist. Stellt man also eine gewünschte Tonart ein, egal ob Dur, Moll, Dorisch oder eine Vielzahl anderer westlicher Tonarten, so liegen die „leitereigenen“ Töne vertikal in der Mitte untereinander. Das ist eine Designentscheidung des Herstellers, an die ich mich beim Test des Intuitive Instruments Exquis zunächst gewöhnen musste. Denn der Controller wird hochkant bedient, liegt also eher neben dem Laptop als darunter.

Intuitive Instruments Exquis Test: Im Dunklen gut zu bedienen.
Fotostrecke: 2 Bilder Im Dunkeln ist gut Funkeln!

Klickbare Endlos-Potis, Slider und Buttons

Über den 61 MPE-Pads des Intuitive Instruments Exquis Controllers liegen vier klickbare Endlos-Potis, mit denen man entweder MIDI-gemappte Parameter in der DAW bedienen oder Funktionen in der App fernsteuern kann. Dazu später mehr. Unterhalb der Pad-Matrix liegt ein kleiner horizontaler Slider für den Arpeggiator. Umrahmt wird der Slider von zwei Buttons: links für Oktave auf und ab, rechts zum Blättern durch die Einstellungen. Ganz unten, auch zum Fernsteuern in der App oder in der DAW, befinden sich sechs Buttons zum Wechseln der Instrumente, Starten der Aufnahme, Einstellungen, Abspielen, Loopen und Erzeugen neuer Clips.

Intuitive Instruments Exquis Controller mit Arp-Slider
Je nach Position auf dem Slider spielt der integrierte Arpeggiator eine andere Geschwindigkeit.

Die Anschlüsse des Intuitive Instruments Exquis Controllers

Auf der Kopfseite des Intuitive Instruments Exquis Controllers befinden sich die Anschlüsse. Ein USB-C-Eingang, MIDI-Ein- und Ausgang über Miniklinke und drei CV-Ausgänge für Gate, Pitch und Mod. Neben einem USB-C-zu-USB-A-Kabel liegen zwei Miniklinke-zu-5-Pin-MIDI-Adapter bei. Schade, dass kein reines USB-C-auf-USC-C-Kabel enthalten ist, denn so brauche ich für mein Macbook Pro mit M1 Pro noch einen USB-A-auf-USB-C-Adapter. So langsam hat USB-C die Verbreitung erreicht, die ein solches Kabel vielleicht rechtfertigen würde. Ein wirklicher Minuspunkt ist das allerdings nicht.

Intuitive Instruments Exquis Test: Top-ansicht
Auf der Kopfseite des Intuitive Instruments Exquis Controllers befinden sich die Anschlüsse.

Die Excuis App im Test des Intuitive Instruments Exquis Controllers

Wenn wir schon bei der persönlichen Note sind, muss ich sagen, dass ich, wenn es nicht gerade um Updates geht, einen großen Bogen um die hauseigenen Apps mache. Wieder ein anderer Workflow, wieder neue Features und andere Herangehensweisen, nocch mal mit Einschränkungen herumärgern, was man alles mit seiner DAW durch hat. Aber Intuitive Instruments stellt die dazugehörige App, die es für Windows und Mac kostenlos zum Download gibt, als so zentral für den Workflow dar, dass ich mich natürlich auch mit dieser näher beschäftige.

Software zum Musikmachen für den Controller Exquis
Fast alle Parameter in der Exquis-App lassen sich mit dem Controller fernsteuern.

Die Exquis App und die dazugehörigen Videos richten sich ganz offensichtlich an Anfänger. Die aufgenommenen Sequenzen werden automatisch quantisiert, der Umfang einer Songidee erlaubt maximal vier Variationen pro Instrument und Song. Dazu können einzelne Passagen wie Songparts aneinandergereiht werden. Dann teilt man der App mit, welcher Teil wie lange gespielt werden soll und springt automatisch zum nächsten.

Der Intuitive Instruments Exquis will ein MPE-Controller für Newbies sein

Die eigentlichen Sounds für Drums und Synths kommen nicht aus der Exquis-App selbst. Hier muss man zwingend die beiden Freeware-VSTs SurgeXT und Speedrum Lite sowie die Soundbank für SurgeXT installieren. Und das ist meiner Meinung nach für absolute Anfänger gleich zu Beginn ein Stolperstein. Die Installation der Exquis App sollte auch Technikmuffeln gelingen. Aber dann noch zwei VSTs herunterladen, installieren (hoffentlich in den richtigen Ordner), dazu noch eine Soundbank mit fertigen Sounds in den richtigen Ordner legen und dann die Plugins in der Exquis App scannen … Was für etwas erfahrenere Producer in drei Minuten erledigt ist, dürfte für komplette Einsteiger nicht ganz ohne sein. Vielleicht gelingt es ja in einer zukünftigen Version, die Sounds direkt zu integrieren. Und das Ganze auch noch stabiler zu machen, Abstürze waren auf meinem System (macOS 13.6.4 Ventura) an der Tagesordnung.

Software Synthesizer SurgeXT
SurgeXT ist ein mächtiger Software Synthesizer und komplett umsonst!

Andererseits ist das Einarbeiten, Verstehen und Verinnerlichen eines DAW-Workflows, egal ob Garageband, Reaper oder FL Studio, an sich schon einer der größten Stolpersteine für Producing-Neulinge. Und im Vergleich dazu ist der Einstieg über die App sogar ganz okay. Schauen wir uns das einmal im Intuitive Instruments Exquis Test im Detail an!

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