Mackie EM-91CU Test

Herstellungsqualität, Anschluss und Inbetriebnahme 

Über das Mackie EM-91CU selbst gibt es in Ermangelung von Einstellmöglichkeiten oder Besonderheiten kaum etwas zu berichten. Die Verarbeitung ist dem Preis angemessen, das Mikrofon lässt sich sicher in der Spinne platzieren.

Das Mackie EM-91CU in seiner Spinne
Das Mackie EM-91CU in seiner Spinne

Wie unter macOS gewohnt, erscheint das Mikrofon sofort auswählbar sowohl in den System Preferences als auch den Hardware-Einrichtungen der DAWs – natürlich nur inputseitig. Natürlich ist es kein Pluspunkt, dass das Mikrofon nicht eingepegelt werden kann, denn somit kann es nur zufällig richtig angepasst sein und wird meist mehr rauschen als eigentlich technisch notwendig wäre. Das trifft vor allem auf leise Stimmen, bei großen Abständen oder einer Kombination dessen auf. Dass keinerlei Monitoring möglich ist, erschwert das Erkennen von Übersteuerungen, die man nicht nur am digitalen Metering in der Software erkennt, sondern eigentlich hören müsste. Es erscheint aufgrund der Reduziertheit klar, dass dieses Element-Mikrofon nicht vorrangig für Recordings zu Playbacks genutzt werden sollte.

Klangeindruck

Klanglich präsentiert sich das Mackie Element EM-91CU Usern, die externe Mikrofone bislang nicht kennen, als sehr breitbandig und vor allem detailliert. Die Sprachverständlichkeit ist ordentlich. Das ist natürlich auch der Sinn der Veranstaltung, denn dieses Mikrofon ist in erster Linie für Menschen interessant, die sich Youtube-Videos, oder Podcasts erstellen wollen oder im Homeoffice eine Alternative zum Headset suchen. Gut ist auch, dass das Signal nicht sonderlich scharf ist, also beim Hörer auch ohne Bearbeitung nicht in den Ohren beißt oder bei S-Lauten so stark verzerrt, dass ein De-Esser notwendig wäre (was viele Einsteiger schnell überfordert – aber wir haben ein De-Essing-Tutorial). Das Fundament des Signals wird ordentlich aufgenommen und transportiert den Grundttonbereich so, dass Stimmen deutlich voller und kräftiger klingen als mit einfacheren Mikrofonen, etwa eingebauten.

Audio Samples
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Sprache

Hört man etwas genauer hin, fallen dennoch Klangeigenschaften auf, die man zwar ankreiden, aber zugegebenermaßen immer in Relation zu Kaufpreis, Anwendungsfeld und Zielgruppe setzen sollte. In den Mitten wirkt das Signal etwas löchrig (Der Audio Engineer würde „phasig“ sagen.) und lässt Konsonanten etwas verwaschen wirken. Dadurch ist beispielsweise die aufgenommene Stimme etwas weniger „griffig“ und durchsetzungsfähig. Das äußert sich besonders dann, wenn das Signal mit einem Equalizer oder Kompressor bearbeitet wird.
Seitlich eintreffender Schall ist etwas gefärbt – hier liegen die typischen Unterschiede zu hochwertigeren Mikrofonen. Schön ist aber, dass das Mackie EM-91CU recht unempfindlich gegen Popplaute ist, auch bei naher Besprechung. Die typische Bassanhebung bei naher Besprechung fällt beim 91CU nur ein klein wenig dröhniger aus als bei vielen Sprechermikrofon-Klassikern. Nicht schlecht!

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