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Zultan Dune Cymbals Test

Sieht man sich auf dem aktuellen Beckenmarkt einmal genauer um, ist ein Trend nicht zu übersehen: Dunkel muss es sein, sowohl optisch als auch klanglich. Metallische Klänge sind weitgehend out, stattdessen sollen moderne Cymbals explosiv ansprechen, nicht zu lange ausschwingen und gleichzeitig warm und „musikalisch“ klingen. Eine Prise „Trash“, also die leicht schmutzig-tonlose Modulation im Ausklang, ist natürlich auch willkommen. Technisch lässt sich dieser durch besonders intensive Hämmerung erreichen, was wiederum zum schönen Aussehen beiträgt.

Zultan_Dune_Cymbals
Zultan_Dune_Cymbals


All diese Attribute möchten die neuen Zultan Dune Modelle, gefertigt aus B20-Bronze, umsetzen. Als Vorbilder dürften sowohl die Zildjian K Custom Special Dry als auch Meinl’s Byzance Vintage und Extra Dry Modelle Pate gestanden haben. Beim Preis jedoch geht es bei den Zultans deutlich moderater zu. 

Details

Einige Modelle liegen sogar mehrfach vor

Wenn leichte Becken angekündigt waren und trotzdem 45 Kilogramm B20-Bronze geliefert werden, wundert man sich natürlich erstmal, und so mache ich mich ans Auspacken. Die Firma Thomann hat mir freundlicherweise alle momentan verfügbaren Dune Modelle zum Test zur Verfügung gestellt, der Inhalt zweier rappelvoller Kartons steht nun zur näheren Begutachtung vor mir. Nach längerem Auspack- und Sortierprozess identifiziere ich fünf Crash-Becken in 16, 17, 18, 19 und 20 Zoll, drei Hi-Hats der Dimensionen 14, 15 und 16 Zoll sowie drei 20, 21 und 22 Zoll große Rides. Weiter geht es mit Splash-Becken in 10 und 12, sowie Chinas in 16, 17 und 18 Zoll Größe. Als wäre das noch nicht genug, hat die Thomann-Versandabteilung aber auch noch das „Cymbal Set Standard“ mit 14er Hi-Hat, 16er Crash und 20er Ride dazugepackt, und auch das „Grand Cymbal Set“ mit 15er Hi-Hats, 22er Ride und Crashes in 16 und 18 Zoll ist mit dabei. Die in den Sets enthaltenen Modelle liegen also doppelt (das 16er Crash sogar dreifach) vor, was in puncto Produktionsstreuung natürlich besonders interessant ist. Schließlich sagt man handgemachten Becken oft nach, dass auf einige wirklich gute Instrumente viele eher mittelprächtige Exemplare kommen. Zwei sehr einfache Taschen komplettieren die beiden vorverpackten Beckensets. 

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Drei verschiedene Oberflächen kennzeichnen die Dune Becken

Kommen wir nun zu jenen Merkmalen, die alle Dune Becken miteinander teilen. Das auffälligste ist sicherlich der starke Kontrast aus rohem, unpoliertem Oberseitenprofil und der hochglanzpolierten Kuppe. Die Beckenunterseiten hingegen werden regulär abgedreht. Betrachtet man die Testbecken näher, fallen weitere Details ins Auge. Trotz der dunkel-schmutzigen Färbung sind nämlich nicht nur die glänzenden Kuppen abgedreht, auch die Oberseiten weisen feine Rillen auf. Offenbar werden die Becken nach dem Abdrehprozess nochmal „gebacken“. Weiter geht es mit der – ebenfalls bei allen Modellen weitgehend einheitlichen – Hämmerung. Dass die nicht gerade subtil ausfällt, erkennt man auf den ersten Blick. Zwei Hammergrößen kommen zum Einsatz. Viele kleine, unregelmäßig gesetzte Einschläge verteilen sich jeweils über die Schultern der Becken, wobei ein schmaler Bereich an den Rändern ausgespart bleibt. Für den gewünschten „Trash-Anteil“ im Klang sollen zusätzliche, auffallend große und tief platzierte Hammermale sorgen. Diese werden von den Zultan-Schmieden deutlich sparsamer verteilt, fallen jedoch optisch auf, besonders auf den Unterseiten. Insgesamt kann die Verarbeitung als wirklich gut bezeichnet werden, lediglich hier und da gibt es raue Stellen. Auch die optische Abgrenzung zwischen Kuppen und Profilen fällt nicht so trennscharf aus, wie man es von den teureren Markenbecken her kennt.    

Fotostrecke: 5 Bilder Raw, natural, brilliant: Alle Dune Becken besitzen drei unterschiedlich behandelte Oberflächen.

Die Ride-Becken fallen in die leichte Kategorie

Fünf Dune Rides beinhaltet das umfangreiche Testpaket. Das 20er sowie das 22er sind jeweils doppelt vorhanden, denn diese Größen finden sich auch in den vorkonfigurierten Sets. Anatomisch geben sie sich unauffällig, allerdings verwenden die Zultan-Schmiede für alle drei Größen unterschiedlich große Kuppen. Zwischen den 20ern, dem 21er und den 22ern liegt jeweils ein Zentimeter Größenunterschied. Meine Digitalwaage offenbart, dass es sich bei den Dune Rides um leichte Instrumente handelt. 1760 und 1840 wiegen die beiden 20-Zöller, beim 21er werden 2210 angezeigt, und bei den 22ern stehen 2560 und 2540 Gramm auf dem Display. Die Streuung von 80 Gramm bei den 20ern darf als guter Standard gelten, bei den 22ern ist die Gewichtskonsistenz hervorragend. Mal sehen, ob sich die anderen Doubletten gewichtsmäßig auch so nahe kommen. 

Auch bei den Crashes variiert die Kuppengröße

Ganze acht Crash-Becken liegen säuberlich ausgebreitet vor mir. Um eine schnelle Ansprache zu gewährleisten, fallen sie ebenfalls allesamt leicht aus. Drei 16er (940, 940 und 950 Gramm), ein 17er (1130 Gramm), zwei 18-Zöller (beide 1330) und jeweils ein 19er mit 1515 und ein 20er mit 1490 Gramm. Während das 20er in Relation zu den anderen Größen deutlich leichter ist, weisen die restlichen (speziell die mehrfach vorhandenen) Modelle ein erstaunlich präzises Matching auf. Als Besonderheit wäre bei den Crashes zu nennen, dass alle Größen bis 18 Zoll über den gleichen Kuppendurchmesser verfügen, nur beim 19er und 20er haben sich die Designer für die größere Glocke des 20er Rides entschieden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Drei Chinas und zwei Splashes decken den Effektbereich ab.

Bei den Dune Hi-Hats gibt es einen konstruktiven Ausreißer

Dank der beiden im Testumfang enthaltenen Sets sind sowohl die 14er als auch die 15er Hi-Hats doppelt vorhanden, die 16er liegt einzeln vor. Viel Gewicht muss ihr Besitzer jedenfalls auch hier nicht bewegen. Mit 890 zu 1040, beziehungsweise 900 zu 1100 Gramm weichen die 14er Paare bezüglich ihres Gewichtes nur minimal voneinander ab. Dafür fällt etwas anderes ins Adlerauge des Testers: Eines der beiden Testexemplare zeigt deutlich größere Kuppen, und zwar nicht nur im Vergleich mit der anderen 14er, selbst die Kuppen der beiden 15er Hi-Hats fallen kleiner (und untereinander einheitlich) aus. Apropos 15er: 1060 zu 1320 sowie 1060 zu 1330 Gramm sind wiederum hervorragende Werte, derartig ähnliche Gewichte sind mir bisher nur bei maschinell gefertigten Becken untergekommen. Die 16er legen mit 1170 und 1350 Gramm noch ein bisschen B20-Bronze obendrauf, und auch die Kuppen sind deutlich größer als bei den anderen Hats. Sie entsprechen jenen der 16 Zoll Crash-Becken. 

Splashes und Chinas

Auch die drei Chinas und zwei Splashes fügen sich nahtlos in die Ästhetik und Gewichtsklasse der anderen Dune Modelle ein. 250 und 430 Gramm bringen die Splashes auf die Waage, auch die Chinas werden auf eine eher geringe Materialstärke gebracht. 850 Gramm zeigt die Waage beim 16er an, 1035 und 1250 sind es beim 17er und 18er. Breite Krempen und kleine, runde Kuppen sollen für einen rauschig-orientalischen, wenig glockigen Ton sorgen. Erwähnenswert ist noch, dass auch die Krempen mit den großen, runden Hämmern bearbeitet werden. 

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Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 20.05.2023 um 18:22 Uhr

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Mit heritage die beste Serie von zultan. Da können insbesondere zildjian nicht mehr mithalten.

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