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Xotic Wah XW-1 Test

Wenn ein Wah-Wah-Pedal zum bonedo-Test ansteht, dann ist in der Regel Nostalgie angesagt, denn an den Vorbildern wie dem Cry Baby oder dem Vox Clyde McCoy 848 aus den Sechzigern muss sich jeder Nachfolger messen lassen. Mit dem Xotic Wah XW-1 widmen sich auch die kalifornischen Edeleffektspezialisten dem Thema und man darf gespannt sein, wie sie die Herausforderung meistern. Immerhin haben sie sich in den letzten Jahren mit alltagstauglichen Geräten wie dem RC Booster, diversen Verzerrern, aber auch abgedrehten Kandidaten wie dem Robotalk einen exzellenten Ruf erarbeitet.

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Das Xotic Wah XW-1 soll daher auch nicht einfach als Kopie eines Klassikers dienen, sondern die Thematik Wah-Pedal weiterentwickeln. Als Basis hat man sich deshalb gleich den Klassiker schlechthin ausgesucht, den Vox Clyde McCoy 848, und die eigene Kreation mit einigen sehr interessanten und neuen Features ausgestattet.

Details

Das Vorbild

Jeder, der sich für Wah-Wah-Pedale interessiert, kommt um die Klassiker von Dunlop und Vox nicht herum. Als Vorbild dient dem Xotic XW-1 das ursprünglich aus italienischer Fertigung stammende Vox Clyde McCoy 848, ein Pedal, das Brad Plunkett im November 1966 entwickelt hatte und das er im Februar 1967 mit einem Bild von Clyde McCoy auf der Unterseite der Öffentlichkeit vorstellte. Der Namensgeber Clyde McCoy (1903 – 1990) war übrigens kein Gitarrist, sondern ein amerikanischer Trompeter, der häufig mit Dämpfer spielte. Bekanntlich kommt der Wah-Effekt dem sehr nahe, und so war das erste Vox Wah-Pedal auch eigentlich für den Einsatz mit Blasinstrumenten vorgesehen und wurde erst später für die Gitarre entdeckt.

Aufbau

Weil das Gehäuse unseres Testpedals insgesamt etwa 20% kleiner ist als das der Urversion, ergibt sich mit ihm sogar eine kleine Platzersparnis auf dem Stressbrett. Die Wippe ist wie beim Vox-Vorgänger verchromt und mit einer rutschfesten Gummimatte versehen. Unter dem oberen Ende befindet sich ein Schalter mit einer dazugehörige Status-LED, die übrigens nicht nur beim Aktivieren des Pedals leuchtet. Wenn die Leistung der Batterie auf unter 50% sinkt, beginnt sie zu blinken und warnt vor dem Ausfall des Pedals. Der Pedalweg ist für meinen Geschmack genau richtig, wobei mit einem internen Dip-Schalter der Wirkungsgrad der Wippe erweitert werden kann – der eigentliche Weg bleibt dabei aber gleich.

Fotostrecke: 3 Bilder Als Basis für das Xotic Wah diente das Vox Clyde McCoy 848

Seitlich am Gussgehäuse befinden sich neben den Ein- und Ausgangsbuchsen und dem 9-Volt-Netzteilanschluss vier kleine Potis. Hier lässt sich der Wah-Sound nach Herzenslust individualisieren. “Bias Control” verändert die Grundcharakteristik und den Arbeitspunkt des Effektes. Während das Pedal in der linken Position eher klassisch klingt, wird der Sound fetter und moderner, je weiter man das Poti aufdreht. “Wah-Q” bestimmt die Bandbreite des Filtereffekts, also den sogenannten Q-Faktor. Je größer die Bandbreite, um so weicher klingt der Vocal-Effekt. Dreht man dieses Poti weiter auf, wird der Sound schmalbandiger, wodurch sich ein sehr kräftiger und ausgeprägt vokaler Ton ergibt. Mit den beiden weiteren Reglern für Treble und Bass lassen sich die Frequenzen des Effektes um bis zu +/- 15 dB verbiegen und an den persönlichen Geschmack und das jeweilige Equipment perfekt anpassen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Wah-Wah in der Seitenansicht

Das ist aber noch nicht alles, denn nach dem Abschrauben der Bodenplatte offenbaren vier kleine Dip-Schalter weitere Eingriffsmöglichkeiten. Hier lässt sich unter anderem die Resonanzfrequenzbreite des Wah-Effektes tunen und der Eingangspegel des Pedals per Trimmpoti um bis zu 6dB anheben. Mit den beiden verbleibenden Schaltern wird der Obertonbereich bearbeitet und die Schärfe des Wah-Sounds bei durchgetretenem Pedal leicht bedämpft. Die Werkseinstellung ist übrigens auf dem Bodenblech aufgedruckt und lässt sich so jederzeit wiederherstellen. Das Xotic XW-1 ist mit einem True Bypass und vergoldetem Relais für höchste Transparenz im Bypass-Modus ausgestattet. Im Gegensatz zu den meisten Wah-Wahs bietet das Gerät außerdem eine Fuzz-freundliche Schaltung, die eine problemlose Verwendung vor Fuzzfaces und Co. möglich macht. Beispiele in der Bedienungsanleitung zeigen darüber hinaus die Settings für die Sounds einiger typischer Wah-Pedale der Sechziger.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Fußwippe fühlt man sich gleich wohl
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Profilbild von Macilias

Macilias sagt:

#1 - 23.04.2020 um 09:35 Uhr

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der ist doch nicht true bypass - der ist buffered und das ist es
was als fuzz freundlich beworben wird

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