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Two Notes Le Lead Dual Channel Preamp Test

Der französische Hersteller Two Note dürfte sicherlich dem einen oder anderen durch seine “Torpedo”-Speakersimulation bekannt sein. Beim Two Note “Le Lead” handelt es sich um einen zweikanaligen Röhrenpreamp in Pedalform, der zumindest laut Datenblatt und Herstellerangabe über die reine Vorverstärkerfunktion hinaus mit einigen sehr interessanten Features aufwarten kann. “Le Lead” ist Teil der “Le Preamp”-Serie, die insgesamt vier Pedale beheimatet, die ihre Hauptaufgabe schon im jeweiligen Namen tragen: Le Clean, Le Crunch, Le Bass und unser Kandidat, Le Lead.

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Alle bieten also unterschiedliche Grundsounds, wobei unser Proband mit einem eher Vintage-orientierten Sound in einem und High Gain im anderen Kanal aufwarten soll. Man darf gespannt sein, wie sich das rote Pedal aus Südfrankreich im Test schlagen wird.

Details

Optik/Verarbeitung

Das 898 Gramm schwere und 189 x 124 x 50 mm messende Le Lead-Pedal vermittelt einen ausgesprochen soliden Eindruck, das Fertigungsniveau ist hoch und es sollte auch härterer Beanspruchung die robuste, metallene Stirn bieten können. Vollständig rot lackiert präsentiert es auf seiner Oberseite eine ganze Reihe an Einstellmöglichkeiten, die ich mir gleich noch genauer anschauen werde. Aber vorher gilt mein Interesse dem Karton, in dem das Le Lead geliefert wurde. In diesem befindet sich neben dem Pedal auch ein 12-Volt-Netzteil und eine recht ausführliche Bedienungsanleitung, allerdings in Englisch und Französisch.

Fotostrecke: 5 Bilder Dass aus Südfrankreich tolle Weine kommen, ist klar – aber wie schaut es mit Gitarren-Preamps aus…?

Da das Pedal zweikanalig aufgebaut ist, besitzt es entsprechend zwei Fußschalter, mit denen sich die beiden Kanäle anwählen lassen. Kanal A zeigt mit einer grünen, B mit einer gelben LED den Betriebsstatus an. Je nachdem, welcher Kanal aktiv ist, leuchtet eine weitere LED im Inneren des Pedals die 12 AX7 Preamp-Röhre ebenfalls in der entsprechenden Farbe an, was dank einer durchsichtigen Kunststoffscheibe auch sehr gut zu sehen ist. Kanal A, der neben Gain und Volume auch mit Treble und Bass ausgestattet ist, hat die Aufgabe, cleane und angecrunchte Sounds zu erzeugen. Das heißt, hier ist laut Hersteller eher die Vintage-Variante zu Hause. Kanal B dagegen ist für die High-Gain-Sounds zuständig und besitzt ebenfalls einen Volume- und Gainregler. Zu Bass und Treble gesellen sich aber auch noch ein Mid und ein Sweep Poti. Letzteres arbeitet eng mit dem Mid-Regler zusammen und lässt ein genaues Anwählen der Mittenfrequenz zu.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienoberfläche bietet einige Einstellmöglichkeiten

So weit, so gut, aber Two Note hat sich beim Le Lead-Pedal noch eine ganz spezielle Funktion einfallen lassen, für die der “Fusion”-Regler steht. Dieses Poti kombiniert zusammen mit dem darüberliegenden Schalter die beiden ansonsten völlig unabhängigen Kanäle miteinander. Der Taster lässt zwei Modi zu, einmal “Cold Fusion” und “Hot Fusion”. Im Cold Fusion-Modus laufen beide Kanäle parallel, der Sound aus Kanal A lässt sich also dem verzerrten Sound aus Kanal B beimischen.

Über den Fusion-Regler lassen sich die beiden Kanäle miteinander kombinieren
Über den Fusion-Regler lassen sich die beiden Kanäle miteinander kombinieren

Mit “Hot Fusion” werden beide Kanäle hintereinander geschaltet, sprich Kanal A dient als Booster für Kanal B, wobei beide EQs gemeinsam genutzt werden können.

Hier sind die beiden Channels hintereinander geschaltet
Hier sind die beiden Channels hintereinander geschaltet

Auch optisch wird dies umgesetzt: Im Cold Fusion-Modus leuchtet die interne LED blau, Hot Fusion wird mit einem roten Licht angezeigt. Um den Fusion-Modus zu wechseln, müssen beide Fußschalter gleichzeitig betätigt werden, was kein Problem darstellt, da sie nah genug beieinander platziert wurden, um sie mit einem Fuß betätigen zu können. Selbstverständlich verfügt das Le Lead auch über einen True Bypass, der das Signal unbearbeitet vom Input zum Output geleitet, sobald der Preamp deaktiviert wird.

Schauen wir uns die Anschlussmöglichkeiten am Gehäuse einmal genauer an.

Fotostrecke: 5 Bilder Es gibt eine Menge Anschlussmöglichkeiten

Auf der linken Gehäuseseite befindet sich der Anschluss des mitgelieferten 12-Volt-Netzteils, ein Kopfhörerausgang und ein Ground-Lift-Schalter, um eventuell auftretende Brummereien zu eliminieren. Das war aber längst noch nicht alles, denn dazu kommen ein DI-Ausgang in Form einer XLR-Buchse, ein MIDI-Out, eine Return-Buchse für den Effekteinschleifweg, wobei sich die entsprechende Send-Buchse auf der rechten Seite des Gehäuses befindet, und schließlich ein Speakersimulator On/Off-Schalter, der für den Direct-Out sowie den Kopfhörer-Ausgang zuständig ist.
Die rechte Gehäuseseite bietet den Instrumenteneingang, wie gerade schon erwähnt den FX-Send, eine MIDI-In- sowie einer Thru-Buchse. Hier wird das Signal unbearbeitet weitergeleitet für den Fall, das man beispielsweise einen Verstärker als Monitor auf der Bühne verwenden möchte oder das unbearbeitete Gitarrensignal clean zur Weiterverarbeitung aufgenommen werden soll. Das Pedal geizt also nicht mit Anschlussmöglichkeiten, die allesamt durchaus Sinn machen. Da, wie ich eingangs bereits erwähnte, es noch weitere Pedale aus dieser Serie gibt, hat sich der Hersteller aus Frankreich noch etwas ganz besonderes einfallen lassen, denn alle Pedale lassen sich miteinander zu einem mehrkanaligen Preamp zusammenstecken. Anbei eine Grafik, die dies verdeutlicht:

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Wall Of Sound III

Dieses Plug In stellt eine sinnvolle Erweiterung nicht nur der Le Preamp Pedale dar! Nach Registrierung des Pedals stehen 16 virtuelle Lautsprecher zum Download bereit und innerhalb der App gibt es weitere Möglichkeiten, die per In-App-Kauf hinzugefügt werden können.

Die Wall Of Sound III App
Die Wall Of Sound III App

Die Installation der auf der Website zum Download bereitstehenden Software gestaltet sich vollkommen problemlos, lediglich eine Anmeldung wird benötigt, um das Plug-In zu autorisieren. Allerdings ist diese nur für 30 Tage freigeschaltet, dann muss ein Cabinet als Download vom Hersteller erworben werden, erst dann ist die Software zeitlich unbegrenzt nutzbar. Bei der Software handelt es sich nicht um eine Stand-Alone Version, sondern um ein Plug-In für alle gebräuchlichen DAWs, die Endstufen, Speaker und Mikrofone emuliert, wobei sich letztere frei im virtuellen Raum platzieren lassen.
Im Folgenden habe ich die in dieser abgespeckten Version bereitstehenden Endstufenröhren, Mikrofone und Cabinets aufgeführt, die sich aufgrund ihrer eindeutigen Bezeichnungen leicht identifizieren lassen:

  • Amps: EL34, 6L6, EL84, KT88, EL34, 6L6, EL84, KT88
  • Cabinets: BRIT Vint 4×12 (4×12″ Marshall Box mit V30 Speaker), WATT Fan 2×12 (geschlossenes Hiwatt 2×12″ Cabinet mit Fane Speakern)
  • Mikrofone: Knightfall (Blue Dragonfly), CND 87, RB121, RB 160, DYN 421, DYN 57, DYN Bass 20, DYN Bass 52

Eine Auflistung der weiteren, kostenpflichtig zu erwerbende Cabinets ist hier zu sehen:

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Das Plug-In lässt sich intuitiv bedienen und es würde zu weit gehen, es im Zuge unseres heutigen Le Lead Pedaltests näher zu beleuchten, ich werde aber selbstverständlich einige Audiofiles damit erstellen.
Das in China tadellos gefertigte Pedal arbeitet intern mit 200 Volt, die nur per Netzteil erzeugt werden können, daher ist ein Batteriebetrieb nicht vorgesehen. Zeit für einige Audiobeispiele, daher geht es nun mit dem Praxisteil weiter.

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