the t.mix 402-USB Play Test

Wow! Der Vierkanal DJ-Mischer „the t.mix 402-USB Play“ kostet nicht mal 200 Euro und bietet im Gegenzug eine satte Ausstattung. Anschlüsse für vier Mikrofone, mehrere CD- und Line-Player, Plattenspieler und Computer lassen bereits aufhorchen. Dazu gesellen sich Merkmale wie XLR-Verbindungen für zwei Mikros und den Master-Ausgang, das Einschleifen externer Effekte und Funktionen wie Talkover. Quasi als Bonus ist sogar noch ein Mediaplayer für MP3 und WAV an Bord, die Quelle dafür ist ein USB-Port. Sogar eine direkte Aufnahme auf USB-Datenträger ist möglich. Damit qualifiziert sich „the t.mix 402-USB Play“ für eine ganze Anzahl denkbarer Anwendungen. Dieser Artikel soll klären, ob und für wen sich die Anschaffung lohnt.

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Details

Lieferumfang

Der „t.mix 402-USB Play“ kommt in einem weißen Karton bei mir an. Ein einfarbiger, einfacher Aufdruck informiert mich über den Inhalt. Der Mischer ist in dieser kompakten Verpackung sicher aufbewahrt. Die linken und rechten Seiten des Mixers stecken in Haltern aus Schaumstoff, dadurch berührt das Gerät an keiner Stelle direkt den Karton und rutscht beim Transport auch nicht in der Verpackung hin und her. Zusätzlich steckt das DJ-Pult in einer Folie.
Wie bei den Produkten von Thomann gewohnt, liegen auch hier zwei gedruckte Anleitungen bei, einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch, diesmal im A4-Format. Weiterhin ist das Kaltgerätekabel für die Stromversorgung dabei. Damit der Preis niedrig bleibt, wird auf weitere Goodies verzichtet.

Fotostrecke: 4 Bilder Einfache Verpackung – günstiger Preis

Erster Eindruck

Der 402-USB Play steht gerne auf dem Tisch oder macht es sich alternativ im Rack bequem. Er ist inklusive der Frontplatte und Füße aus Kunststoff 484 mm breit, 266 mm tief und 101 mm hoch. Gehäuse und Faceplate sind aus schwarz lackiertem Metall, Potis und Fader-Kappen bestehen aus Kunststoff und sind mit einer Farbe in silbriger Metalloptik lackiert. Die Verarbeitung macht insgesamt einen stabilen und vertrauenswürdigen Eindruck. Das Gewicht beträgt 5,8 kg.

Anschlüsse

Die Rückseite ist mit den ganzen Anschlüssen durchaus ein Hingucker. Insgesamt sehe ich hier allein 14 Stereo-Cinch-Buchsen, zwei XLR-Anschlüsse, zwei Buchsen für 6,3 mm Klinke und zwei USB Typ-B-Anschlüsse. USB dient hier der Verbindung mit Computern, tatsächlich stecken nämlich dafür extra zwei 16 Bit DA-Wandler in dem Mischpult! Unglaublich – das wird weder in der Anleitung noch in der Artikelbeschreibung groß erwähnt. Das nenne ich mal Understatement.
Für jeden der vier Kanäle steht jeweils ein Line- und ein CD-Eingang parat. Auf Channel 2 und 3 ist zusätzlich der Anschluss von Plattenspielern vorgesehen. Für diese zwei Kanäle muss mit einem Schalter ausgewählt werden, ob nun das CD- oder Phono-Signal genutzt werden soll. Die Erdung der Plattenspieler geschieht an einer Schraube rechts neben der Buchse für das Kaltgerätestromkabel. Für das Einschleifen externer Effekte dienen Send- und Return-Anschlüsse, die ebenfalls als Cinch vorliegen. Ausgangsseitig gibt es die Booth und den Master als Cinch, letzterer liegt auch als XLR vor. Über die 6,3-Millimeter- Klinkenbuchsen verbindet man zwei von vier möglichen Mikrofonen, die anderen zwei werden auf der Oberseite eingesteckt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Ordentlich Eingänge, Master-Out als XLR und sogar Send/Return

Mikrofonsektion

Der linke Teil des Mischers beherbergt die Mikrofonsektion. Über XLR-Klinke-Kombibuchsen schließt man diese an, sogar eine Phantomspeisung mit +48 V steht dafür bereit. Weil dabei in Verbindung mit unsymmetrischen Leitungen Schäden am Gerät entstehen können, ist die Aktivierung nur mit einem kleinen, im Gehäuse versenkten Schalter möglich. Eine LED signalisiert die Phantomspeisung.
Beide Mikrofonsignale werden mit „Gain“ verstärkt und mit einem Dreiband-EQ bearbeitet. Sogar Panning, also das Einstellen der Stereobalance, ist hier über einen Drehknopf möglich. Bis die zwei roten „On Air“-Buttons gedrückt werden, bleiben die Mikrofone stumm. „Mic O‘Ride“ startet Talkover, das sich mit zwei weiteren Potis genau justieren lässt. „O‘Ride Sens“ stellt den Schwellwert des Mikrofonsignals ein, ab dem Musik automatisch leiser gemacht wird, „O‘Ride Depth“ bestimmt, wie stark die Absenkung geschehen soll.

Fotostrecke: 2 Bilder Mikrofoneingänge mit Kombibuchse, darunter 3-Band EQ und Panning(!)

Die vier Kanalzüge Auf Channel 1 bis 4 befinden sich dreistufige Kippschalter, aus denen sich folgende Konstellationen ergeben:
Kanal 1: Line/Mikrofon 3/CD
Kanal 2: Line/Mikrofon 4/CD oder Phono 1
Kanal 3: Line/USB 1/CD oder Phono 2
Kanal 4: Line/ USB 2/CD oder MP3 (interner Mediaplayer)  
Ein Schalter wählt für Kanal 4 zwischen CD oder MP3 Input, sprich das Signal des internen Mediaplayers. Für Channel 2 und 3 muss zwischen CD und Phono gewählt werden, wie bereits gesagt mit Schiebeschaltern auf der Rückseite. Die vier Kanäle sind mit den grundlegenden Ausstattungsmerkmalen bestückt.
Das bedeutet Gain, Dreiband-EQ, Cue (Taste zum Vorhören) und die in diesem Fall 45 mm langen Kanalfader. Die Potis wackeln nicht und haben einen guten Drehwiderstand. Die Fader sind etwas zu leichtgängig, wie ich finde.  

Fotostrecke: 2 Bilder Was das Herz begehrt: Viel zu vermissen gibt es hier nicht

Crossfader und Punch-Buttons

Der Crossfader ist austauschbar und genau so lang wie die Schieberegler der einzelnen Channels. Links und rechts wird er von jeweils einem Punch-Button und einem einrastenden Drehschalter flankiert, der Schalter darüber entscheidet, welche Kanäle jeweils zugeordnet werden. Auch die Stellung „off“ ist vorhanden.
Mit dem Punch-Button wird bei Betätigung unmittelbar das Signal der gerade geschlossenen Seite des Crossfaders gespielt und direkt wieder stummgeschaltet, sobald dieser losgelassen wird. Kreative DJs erzielen damit schöne Effekte. Auch hier zeigt sich, dass der Hersteller ein umfangreiches Angebot an Funktionen untergebracht hat. Das gefällt mir. Wie bewegt sich der Crossfader? Für mein Empfinden könnte dieser einen Ticken leichtgängiger sein. Unterm Strich geht das hier Gebotene aber völlig in Ordnung.

Der Crossfader ist austauschbar und wird von Punch-Buttons flankiert
Der Crossfader ist austauschbar und wird von Punch-Buttons flankiert

Regler für Master und Booth

Die Lautstärke für die Booth und das Master-Signal regulieren Nutzer des 402-USB Play mit Fadern. Bei dem kleineren Modell „the t.mix 201-USB Play“ bin ich in meinem Test nicht zufrieden mit der Position dieser beiden Regler, weil diese zu nah an den Equalizern der Kanäle liegen. Weil dieser Bereich hier gesondert ist, sehe ich folglich keinen Anlass zur Beschwerde. Direkt über dem Master-Fader entdecke ich zudem einen Drehknopf, der die Stereo-Balance justiert. Sehr schön!

Alles wird mit Fadern geregelt – auch Master, Booth und Kopfhörer
Alles wird mit Fadern geregelt – auch Master, Booth und Kopfhörer

Send und Return
Bei den Anschlüssen zeigt sich ja bereits, dass hier externe Effekte mittels Send und Return eingeschleift werden können. Direkt neben den Fadern für Booth und Master finde ich auch dafür die Steuerung. „Aux Select“ wählt zunächst aus, welches Signal überhaupt in das Effektgerät geschickt wird. Dabei sind sechs verschiedene Kombinationen vorgesehen. Entweder Kanal 1 bis 4, Kanal 1 und 2 zuzüglich der Mikrofone 1 und 2 oder nur die beiden Mikros. Send steuert die Lautstärke, die in den Effekt geht und Return, wie laut der FX-Sound wieder zurückkommt. Für diesen Bereich existiert sogar ein eigener Cue-Button – das Reinhören in den Send/Return-Channel sorgt für volle Kontrolle!

LED-Meter, Kopfhörer-Sektion, BNC-Stecker und Power-Schalter
Was wäre denn ein Mischpult ohne ordentliches LED-Meter? Das gibt es natürlich auch hier und leuchtet – Überraschung! – nicht ampelfarben, sondern geht von blau über grün nach rot. Wenn man die Pegel des Masters darauf sehen möchte, muss der „Cue/Mix“-Drehknopf der Kopfhörer-Sektion auf Rechtsanschlag sein, sonst werden nur die Kanäle angezeigt, an denen der Cue-Schalter aktiv ist. Wenn diese nicht gedrückt sind, leuchtet das Pegel-Meter überhaupt nicht.

Dass es für den Kopfhörer einen Cue/Mix gibt, habe ich gerade ja bereits erzählt. Selbstverständlich haben die Entwickler des „the t.mix 402-USB Play“ auch an einen Lautstärkeregler für das Kopfhörersignal gedacht und der ist erneut in Form eines Faders angelegt. Warum auch nicht? Der Anschluss für Headphones liegt im Übrigen direkt darunter und will eine 6,3-Millimeter-Klinke sehen. Am oberen Ende wartet der Power-Schalter und darüber sehe ich noch einen BNC-Stecker für den Anschluss einer Schwanenhalslampe. Diese ist nicht im Lieferumfang enthalten, aber bereits ab ungefähr 13 Euro optional erhältlich. 

Fotostrecke: 2 Bilder Blau, grün, rot: Die Farben auf dem LED-Meter

USB-Mediaplayer

Das schon sehr üppige Angebot an Features wird zum Schluss mit einem Mediaplayer für USB-Datenträger abgerundet. Wobei das Wort „Player“ die Sache nicht ganz auf den Kopf trifft, denn sogar Aufnahmen sind damit machbar. Unterhalb des USB-Ports erfolgt mit insgesamt fünf kleinen kreisrunden Buttons die Bedienung. „Rec“ startet das Sub Menü für die Aufnahme, „Play/Pause“ sollte eindeutig sein, genau wie die zwei Knöpfe zum Vor- oder Zurückschalten der Titel. „Menu“ öffnet diverse Untermenüs, dargestellt wird das alles auf einem circa 4,5 mal 2,5 cm großen LC-Display mit blauer Hintergrundbeleuchtung. Im folgenden Praxisteil werde ich mehr darüber berichten.

Der USB-Mediaplayer spielt MP3 und WAV, kann aber auch aufnehmen
Der USB-Mediaplayer spielt MP3 und WAV, kann aber auch aufnehmen
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