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t.bone EM 800 Stereo-Set Test

Die Kleinmembran-Kondensatormikrofone namens EM 800 von t.bone fallen direkt durch ihr Äußeres auf – bei einem Testmarathon mit einer Vielzahl sich tendenziell stark ähnelnder Werkzeuge ist das eine willkommene Abwechslung, wenn man beispielsweise eine weitere Artikelüberschrift sucht. Gummi also. Doch ist es weniger die Außenhaut, die Mikrofone ausmacht, sondern vielmehr Membran, Elektronik und letztendlich die Klangqualität.

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Preiswert sind sie, die Mikrofone der Thomann-Hausmarke, doch nicht die preiswertesten Schallwandler im bonedo-Testmarathon. In diesem Preisbereich tummeln sich verschiedene Hersteller und buhlen um die Käufergunst. Um den Zuschlag zu erhalten, sollten Preis und Leistung bekanntlich in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Details

Wer mag, kann ein t.bone EM 800 auch einzeln bestellen, zum Test schlugen die Kondenser als Stereoset auf. Dieses besteht nicht nur aus einem Pärchen der Kleinmembraner, sondern auch aus einer Kunstoffkiste, Windschutz-Hütchen sowie zwei Klemmen. Wobei “Klemmen” nach einer starren Verbindung klingt, es sich aber um Halter handelt, bei denen die runden Mikros mit dem Fuß voran in einen innen mit elastischem Material ausgekleideten Tubus geschoben werden. Ein Riesenschritt auf der Skala der Klangqualität wird mit solchen Vorrichtungen meist nicht gemacht, aber wirklich schaden tut das natürlich auch nicht.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Hauptaufsprechrichtung des t.bone EM 800 liegt wie bei fast allen Kleinmembranern auf der Achse, also “oben”.

Oberhalb des durch drei Ringe optisch abgesetzten Korpus mit seiner plakativen Aufschrift beginnt bei dem Mikrofon der Bereich der Kapsel, der so wirkt, als könne er seitlich besprochen werden. Bei Kleinmembranmikrofonen ist das allerdings recht selten. Mir fallen nur die hochpreisigen Sennheiser MKH-800, Sanken-CU55 und die entsprechenden Ausführungen von Nieren und Achten aus dem Neumann- und Schoeps-Programm ein. Die Hauptaufsprechrichtung ist also axial, der Bereich darunter liefert den Zugang von Schall zur Kapsel, die mittels eines Laufzeitglieds (eines “Umwegs” für den Schall also) die Richtcharakteristik Niere erzeugt. Es ist davon auszugehen, dass in dieser Preisklasse kein Echtkondensatorsystem mit externer Spannung zum Einsatz kommt, sondern die mittlerweile sehr haltbare Elektret-Technik. Dennoch benötigen die EM 800 Phantomspeisung zum Betrieb der Elektronik, die sich an Bord befindet. Das Kleinmembranmikro zeigt sich bezüglich der Spannung sehr kulant, denn es arbeitet von 9 Volt an. Der Frequenzgang ist mit 30 Hz bis 20 kHz angegeben. Mit 150 Ohm Ausgangsimpedanz liegt es unter dem bei fast allen Preamps empfohlenen Wert von 200 Hz, sodass keine Anpassungsprobleme zu erwarten sind. 17,8 mV/Pa Empfindlichkeit sind kein Weltwunder, aber dadurch ist es möglich, die Elektronik des EM 800 nicht schon bei mittelhohen Pegeln durch den Einsatz an lauten Quellen zu überlasten. Ein Pad und ein Hochpassfilter gibt es beim t.bone wie bei vielen anderen Mikrofonen nicht.

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