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Sonor Benny Greb Signature 2.0 Snaredrums 13″x5,75″ Test

Heute haben sich die beiden nagelneuen Sonor Benny Greb Signature 2.0 Snaredrums im Teststudio eingefunden. Der gebürtige Augsburger Benny Greb gehört zu den bekanntesten Schlagzeugern der Welt, hat auf nahezu allen großen Drumfestivals gespielt und einige der beliebtesten Lehrwerke veröffentlicht. Hinzu kommt die Arbeit mit seiner Band Moving Parts und verschiedene Projekte, darunter auch eines mit Altmeister Gary Husband. Seine vielfältigen Kooperationen mit Herstellern haben nicht nur den Fans einige schöne Instrumente beschert, zum Beispiel das Benny Greb Signature Snaredrum-Modell, welches vor genau zehn Jahren vorgestellt wurde. Die Snaredrum aus Buchenholz hat sich schnell zu einer der meistverkauften Oberklasse-Snares im Portfolio des Bad Berleburger Herstellers gemausert. 

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In der Zwischenzeit hat sich allerdings speziell im Bereich der Kesselhardware einiges bei Sonor getan. Also kam bei Benny der Wunsch auf, sein Wahlinstrument nicht nur ein bisschen aufzupolieren, sondern grundlegend zu modifizieren. Und wo man schonmal dabei war, wurde gleich eine weitere Modellvariante entwickelt. Die ist zwar bezüglich der Abmessungen und der Ausstattung identisch gehalten, besitzt jedoch einen 1,2 Millimeter starken Kessel aus Messingblech. Wie sich beide Trommeln mit der neuen Hardware in der Praxis bewähren, wie sie klingen und wo ihre Unterschiede liegen, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. 

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Der Buchenkessel bleibt unverändert 

Aus den gut gepolsterten Verpackungen geschält, machen beide Snaredrums einen sehr hochwertigen Eindruck. 13 Zoll messen sie im Durchmesser, ihre Tiefe beträgt 5,75 Zoll, laut Benny Greb ein idealer Mix aus 5 und 6,5 Zoll tiefen Snaredrums. Kommen wir zunächst zur Holzsnaredrum, welche über einen Schichtholzzylinder aus Buche verfügt. Aus neun Lagen wird ein nur fünf Millimeter dicker, aber hochfester Kessel ohne Verstärkunsgringe hergestellt, eine äußere Furnierlage aus Scandinavian Birch sorgt für einen klassischen Sonor-Look. Zur optischen Verzierung kommt eine mittige Einlage aus Bubingaholz-Imitat zum Einsatz, welche den umlaufenden schwarzen Kunststoffring des Vorgängermodells ablöst. Scharf geschnittene Gratungen mit 45 Grad-Abschrägungen sollen für einen offenen Grundton sorgen, im Bereich des Snarebeds bleiben diese erhalten. Innen wie außen ist die Trommel mit einer seidenmatten Klarlackierung versehen. 
Das Kernstück der Metallvariante stellt ein konventionell hergestellter, nicht nahtlos gezogener Messingkessel dar, dessen Wandstärke es auf 1,2 Millimeter bringt. Optisch kommt er im rustikalen „Vintage Brass“ Finish daher, einer Art Used-Look mit bräunlichen Schlieren. Aber auch die Messingsnare besitzt den mittig umlaufenden Akzent, hier in Form eines lackierten, matt golden schimmernden Streifens. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die 45-Grad-Abschrägung der Fellauflagen und die insgesamt sehr saubere Verarbeitung. Da Sonor nicht (mehr) über eine eigene Metallkesselfertigung verfügt, kommt der Messingkessel vermutlich aus Fernost. 

Fotostrecke: 5 Bilder Identisch bis auf die Kessel: die beiden offenen Benny Greb Signature Snaredrums.

Das neue Dämpfkonzept ist eine Spezialität der Benny Greb Snares

Kommen wir nun zur Hardware, welche sich fundamental von jener der ersten Benny Greb Snardrum unterscheidet. Es beginnt bei den jeweils 16 versetzt angeordneten Böckchen im klassischen Teardrop-Design, welche auch bei der Vintage-Serie zum Einsatz kommen. Wie alle weiteren Anbauteile sind sie mit Kunststoffunterlagen an den Kesseln verschraubt. Ebenfalls schon länger im Sonor-Programm ist die beidseitig justierbare Dual Glide Abhebung, welche über verschiedene Ausstattungsmerkmale verfügt, die es beim alten Modell nicht gab. Ihren Namen verdankt sie zwei parallel angeordneten Metallstiften, die sich, von einem großen Abhebebügel betätigt, nach oben und unten bewegen. Die Teppichspannung lässt sich auch auf der Butt-End-Seite einstellen, was eine feinere Justierung ermöglichen soll und die Zentrierung des Teppichs vereinfacht. Die Spezialität der Abhebung stellt jedoch die abnehmbare Teppichbefestigung dar. Durch das Drücken zweier seitlicher Druckknöpfe aus Metall wird ein Drahtbügel bewegt, welcher den Gussblock freigibt, an dem die Teppichschnüre eingeklemmt werden. Soll das Resonanzfell gewechelt werden, reichen zwei Handgriffe und der Teppich ist gelöst, ohne dass man anschließend wieder die Schnüre einfädeln und die Spannung neu justieren muss. 

Fotostrecke: 5 Bilder Hebt die Benny Greb Modelle von anderen Snares ab: der spezielle Dämpfmechanismus…

Das interessanteste Hardware-Detail unserer Testobjekte ist jedoch zweifellos das neuartige – und exklusiv für die Benny Greb Modelle angebotene – Dämpfungskonzept. Ohne coole Bezeichnungen geht es natürlich nicht, also hat sich Sonor den Namen „MonoRail“ dafür ausgedacht. Die Idee dahinter ist natürlich schon alt, denn Innendämpfer gibt es schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Eine Zeitlang waren sie unter Drummern verpönt, denn oft klapperten sie oder standen im Verdacht, die Kesselschwingung durch ihre Anwesenheit auch dann zu behindern, wenn sie ausgeschaltet waren. Diese Zeiten sind vorbei, fleißiges Dämpfen gehört zum guten Ton und vereinfacht die Weiterverarbeitung des Snaresignals ungemein. Statt einem kommen hier aber sogar zwei Innendämpfer zum Einsatz, jeweils rechts und links auf der Stirnseite der Snares angebracht. Das System ist simpel: Über eine außen angebrachte Rändelschraube wird eine Art Schlitten im Inneren des Kessel bewegt, an welchem eine Metallzunge angebracht ist. Diese ist mit einem Stück Klett versehen, auf welches dann ein hölzerner Träger mit Filz auf der einen und (Kunst-)Lammfell auf der anderen Seite befestigt wird. Durch Lösen und Arretieren der Rändelschraube lässt sich das Dämpfmaterial an das Fell bewegen, der Anpressdruck ist stufenlos variierbar. Durch die Klettlösung lassen sich die Dämpfer auch austauschen oder ganz entfernen, letzteres ist natürlich wenig sinnvoll. 
Bei den Spannreifen kommen reguläre, 2,3 Millimeter starke Stahlversionen zum Einsatz, der Teppich kommt aus hauseigener Produktion und besitzt zwar eine beachtliche Breite, hat aber nur 18 statt 20 Spiralen. Wie bei Sonor üblich, fällt er relativ kurz aus. Auf den Fellen steht zwar „Medium coated“ und „Medium Resonance“, es handelt sich jedoch um die üblichen Remo USA Ambassador und Snare Side Modelle. Mal sehen, wie sich unsere beiden Kandidaten in der Praxis anstellen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Stimmschlüssel, Anleitung und ein „Drumeo“ Gutschein – das Zubehör beider Snares.
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