Reloop Turn 2 Test

Es darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, dass Vinyl gerade einen zweiten Frühling hat. Die Gründe sind vielfältig: Manche lieben den Sound, andere halten das Medium für sexy, wieder andere geben sich der kollektivistischen Sammelleidenschaft hin, denn seien wir ehrlich: Die MP3-Sammlung in Form einer armseligen Festplatte im Schrank macht optisch dann doch nicht so viel her wie zwei voll bestückte Kallax-Regale. Was auch immer die Motivation ist – auch die Nachfrage nach Plattenspielern wächst. Das ist natürlich auch der Produktentwicklungsabteilung beim DJ-Ausrüster Reloop nicht verborgen geblieben und so bringen sie mit dem „Turn 2“ ein günstiges Einsteiger-Komplettpaket für unter 300 Euro auf den Markt. Inklusive Tonabnehmer, Staubabdeckung und Slipmat. Wir haben ein paar Runden bei 45 und 33 rpm gedreht und berichten.

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Reloop Turn 2, Plattenspieler

Details

Auspacken

Der Turn 2 ist einwandfrei nach gängigem Industriestandard verpackt. Da kommt mit Außen- und Innenkarton, Styroporformteilen und einer Unmasse von Plastikhüllen zwar eine ganze Menge Müll zusammen, das Gerät selbst ist dafür aber bestens gegen eventuell raue Behandlung beim Transport aus fernöstlichen Fertigungsstätten geschützt. Der Verpackung entnehme ich: den Turntable selbst, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, eine Abdeckhaube, den Plattenteller, eine schwarze Slimat, ein Cinch-Kabel mit Erdungsleiter, ein Gegengewicht, ein Netzteil mit internationalen Steckern und die Headshell mit installiertem Ortofon OM10 Tonabnehmer.

Fotostrecke: 5 Bilder Schritt 1: Die Umverpackung

Erster Eindruck

Das Laufwerk von Reloop ist in drei verschiedenen Farbvarianten erhältlich (weiß, schwarz, rot) und macht einen angenehm puristischen Eindruck. Das liegt vor allen Dingen daran, dass Power- und Drehzahlschalter auf der Unterseite versteckt sind und die Oberseite entsprechend nur vom Plattenteller und Tonarm bevölkert ist. Mitverantwortlich für das elegante Erscheinungsbild ist auch die sehr flache Bauweise des Gehäuses. Fast wirkt es beim Anfassen ein bisschen enttäuschend, dass der gesamte Tonarm aus Kunststoff gefertigt ist. Erfreulich ist dagegen, dass die Standfüße keine „Dummies“ aus Vollplastik sind, sondern tatsächlich als funktionierende Erschütterungs-Absorber dienen. Danach gilt es lediglich noch, den Antrieb mit dem Schalter auf der linken Unterseite zu aktivieren und mit dem spiegelbildlich angebrachten Drehzahlschalter die Umdrehungszahl festzulegen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Strom- und Drehzahl-Wippschalter sind an der Unterseite versteckt

Montage

Die Inbetriebnahme des Plattenspielers ist schnell erledigt: Antriebsgummi durch die Aussparungen am äußeren Rand festhalten, dann den Plattenteller aufsetzen und das Gummi über die Antriebsachse legen. Danach noch die Slipmat drauf, das System aufschrauben und das Gegengewicht montieren – fertig. Wer sein Deck staubfrei halten will, setzt natürlich noch die Abdeckhaube auf, die über zwei Gelenkstücke mit den entsprechenden Halterungen auf der Rückseite des Plattenspielers befestigt wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Abdeckung samt Scharnieren und den rückseitigen Halterungen
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Basti sagt:

#1 - 03.05.2022 um 00:18 Uhr

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Interessanter Artikel! Danke dafür! Was ich nicht rausgelesen oder überlesen habe: Hat der Dreher schon einen Pre-Amp für einen direkten Anschluss an einen Verstärker mit an Board? Wenn ihr entscheiden müsstet, zwischem einem Pro Ject Primary E Phono oder diesem hier, welchen würdet ihr nehmen in diesem Preisbereich? Oder einen ganz anderen? Teac finde ich auch interessant. Brauche keinen Firlefanz, Klang ist mir am wichtigsten. Danke vorab!

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