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ProjectSAM Orchestral Essentials 2 Test

ProjectSAM Orchestral Essentials 2 im Test bei bonedo – Dass Orchester-Libraries nicht zwangsläufig mehrere hundert Gigabyte wiegen müssen, um nach ganz großem Kino zu klingen, konnte der Hersteller ProjectSAM nun schon mehrmals unter Beweis stellen.

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Das Aushängeschild der niederländischen Sample-Schmiede ist die aus mittlerweile drei Teilen bestehende Symphobia-Serie, die sich mit einem eigenständigen Konzept von den großen Mitbewerbern wie Vienna oder EastWest abhebt und auf ein schnelles und zielorientiertes Arrangieren mit breitem Pinsel setzt. Der Content ist dabei ganz gezielt auf den Anwendungsbereich der orchestralen Filmmusik ausgelegt. Vor allem wenn man sich den Preis pro Gigabyte vor Augen hält, sind die Samples von ProjectSAM allerdings nicht ganz billig, und was liegt da näher, als eine reduzierte und günstigere Variante zu veröffentlichen, die ähnlich wie ein Best-Of-Album einen Querschnitt aus den übrigen Libraries zusammenfasst?
Genau dies hat ProjectSAM bereits 2011 mit den Orchestral Essentials getan, und der Erfolg war offenbar so groß, dass nun ein zweiter Teil folgt. Davon, dass der Klang der Library ein weiteres Mal phantastisch sein wird, darf man fast schon ausgehen. Im Test finden wir heraus, ob diese Annahme richtig und auch der Rest stimmt.

Details

Überblick zu ProjectSAM

In den meisten Fällen, in denen ein zweiter Teil zu einer Software veröffentlicht wird, verbessert und ersetzt dieser den ersten. Bei ProjectSAM war das allerdings noch nie so, und die Philosophie hinter den Nachfolgern der einzelnen Produkte ähnelt (dem Anwendungsgebiet entsprechend) den Sequels bei Spielfilmen. So kann zwar jeder Teil für sich selbst funktionieren, im Grunde baut er aber auf dem Vorgänger auf. Symphobia 1 wird dementsprechend von Symphobia 2 erweitert, und dieses Paket wird wiederum von Lumina (auch bezeichnet als Symphobia 3) mit weiteren Sounds bereichert, ohne dass die Samples aus den früheren Versionen enthalten sind. Gleiches gilt auch für die beiden Parts der Percussion-Library True Strike und natürlich auch für den konkreten Fall unseres Testkandidaten. 
Bei den Orchestral Essentials 2 handelt es sich also um eine Library, die zwar als eine Art Add-On zu Teil eins gesehen werden kann, prinzipiell aber auch zur eigenständigen Verwendung geeignet ist. Wie dieser Test zeigen wird, ist das enthaltene Instrumentarium allerdings etwas spezieller und sozusagen weniger „essenziell“ als beim Vorgänger. Wer in die Welt von ProjectSAM einsteigen will, der ist folglich mit der ersten Version oder aber mit dem Orchestral Essentials Pack, der beide Parts enthält, fast besser beraten. Bedenken sollte man zudem, dass (fast) alle Sounds natürlich auch in den großen Ausbaustufen der Libraries zu finden sind, und es laut Hersteller aufgrund der immer unüberschaubarer werdenden theoretischen Upgrade- oder Crossgrade-Möglichkeiten seit kurzem schlicht und einfach keine vergünstigten Angebote für bestehende ProjectSAM-Anwender mehr gibt. Im Gegenzug wurden alle Preise ein Stück weit gesenkt. 

ProjectSAM Orchestral Essentials 2 im Test: "Schlanke Samples, fetter Sound!"
ProjectSAM Orchestral Essentials 2 im Test: “Schlanke Samples, fetter Sound!”

Konzept und Überblick zur Library

Die Libraries von ProjectSAM haben noch nie versucht, möglichst freies und detailverliebtes Arrangieren zu ermöglichen. Wer nach einzelnen Programmen für die Stimmgruppen der Streicher (Violinen, Bratschen, Celli und Bässe) oder sogar Divisi-Programmen für aufgeteilte Stimmgruppen sucht, die selbst wiederum möglichst viele Artikulationen bieten sollen, der wird eher bei der Konkurrenz fündig. Zwar gibt es im Katalog von ProjectSAM einige Solo-Instrumente, der Löwenanteil wird aber von Patches für komplette Orchester-Sektionen und zielgerichtet orchestrierte Instrumenten-Kombinationen eingenommen. 

Der Kontakt Player
Der Kontakt Player

Die Orchestral Essentials 2 bieten als Solo-Instrumente zum Beispiel eine Flöte und eine Oboe mit True-Legato-Samples. Im Gegensatz zu anderen Libraries gibt es hier allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und wer nach entsprechenden Einzel-Programmen für Klarinette und Fagott sucht (enthalten in Lumina), um die Holzbläser zu vervollständigen, der wird hier nicht fündig. Stattdessen findet man in der Library beispielsweise eine Kombination aus Bassklarinette und Kontrafagott in Oktaven. Um ähnlich kleine, aber effektvolle Zusammenstellungen handelt es sich auch bei dem Programm für Celli mit Fagott oder bei einer reinen Tremolo-Artikulation für Bratschen und Celli. Richtig fett wird es dagegen bei den Streichern mit gleichzeitigen Bläser-Swells und natürlich bei dem ganz großen Patch für gemischtes Orchester mit Chor. Zudem findet sich in der ProjectSAM-Library eine Auswahl an gemeinsam eingespielten Orchester-Texturen und Effekt-Sounds, die sich über Einzelsamples in dieser Form niemals programmieren lassen würden, naturgemäß aber auch kaum zu beeinflussen sind. Eine komplette Auflistung der einzelnen Patches findet sich in diesem vom Hersteller herausgegebenen PDF-File.
Die Farben auf der ProjectSAM-Palette sind also in vielen Fällen schon vorgemischt und dazu ausgelegt, gewisse Effekte und Affekte auszulösen. Prinzipiell gilt bei ProjectSAM, dass man nimmt, was die Library zu bieten hat, und sein Arrangement nach den vorhandenen Mitteln richtet. Dies schränkt prinzipiell natürlich die künstlerische Freiheit ein wenig ein, hat aber auch Vorteile: Einerseits spart man sich eine große Menge Zeit, die vor allem im Bereich der Filmmusik oftmals knapp bemessen ist, andererseits wirkt der Klang meistens sehr viel realistischer als bei aus Einzelsamples zusammengesetzten Orchestrierungen. Im Praxis-Teil wird als Beispiel ein kurzes Stück arrangiert, bei dem eine Auswahl der verfügbaren Patches zum Einsatz kommt.  

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