Presonus ioStation 24C Test

Na, das ist doch mal eine tolle Kombi! Presonus, Hersteller von Studio One 5, der „schnellsten DAW der Welt“, kombiniert seinen erfolgreichen Motorfader-Controller Faderport mit einem feinen Audiointerface – und sorgt so für aufgeräumte Studiotische.

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Wie gut das funktioniert und wie das Audiointerface klingt, soll dieser Test nun klären.

Details

Interface und Controller

Die Presonus ioStation 24C ist ein 2-In-/2-Out-Desktop-Audiointerface mit „eingebautem“ Faderport V2 und mit dessen Funktionsumfang soweit identisch. Die ioStation 24C ist genauso hochwertig verarbeitet, wenn auch leicht anders (in „Space Grau“) koloriert.

Die ioStation 24C ist etwas breiter als der Faderport und bietet an dieser Stelle alle Audiointerface-Bedienmöglichkeiten.
Die ioStation 24C ist etwas breiter als der Faderport und bietet an dieser Stelle alle Audiointerface-Bedienmöglichkeiten.

Die Oberfläche des Gehäuse ist zum Nutzer geneigt und aus Metall, alle Taster sind gummiert und beleuchtet. Gummifüße gibt es ebenfalls im Karton zu finden, sie müssen allerdings selbst unten angeklebt werden. Ferner misst das Gehäuse 24,4 x 6,1 x 17,2 Zentimeter und bringt ein Kilogramm auf die Waage.

Faderport inklusive 

Die Faderport-Serie zählt zu den beliebtesten DAW-Controllern mit Motorfader, denn alle Modelle bieten reichlich Kontrolle auf moderatem Platz. Im Gegensatz zu den großen Controllern mit 8 und 16 Fadernverzichtet die ioStation 24C aber auf ein Display. Das ist jedoch kein Problem, da hier das sogenannte „Focus Fader“-Feature greift. Es bedeutet, dass, auch wenn es nur einen physischen Fader gibt, dieser stets dem in der DAW selektierten Track und dem im Fokus stehenden Volume-Fader folgt.

Luke ich bin dein Fader!
Luke ich bin dein Fader!

Darüberhinaus gibt es eine umfangreiche Transport-Sektion, Solo-/Mute-/Arm-Selektion sowie einen Push-Encoder und weitere Navigationshilfen. Detaillierte Infos findet ihr im Test des Faderport V2 sowie in unseren DAW-Controller-Specials. Besonders gut steuert sich natürlich Studio One 5, aber auch DAWs wie Live, Logic, Pro Tools und Cubase lassen sich dank alternativer Betriebsmodi (HUI und MCU) ziemlich gut bedienen. Daran hat sich also nichts geändert 

USB-2-Audiointerface

Konzentrieren wir uns auf die neuen Möglichkeiten: Die Bedienelemente des schlichten Zweikanal-Audiointerfaces finden sich allesamt rechts auf der Oberfläche (fünf Potis und drei Taster), die Anschlüsse hingegen allesamt hinten.

Zwei Preamps und eine simple Monitoringsektion dürften durchaus reichen.
Zwei Preamps und eine simple Monitoringsektion dürften durchaus reichen.

Das 24C unterstützt Auflösungen von bis zu 192 kHz und agiert class-compliant, das bedeutet: Auf Apple Rechnern braucht man keine Treiber. Windows hingegen verlangt sie weiterhin. Verbunden wird mittels USB-C, passende Kabel auf das „neue“ USB-C und das „alte“ USB-A liegen bei. Der Anschluss des mitgelieferten Universalnetzteils (12 V/1,2 A) ist übrigens obligatorisch, denn einen Bus-Power-Mode gibt es nicht. Vielreisende sollten das bedenken. 

Combopreamps

Eingangsseitig gibt es zwei Preamps mit Combobuchse: Mikrofone werden per XLR angeschlossen, symmetrische Linesignale sowie Instrumente mit großer Klinke (T(R)S). Der Gain beträgt maximal 60 dB und wird mit einem der zwei Potis eingestellt. 
Eine zuschaltbare Phantomspannung sowie umschaltbare Impedanzanpassung zwischen Line/Instrument ist ebenfalls vorhanden, allerdings lassen sich diese Funktionen nur für beide Preamps gleichzeitig umschalten. Das kann insofern ungünstig werden, als dass man keine Line- und Instrumentensignale gleichzeitig – also mit getrennter Impedanz – aufnehmen kann.

Die Preamps verfügen über Combobuchsen.
Die Preamps verfügen über Combobuchsen.

Mini-Monitoring

Ausgangsseitig kann man sich direkt mit Studiomonitoren verbinden: Der Stereo Out verfügt nämlich über einen eigenen Lautstärkeregler sowie auch einen Mute-Taster. Der maximale Ausgangspegel beträgt dabei +18 dBu. 
Einen Kopfhörerausgang gibt es ebenfalls und der lässt sich unabhängig in seiner Lautstärke regeln. Allerdings teilen sich der Kopfhörer und der Main Out das Wandlersignal, sie sind also nicht getrennt adressierbar. Für das latenzfreie Monitoring lassen sich die Eingänge dem Kopfhörerausgang mono hinzumischen, was der Mixregler übernimmt (Playback/Inputs).
Neben den angesprochenen Anschlüssen findet man rückseitig noch eine Footswitchbuchse für weitere Fernbedienungsmöglichkeiten nach eigenem Gusto. Der Netzteilanschluss und der Hauptschalter runden unseren Überblick ab. Netzteil und USB-Kabel sind Teil des Lieferumfangs, genau wie die Gummifüße zum Ankleben.

Fettes Softwarepaket

Die mitgelieferte Software besteht aus den beiden DAWs Studio One Artist und Ableton Live Lite sowie der Studio Magic Plug-in Suite. Zu dieser wiederum gehören eine Vielzahl hochwertiger Plugins, darunter aktuell Izotope Neutron Elements, Output Movement, Klanghelm SDRR2tube, UJAM Virtual Drummer 2 PHAT, NI Replika, KV331 Audio Synthmaster Player, Arturia Analog Lab Lite, UVI Model D, Brainworx bx_opto, SPL Attacker Plus, Mäag Audio EQ2, Lexicon MPX-i Reverb und weitere.  

Fotostrecke: 3 Bilder Hier gibt es jede Menge Plugins dazu!
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Johannes Mazur sagt:

#1 - 31.10.2020 um 12:48 Uhr

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Ich kann bestätigen, dass das Interface wirklich gute Wandler hat. Speziell im Bassbereich arbeitet es sehr präzise. Was mir aber unangenehm aufgefallen ist, sind zwei Dinge:
1. Nimmt man ein E-Gitarrensignal auf, gibt es ein Übersprechen des Monitorweges auf das Signal. Das geht ja gar nicht! (Anmerkung: Im bloßen DI-Signal hört man das nicht. Sobald man aber ein Amp-Plugin reinhängt, schon.)
2. Die beleuchteten Taster gehen nach ein paar Sekunden in den schwachbeleuchteten Standby-Modus. Auch das ist kontra-intuitiv. Ich möchte, dass der Channelstatus (Solo, Rec-Arm, Mute, usw...) immer an den Tastern ablesbar ist und nicht nur für die ersten paar Sekunden.Nichtsdestotrotz, ein gutes Interface, wenn man vom Übersprechen mal absieht.

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