Presonus AudioBox iTwo Test

Presonus AudioBox iTwo im bonedo-Test – Die Firma Presonus ist unter anderem als Hersteller der DAW-Software Studio One bekannt, die sich mittlerweile als echte Alternative zu den einschlägig bekannten Platzhirschen etabliert hat.

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Aber auch im Bereich der Hardware ist man nicht untätig, und so war das in Louisiana ansässige Unternehmen beispielsweise mit einigen der ersten erhältlichen Firewire-Interfaces am Start, und auch Preamps, Studio-Monitore oder Digital-Pulte stehen im Angebot.
Bei der AudioBox-Serie, zu der auch unser Testkandidat gehört, handelt es sich um die hauseigene Produktlinie von USB-Interfaces. Neben der ursprünglichen und bis heute noch erhältlichen AudioBox USB wurde 2011 die AudioBox VSL vorgestellt, die einige Echtzeit-Effekte an Bord hat. Die jüngsten Ableger der Familie sind nun die AudioBox iOne und iTwo, die entsprechend ihrer Bezeichnung mit einem bzw. zwei Eingangskanälen aufwarten. Wer das davor stehende kleine „i“ mit der Firma Apple in Verbindung bringt, der liegt goldrichtig, denn Presonus bewirbt die kompakten Interfaces vor allem mit einer nahtlosen Integration des iPads in den Aufnahme-Workflow. 

Details

Interface, Bundle… und Eintopf!

Die AudioBox iTwo ist ein USB 2.0 Audio-Interface mit je zwei analogen Ein- und Ausgängen und einem ebenfalls integrierten MIDI-Interface. Für Audio-Daten werden sowohl auf Mac oder PC als auch auf dem iPad die üblichen Auflösungen bis zu 24Bit/96kHz unterstützt. Wer sich für eine komplette Recording-Ausstattung von der Stange inklusive Kopfhörer, Mikrofon und Kabel interessiert, der kann einen Blick auf das AudioBox iTwo Studio Bundle werfen. Für diesen Test lag mir das Interface aber nur mit seiner Standard-Ausstattung vor – und dabei handelt es sich um das obligatorische USB-Kabel sowie um Download-Codes für die iOS-App Capture und die abgespeckte Artist-Version von Studio One 2. Ein gedrucktes Handbuch vermisst man leider, im Gegenzug wird man in der pdf-Version neben einem sehr ausführlichem Text aber auch mit einem detaillierten Rezept für Hühner- und Andouille-Gumbo entschädigt. Ja, wirklich! Es handelt sich hier um ein amerikanisches Eintopf-Gericht, bei dessen Zubereitung Hühnerkeulen eine tragende Rolle spielen. 

Die frisch ausgepackte AudioBox iTwo.
Die frisch ausgepackte AudioBox iTwo.

Kompakt, aber nicht ultra-kompakt

Das Gehäuse der AudioBox iTwo ist im typischen Presonus-Blau gehalten, komplett aus Metall gefertigt und wirkt recht leicht, ist aber grundsolide verarbeitet. Auch wenn es von anderen Herstellern sicherlich noch kleinere und transportablere Varianten gibt, ist das Interface mit Maßen von 15,0 x 13,5 x 4,4 cm bestens für den mobilen Einsatz geeignet. Dass nicht ultra-kompakte Abmessungen gewählt wurden, hat zudem den Vorteil, dass sich die Knöpfe und Regler auf der Frontseite des Interfaces in Sachen Platzbedarf einen gewissen Luxus erlauben dürfen. Vor allem das großzügig dimensionierte Volume-Poti sticht ins Auge und wirkt wie eine klare Ansage gegen übertrieben pragmatisches Produktdesign und zusammengequetschte Bedienelemente.

Fotostrecke: 3 Bilder Die AudioBox iTwo in der Front-Ansicht.

Gute Verarbeitung

Auch in Sachen Verarbeitung wissen die Bedienelemente des Presonus-Geräts zu überzeugen. Während man es bei manchem Mitbewerber aus der gleichen Preisklasse mit leichtgängigen Potis und wackeligen Tastern zu tun bekommt, gibt es an der AudioBox iTwo in dieser Hinsicht nichts auszusetzen. Vor allem die leicht gerasterten Regler für das Input Level greifen sich nahezu edel an, und selbiges gilt auch für den mittig positionierten Mix-Regler, der es erlaubt, beim Direct Monitoring das Verhältnis zwischen den Input-Signalen und dem Playback anzupassen. Die eigene Stimme ist zu leise und das Playback zu laut? Ein Griff an das kleine Poti reicht aus, um dieses Problem zu beheben. Im Vergleich zur gängigen Software-Lösung mit einem virtuellen Mischpult ist diese Variante wirklich weit intuitiver.

Fotostrecke: 2 Bilder Auch die XLR/Klinke-Combobuchsen sind ordentlich verarbeitet…

Phantomspeisung nur für beide Kanäle gemeinsam

Bei den Eingängen auf der linken Seite der Front handelt es sich um XLR/Klinke-Combobuchsen, die über entsprechende Taster zu hochohmigen Instrumenten-Eingängen für Gitarre, Bass und Konsorten umfunktioniert werden können. Die zum Betrieb von Kondensatormikrofonen benötigte 48V-Phantomspeisung lässt sich dagegen nicht separat, sondern nur für beide Kanäle gekoppelt schalten. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die AudioBox iTwo von hinten.

Zwei USB-Buchsen

Auf der Rückseite der Presonus AudioBox iTwo finden sich die MIDI-Anschlüsse, der Main-Out für die Monitor-Boxen und gleich zwei USB-Buchsen. Warum zwei USB-Buchsen? Der Sinn dahinter ist ganz einfach zu erklären. Während beim Betrieb der AudioBox iTwo mit einem Mac oder PC nur die linke der beiden Buchsen gleichzeitig zur Stromversorgung und zur Datenübertragung verwendet wird, müssen diese beiden Aufgaben bei der Verwendung eines iPads aufgeteilt werden. Während man das Interface über das iPad-Netzteil an der linken Buchse mit Strom versorgt, wird die Datenverbindung über die rechte Buchse eingerichtet. Schade ist dabei, dass in diesem Fall wirklich nur die AudioBox am Stromnetz hängt und das iPad nur auf Akku läuft, ohne dabei geladen zu werden. 

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