ANZEIGE

Ortega Lizard BS-BG Test

Ortega drängt derzeit mit seinen Bassukulelen eifrig auf den Markt. Zu Recht stellen diese kleinen Instrumente eine ernstzunehmende Alternative zu Konkurrenten wie z.B. den Exemplaren der Firma Kala dar, denn die Modelle von Ortega sind durchweg gut verarbeitet und preislich äußerst attraktiv. In meinem letzten Testbericht habe ich euch ein Lizzy-Pärchen von Ortega (in einer bundlosen sowie einer bundierten Version) vorgestellt, bei dem mich vor allem der Fretless begeistern konnte. Heute habe ich nun den großen Bruder mit der Bezeichnung Lizard BS-GB vor mir liegen, der mit 50,- Euro mehr zu Buche schlägt und ein paar Abweichungen zur Optik seiner kleinen Geschwistern aufweist. Dieses Modell gibt es außerdem ausschließlich als bundierte Version. Korrekterweise müsste man übrigens von einer Baritonukulele sprechen, doch da die Stimmung so ist, wie wir sie von einem normalen Viersaiter-Bass kennen, wird gerne die Bezeichnung “Bassukulele” verwendet.Doch das nur am Rande – schauen wir doch mal, was die kleine Echse zu bieten hat!

Details

Im Prinzip hält das Lizard-Modell nur zwei große Unterschiede zu seinen kleinen Geschwistern bereit. Zum einen wurde beim Griffbrett ein erhöhter Aufwand betrieben und eine Echse als Inlay in das Fretboard gelasert. Das sieht schon mal richtig klasse aus!
Zum anderen wurde für den Body nicht Mahagoni, sondern eine Holzart namens Dao verarbeitet. Dao ist ein dunkel-braunolives Holz mittlerer Härte aus Asien, welches sich gut verarbeiten und verleimen lässt und daher gerade für empfindliche akustische Instrumente bestens geeignet ist. Zudem weist es eine sehr schöne großzügige Maserung auf, die der Ukulelen-Echse einen edlen Touch verleiht. In Kombination mit der Satin-Mattlackierung und den eingelaserten Echsen um das Schallloch herum kommt die noble Optik also nicht zu kurz.

Fotostrecke: 6 Bilder Zum Lieferumfang der kleinen Bassukulele gehu00f6ren eine Gigbag und ein Gurt – praktisch!

Ansonsten wird auf bewährte Zutaten gesetzt: der Hals aus Mahagoni besitzt ein aufgeleimtes Rosewood-Griffbrett mit sauber eingesetzten Bundstäbchen. Die superkurze Mensur von nur 51 cm hält 15 Bünde bereit, was für solide Bassarbeit natürlich völlig ausreicht. Soloeskapaden mit mehr Range sind allerdings nicht möglich – und bei diesem Konzept ja auch gar nicht angedacht!
Zum Sattelmaterial konnte ich leider keine Angaben finden; mir persönlich scheint hier Ebenholz verarbeitet worden zu sein. Der Steg besteht aus Rosewood und die goldenen Piezoblättchen zur Tonabnahme wurden so in die Saitenreiter eingearbeitet, dass sie noch leicht sichtbar sind.

Fotostrecke: 6 Bilder Dem Mahagonihals hat man ein Griffbrett aus Rosewood (Palisander) spendiert, …

Die aufgezogenen Saiten verschwinden elegant im Steg. Möchte man diese eines fernen Tages wechseln, so lässt sich auf der Rückseite eine runde Platte mit drei Schrauben lösen, damit man sich Zugang zum Inneren der Bassukulele verschaffen kann. Das ist zwar nicht gerade eine Aufgabe für große Hände, aber auf jeden Fall machbar.
Die leicht nach hinten abgewinkelte Kopfplatte beherbergt leichtgängige halboffene Tuner sowie den Zugang zum Halsstab. Das Problem mit der Stimmstabilität hatte ich ja schon beim ersten Test angesprochen, und auch hier verhält sich dieser Punkt leider nicht anders. Die dicken Gummisaiten sind einfach nicht so leicht zu handeln, was die exakte Stimmung betrifft, sodass häufiges Stimmen im laufenden Spielbetrieb durchaus zu empfehlen ist. Dank des eingebauten Tuners ist das aber auch in Spielpausen schnell und gut machbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Kopfplatte der Ortega-Bassukulele wurde nach hinten abgewinkelt, …

Beim verwendeten Preamp handelt es sich um den Ortega MagusUke mit einem Dreiband-Equalizer mit regelbaren Bässen, Mitten und Höhen. Die Regler besitzen allesamt eine gute musikalische Wirkungsweise, das heißt, die einzelnen Frequenzbereiche wurden gut aufeinander abgestimmt. Lediglich bei Vollboost der Regler hätte etwas mehr Headroom nicht schaden können, was sicher mit der Stromversorgumg zu tun hat. Diese erfolgt mit zwei 3V-Mignonzellen des Typs CR 2032. 6 Volt Gesamtspannung müssen also ausreichen, um den Bass zerrfrei zu Gehör zu bringen, was bei einem Vollanschlag leider nicht ganz gelingt.
Grundsätzlich schickt der Lizard aber auch bei vorsichtigeren Reglerstellungen schon ein ordentliches Pfund an den Verstärker, sodass der EQ nur noch für den klanglichen Feinschliff eingesetzt werden muss. Bei etwas umsichtiger Dosierung lassen sich hier etliche sinnvolle Klangvarianten abrufen. Lediglich das Spiel mit dem Höhenregler ist mit Vorsicht zu genießen, denn durch ihn werden leider auch unangenehme Spielgeräusche verstärkt. Zum Boost-Verhalten des Equalizers gibt es gleich im Praxistest noch weitere Informationen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Schaltzentrale des Instrumentes sitzt in der oberen Korpuszarge.

Der Batteriewechsel kann übrigens praktischerweise ohne Werkzeug erfolgen, denn die Stromspender sind neben der Klinkenbuchse in der unteren Zarge mit einer Art Klappmechanismus versenkt. Dann hören wir doch mal rein, welchen Ton die Echse uns ans Ohr bringt!

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.