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MESA BOOGIE Buffer Test

Die Edelampschmiede Mesa Boogie ist bekannt für hochwertige Verstärker Made in USA. Doch die kalifornische Company erweitert stetig ihr Sortiment, und neben Gitarren- und Bassamps sind mittlerweile auch einige Bodentreter im Programm, die relativ schnell den Weg aus der Geheimtipp-Ecke geschafft haben. Dass die Firma sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruht, beweisen die jüngsten Neuzugänge im Portfolio.

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Dort präsentieren sich nämlich vier kleine Kästchen, die unter der Rubrik “Signal Management” das Leben des Gitarristen/Bassisten erleichtern und typischen Problemen bei komplexeren Setups entgegenwirken sollen. Auch wenn die Überschrift “Buffer” lautet, ist das – gelinde gesagt – untertrieben, denn die drei Buffer und die Iso-Konverterbox verfügen über diverse Zusatzfeatures. Höchste Zeit also, sich den Mesa Boogie Novizen zu widmen!

Details

Allgemein:

Allen vier Tools ist gemein, dass sie in einem sehr wertigen und tadellos verarbeiteten schwarzen Gehäuse erscheinen und in den USA hergestellt werden. In der Verpackung befindet sich außer dem Pedal lediglich ein kleines Faltblättchen, das die Grundfunktionen erläutert. Übrigens eignen sich alle Geräte auch für Bass. Netzteile sind im Lieferumfang nicht enthalten.

Stowaway Input Buffer

Gehäuse

Der Stowaway zeigt sich in einem schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 36 x 101 x 32 mm. Rechtsseitig ist der Eingang, auf der linken Seite finden wir den Ausgang und eine Buchse für den optional erhältlichen Adapter, wobei das Gerät Spannungen von 9-18 Volt zulässt. Der Buffer besitzt eine diskret aufgebaute Class-A-Schaltung und ein RFI-Filter minimiert oder verhindert sogar unerwünschte Nebengeräusche und Einstreuungen.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Mesa Boogie Stowaway Input Buffer ist das kompakteste der vier neuen Tools.

Verwendung

Die ideale Platzierung des Stowaways ist natürlich am Anfang der Effektkette, wobei auch hier, wie bei allen anderen Buffern, die das hochohmige Signal in ein niederohmiges umwandeln, zu beachten gilt, dass bestimme Fuzz-Pedale eher vor dem Buffer platziert werden sollten. Selbstverständlich kann auf einem großen Pedalboard ein zusätzlicher Buffer am Ende der langen Effektkette platziert werden, und das gilt natürlich auch für den Stowaway. Allerdings empfiehlt Mesa Boogie für diesen Einsatz eher den Clearlink Send, der als Output-Buffer konzipiert wurde bzw. als “all in one”-Lösung den High Wire, die wir uns beide später noch ansehen werden.

Clearlink Send Line Driver

Gehäuse

Auch der Clearlink Send Line Driver kommt in einem schwarzen Metallgehäuse mit den Außenmaßen 98 x 63 x 44 mm. Das Chassis besitzt beidseitig Aussparungen, in denen unter anderem die Buchsen beheimatet sind. Linksseitig finden wir den Eingang, einen 9V-Adapteranschluss und ein Power-Through, der bei Bedarf andere Bodentreter mit Energie versorgt. An der rechten Gehäuseseite versammeln sich eine Status-LED, ein Klinken- und ein symmetrischer XLR-Ausgang. Ein Trimmregler für die Ausgangslautstärke kann mit einem Schlitzschraubendreher oder Plektrum justiert werden, und zwar stufenlos zwischen Unity Gain und 12db Pegelanhebung. Im Clearlink befindet sich übrigens ebenfalls ein RFI-Filter.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Clearlink ist als Outputbuffer für das Ende der Effektkette gedacht.

Verwendung

Rein theoretisch kann der Clearlink auch als Inputbuffer eingesetzt werden, ist jedoch eher für die Verwendung im Verbund mit dem Stowaway konzipiert, denn setzt man letztgenannten an den Anfang seiner Effektkette und den Clearlink als Outputbuffer an das Ende, erhält man einen stabilisierten, gepufferten Effektloop. Als weiterer Einsatzbereich kann der Clearlink Send Line Driver über den XLR-Ausgang ein symmetrisches Signal bis zu 100 m Länge verlustfrei in den Clearlink Receive Iso/Konverter führen.

Clearlink Receive Iso/Konverter

Gehäuse

Das Metallgehäuse des Clearlink Receive besitzt die identischen Außenmaße wie die seines Kompagnons, des Clearlink Send. Allerdings befinden sich Anschlüsse und Taster hier an der linken Seite des Gehäuses. Hier finden wir einen Kombi XLR-Klinkeneingang, direkt dahinter einen grauen Taster, der die Phase dreht und einen weiteren, der als Groundlift dient. Der Ausgang ist als Klinkenbuchse ausgelegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Clearlink Receive bietet sich an, wenn das Signal weiter als 6 Meter übertragen werden muss.

Verwendung

Wie oben bereits erwähnt, ist der Clearlink primär dafür konzipiert, gepufferte Signale zu empfangen, die vom Clearlink Send über bis zu 100 m lange Kabelwege zu ihm geschickt werden. Der berechtigten Frage, wo man denn jemals eine solche Kabelstrecke zurücklegen muss, kann man entgegnen, dass solche Distanzen bei großen Stadien oder auch bei Musicalproduktionen, bei denen die Amps aus Lautstärkegründen weit von der Bühne entfernt platziert werden, durchaus realistisch sein können. Abgesehen davon gibt es jedoch noch weitere Möglichkeiten, den Clearlink Receive einzusetzen. Da er mit einem Jensen Trenntrafo ausgestattet ist, kann er Signalwege galvanisch splitten und damit eine der Hauptursachen von Brummen und Störgeräuschen eliminieren, beispielsweise, wenn man mehrere Amps einsetzt o.ä.
Für dieses Einsatzgebiet ist übrigens auch der Phase-Knopf konzipiert: Spielt man zwei Amps, kann es sein, dass diese gegenphasig ausgerichtet sind, sodass es zu Phasenauslöschungen kommt und der Sound schwach und drucklos wird. Das Drehen der Phase eines der beiden Amps kann dieses Problem lösen. Übrigens ist der Clearlink Receive laut Herstellerangaben keine DI- oder Reampingbox, selbst wenn ein paar Funktionen wie z.B. der Groundlift übernommen wurden. Durch den passiven Aufbau haben wir hier auch keine Bufferwirkung.

High Wire Dual Buffer Output Boost

Gehäuse

Der High Wire besitzt ein Metallchassis mit den Maßen 63 x 114 x 52 mm. Rechtsseitig sitzen die Eingangs- und Ausgangsklinkenbuchsen, linksseitig ein Send, ein Return sowie ein Tuner Out und die Netzteilbuchse. Die Pedaloberseite beheimatet den Fußschalter, zwei LEDs, die die Boost- und Mute- Funktion signalisieren, einen Kippschalter, der den Ausgangspegel des Line Drivers zwischen 0 und +3dB schaltet sowie das Level-Poti, das den Output bis zu 22 dB anheben kann. Auch im High Wire finden wir einen RFI-Filter.

Fotostrecke: 5 Bilder Der High Wire Dual Buffer Output Boost kombiniert einige Funktionen seiner Kollegen.

Verwendung

Prinzipiell besitzt der High Wire viele grundlegende Eigenschaften des Stowaway Buffers und des Clearlink Send in Kombination.
Die Bufferschaltung ist identisch zu der des Stowaway und die Konzeption des Einschleifweges entspricht dem vorgeschlagenen Setting mit Stowaway und Clearlink Send im Verbund. Das heißt, prinzipiell schleife ich meine Effekte zwischen die Send- und Returnbuchse, verkable den Output mit dem Input meines Amps und kann versichert sein, ein stabiles, gepuffertes Signal zu hören. Interessante Features sind natürlich die Boostfunktion und der separate Tuner Out. Der Fußschalter besitzt eine duale Funktion: Bei kurzer Betätigung wird die Boost Funktion ein- und ausgeschaltet. Hält man den Taster länger gedrückt, mutet man das Signal und kann stumm stimmen. Übrigens liegt die Mute-Funktion am Send (und nicht am Return) der Schaltung an. Das ist sehr durchdacht, erlaubt es uns doch, Reverb- oder Delayfahnen ausklingen zu lassen und nicht durch Betätigen der Mutefunktion abzuschneiden. Laut Manual gibt es noch einen theoretisch zwar möglichen, aber nicht direkt empfohlenen “Off-Label-Use” des HighWire, nämlich den eines Splitters, denn die Output und Sendbuchse könnte natürlich das Signal auch an zwei verschiedene Amps führen. Allerdings ist der Send nicht primär dafür ausgelegt, und da die Ausgänge keinen Trenntrafo besitzen, also nicht galvanisch getrennt sind, kann es zu Brummproblemen führen. In diesem Fall gilt es, auszuprobieren oder wahlweise den Clearlink Receive zu Rate zu ziehen, der explizit für diesen Zweck konzipiert wurde.

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