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Meinl Brushes Schlagzeugbesen Test

Stick & Brush nennt sich der relativ frische Zubehörkatalog an Schlagutensilien des fränkischen Herstellers Meinl. Die Drumsticks daraus hatten wir vor Kurzem im Test, heute wenden wir uns den fünf Besenpaaren zu. Nicht nur bei Jazz Drummern sind Besen ein beliebtes und bewährtes Werkzeug, auch für Unplugged Gigs oder auf Percussion-Instrumenten wie Cajon und Djembe lassen sich mit den entsprechenden Besen-Modellen spannende Sounds erzeugen.

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Die vorliegenden fünf Paare werden in den USA und Deutschland hergestellt und bedienen eine weite Palette an Typen und Einsatzgebieten. Wie sich die Besen am Schlagzeug wischen und schlagen, erfahrt ihr jetzt.

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Details & Praxis

Meinl Standard Wire Brush

Los geht’s mit dem Standardmodell, das in dieser Form wohl so ziemlich jeder Hersteller im Programm hat. Durch die stufenlos ausziehbaren Drähte kann der Wisch-Sound sowie das Spielgefühl entscheidend beeinflusst werden. Für den Transport lassen sich die Drähte einfach wieder einziehen, und die Besen verschwinden im Stickbag, was einer längeren Lebensdauer und anhaltenden Form der Drähte zugute kommt. 
Die Standard Wire Brushes produzieren auf dem Snare-Fell einen weichen und vollen Wisch-Sound. Im Vergleich zu den bekannten Vertretern von Vic Firth (Heritage) und Regal Tip (Classic Retractable), die ich hier zum Vergleich habe, ist die Spannung der Meinl Drähte etwas geringer. Das sorgt für den angesprochenen, im Vergleich etwas weicheren Klang bei gewischten Figuren, bei Rudiments muss man hingegen etwas mehr arbeiten. Zudem scheint die Gummierung des Griffes etwas weicher zu sein, Kantenschläge hinterlassen nach kurzer Zeit sichtbare Spuren auf dem Griff. 

Der Standard Wire Brush ist Meinls Version des bekannten Formats.
Der Standard Wire Brush ist Meinls Version des bekannten Formats.

Meinl Compact Wire Brush

Der Compact Wire Brush ist, was die Struktur der Drähte und die Gummierung betrifft, genau wie der Standard Wire Brush aufgebaut. Er ist nur insgesamt kürzer und noch um einiges leichter, also quasi der Besen für die Westentasche. Seine Fächerung lässt sich ebenfalls stufenlos regeln, da aber die Verankerung des Griffendes nicht vorhanden ist, läuft es früher oder später – zum Beispiel bei geschlagenen Figuren – immer auf die voll ausgefahrenen Drähte hinaus. Greift man die Besen relativ weit hinten, hat man bei geschlagenen Figuren unter Umständen nicht alle Finger am Besen. Ein nettes Paar mit dem gleichen weichen Wisch-Sound, falls man zum Beispiel nur eine Nummer am Abend mit Besen spielen muss, oder für die Übungs-Session auf Tour. Für längere Einsätze würde ich definitiv den Standard Wire Brush vorziehen.

Fotostrecke: 2 Bilder Westentaschen-Ausführung mit weichem Sound …

Meinl 7A Fixed Wire Brush

Die dritte Ausführung mit Metalldrähten hat zwei Besonderheiten, einen Holzgriff in 7A-Stärke und fixierte Drähte. Zum unbeschadeten Transport ist also die mitgelieferte Plastikhülle unabdinglich. Der große Vorteil gegenüber den vorher besprochenen Paaren ist die stärkere Spannung der Drähte, was sich bei Rudiments angenehm bemerkbar macht, der zweite Vorteil ist der lautere und präsentere Wisch-Sound, der damit einhergeht. Nicht jedem Spieler dürfte allerdings der sehr weite, nicht veränderbare Fächerungsgrad der Borsten liegen. Der Holzgriff greift sich sehr angenehm, auch Sidestick-Figuren lassen sich in eingeschränktem Maße mit den Besen spielen.

Viel Besen-Sound bei einem großem, nicht regulierbaren Fächerwinkel: der 7A Fixed Wire Brush.
Viel Besen-Sound bei einem großem, nicht regulierbaren Fächerwinkel: der 7A Fixed Wire Brush.

Meinl Retractable Nylon Brush

Diese kompakte Nylonbesen hat ein ebenfalls bekanntes Design, das eine ganze Zeit lang ins Hintertreffen geriet, als Hot Rods in den 1990er Jahren auf der Bildfläche erschienen, denn beide Utensilien zielen im Prinzip auf ein ähnliches Betätigungsfeld in akustischer Musik ab. Es lässt sich zwar durchaus auch damit wischen, allerdings ist der Sound nicht besonders voll, daher sind vor allem geschlagene Grooves wie Train Beats oder Pop Grooves das Steckenpferd dieser Besen. Im Gegensatz zu Rods benötigt der 33,5 Zentimeter messende Retractable Nylon Brush etwas Kompromissbereitschaft beim Spieler, zum Beispiel was die Erreichbarkeit von weiter entfernten Komponenten am Set betrifft. Der Ausziehgrad der ohnehin eher schmalen Fächerung lässt sich ebenfalls einstellen, aber nicht fixieren. Im Vergleich zum Compact Wire Brush hält er die Abstufungen aber im laufenden Spiel etwas besser ein.

Fotostrecke: 2 Bilder Bekanntes Design und vor allem für geschlagene Sounds zu gebrauchen, …

Meinl Fixed Nylon Brush

Eine Überraschung hält dieser Testlauf mit dem Fixed Nylon Brush bereit, zumindest für alle kräftiger spielenden Drummer, die bisher das Griffgefühl eines Drumsticks im Metier Besen vermisst haben. Der Fixed Nylon Brush hat einen Holzgriff in etwa 5B-Stärke, ist mit 38 Zentimetern deutlich länger als die anderen Modelle und erleichtert somit den nahtlosen Wechsel von Trommelstöcken. Die Nylonborsten ergeben einen fetten Sound auf Trommeln, geschlagene Klänge sind auch bei diesem Modell das Einsatzgebiet der Wahl. Die Wisch-Sounds sind artikulierter als beim Retractable Nylon Brush, gut artikulierte Sidestick-Sounds sind ebenfalls möglich. Ein tolles Modell, das richtig Spaß macht. 

Fotostrecke: 2 Bilder Große Reichweite, viele Sound-Optionen und ein „Stick-artiges“ Spielgefühl,…
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Knecht ruprecht sagt:

#1 - 10.07.2023 um 20:38 Uhr

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