Lewitt DGT 450 USB Test

Das Lewitt DGT 450 USB möchte den Markt der USB-Mikrofone aufmischen.

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Das ist sicher nicht ganz einfach, sind doch etliche Geräte der verschiedensten Hersteller am Start und bieten bereits eine große Palette von Funktionen mitsamt beachtlich hoher Klangqualität.
Zunächst mal ein paar Worte zum Hersteller. Hinter dem Namen Lewitt verbirgt sich eine österreichisch-chinesische Kooperation zweier Mikrofon-Entwickler, die hinter den Kulissen auf jahrelange Erfahrung zurückblicken. Und so erstaunt es nicht, dass die noch junge Firma dank europäischer Qualitätsstandards und asiatischer Produktionsmöglichkeiten seit 2010 bereits einige Mikrofone auf den Markt bringen konnte, die auch in unseren Tests in den meisten Fällen überzeugen konnten. Besonders gut kamen dabei stets die Kondensator-Mikrofone weg. Das DGT 450 USB möchte sich für Home- und Live-Recording empfehlen. Laut Hersteller sollen Podcasts und Interviews auf seinem Einsatzplan stehen. Wir dürfen deshalb gespannt sein, was das Lewitt DGT 450 USB zu bieten hat. De

Details

Designed in Austria

Beim Auspacken ist der erste Eindruck jedenfalls gleich positiv, denn nicht nur in puncto Optik sind Lewitt gut aufgestellt. Auf der Verpackung prangt stolz der Hinweis „Designed in Austria“. Der Werbespruch „Kein Deut weniger als Du brauchst“ kann allerdings so und so ausgelegt werden… Der Lieferumfang des DGT 450 USB tritt sicher in Schaumstoff verpackt auf, sodass das Mikrofon problemlos darin gelagert und durchaus mal transportiert werden kann. Neben dem Mikrofon selbst sind zwei Adapterkabel, eine Mikrofonklemme und ein Tischstativ sowie ein Quickstart-Guide enthalten. Doch das ist nicht alles, was das Mikrofon zu bieten hat. Schauen wir uns die drei Punkte Mikrofon, Digitalschnittstelle und Extras doch mal etwas genauer an…

Das Mikrofon kommt nicht "nackt", sondern mit diesem Lieferumfang.
Das Mikrofon kommt nicht “nackt”, sondern mit diesem Lieferumfang.

Das Lewitt-USB-Mikrofon

Das Mikrofon kommt mit einer dauerhaft polarisierten 17mm-Kapsel. Beim Test des DGT 650 wies Kollege Mavridis schon darauf hin, dass sich hinter dem „großen“ Auftritt ein Kleinmembran-Mikrofon verbirgt. Das ist auch beim DGT 450 USB der Fall. Im Gegensatz zum großen Bruder, dem DGT 650, hat die 450er-Variante nur eine Membran und bietet ausschließlich eine Nierencharakteristik.
Den oberen Teil des Mikrofons macht ein Korb aus, der nicht aus Drahtgeflecht, sondern aus Lochgittern besteht und von innen mit Netzstoff ausgekleidet ist. Unter diesem kastigen Korb ist eine neon-gelbgrüne Mikrofonkapsel verbaut. Ein zehnstelliges Display zeigt im unteren Teil der Mikrofonfront den jeweils gewählten Pegel an (Eingang/Kopfhörerausgang). Noch darunter findet sich ein Push-Wheel, mit dessen Hilfe die Settings eingestellt werden können. An den Seiten befinden sich ein Miniklinkenausgang für den Anschluss von Kopfhörern und ein Micro-USB-Anschluss. Im unteren Fortsatz ist ein Digitalanschluss für die mitgelieferten 18-poligen USB- und Lightning-Adapter verbaut.
Die technischen Daten lesen sich ausreichend gut. Der Dynamikumfang von 93 dB erscheint zwar ausbaufähig, der Frequenzbereich von 50 bis 20.000 Hz für die anvisierten Anwendungsgebiete aber absolut ausreichend. Zusammen mit dem Ersatzgeräuschpegel von 25 dB(A) kommt das Mikrofon auf einen maximalen SPL-Wert von 118 dB(A). Was wiederum auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch erscheint, aber in der Praxis für Sprachsignale allemal ausreichend ist. Für ein Live-Recording könnte es dagegen bereits knapp werden. Dafür eignet sich dagegen die Eingangsverstärkung gut; sie reicht von 0 bis 44 dB. Ein schaltbares Pad sorgt bei Bedarf für eine Absenkung des Eingangssignals um 10 dB. Um tiefes Rumpeln zu entfernen, kann ein Lowcut-Filter hinzugeschaltet werden, das mit einer Flankensteilheit von 12 dB/Oktave arbeitet und bei vergleichsweise niedrigen 80 Hz ansetzt.

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Digitalschnittstelle und Extras

Das integrierte Audio-Interface wandelt das Audiosignal mit einer maximalen Auflösung von 24Bit/96kHz. Asynchroner USB-Transfer soll einen präzisen Datentransfer ermöglichen, denn hier wird nicht der Takt des Rechners für den Datenaustausch genutzt, sondern eine Master-Clock im verbauten Audio-Interface des Mikrofons agiert als zuverlässiger Taktgeber. Die integrierte Monitoring-Funktion lässt das Mischen von Direct- und Tape-Return-Signal zu, wodurch beim Abhören des Recording-Signals jegliche Latenz außen vor bleiben kann. In Sachen Signalaufbereitung sind ein Pad und ein Lowcut-Filter mit an Bord. Ein kräftiger 20mW-Kopfhörerverstärker ist ebenfalls verbaut.
Zu den „besonderen Annehmlichkeiten“, die das Mikrofon außerdem zu bieten hat, gehören neben dem mitgelieferten Duo aus Tischstativ und Mikrofonklemme auch eine Control-Center-App, mit deren Hilfe das Mikrofon am Computer ferngesteuert werden kann. Dabei sollen die OS-X- und ASIO-Treiber nur minimale Latenz aufweisen und das DGT 450 USB kompatibel zu iOS-, OS-X- und Windows-Betriebssystemen machen. Das Mikrofon kann außerdem um eine Breakoutbox erweitert werden, die das DGT 650 USB bereits serienmäßig bietet. In der Mikrofon/Breakoutbox-Variante können dann zwei verschiedene Aufnahme-Modi genutzt werden. Neben dem standardmäßig verwendeten „Cardioid-Mode“ zeichnet das Mikrofon im vom Hersteller so bezeichneten „Singer/Songwriter Mode“ bei Bedarf zusätzlich noch das Line-Signal auf. Beim Kauf des hier getesteten Mikrofons muss die Breakoutbox jedoch zusätzlich erworben werden.

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