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Korg Monologue Test

Die Korg-Familie hat mal wieder Zuwachs bekommen, monologue heißt der Neue. Hierbei handelt es sich um einen monophonen Bass- und Lead-Synthesizer mit 25 Minitasten. Er weist äußerlich viele Ähnlichkeiten zum polyphonen Korg minilogue auf, zumindest in der silbernen Variante, die Bonedo für diesen Test vorlag. Der monologue ist jedoch von seinen Ausmaßen her deutlich kleiner und kommt mit weniger Armaturen aus. Er ist in den Farben Silber, Gold, Rot, Blau und Schwarz erhältlich.

Der Korg monologue sieht aus wie ein Mini-minilogue. Unter der Haube gibt's aber Neues!
Der Korg monologue klingt fett, warm, knackig und modern.


Ist der monologue eine Budget-Variante des minilogue, ein monophoner minilogue-Light sozusagen? Diese Frage dürften sich einige gestellt haben. Wir beantworten sie gleich am Anfang meines Monologs mit einem entschlossenen „nein“! Nicht zuletzt, weil die Schaltungen von Filter, LFO, Modulation und Drive des Monologue laut Korg Neuentwicklungen sind, wäre es zu einfach, von einem “monophonen Minilogue” zu sprechen.

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Details

Äußerlichkeiten

Mit fünfundzwanzig Minitasten, sechzehn Drehreglern, elf Kipphebelchen, einem Modulations-Slider sowie vierundzwanzig Druckknöpfen gestaltet sich die Oberfläche des monologue relativ übersichtlich. Sechzehn der Druckknöpfe sind dem Sequenzer zugeordnet, sie können gemäß ihrer Funktion und ihrem Status rot aufleuchten. Ein kleines schwarz-weißes OLED Display zeigt Parameterwerte, Sequenzer-Spuren und die aktuell erklingenden Wellenformen im Stile eines Oszilloskops an.
Die Gehäuseoberseite des kompakten und mit 1,7 kg sehr leichten monologue besteht aus Metall, die Unterseite und die Seitenteile sind aus schwarzem Kunststoff. Die Rückseite des Synthesizers ziert eine Holzverkleidung. Die Konstruktion macht insgesamt einen sehr soliden und schicken Eindruck.

Fotostrecke: 5 Bilder Der monologue ist sehr kompakt und mit unter 2 kg sehr leicht.

Auf der Unterseite befindet sich das Batteriefach, in dem sechs AA Batterien Platz finden. Die durchschnittliche Batterielaufzeit wird von Korg mit sechs bis acht Stunden angegeben. Ein Netzteil ist leider nicht im Lieferumfang, kann aber optional erworben werden. Das Netzteil muss die Polung Tip = Plus, Ring = Minus haben. Der verbreitete Boss-Standard, der die umgekehrte Polung verwendet, empfiehlt sich hier also nicht. Im Karton liegt enttäuschender Weise anstelle eines Handbuchs auch nur ein Faltblatt, das die Bedienung des monologue rudimentär umreißt. Schade, ein Handbuch gehört für mein Verständnis zu einem Synthesizer dazu. Zumindest ein PDF sollte der Hersteller zum Download bereitstellen. Zum Zeitpunkt des Tests gab es dies leider nicht.

Anschlüsse

Auf seiner Rückseite bietet der monologue folgende Anschlüsse: 9V Stromversorgung, USB, MIDI In, MIDI Out, Sync In und Sync Out (beide Miniklinke, mono), Audio In (Klinke, mono), Audio Out (Klinke, mono), Kopfhörer Ausgang (Stereoklinke, dualmono). Über die analogen Sync-Buchsen lässt sich der Sequenzer des monologue zum Beispiel mit den Instrumenten der volca-Serie und den aktuellen Electribes in Einklang bringen.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit der hölzernen Rückseite sieht der monologue für einen so kleinen Synth sehr schickt aus.

Klangerzeugung

Beim Korg monologue handelt es sich um einen typischen analogen Synthesizer, der nach dem Prinzip der subtraktiven Synthese arbeitet. So findet man hier die klassischen Bausteine VCO-VCF-VCA, flankiert von Modulationsquellen wie Hüllkurve und LFO. 
Der monologue besitzt zwei VCOs. Oszillator Nr. 1 erzeugt die Grundschwingungsformen Sägezahn, Dreieck oder Rechteck und bietet einen Shape-Regler zur Verformung der Schwingung. Bei VCO 2 stehen Sägezahn, Dreieck oder Rauschen bereit. Er besitzt einen Schalter zur Wahl der Oktave und lässt sich mit dem Pitch-Regler gegenüber VCO 1 verstimmen. Auch hier gibt es einen Shape-Regler. Ein Schalter aktiviert auf Wunsch die Synchronisation zu VCO 1 oder den Ringmodulator.
Das laut Korg neu entwickelte 2-Pole Filter mit 12dB/Oktave Flankensteilheit bietet Regler für Cutoff und Resonance. Die Modulation wird bei den jeweiligen Modulationsquellen eingestellt, als da wären: eine Hüllkurve mit drei Modi und ein LFO mit den Wellenformen Sägezahn, Dreieck, Rechteck und einem sehr weiten Frequenzbereich. Der LFO bietet die Modi “Fast” (reicht weit in den Hörbereich hinein) und “Slow” und lässt sich mit der dritten Einstellung “1-Shot” ähnlich wie eine Hüllkurve verwenden, was ein wenig darüber hinweg tröstet, dass der monologue nur einen EG besitzt. Die möglichen Modulationsziele des LFO sind: Pitch, Shape und Filter Cutoff. Auf eine Einsatzverzögerung des LFOs muss man verzichten.
Die Hüllkurve, bei Korg traditionell EG genannt, bietet mit den Reglern „Attack“ und „Decay“ nur Zugriff auf zwei Parameter. Abhängig vom gewählten Hüllkurven-Modus verwendet die Hüllkurve kein Sustain oder einen maximalen Sustainwert. Im dritten Modus wirkt sie sich nicht auf den VCA aus und steht allein als Modulationsquelle für Pitch, Pitch VCO2 oder Filtereckfrequenz zur Verfügung. Leider können keine negativen Werte der Hüllkurve genutzt werden. Die drei Modi der Hüllkurve sind:

  1. Attack + Decay/kein Sustain
  2. Attack + Decay/maximales Sustain
  3. Gate: der VCA wird nicht von der Hüllkurve beeinflusst

Auch die Anschlagdynamik der Keyboardtasten (Velocity) kann zur Steuerung der Lautstärke oder der Intensität der Hüllkurve herangezogen werden. Es gibt acht wählbare Anschlagdynamik-Kurven und einen Modus, in dem immer der Velocity-Wert 127 gesendet wird.
Viele Einstellungen nimmt man über das Edit-Menü vor. Zum Beispiel, wie das Portamento ansprechen soll oder welchen Parameter man mit dem Slider steuert. Mit dem Value-Poti und einer aufleuchtenden Auswahl von Druckknöpfen navigiert man so durchs Kleingedruckte, den Blick stets auf das Display geheftet. Experimentierfreudige Musiker dürfte das Menü „Microtuning“ interessieren, das man ebenfalls im Edit-Menü findet. Hier kann man aus einem Angebot von 20 Skalen Presets wählen. Wählt man hier eine Skala aus, ändert sich die gewohnte Zuweisung der Keyboard-Tasten zu Tönen (VCO Pitch). Alte Bekannte wie Kirchentonarten oder Pentatonik sind darunter, aber auch Skalen wie Reverse (unten = oben) und tendenziell abgefahrene Tonleitern verdienen es, mal ausprobiert zu werden. Es lassen sich hier auch eigene Benutzer-Skalen festlegen.
Der Modulations-Slider fühlt sich deutlich klappriger an als der Rest der ansonsten tadellosen Synthesizer-Konstruktion. Nichtsdestotrotz machte der Slider in meinem Test einen guten Job und empfiehlt sich als vielseitig einsetzbares Werkzeug. Mit ihm lassen sich die Parameter LFO Int, LFO Rate, EG Attack, EG Decay, EG Int, Cutoff, Resonanz, VCO1 Level, VCO1 Pitch, VCO1 Shape, VCO2 Level, VCO2 Pitch, VCO2 Shape, Gate Time und natürlich auch Pitchbend steuern, jedoch immer nur ein Parameter zur Zeit. Bend-Up und Bend-Down sind im Bereich von bis zu 12 Halbtönen separat einstellbar.
100 Speicherplätze stehen sind an Bord, davon sind 50 mit Werkspresets versehen, welche “durch die Bank weg” gefallen. Mit jedem Programm lässt sich u.a. „Program Volume“ und „Program Tuning“ abspeichern.

Fotostrecke: 3 Bilder Das kleine Display zeigt die Audio-Wellenform ähnlich einem Oszilloskop an.

Sequenzer

Der 16-Step Sequenzer kann Notenabfolgen, Slide Befehle und bis zu vier verschiedene Modulationsbewegungen aufzeichnen und abspielen. Motion Sequenzen nennt Korg das. Das kann beispielsweise eine Filterfahrt sein oder das Bewegen eines Shape Potis. Sequenzen kann man in mehren Durchgängen erstellen und auch im Nachhinein editieren.
Die Bedienung des Sequenzers ist im Handumdrehen erlernt. Das Tempo von Sequenzer und LFO regelt man mit dem Tempo-Drehregler rechts oben. Per MIDI Clock oder das analoge Sync-Interface ist der monologue zu externen Geräten synchronisierbar.

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Spankous sagt:

#1 - 08.01.2017 um 23:52 Uhr

0

Kein Netzteil? Das erinnert mich an ein klopapier wo drauf stand "am richtigen ende gespart" bloß hier ist es umgekehrt. Kein netzteil.... tsss (schüttelt den kopf und geht schlafen)

    Profilbild von Spankous

    Spankous sagt:

    #1.1 - 21.01.2017 um 23:53 Uhr

    0

    Wachte wieder auf. Anderer tag. Was ich in den Sound Beispielen vermisse ist das es klingt als hätte sich jemand in den Overdrive und Acid verliebt und alle Beispiele sind im Endeffekt .... wie soll ich es beschreiben. Hart. Dabei weiss ich das er warscheinlich ganz anders kann. Bloß hier sieht man nur "oooh guck ma wie Bööööse der kleine Kerl ist"... Da muss ich Holgerius oben recht geben. Viel hört man nicht vom synth außer das er verzehrte Sounds liefern kann

    Antwort auf #1 von Spankous

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Holgerius sagt:

#2 - 16.01.2017 um 18:27 Uhr

0

Fetter und vielseitiger Klang??? Eher im Gegenteil. Das Ding klingt grausam und alles andere als edel!

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