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Koch Studiotone Test

Koch Gitarrenamp-Sounds sind bei uns immer noch relativ unbekannt, dabei kommen die Edelverstärker quasi von „umme Ecke“, aus dem Land der legendären Holz-Clogs, Windmühlen und des bei uns so beliebten Käses – aus Holland. Im Hause Koch ist man der Überzeugung, dass der Einsatz von Technologie bei Gitarrenverstärkern eine sensible Herangehensweise erfordert. Ein Gitarrenverstärker erfüllt im Grunde die gleiche Funktion wie die Decke einer akustischen Gitarre. Er ist nicht nur eine Apparatur zum „lauter machen“, sondern Teil des Klangs. Ein gut klingender Gitarrenverstärker ist viel mehr als nur die Summe eines cleveren elektronischen Designs, ausgesuchter Komponenten und Materialien. Wollen wir mal sehen, ob Koch mit dem Studiotone diese Aspekte erfüllt.

Der Studiotone von Koch ist ein dreikanaliger Gitarrencombo in Vollröhrentechnik. Seine Abmessungen entsprechen in etwa denen eines Fender Princeton, einem Amp, der ja auch eher für die Arbeit im Studio konzipiert wurde als für die Gitarrenbeschallung großer Bühnen. Insgesamt macht unser Testkandidat einen sehr robusten und kompakten Eindruck und ist offenbar so gut durchkonzipiert, dass auch bei näherem Hinschauen kaum Wünsche offenbleiben. Features wie die konsequente Glaskolben-Technologie oder die Möglichkeit, Recording-Equipment direkt an den Amp anzuschließen, verstärken diesen Eindruck. Alles da! Das gute Stück ist zu diesem Zweck mit Boxen-Simulationen und einem Kopfhörer-Ausgang versehen, während ein Powersoak im Inneren die Endstufe vor Beschädigungen schützt, wenn mal wieder eine nächtliche Kopfhörersession angesagt ist.

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Profilbild von olaf

olaf sagt:

#1 - 30.12.2021 um 21:31 Uhr

0

"... der mit zwei 12AX7 und einer ECC83 Röhre in der Vorstufe [...] aufwarten kann" - bisher war ich ja davon ausgegangen, dass das die gleichen Röhren sind.

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#2 - 13.03.2024 um 12:57 Uhr

1

Ich habe selber die XL-Version und kann auf jeden Fall bestätigen, dass der Amp äußerst vielseitig ist. Der Mid Shift und die dritte Stellung beim Bright-Schalter (statt nur ein/aus) bringen im Zusammenspiel mit dem deutlich zupackenden EQ sehr viele Varianten. Vor allem klingen die für mich alle auf ihre Art sehr gut, und nicht nur an dem einen "Sweet Spot" wie bei vielen Röhrenamps. Ein paar Sachen aus dem Text muss ich aber doch korrigieren: Der Schalter für den OD+ hat NICHT die Funktion, "zusätzlich den Low-, Mid-, oder High-Bereich zu featuren", sondern er ersetzt quasi einen zweiten Gain-Regler. Es ist also ein geringer, mittlerer oder starker Gain Boost vorwählbar. Der Classic-Rocker dürfte mit "M" gut bedient sein. Hat man schon eher Metal-Gain im OD-Kanal, lässt sich mit "L" ein Overkill vermeiden, und spielt man nur angezerrt-bluesig, ermöglicht die "H"-Einstellung schon noch einen richtig singenden Leadsound im OD+. Zum XL darf ich noch sagen, dass der nicht exakt die gleichen Features hat, sondern zusätzlich einen eigenen Volumeregler für den OD+. Das war mir tatsächlich auch wichtiger als die Extra-Leistung, denn so kann man gerade Soli halt doch feiner in der Lautstärke anpassen. Auch das etwas größere Gehäuse tut dem Sound gut, das klingt gleich etwas erwachsener, weniger "boxy". Wer viel Headroom braucht, etwa für glasklare Cleansounds und runtergestimmten Metal, ist sicher mit der 40 Watt-Version besser aufgestellt. Die Anmerkung "der Fender Deluxe, der zwar auf unzähligen Produktionen zu hören ist, mit seinen 22 Watt jedoch kaum im Live-Betrieb auftaucht" halte ich allerdings für ein Gerücht. Nach dem, was ich jedenfalls so auf Bühnen sehe, ist das einer der meistgespielten Live-Amps überhaupt. In Sachen Lautstärke wird man von Behörden und Veranstaltern ja eh immer mehr eingebremst.

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