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Harley Benton GS Travel E Test

Die Harley Benton GS Travel E ist eine Gitarre für alle, die nicht bereit sind, im Urlaub auf ihr Instrument zu verzichten. Und das sind die wenigsten Gitarristen. Aber das braucht man auch nicht, denn mit unserer Testkandidatin gibt es eine in jeder Hinsicht tragbare Lösung, auch wenn der Platz mal knapp sein sollte. Und das Beste dabei: Die Reisekasse spürt fast nichts davon!

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Eine Reisegitarre oder Travel Guitar ist eine Steelstring mit stark reduzierten Abmessungen, so die Definition. Sie ist klein, leicht und handlich, und sie passt problemlos ins Gepäcknetz der Bahnen oder ins Fach für das Handgepäck im Ferienflieger. Das größte Problem dabei ist der Sound: Je kleiner eine Gitarre ist, desto kleiner klingt sie in der Regel – eine echte Herausforderung für die Hersteller. Dazu kommt der Preisdruck, denn eine Reisegitarre wird in der Regel ein Zweit- oder Drittinstrument sein und darf nicht die Welt kosten. Die Harley Benton GS Travel E stellt eine der preiswertesten Möglichkeiten dar, zu einer solchen Gitarre zu kommen. Die alles entscheidende Frage ist: Ist sie ihren Preis wert? Oder ist sie nur billig?

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Details

Die Harley Benton GS Travel E ist eine Vollmahagonigitarre und punktet zudem mit einem eingebauten Tonabnehmersystem. Hier besteht auch die Decke aus Mahagoni. Außerdem liegt dem Paket noch ein stabiles Gigbag bei. Ein ungläubiger Blick auf den Preis bestätigt: Die GS Travel E kostet tatsächlich nur wenig mehr als ein Hunderter!
Wer sich in der Gitarrenszene ein wenig auskennt, dem wird die Korpusform der Harley Benton bekannt vorkommen. Auch die Bezeichnung GS lässt darauf schließen, dass ein Modell eines bekannten Herstellers aus Südkalifornien Pate gestanden hat. Warum auch nicht, gehört diese doch zu den formschönsten Designs auf dem Markt.

Fotostrecke: 4 Bilder Wenn einer eine Reise tut – dann hat er mit der Harley Benton GS Travel E einen treuen Begleiter.

Die Decke besteht aus Mahagoni. Für eine Reisegitarre ist das gar nicht schlecht, denn sie wird mechanisch meist mehr belastet als das Hauptinstrument. Mahagoni ist dabei deutlich härter als Fichte und kann auch mal einen Schlag vertragen. Wer sich mit der dadurch ungewohnten Optik so gar nicht anfreunden kann, für den gibt es die GS Travel E auch mit Fichtendecke.
Im Inneren ist ein etwas abgespecktes X-Bracing eingesetzt worden. Natürlich ist die Verarbeitung, was Kanten oder Kleberreste angeht, alles andere als High End, aber es ist funktional – alles im grünen Bereich.
Auch der restliche Korpus besteht aus gesperrtem Mahagoni. Speziell der Boden wäre anders auch nicht zu fertigen, zumindest nicht in dieser Preisklasse, denn er ist gewölbt. Dafür werden die einzelnen Schichten des Holzes in einer beheizten Presse in Form gebracht. Auch hierbei ist die Stabilität ein ganz wesentlicher Vorteil. Dieser Boden benötigt keine Leisten, was wieder einen Arbeitsschritt weniger bedeutet.
Um Decke und Boden zieht sich ein einfaches, schwarzes Binding, und um das Schallloch ist eine cremefarbene Rosette zu sehen. Ob die eingelegt oder auflackiert wurde, ist nicht ersichtlich, ist aber auch völlig nebensächlich, denn es ist optisch gut gemacht. Der komplette Korpus ist mit einem matten Lack überzogen, der ebenfalls fast schon erschreckend sauber aufgetragen ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Beim Hals hat man sich für die Holzart Nato entschieden, die fast genauso aussieht wie das Mahagoni des Korpus.

Für den Hals haben sich die chinesischen Gitarrenbauer für die Holzart Nato entschieden, die fast genauso aussieht wie das Mahagoni des Korpus. Er scheint übrigens eingeschraubt zu sein, zumindest deutet eine hinter dem Batteriefach im Inneren sichtbare Schraube darauf hin. Das Griffbrett besteht aus so genanntem Blackwood. Dabei handelt es sich jedoch (wahrscheinlich) nicht um die ozeanische Holzsorte, sondern um ein chemisch und thermisch verändertes Kiefernholz, das ein wenig wie sehr dunkles Palisander aussieht, aber eine andere Struktur zeigt.
Die Mensur beträgt kurze 59,6 Zentimeter, wodurch die ganze Gitarre nicht nur sehr kompakt wird, sondern sich auch besonders locker bespielen lassen sollte – kürzere Mensuren gehen bei gegebener Saitenstärke immer mit niedrigerer Saitenspannung einher. Laut Webpage sollen .010er Saiten aufgezogen sein, aber sie fühlen sich eher wie .012er Drähte an – was auch gut so ist! In das Griffbrett sind 20 vergleichsweise kräftige Bünde sauber eingelassen. Die Bundkanten verstecken sich hinter einem schwarzen Binding.

Auch der Steg besteht aus Blackwood. Die schwarze Stegeinlage aus Kunststoff ist aufwändig kompensiert und sollte so ein einigermaßen stimmiges Klangerlebnis sicherstellen. Überhaupt ist “dunkel” die vorherrschende Tönung. Die Mechaniken sind schwarz, und auch der Sattel ist aus schwarzem Kunststoff. Das sieht alles sehr schick und stimmig aus, lediglich die Kopfplatte finde ich persönlich ein wenig zu lang geraten.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Inneren ist ein etwas abgespecktes X-Bracing eingesetzt worden.

Unter der Stegeinlage findet sich dann der Tonabnehmer, der für das “E” in der Typenbezeichnung verantwortlich ist. Es handelt sich um ein aktives System, obgleich sich auch bei genauerer Inspektion keine Regler finden. Die Elektronik ist in der Endpinbuchse integriert, die Batterie am Oberblock untergebracht. Dadurch muss man zwar die Saiten lockern, wenn man sie wechseln möchte, aber das sollte nicht allzu häufig vorkommen. Noch dezenter kann man einen Pickup-Einbau kaum gestalten.

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