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Friedman CALI-AMCHH+ Test

Die Friedman CALI-AMCHH+ E-Gitarre ist das Ergebnis, wenn sich der renommierte Amp-Papst Dave Friedman mit der kalifornischen Gitarrenbauerlegende Grover Jackson, seines Zeichens unter anderem Gründer von “Jackson”-Guitars, zusammentut. Beide Konstrukteure sind Kinder der 80er Jahre und durften für die bedeutendsten Gitarrengrößen jener Dekade wie z.B. Randy Rhoads, Eddie Van Halen oder Steve Stevens arbeiten. Da überrascht es nicht, dass Friedman neben seiner Vintage T-Serie auch eine Hommage an die typische Eighties-Power-Strat in seinem Portfolio pflegt, wie sie beispielsweise Eddie Van Halen so populär gemacht hat.

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Allerdings handelt es sich dabei nicht einfach nur um Standard-Floyd-Rose-Humbuckergitarren, sondern um Instrumente aus hochwertigen Bauteilen wie z.B. besonderen Hölzern, mit Custom-Tonabnehmern und Hipshot Locking Tunern, mit Bünden, die per Plek-Technik optimiert werden und einer aufwendig künstlich gealtertenOptik. So etwas hat natürlich seinen Preis, und die Cali schlägt deshalb finanziell auch eher als Boutique-Instrument zu Buche. Ob das gerechtfertigt ist, soll dieser Test ans Tageslicht bringen.

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Details

Korpus

Friedmans Cali präsentiert sich mit einem Erlenkorpus, der mit einer dünnen Nitrolackschicht in Candy Apple Red überzogen ist und damit dem Korpus viel Schwingungs- und “Atmungs-” Freiheit lässt. Das gesamte optische Konzept zeigt ein geagtes, “roadworn”-Bild und so zeigt nicht nur der Korpus sehr deutliche Abriebspuren und Macken, auch die Mechanik weist Roststellen auf, die zumindest optisch ein vermeintlich hohes Alter der Gitarre belegen sollen. Alle Aging-Arbeiten wurden sehr authentisch ausgeführt und wirken tatsächlich so, als ob sie natürlichen Ursprungs wären, zumal leichte Lackrisse bei Nitro- und Schellack-Lackierungen keine Seltenheiten sind. Der Gitarrenkorpus entspricht dem typischen Stratocaster-Shaping und schmiegt sich in seiner Ergonomie perfekt an die Körperformen des Spielers an.

Fotostrecke: 5 Bilder Friedson oder Jackman? Die Friedman CALI-AMCHH+ ist eine edle Vertreterin der 80er Jahre Powerstrat-Generation,…

Wie es sich für eine Powerstrat gehört, ist die Friedman mit einem Original Floyd Rose-Tremolo ausgestattet, das mich in leicht angerostetem Chrom anblitzt. Der ebenfalls rostig gealterte dazugehörige Hebel wird lose gesteckt und dann mit einer Überwurfmutter festgeschraubt. Wie bei allen Hebelkonstruktionen dieser Art muss man leider damit rechnen, dass die Benutzung relativ schnell zum “Schlackern” des Armes führt und man die Mutter im Betrieb immer wieder festdrehen muss. Die Tremoloeinheit wurde ab Werk auf einen 010er Saitensatz optimiert und “floating” eingerichtet, das heißt, die Betätigung ist sowohl nach unten als auch nach oben möglich. Seitens des Setups, der Saitenlage, der Bundreinheit und der Verstimmungsfreiheit des Tremolos gibt es keinerlei Beanstandungen, hier wurde wirklich alles optimal eingestellt. Das Floyd Rose arbeitet gewohnt verstimmungsfrei und erlaubt leichtes Vibrieren genau so wie wilde Divebomb-Stunts.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Friedman ist mit einem Original Floyd Rose-Tremolo ausgestattet,…

Übertragen werden die klanglichen Eskapaden dann über zwei komplett schwarze Humbucker mit cremefarbenen Pickuprahmen, die in der Höhe nachjustiert werden können.

Die Korpusrückseite zeigt zum einen die Vierpunkt-Halsverschraubung mitsamt Deckplatte, auf der das Friedman-Logo und die Seriennummer aufgedruckt sind. Übrigens gilt es, bei den Halsschrauben etwas Vorsicht bezüglich der Oberbekleidung walten zu lassen, da hier teilweise die Grate der Kreuzschlitze deutlich hervorschauen und den einen oder anderen Riss im Shirt verursachen könnten! Der Hals-Korpusübergang wurde relativ traditionell, also ohne Verjüngung oder Neck Joint ausgeführt, wie es auch bei Fender Stratmodellen üblich ist. Dennoch sind die höheren der insgesamt 22 Bünde relativ mühelos zu bespielen.
Des Weiteren findet man rückseitig eine versenkte schwarze Kunststoffabdeckung, über die man die Elektrik erreichen kann. Die Tremoloeinheit mitsamt den drei Federn kann ebenfalls unter einer im Lieferumfang enthaltenen Abdeckplatte versteckt werden – ab Werk bleibt das Feder- und Tremoloblock-Fach jedoch offen.
Die Klinkenbuchse für das Gitarrenkabel befindet sich in Form eines klassischen Telecaster-Jacks am unteren Zargenende und auch die Gurtpins wurden an den dafür üblichen Stellen platziert.

Die Tremoloeinheit kann unter einer im Lieferumfang enthaltenen Abdeckplatte versteckt werden – ab Werk bleibt das Fach jedoch offen.
Die Tremoloeinheit kann unter einer im Lieferumfang enthaltenen Abdeckplatte versteckt werden – ab Werk bleibt das Fach jedoch offen.

Hals

Für den Hals war Ahorn das Holz der Wahl, inklusive des aufgeleimten Ahorngriffbretts. Die Mensur entspricht den traditionellen Strat-Maßen von 648 mm, die Sattelbreite beträgt 42,8 mm und die Halsrückseite kann als bequemes C-Shape klassifiziert werden, das ebenfalls an Fendermodelle erinnert. Hier kam kein “Flitze-Sporthals” zum Einsatz, sondern ein gesunder Mittelweg aus Komfort und Volumen. 22 Jumbo-Bünde, die perfekt abgerichtet und poliert sind, garnieren das leicht angeraute Griffbrett, auf dem sich auch leicht verschlissene, schwarze Bundmarkierungs-Punkte befinden. Der Halsradius ist eine Compound-Ausführung von 10″ – 14″, was heißt, dass der Spieler an diversen Stellen des Halses auf verschiedene Radien trifft, was ein sehr elegantes Spielgefühl und einfachere Bendings an unterschiedlichen Stellen des Halses gewährleistet.
Das geagte Konzept der Gitarre lässt den Halslack deutlich “abgespielt” erscheinen, was prinzipiell einer unlackierten Halsrückseite gleichkommt. Diese fühlt sich einwandfrei glatt poliert an und wurde vermutlich auch mit Öl oder Wachs behandelt, sodass man möglicherweise nach längerem Gebrauch auch mit Halswachs noch einmal Hand anlegen muss. Haptisch ist der Hals eine wahre Wonne und lädt zum sportlichen Spiel ein.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Hals-Korpusübergang wurde relativ traditionell, also ohne Verjüngung oder Neck Joint ausgeführt.

Den Halsstab erreicht man am Hals-Korpusübergang auf der Oberseite des Korpus, falls Nachjustierungen bzgl. der Halskrümmung anfallen, was bei diesem Testmodell jedoch nicht der Fall ist, denn in dieser Hinsicht gibt es keinerlei Beanstandungen.
Die Kopfplatte zeigt ein Friedman-Eigendesign, das stark an den Fender-Headstock angelehnt ist, mit sechs chromfarbenen Locking-Mechaniken der Firma Hipshot in einer Reihe an der Oberseite. Schön zu sehen, dass an so sensiblen Stellen wie den Stimmmechaniken auf das Aging verzichtet wurde.
Am Griffbrett/Headstock-Übergang befinden sich der Floyd-Rose-Klemmsattel und der Saitenniederhalter.

Elektrik

Die Friedman Cali ist mit zwei hauseigenen Friedman Classic Humbuckern bestückt, denen nur ein gemeinsames CTS-Volume-Poti zugedacht wurde. Bei den Tonabnehmern kommen laut Dave Friedman Alnico 5 Magnete zum Einsatz, die mit 8,4 kOhm am Steg und 7,4 kOhm am Hals zu Buche schlagen. Die Pickups sind gewachst und leicht “offset” gewickelt. Friedmans Grundgedanke bezüglich der Tonabnehmer war ” that had balls but also sounded good clean but not to hot”.
Der Dreiwege-Toggleswitch unterhalb des Potis erlaubt die drei Stellungen Halshumbucker, Steghumbucker und in der Mittelstellung beide, allerdings gesplittet.

Fotostrecke: 6 Bilder Zwei Friedman Classic Humbucker mit cremefarbenen Pickuprahmen sind in Hals- und Stegposition montiert…

Zum Lieferumfang gehören der Tremoloarm, zwei Inbusschlüssel, die Abdeckplatte für das Tremolofach mitsamt Schrauben und ein Tremstopper, der das Tremolo nur nach unten agieren lässt. Das hat zum einen eine bessere Schwingungsübertragung auf den Korpus zur Folge, vom munteren Weiterspielen trotz gerissener Saite ganz zu schweigen. Die Gitarre kommt in einem schwarzen, gepolsterten Koffer zusammen mit einem Echtheitszertifikat.

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