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Fender Geddy Lee Test

Geddy Lee ist Gründungsmitglied der legendären kanadischen Rockband „Rush“, mit der er seit nunmehr über 40 Jahren die ganze Welt bereist und inklusive der aktuellen CD „Clockwork Angels“ sage und schreibe 20 Alben aufgenommen hat. Obwohl er bei Rush auch die Funktion des Leadsängers und Keyboarders ausfüllt, liegen seine größten Fähigkeiten wohl in seinem markanten Bassspiel, mit dem er unzählige Bassisten aus dem Rock-Genre beeinflusst hat.

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Über die Jahre hat der aus Toronto stammende Lee natürliche zahlreiche Instrumente eingesetzt, angefangen bei verschiedenen Rickenbacker-Bässen über puristische Steinbergermodelle oder edle Boutique-Bässe des britischen Herstellers „Wal“ bis hin zu den klassischen Erfolgsmodellen Preci und Jazz der amerikanischen Firma Fender. Dass diese den einflussreichen Rockbassisten 1998 schließlich mit einem eigenen Signature-Modell bedachten, war nur eine Frage der Zeit.
Der Fender Geddy Lee Jazz Bass ist eine Replica seines 1972er Jazz Basses, den er in Michigan in einem Leihhaus erstand und gelegentlich neben seinen Rickenbacker-Bässen bei Livekonzerten und Aufnahmen einsetzte.

DETAILS

Im Vergleich zu einem Original Jazzbass aus den 70er Jahren oder einem der zahlreichen Reissue-Modelle von Fender kann der „Geddy Lee“ mit einigen speziellen Features aufwarten. Als Korpusholz wurde nicht wie üblich Esche, sondern Erle verwendet, wie es bei Jazzbässen in der Regel in den Sechzigern zum Einsatz kam. Da Geddy Lee kein Slapkünstler, sondern eher ein Fingerstyle-Spieler ist, ergibt das durchaus Sinn – das mittig und warm klingende Erlenholz ist für diese herkömmliche Spielweise bestens geeignet. Der Korpus meines Testinstruments ist mit schwarzem Polyesterlack überzogen und zum Kontrast mit einem weißen dreilagigen Pickguard bestückt. Wahlweise gibt es den Bass aber auch im klassischen 3-Tone-Sunburst-Look, allerdings dann mit schwarzem Schlagbrett.

Der Hals ist wohl der signifikanteste Teil des Geddy Lee Signature Modells, denn er besteht komplett aus Ahorn mit schwarzen Blockeinlagen und einer ebenfalls schwarzen Einfassung, beides allerdings auflackiert und nicht eingelegt wie bei den Originalen aus den Siebzigern. Die kontrastreiche schwarz-weiße 70‘s Optik ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack, eine gewisse Eleganz kann man dem Instrument aber nicht absprechen. Geschmacksache ist sicherlich auch das ultradünne Halsprofil. Viersaitige Jazzbasshälse sind in der Regel sehr schlank und sehr leicht bespielbar, beim Geddy Lee ist das C-Profil aber noch einmal etwas geschrumpft und fühlt sich wirklich grazil an, definitv nichts für Basser, die richtig zupacken wollen. Der ganze Hals ist einschließlich der auf der Rückseite signierten Kopfplatte mit klarem Polyesterlack überzogen, fühlt sich aber durchaus hochwertig an. Generell sind die Holzarbeiten und das Finish tadellos ausgeführt, der Hals sitzt ohne Spiel im Korpus und die Lackierung ist wirklich hochwertig, absolut glatt und fehlerfrei. Kein Wunder, kommt er doch aus der japanischen Fender-Werkstatt.

Eine weitere Besonderheit gibt es auf der Hardware-Seite, denn bei unserem Testkandidaten kommt eine Leo Quan Badass II Brücke und nicht der traditionelle Fender Blechwinkel zum Einsatz. Die Badass ist eine moderne Variante, die sich komfortabel einstellen lässt und über deutlich mehr Masse als der spartanische Blechwinkel verfügt. Viele Fender-Liebhaber rüsten ihre Schätzchen mit dieser Replacement Bridge aus, weil sie sich davon mehr Sustain und Tiefmitten-Punch erhoffen. Die restliche Hardware ist unauffällig und fendertypisch: Am Kopf sitzen vier offene Vintage-Mechaniken und ein Saitenniederhalter für die D- und G-Saite, der Sound wird von zwei sogenannten „Vintage Jazz Bass Single Coils“ in Steg- beziehungsweise Halsposition übertragen. Das Cockpit ist absolut Jazzbass-typisch, der passive Bass wird mit zwei Lautstärkereglern für je einen der Single Coils und der allseits bekannten Tonblende zum Absenken der Höhen und Hochmitten gesteuert. Geliefert wird der Geddy Lee Jazz in einem sogenannten „Deluxe Gig Bag“ mit ordentlicher Polsterung und viel Stauraum in der Fronttasche. Für eine mitgelieferte Tasche ist die Deluxe Gig Bag ok, wer vorhat, den Bass viel zu transportieren und ihn öfter mal in den Bandbus zu bugsieren, der sollte aber dennoch in eine stabilere und dicker gepolsterte Tasche oder einen Koffer investieren.

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