ANZEIGE

Evans UV EQ4, UV1, UV EMAD Bassdrum-Felle Test

Über mangelnde Auswahl kann man sich eigentlich nicht beklagen, wenn man ein Bassdrum-Fell der Marke Evans kaufen möchte. Aktuell sind auf der Firmen-Website 24 verschiedene Modelle gelistet, wovon wir uns heute das UV1, das EQ4 und das EMAD genauer anhören. In einem wichtigen Punkt gleichen sich die Probanden, nämlich bei der einlagigen Folie, welche zudem mit dem speziellen UV-Verfahren weiß beschichtet wird. Trotzdem verspricht Evans eine große klangliche Bandbreite. Das liegt an den unterschiedlichen Dämpfsystemen über welche unsere Kandidaten verfügen, beziehungsweise nicht verfügen 

13_Evans_UV1_Emad_EQ4_Bassdrum_Felle_Test


So wie das traditionell konstruierte UV1, dessen frei ausschwingende Folie einen tendenziell hellen, offenen Klang ermöglichen soll. Auf der anderen Seite des klanglichen Spektrums stehen die beiden vorgedämpften Varianten. Das EQ4 soll dank seines innen eingearbeitetem Dämpfring in Richtung eines etwas fokussierteren, dunkleren Tons gehen, der schon „out of the box“ fett klingt und unproblematisch mikrofonierbar sein soll. Mit einem variablen Dämpfring-System ausgerüstet, verspricht hingegen das EMAD eine weite Palette aus kontrollierten, Attack- sowie Bass-betonten Sounds. Wie sich die Felle im praktischen Einsatz verhalten und wo die Vorteile der jeweiligen Auslegungen liegen, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

„Level 360“ und „UV1“

In stabilen Pappkartons kommen die Evans Bassdrum-Felle zum Trommler, in jenen vom EQ4 und dem EMAD finde ich zusätzlich noch zwei aufklebbare Schlägel-Patches zur Erhöhung der Haltbarkeit. Warum der Patch beim UV1 fehlt, erschließt sich mir nicht. Kommen wir nun zu zwei konstriktiven Alleinstellungsmerkmalen. Beim ersten handelt es sich um die Level 360 Produktionsmethode, welche an allen Evans Fellen Verwendung findet und im Grunde nichts anderes bedeutet, als dass der Fellkragen etwas später und damit steiler zum Aluminiumring hin abfällt und damit ein sauberer Sitz auf allen erdenklichen Gratungen gegeben sein soll. Man könnte auch sagen: Die Fellfläche wird etwas vergrößert. Eine weitere Evans Erfindung bezieht sich auf die weiße Beschichtung unserer drei Kandidaten. UV nennt sie sich und soll sehr unempfindlich gegen Abbröckeln sein, gleichzeitig natürlich auch gut klingen. Im Falle unserer Testobjekte reicht diese Beschichtung bis knapp vor den Fellkragen, wird offenbar also erst nach dem Einpassen der Polyesterfolien aufgetragen. Zehn mil sind die Folien aller drei Felle dick, was umgerechnet etwa 0,25 Millimetern entspricht. Sehr positiv fällt mir die saubere Verarbeitung der kräftigen Aluminiumringe auf, auch die Verklebung der Polyesterfolie kann nur als vorbildlich bezeichnet werden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das UV1 besitzt keine eingebaute Dämpfung.

Der Knackpunkt sind die unterschiedlichen Dämpfsysteme

Konstruktiv wären unsere Testobjekte absolut identisch, gäbe es da nicht die unterschiedlichen Ansätze zur Begrenzung der beim Spielen entstehenden Obertöne. Den Anfang macht das UV1, welches einer ganz klassischen Bauweise entspricht: Es ist einfach ein weiß beschichtetes Fell ohne irgendwelchen Schnickschnack. Damit bietet es die Voraussetzungen für das komplette Frequenzspektrum, dem Nutzer bleiben alle Maßnahmen zu einer eventuellen Dämpfung selbst überlassen. Es sollte im Einsatz also den „natürlichsten“ Klang aller drei Kandidaten liefern. Weiter geht es mit dem EQ4, dessen Konstruktion auch schon als Klassiker gelten kann. Es besitzt einen am inneren Rand eingearbeiteten, etwa 5,5 Zentimeter breiten Dämpfring aus transparentem Kunststoff, welcher aus dem demselben Polyestermaterial gefertigt wird, wie die Felle selbst. Die Erfahrung sagt, dass dieses Fell deutlich kürzer, kompakter und bassiger klingen wird als das UV1. Die meisten Schlagzeuger heutzutage verwenden Felle dieser Art. Das EMAD ist prinzipiell ähnlich ausgelegt, bietet jedoch die Möglichkeit, den Dämpfgrad in drei Stufen zu regulieren. Es besitzt dafür am Rand eine aufgeklebte, umlaufende Kunststoffform, welche optional mit zwei mitgelieferten, unterschiedlich breiten Schaumstoffringen bestückbar ist. Einer ist zwei, der andere vier Zentimeter breit. 

Fotostrecke: 4 Bilder Schwarzer Kunststoffring: Nur das EMAD ist von außen auf Anhieb identifizierbar.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.