Elrick Expat E-volution 4 Test

Die Expat-Serie von Elrick wird in Handarbeit in Tschechien nach den strengen Standards von Rob Elrick gefertigt. In seiner eigenen Werkstatt in Chicago baut Rob bereits seit 25 Jahren Highend-Instrumente, welche natürlich ihren entsprechenden Preis haben. Um seine Vision von Bässen auch Interessenten zugänglich zu machen, die nicht einfach mal ein paar Tausend Euro in der Schublade haben, rief Rob vor einigen Jahren die Expat-Serie ins Leben. Viele Komponenten, wie Hardware, Elektronik, Tonabnehmer etc., sind dabei mit Robs USA-Modellen identisch und sollen sich qualitativ auf ähnlichem Niveau bewegen. Einzig bei der Optik muss man kleinere Abstriche machen: Während die Bässe aus Robs Werkstatt mit spektakulären Decken punkten, wirkt die Expat-Serie deutlich schlichter. Das muss aber keineswegs ein Nachteil sein, sagt es doch über die klanglichen Attribute rein gar nichts aus.

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Details

Ein wichtiger Faktor für einen moderaten Preis ist die Beschränkung der möglichen Optionen. Deshalb stehen in der Expat-Serie lediglich zwei Holzkombinationen zur Auswahl. Man kann sich zwischen einem Griffbrett aus Ebenholz oder aus Wenge entscheiden – Letzteres besitzt auch mein Testbass. Die Basis der Expat-Bässe bilden stets ein Sumpfesche-Korpus und ein dreistreifiger Hals aus Ahorn. Mein Testbass ist mit einem dünnen transparenten Finish versehen, welches “Natural” genannt wird.
Durch ein langes und geschwungenes oberes Korpushorn wirkt der Korpus in der Formgebung sehr modern und lehnt sich nur sehr entfernt an klassische Vorbilder an. Wie viele Edelbässe bietet der Expat 24 Bünde, die sich dank des großzügigen unteren Cutaways auch sehr leicht erreichen lassen. Der Hals wurde mit sechs Schrauben bombenfest mit dem Korpus verbunden. Exotisch: Am Hals-Korpus-Übergang befinden sich eine Art gerundete Stufen, welche dem Daumen besseren Halt in den oberen Regionen bieten sollen.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Elrick Expat aus tschechischer Fertigung …

Vier Hipshot Ultralite Tuner befinden sich im Verhältnis 2:2 auf der Kopfplatte. Diese ist nahezu rechteckig und wirkt auf mich schon fast ein wenig klobig. Sie wurde zum Hals angewinkelt angebracht; auf diese Weise wird genügend Anpressdruck der Saiten auf den Sattel erzeugt, sodass zusätzliche Saiten-Niederhalter nicht vonnöten sind. Und auch an einen Nullbund hat Rob gedacht. Dieser sorgt für bessere Intonation, verringert den klanglichen Unterschied zwischen Leersaiten und gegriffenen Tönen, und ist auch einer sehr flachen Saitenlage sehr zuträglich.

Fotostrecke: 3 Bilder Vier Hipshot-Tuner sowie ein Nullbund haben auf dem Headstock Platz gefunden.

Sämtliche Hardware ist schwarz – was auch auf die Brücke zutrifft, welche von Rob Elrick selbst entwickelt wurde! Die Tonabnehmer aus dem Hause Bartolini sind Jazz-Singlecoils, sitzen aber in einem Soapbar-Gehäuse. Auch die Elektronik wird von Bartolini geliefert: Neben den Reglern für Volume und Pickup-Balance umfasst sie einen Equalizer mit drei Bändern für Bässe, Mitten und Höhen.
Per Kippschalter kann man hier zwischen drei verschiedenen Einsatzfrequenzen für den Mittenregler wählen. Genauere Angaben dazu gibt es zwar nicht, doch meine Vermutung ist, dass es 250 Hz, 500 Hz und 700 Hz sind. Dies waren zumindest die Werte in älteren Bartolini-Elektroniken. Mit einem zweiten Kippschalter kann man zwischen Aktiv- und Passiv-Modus zu wählen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die 3D-Brücke wurde von Rob Elrick selbst entwickelt!

Ein schöner Rücken kann auch entzücken – dieses alte Sprichwort trifft auf den Elrick definitiv zu! Die Abdeckung des Elektronik- und Batteriefaches befindet sich nahezu unsichtbar auf der Rückseite, denn sie wurde äußerst behutsam aus dem Korpus herausgearbeitet und nahtlos wieder eingesetzt. Auf diese Weise verunstalten keinerlei hässliche schwarze Plastikdeckel die edle Optik des Instrumentes. Der kleine Nachteil dabei ist, dass man für den Batteriewechsel zunächst sechs Schrauben lösen muss. Für meinen persönlichen Geschmack überwiegen allerdings eindeutig die optischen Vorteile bei dieser Lösung!
Verarbeitung, Detaillösungen, verwendete Komponenten, Optik etc. machen bis hierher einen sehr guten Eindruck – alles ergibt ein sehr stimmiges und tadelloses Gesamtbild!

Fotostrecke: 3 Bilder Kein hässlicher Plastikdeckel trübt den Blick auf die Rückseite des Basses.
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