ANZEIGE

Elite Acoustics A4-8 MK II Test

Was den Elite Acoustics A4-8 MKII in der überarbeiteten Ausführung von seinem Vorgänger unterscheidet, wird der folgende Test zeigen. Der A4-8 gastierte im Juli 2017 im bonedo-Studio und hinterließ einen durchweg guten Eindruck.

Elite_Acoustics_EAE_A4_8_MKII_TEST


Die Firma Elite Acoustics Engineering aus Kalifornien überraschte die Fachwelt schon in der Vergangenheit mit kompakten akkubetriebenen Mixern, Verstärkern und Aktivboxen, die speziell für Singer/Songwriter, Straßenmusiker und kleinere Combos entwickelt wurden. Die Produkte sind generell hochwertig verarbeitet, praxisgerecht konzipiert und werden zu fairen Preisen angeboten.

Details

Mit zwei Monokanälen und einem Stereokanal kann der MKII (wie sein Vorgänger) zwei Stimmen/Instrumente und ein weiteres Stereo-Instrument (Keyboard) verstärken. Darüber hinaus punktet er, ebenfalls wie sein Vorgänger, mit einer leistungsstarken Effektsektion und jeweils einer Mixereinheit für die Grund- und Master-Einstellungen.

Chassis

Elite Acoustics Engineering, kurz EAE, präsentiert die Neuauflage mit einem größeren Bassreflexgehäuse, das dem Sound noch mehr Tiefe verleihen soll. Mit einem Tragegriff aus stabilem Metall an der Oberseite kann das quaderförmige Gehäuse mit den Abmessungen 260 x 277 x 417 mm (B x T x H) im Alleingang transportiert werden. Dennoch bringt der vergleichsweise größere MKII nur noch 10,8 kg Gewicht auf die Waage, rund 2 kg weniger als sein Vorgänger.
Mit vier Gummifüßen bleibt er sicher aufgestellt; an der Unterseite findet man außerdem einen 35-mm-Flansch zur Montage auf einem Hochständer. Das Gehäuse aus solidem MDF/Sperrholz ist an vier Seiten mit schwarzem, strukturiertem Vinyl überzogen. Die gesamte Elektronik findet in einem weißen, eingeschobenen Metallkasten Platz. An der Rückseite kann man sich Zugang zur Elektronik verschaffen, wenn man die mit 12 Schrauben befestigte Winkelabdeckung entfernt. Die schutzbedürftigen Lautsprecher dürfen sich hinter dem weißen Lochblech sicher fühlen. Leider werden die empfindlichen Gehäuseecken nicht mit Protektoren geschützt. Eine Hülle befindet sich nicht im Lieferumfang.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Version 2 des EAE A4-8 kommt in einem quaderförmigen Gehäuse mit den Abmessungen 260 x 277 x 417 mm (B x T x H) .

Lautsprecher und Endstufe

Unsichtbar hinter dem weißen Lochblech an der Vorderseite befindet sich das Lautsprechersystem. Die Speaker, ein 8″ Woofer und ein 1″ Seidenkalottenhochtöner werden von einer leistungsstarken Class D Bi-Endstufe mit 80 Watt angetrieben. Die bringt mehr Leistung als die des Vorgängers mit 40 Watt. Weitere Einblicke sind nicht möglich, da sich das Lochblech nicht entfernen lässt. Die Speaker entfalten jedenfalls ihre volle Leistung in einem Frequenzbereich zwischen 70 und 20.000 Hz.

Mobilität

Unser aktueller Testkandidat bleibt, wie sein Vorgänger, mit einer integrierten wiederaufladbaren und austauschbaren 11000 mAh Lithium-Batterie (LiFePO4 ) mobil, sodass man auch an der frischen Luft stundenlang aufspielen kann. Mit voller Ladung bringt der MKII immerhin ca. 4 bis 6 Stunden volle Leistung, aber zwei Stunden weniger (!) als sein Vorgänger. Natürlich kann der MKII auch mit dem im Lieferumfang befindlichen Netzteil/Netzkabel an einer Steckdose aufgeladen werden. Die Batterie wird in den Lademodus versetzt, wenn der rote Schalter an der Rückseite eingeschaltet wird. Eine blau leuchtende Charge-LED verrät, dass der MKII den Ladevorgang noch nicht abgeschlossen hat, während die gleiche LED (dann gelbleuchtend) den Abschluss des Vorgangs indiziert. Mit dem im Lieferumgang eingeschlossenen DC-Adapter kann auch unterwegs über die Autobatterie nachgeladen werden. Den Zugang zum Batteriefach erhält man, wenn man die Abdeckung an der Rückseite beseitigt.

Dank der integrierten wiederaufladbaren und austauschbaren 11000 mAh Lithium-Batterie (LiFePO4) lässt sich der A4-8 MkII auch mobil einsetzen.
Dank der integrierten wiederaufladbaren und austauschbaren 11000 mAh Lithium-Batterie (LiFePO4) lässt sich der A4-8 MkII auch mobil einsetzen.

Die Bedienfelder

Der A4-8 MKII wurde für unterschiedliche Anwendungen konzipiert. Entsprechend komplex ist der Aufbau mit zahlreichen Reglern, Schaltern, Tastern, Ein- und Ausgängen, die erst einmal Fragen aufwerfen. Sämtliche leserlich beschriftete Bedienelemente sind überall versenkt, also gut geschützt montiert. Man muss an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass EAE den MKII leider nicht mit der genialen digitalen LED-Steuereinheit ausgestattet hat, von der seine größeren und kleineren Brüder aus dem gleichen Stall inzwischen reichlich profitieren.

Die Rückseite

An der Rückseite findet man eine Mischeinheit, die mit zwei relativ großzügig ausgelegten Monokanälen für die Instrumente/Mikrofone und einem vergleichsweise spartanisch ausgestatteten Stereokanal für Keyboards, Looper oder Effektpedale für sämtliche Grundfunktionen benötigt wird. Die drei Kanalzüge werden durch schwarz eingezeichnete Felder optisch voneinander abgesetzt.
Wir beginnen mit dem ganz links liegenden Monokanal 1. Die Bedienelemente in Form von Reglern, Schaltern und Eingänge werden jeweils in Zweierreihen untereinander angeordnet. Wir eröffnen den Reigen in der linken Spalte ganz oben mit dem Gain-Regler, der sich beim Einpegeln der Eingangslautstärke nützlich macht. Rückmeldung liefern die roten und grünen Clip-Anzeigen an der Oberseite – eine für jedes Instrument und eine für das Summensignal.
Der Mute-Taster darunter schaltet den Kanal stumm. Auch ein passender Fußschalter von EAE könnte hier einspringen. Dieser befindet sich aber leider nicht im Lieferumfang. Bei aktivierter Stummschaltung gibt jedenfalls eine LED an der Oberseite eine knallgelbe Rückmeldung.
Der EFX-Send-Controller darunter legt den Effektanteil fest, wobei der ausgewählte Mastereffekt – wählbar per Schalter an der Oberseite – immer “global” auf allen Kanälen wirkt.
Mit dem Phase-Taster wird die Phase um 180 Grad gedreht, während der Pad-Taster für die Anpassung der Eingangsempfindlichkeit an nieder- bzw. hochohmige Instrumente/Mikrofone herangezogen wird. Ganz unten finden wir zwei Eingänge, einen XLR-Eingang für Mikrofone und einen Klinkeneingang für Instrumente/Mikrofone. Der Taster “+48 V” versorgt Kondensatormikrofone mit Phantompower. Eine gelbe LED (links oben) an der Oberseite zeigt den Betriebszustand (On/Off) an, einen separaten Schalter für den zweiten Monokanal benötigt man nicht.
Die rechte Spalte beginnt mit den beiden Controllern Notch Filter/Frequency. Mit diesen Tools können Brummschleifen und Rückkopplungen wirksam eliminiert werden. Für die Einstellung des Klangbildes werden die drei Controller High, Mid und Low benötigt.
Der Low-Controller senkt/hebt die tiefen Frequenzen bei 50 Hz bis um +/- 12 dB (Shelf), der Treble-Controller senkt/hebt die hohen Frequenzen bei 10 kHz bis um +/-12 dB (Shelf). Beide Regler arbeiten mit “Kuhschwanzcharakteristik”. Der Mid-Controller senkt/hebt die mittleren Frequenzen im Bereich zwischen 200 Hz und 4 kHz bis um +/- 12 dB. Kanal 2 ist identisch aufgebaut, allerdings fehlen die beiden Controller Notch und Frequency.
Wesentlich bescheidener präsentiert sich der Stereokanal 3/4 mit einem Level-Controller, einem EFX-Send-Controller und zwei Klinkeneingängen. Dort können entweder Keyboards, Looper, CD-Player oder Effektpedale andocken.
Selbstverständlich kann am linken Klinkeneingang auch ein Monogerät, z.B. eine zusätzliche Gitarre, Anschluss finden. Einen separaten EQ findet man hier nicht, sodass der Sound “extern” eingestellt werden müsste.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Mischpulteinheit befindet sich auf der Rückseite und stellt zwei Mono-Kanäle und einen Stereo-Kanal zur Verfügung.

Die Oberseite

Die Mastersektion hat an der Oberseite Platz genommen. Die Steuereinheiten an der Oberseite wirken “global”, die Bedienelemente sind lesbar beschriftet, wenn man vor dem Lautsprecher steht. Der MK II verfügt in der hinteren Reihe über einen Monitor-Level-Regler, dem ein Mono/Stereo-Schalter an die Seite gestellt wurde, darüber hinaus über einen 3-Band Master-EQ (Low, Mid und High) sowie einen Level-Regler, der an den Aux-Input (daneben) gekoppelt ist.
Der schwarze Monitor-Level-Controller passt das Summensignal der drei Kanäle an die gegebenen Verhältnisse an. Mit den drei blauen Controllern Low, Mid und High wird das generelle Klangbild des Amps ausgestaltet. An die Aux-In Stereo-Minibuchse kann ein MP3/CD-Player oder ein ähnliches externes Gerät andocken. Die Lautstärke wird mit dem schwarzen Level-Controller angepasst.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Oberseite versammeln sich Regler der Mastersektion mit globalen Einstellmöglichkeiten.

Alle Instrumente profitieren von dem integrierten digitalen Multi-Effektsystem, das auf einem hohen Niveau spielt. Ein großer, schwarzer, gerasterter Controller (in der vorderen Reihe ganz rechts) bietet 16 Wahlmöglichkeiten: 2x Cavern, 2x Hall, 2x Room, 2x Plate (jeweils Bright und Dark), 2x Ambience, Echo und Repeat-Echo und 2x Echo/Reverb, Chorus und Flange. Die Effekte wirken “global”. Mit dem schwarzen Controller EFX-Mix wird das Mischverhältnis zwischen dem trockenen Eingangs- und dem Effektsignal bestimmt. Der Effektanteil kann auch noch abschließend individuell für jedes Instrument an der Rückseite mit EFX-Send gepegelt werden. Mit Bypass (darunter) lässt sich der Effekt auch vom Fleck weg ausschalten, falls vorhanden, auch mit einem Fußschalter.
Effekte wie z.B. Chorus, Flange und Echo lassen sich mit dem schwarzen multifunktionalen Rate/Decay-Regler reichlich einstellen. Ansonsten kann mit dem gleichen Regler auch die Effektstärke (Intensität) bestimmter Presets (Hall, Raum) reguliert werden. Die Effektparameter sind aber nicht umfassend programmierbar und mehrere Effekte lassen sich nicht miteinander kombinieren. Einen Effektweg zum Anschluss eines externen Gerätes habe ich dennoch nicht vermisst.
An der Oberseite (ganz links) findet man (wie schon erwähnt) die Clip-Anzeigen, die sich mit roten und grünen LEDs (jeweils eine für jeden Kanal) schon beim Einpegeln nützlich machen. Eine zweite Clip-Anzeige (in der hinteren Reihe) wacht mit einer roten und einer grünen LED über den Status des Ausgangssignals.

Der A4-8 als P.A.-Baustein

Über den Monitor Right-Output (große Klinke) an der Rückseite kann ein weiterer Aktivlautsprecher Anschluss finden, während der Lautsprecher der ersten Einheit aktiv bleibt. Mit den beiden Einheiten lässt sich komfortabel ein Stereobild generieren. Ein passiver Lautsprecher wird nicht akzeptiert.

Der A4-8 als Bühnenmixer und -monitor

Braucht man noch mehr Power, dann sollte man zwei größere Aktivboxen über die beiden XLR-Ausgänge (left/right) an der Rückseite einbinden. Mit dem kleinen Level-Controller (daneben) wird der Ausgangspegel der angeschlossenen Lautsprecher gepegelt.
Mit einem Druck auf den Taster Output Source kann der Mix dann entweder in Mono oder in Stereo ausgegeben werden. Stereo kommt natürlich nur dann in Betracht, wenn zwei Instrumente (gleichzeitig) im Spiel sind oder ein Keyboard via Stereokanal 3/4 verkabelt wird. Monokanal 1 wird in diesem Fall über den linken XLR-Output und Monokanal 2 über den rechten ausgegeben. Die Signale der Monokanäle können nämlich nicht “gepannt” werden, da der MK II keine Panorama-Regler an Bord hat.Der A4-8 kann aber auch als Bühnenmixer/Bühnenmonitor benutzt werden. Beim Einstellen des Instruments/der Stimme muss man aber bedenken, dass das Ausgangssignal (Effektanteil, Pegel und Sound) für die angeschlossenen P.A. Lautsprecher mit den rückseitigen Bedienelementen eingestellt wird. Dummerweise beeinflussen die gleichen Bedienelemente aber auch das Signal des internen Lautsprechersystems vom A4-8, also den Monitorsound. Zum Glück kann man den Bühnensound aber noch mit den Controllern in der Mastersektion nachbessern. Diese nehmen nämlich keinen Einfluss mehr auf das Ausgangssignal und dienen lediglich dem Monitoring. Unter diesen Umständen wird auch verständlich, warum der Volume-Regler in der Mastersektion die Bezeichnung Monitor-Level trägt und nicht Master-Volume.

Fußschalter

Der EAE bietet an der Rückseite drei Klinkeneingänge für die Fußschalter, die aber nicht im Lieferumfang enthalten sind. Über den Klinkeneingang 1 wird die integrierte Effektsektion per Fußschalter ab- und zugeschaltet und über den zweiten und dritten werden die Kanäle 1 und 2 gemutet. Die beiden LEDs (darunter ganz links) leuchten knallgelb, wenn die Mono-Kanäle gemutet werden.

Die Bluetooth- und AUX-Funktion

Auch in den Spielpausen kann der MKII das Publikum mit Beiträgen aus der Konserve unterhalten. Die Audio-Wiedergabe erfolgt entweder über die Aux-In-Schnittstelle oder über die Bluetooth-Verbindung. Die Antenne muss im Bluetooth-Betrieb natürlich ausgefahren werden. Diese macht inzwischen (gegenüber dem Vorläufer) einen stabileren Eindruck. Zur Steuerung der Bluetooth-Funktion werden fünf Taster bereitgestellt. Die Verbindung wird aufgebaut, wenn Hold Pair (On/Off) gedrückt und gehalten wird. Prompt blinkt eine blaue LED, die erst wieder Ruhe gibt, wenn die Verbindung steht. Mit Back/Next wird ein Track ausgewählt, mit den gleichen Tastern kann bei permanentem Druck auch komfortabel vor- und zurückgespult werden. Mit Vol+ und Vol- wird die Lautstärke gepegelt.
Der Mono/Stereo-Taster in der Mastersektion sollte im Stand-Alone-Betrieb aber im Mono-Modus arbeiten, da der Lautsprecher sonst nur einen Kanal eines Stereosignals funkt. Der USB-Anschluss (an der Rückseite links oben) lädt übrigens auch komfortabel ein Smartphone.

Die Audio-Wiedergabe von Zuspielgeräten erfolgt entweder über die Aux-In-Schnittstelle oder über die integrierte Bluetooth-Verbindung.
Die Audio-Wiedergabe von Zuspielgeräten erfolgt entweder über die Aux-In-Schnittstelle oder über die integrierte Bluetooth-Verbindung.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.