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Elite Acoustics A1-4 & A4-8 Test

Elite Acoustics steht für akkubetriebene Mini-PA-Systeme, Aktivlautsprecher und innovatives Audio-Equipment. Seit der Gründung vor über 10 Jahren überzeugen die Produkte der im US-amerikanischen Los Angeles ansässigen Firma durch hochwertige Verarbeitung und moderne Features. In Deutschland werden die Produkte seit geraumer Zeit von der Firma Hyperactive Audiotechnik GmbH vertrieben.

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Der Vertrieb meinte es gut und hat mir mit den beiden Aktivlautsprechern A4-8 und dem kleineren A1-4 gleich zwei Neuheiten zukommen lassen. Beide wurden primär auf die Bedürfnisse von Akustikgitarristen und/oder Sänger-innen zugeschnitten, wobei der größer dimensionierte und üppiger ausgestattete A4-8 mit 40 Watt mehr Leistung in die Waagschale wirft als sein kleiner Bruder, der A1 mit 20 Watt. Beide Combos dienen aber beileibe nicht nur zur Verstärkung einer Akustikgitarre oder einer Stimme. Mir fallen zunächst vier Attribute ein, die die Eigenschaften der beiden Combos zutreffend beschreiben: mobil, aktiv, multifunktional und bezahlbar.

Details

Der A4-8

Chassis
Das quaderförmige Bassreflexgehäuse mit den Abmessungen 260 x 277 x 417 mm (B x T x H) besteht aus robustem MDF und ist mit strukturiertem schwarzen Vinyl überzogen. Die gesamte Aktiv-Elektronik ruht in einem Metallchassis, das vollständig vom Gehäuse umschlossen wird und nur an der Rückseite den Zugang zur Elektronik freigibt, wenn die verschraubte Abdeckplatte entfernt wird. Die empfindlichen Gehäuseecken werden nicht durch Protektoren geschützt, und im Einsatz sorgen vier Gummifüßen für den sicheren Stand des Combos. Ein an der Unterseite integrierter Flansch mit 35 mm Durchmesser bietet auch die Möglichkeit, den A4-8 auf einem optionalen Stativ zu befestigen.
An der Vorderseite sind – versteckt hinter dem weißen Lochblech – ein 8″ Woofer und ein 1″ Silk Dome Tweeter verschraubt. Die Speaker entfalten ihre Wirkung in einem Frequenzbereich zwischen 60 Hz und 17 kHz und werden von einer Class D Bi-Endstufe mit 40 Watt angetrieben. Durch die Bassreflex-Öffnungen erhält die Konstruktion mehr Tiefgang. Das Lochblech lässt sich zwar nicht abnehmen, bietet aber einen wirksamen Schutz beim Transport. Der Combo hinterlässt zumindest äußerlich einen wertigen und stabilen Eindruck und sollte unterwegs unbedingt mit einer Tasche oder einem Case geschützt werden. Leider konnte ich kein entsprechendes Zubehör finden, sodass man unterwegs erst mal mit dem mitgelieferten Pappkarton Vorlieb nehmen muss.

Fotostrecke: 4 Bilder Der akkubetriebene Akustik Verstärker A4-8 besteht aus robustem MDF und ist mit strukturiertem schwarzen Vinyl überzogen.

Mobilität
Unser aktueller Testkandidat verspricht nicht nur aufgrund seiner kompakten Abmessungen nahezu uneingeschränkte Mobilität. Das Gesamtgewicht von 12,7 kg kann am Tragegriff aus Metall an der Oberseite im Alleingang zum Einsatzort befördert werden. Freiheit verspricht aber auch der implantierte aufladbare SLA-Akku, sodass bei entsprechender Wetterlage auch die Fußgängerzone zur Bühne werden kann. Dort hält der A4-8 laut Hersteller mit Batterieantrieb 6 – 8 Stunden durch. An der Rückseite des Gerätes befindet sich eine Anzeige, die mit vier LEDs den aktuellen Ladestatus des SLA-Akkus anzeigt. Das letzte Stück ist angesagt, wenn sich die rote LED meldet. Außerdem verfügt der A4-8 über einen Überlade- bzw. Entleerungsschutz für eine längere Batterielebensdauer. Der Akku kann mit einem Schalter an der Rückseite aktiviert oder deaktiviert werden. Auch im Tourbus darf jetzt geprobt werden, denn mit einem 12V-Adapter kann unser Testkandidat seine Energie auch über die Autobatterie beziehen. Selbstverständlich lässt sich der Akku auf diesem Weg auch wieder aufladen. Aber er funktioniert auch ganz konventionell mit Strom aus der Steckdose. Sämtliche Adapter mit den entsprechenden Netzverbindungen (plus Lautsprecherkabel) gehören zum Lieferumfang.

Der aufladbare SLA-Akku sorgt für Mobilität und hält laut Hersteller 6 bis 8 Stunden.
Der aufladbare SLA-Akku sorgt für Mobilität und hält laut Hersteller 6 bis 8 Stunden.

Die Bedienfelder
Ein Paneel findet man an der Oberseite, ein anderes an der Rückseite, unsichtbar für den Zuschauer. Hinter jedem Eingang, Taster, Schalter und Regler schlummert reichlich unentdecktes Potential, das darauf wartet, geweckt zu werden. Die Bedienelemente sind überall versenkt angebracht und leserlich beschriftet. Darüber hinaus werden Kanalzüge, Master- und Effektsektion durch eingezeichnete schwarze Felder gruppiert, sodass die Zuordnung sofort gelingt.

Rückseite
An der Rückseite liegt die Mischeinheit mit drei Kanalzügen mit zwei relativ großzügig ausgelegten Monokanälen für die Instrumente und Mikrofone, und daneben einen vergleichsweise spartanisch bestückten Stereokanal.
Aber nehmen wir zunächst die beiden Monokanäle ins Visier, die (fast) identisch ausgelegt sind. Die Bedienelemente werden dort für jeden Kanal in Zweierreihen gruppiert. In der linken Spalte des ersten Kanals bestimmt der Gain-Regler die Lautstärke des Kanals, der Mute-Taster schaltet ihn stumm. Ein EFX-Send-Regler legt den Effektanteil fest, wobei der ausgewählte Mastereffekt – wählbar per Schalter an der Oberseite – immer auf alle Kanäle wirkt. Der Phase-Taster dreht die Phase um 180 Grad und der Pad-Taster passt die Eingangsempfindlichkeit an nieder- bzw. hochohmige Instrumente/Mikrofone an. Line-Klinkeneingang und Mikrofon XLR-Eingang beschließen die Ausstattung der linken Spalte, die rechte beherbergt den EQ mit vier Reglern für Notch Filter, Frequency, High, Mid und Low. Kanal 2 ist identisch aufgebaut, allerdings fehlen die Regler für Notch Filter und Frequency, mit deren Hilfe man sehr schmalbandig in das Signal eingreifen und Störungen und Rückkopplungen eliminieren kann. Wie deutlich er sich in der Praxis zeigt, werden wir noch sehen. Der Kombikanal 3/4 mit zwei Klinkeneingängen wurde jedenfalls für den Anschluss eines Stereo-Gerätes konzipiert. An die beiden Eingänge (left/right) kann sich ein Looper, ein Effektpedal oder ein Keyboard einklinken oder ein Playback eingespeist werden. Selbstverständlich steht der linke Klinkeneingang auch einem Monogerät wie beispielsweise einer zusätzlichen Gitarre offen. Einen XLR-Eingang für Mikrofone gibt es hier nicht. Die Lautstärke kann separat über den Level-Regler an der Rückseite eingestellt werden und ein EFX-Send-Regler bestimmt den Effektanteil in diesem Kanal. Einen separaten EQ gibt es nicht, der Sound muss deshalb am externen Gerät eingestellt werden, was grundsätzlich das Ergebnis nicht beeinträchtigen sollte. Abgeschlossen wird die reichhaltige Ausstattung der Rückseite von einem Schalter für die Wahl des Ausgangs, einem für die Phantomspeisung, dem Aktivierungsschalter für die Batterie, dem Anschluss für die schon erwähnte 12-Volt-Quelle und der Anzeige des Ladezustands.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite wird dominiert von der üppig ausgestatteten Mischeinheit mit drei Kanalzügen,…

Zusätzliche Aus- und Eingänge an der Rückseite
Um einen größeren Raum zu beschallen, kann der Combo über den Monitor Right Output (Klinke) noch einen zweiten passiven oder aktiven Lautsprecher versorgen, ohne dass der Lautsprecher der ersten Einheit abgeschaltet wird. Auf diese Weise lassen sich mehrere Aktivbausteine in Reihe schalten. Braucht man noch mehr Power, findet der A4-8 über die beiden XLR-Ausgänge (left/right) Anschluss an eine Verstärkeranlage oder PA. Mit einem Druck auf Output Source wird der Mix dann entweder in mono oder in stereo herausgegeben. Stereo kommt natürlich nur dann in Betracht, wenn zwei Instrumente im Spiel sind oder ein Keyboard via Stereokanal 3/4 verkabelt wird. Der Monokanal 1 sendet dann über den linken XLR-Output und Monokanal 2 über den rechten, auch das Stereo-Signal wird dann fein säuberlich getrennt. Einen Pan-Regler braucht der A4-8 nicht, weil die Signale am Saalmischpult “gepannt” werden können. Im Studio lässt sich z.B. die Gitarre komfortabel über einen XLR-Output in Mono an das Interface anschließen. Mit dem kleinen Level-Regler an der Rückseite kann dann auch die Summe gepegelt werden. Der USB-Anschluss (links oben) lädt bei Bedarf übrigens auch komfortabel ein iPhone.
Einen Kopfhöreranschluss bietet der A4 (A1) allerdings nicht. Aber warum auch? Er definiert sich in erster Linie als Aktivlautsprecher und PA-Baustein und nicht als Übungsverstärker.

Über zwei symmetrische XLR-Ausgänge lässt sich das Signal an eine Verstärkeranlage oder PA weiterleiten.
Über zwei symmetrische XLR-Ausgänge lässt sich das Signal an eine Verstärkeranlage oder PA weiterleiten.

Fußschalter
Darüber hinaus hat Elite Acoustics dem A4-8 drei Klinkeneingänge für die Fußschalter spendiert, die aber nicht im Lieferumfang enthalten sind. Über den Klinkeneingang 1 wird die Effektsektion per Fußschalter ab- und zugeschaltet und über den zweiten und dritten werden die Kanäle 1 und 2 gemutet. Den Status (ON) zeigen dann zwei LEDs hellgelb leuchtend jeweils für den ersten oder zweiten Kanal unter der Clip-Anzeige an der Oberseite. Wer sich mit Akustikgitarren ständig latenter Rückkopplungsgefahr auf der Bühne aussetzt, weiß diese Schalter und LEDs zu schätzen.

Mastersektion
Diese übergeordnete Steuereinheit hat den Raum an der Oberseite okkupiert. Die Anordnung der Regler in Zweierreihen ist logisch und die Beschriftung lesbar, wenn man vor dem Lautsprecher steht. Der A4-8 verfügt (von links nach rechts) in der oberen Reihe über einen Monitor-Level-Regler, einen 3-Band Master EQ (Low, Mid und High) und einen Level-Regler, der an den Aux-Input gekoppelt ist. Mit Monitor-Level wird das Summensignal der drei Kanäle gepegelt und auch die Controller Low, Mid und High nehmen Einfluss auf das Klangbild im Ganzen. Über die Aux-In Stereo-Minibuchse kann der Musiker einen MP3-Player oder ein ähnliches externes Gerät einschleifen. Die Lautstärke wird mit Level angepasst.
Das Klangbild kann außerdem mit dem integrierten digitalen Multi-Effektgerät verschönert werden. Insgesamt drei Regler stehen dafür in der Verantwortung. In der unteren Reihe findet man ein Dry/Wet-Poti (auch EFX-Mix) samt einem Bypass-Taster, einen Rate/Decay-Regler und einen Effektwahlschalter (rechts), der insgesamt 16 Effekte im Petto hat: 2 x Cavern, 2 x Hall, 2 x Room, 2 x Plate (jeweils Bright und Dark), 2 x Ambience, Echo und Repeat-Echo, 2 x Echo/Reverb, Chorus und Flange. Mit dem Dry/Wet-Regler wird das Mischverhältnis zwischen dem trockenen Eingangs- und dem Effektsignal bestimmt. Mit Bypass kann der Effekt auch vom Fleck weg ausgeschaltet werden, natürlich auch mit einem optionalen Fußschalter. Der Spieler erhält zugleich mit dem Rate/Decay-Regler reichlich Gelegenheit, Effekte wie z.B. Chorus, Flange und Echo zu modellieren. Ansonsten kann mit dem gleichen Poti die Effektstärke (Intensität) eines anderen Effektes (Hall, Raum) reguliert werden. Zusätzliche Programmierungen sind hier nicht möglich. Einen Effektweg zum Anschluss eines externen Gerätes vermisst man aber nicht.
Zerrsounds gehören nicht zum Angebot, und das ist auch gut so, denn was den Frequenzgang anbetrifft, arbeiten beide Akustikamps eher wie eine Hi-Fi-Anlage. Deshalb sollte man die Combos auch nicht mit Verzerren, Boostern oder ähnlichen Effekten malträtieren, da solche Geräte im oberen Frequenzbereich unschöne Geräusche über den Tweeter bringen. An der Oberseite überwacht gut sichtbar eine DSP-Clip-Anzeige sämtliche Aktivitäten mithilfe von drei roten und drei grünen LEDs, jeweils eine für jeden Kanal.

Fotostrecke: 2 Bilder Die für alle Kanäle greifenden Regler der Mastersektion sind auf der Oberseite erreichbar.

Auch in den Spielpausen kann der A4-8 (A1-4) das Publikum mit Beiträgen aus der Konserve bei Laune halten. Die Audio-Wiedergabe erfolgt entweder – wie schon erwähnt – über die Aux-In-Schnittstelle oder über die Bluetooth-Verbindung. Diese wird automatisch gesucht, wenn der Mode-Taster gedrückt wird und eine blaue LED blinkt. Diese gibt erst wieder Ruhe, wenn die Verbindung nach ca. 5 – 10 Sekunden steht. Die Antenne am Gerät sollte allerdings ausgefahren werden, die leider einen fragilen Eindruck macht und ohne Schutz wohl dem Tode geweiht ist. Der Mono/Stereo-Taster in der Mastersektion sollte auf Mono stehen, da die Box sonst nur einen Kanal eines Stereosignals funkt. Zur Steuerung der Bluetooth-Funktion stellt das Gerät fünf Taster zur Verfügung. Mit Back und Next wird ein Track ausgewählt und mit den gleichen Tastern kann dann bei permanenten Druck auch komfortabel vor- und zurückgespult werden. Mit Vol+ und Vol- wird die Lautstärke gepegelt. Die Verbindung via iPhone bleibt im übrigen auch stabil, wenn der Musiker an der Bar im Nebenraum relaxt. Grundsätzlich darf aber auch reichlich Gebrauch von der Bluetooth-Funktion gemacht werden, z.B. um die Performance mit einem Playback zu bereichern. Allerdings fehlt mir die Pausentaste am Gerät, damit das nächste Playback nicht in die Ansage platzt.

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