Electro-Harmonix Deluxe Bass Big Muff Pi Test

Der Electro-Harmonix Deluxe Bass Big Muff Pi im bonedo-Test – Der Sovtek Big Muff aus russischer Produktion war und ist bei Bassisten immer noch sehr beliebt, weil er wirklich fett klingt und besser mit den tiefen Frequenzen einer Bassgitarre funktioniert als die meisten anderen Verzerrer- oder Fuzzpedale. Als die Electro-Harmonix Produktion später wieder nach Amerika ging, verschwand die beliebte Sovtek-Variante prompt vom Markt, weshalb EHX 2008 eine spezielle Bassversion entwickelte. Die Mischung aus dem grünen, russischen Big Muff der 90er und dem Ur-Big-Muff der 70er Jahre lieferte wieder den warmen und vollen Sound, den Basser so liebten. Und dieser Bass Big Muff Pi ist wiederum der Ausgangspunkt für die Deluxe -Version, die Electro-Harmonix 2013 auf den Markt brachte.

Electro_Harmonix_Deluxe_Bass_Big_Muff_007FIN


Die Entwickler des amerikanischen Traditionsherstellers spendierten dem deutlich größeren Deluxe Bass Big Muff Pi zahlreiche Features, die das Fuzz-Pedal in Sachen Klangflexibilität enorm erweitern, und rüsteten es mit einem zusätzlichen XLR-Ausgang für den einfacheren Einsatz im Live- und Studiobetrieb aus. Ob die neuen Features wirklich eine Bereicherung für das legendäre Fuzz-Pedal sind, könnt ihr in diesem bonedo-Test nachlesen. 

Details

Der Deluxe Big Muff hat nicht nur die analoge Schaltung des originalen Bass Big Muff an Bord, sondern auch dessen Regler-Layout mit Volume, Tone und Sustain. Auch in Sachen Stromversorgung hat sich nichts verändert, sie läuft beim großen wie beim kleinen Modell über ein optionales 9-Volt-Netzteil oder eine Batterie. Befassen wir uns also lieber mit den Neuerungen, die das Deluxe-Modell deutlich von den anderen Big Muff-Versionen absetzt. 

Der Deluxe kommt mit einigen Erweiterungen.
Der Deluxe kommt mit einigen Erweiterungen.

Mit einem Blend-Regler kann jetzt das saubere mit dem verzerrten Signal nach Belieben gemischt werden, ganz nach rechts gedreht hört man nur das Effekt-Signal, komplett in linker Position lässt der Regler nur das unbearbeitete Signal durch. Das ist gerade für uns Basser ein tolles Feature, denn starke Effekte ruinieren meist das Fundament, und mit diesem Regler kann man den Sound mit einer Portion des trockenen Signals  aus dem Matsch-Nirvana zurückholen. Zum Vergleich: Der einfache Bass Big Muff hat eine ähnliche Funktion im „Dry“-Modus, der Volume-Regler dient dort nämlich als Mischregler zwischen Effekt und sauberem Signal. Allerdings lässt sich dann leider die Gesamtlautstärke des Pedals nicht mehr justieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Blend-Regler: praktischer als der Dry-Modus des “normalen” Bass Big Muff

Die nächste sinnvolle Erweiterung des „Luxus-Pedals“ ist das Gate. Mit dem zugehörigen Regler wird die Input-Amplitude des Noise-Gates bestimmt, hässliche Rausch- und Brummgeräusche zwischen den einzelnen Tönen sollten also der Vergangenheit angehören. Die wohl gravierendste Neuerung dürfte aber die Crossover-Sektion mit den beiden Filtern sein. Das Highpass-Filter bearbeitet nur das verzerrte Signal, während das Lowpass-Filter folgerichtig nur auf das saubere Basssignal wirkt. Mit den entsprechenden Regler wird die jeweilige Cutoff-Frequenz eingestellt – der Lowpass bietet dabei einen Bereich von 60Hz bis 10kHz und der Highpass arbeitet in einem Bereich von 125Hz bis 1,75kHz. Das Crossover-Feature wird zudem mit einem Fußtaster aus- oder eingeschaltet. Da die Filter sehr drastisch in den Sound eingreifen, hat man so immer einen zweiten Sound unter dem Fuß, also eine Art zweiten Kanal. Ansonsten parkt auf dem Cockpit der normale Bypass-Taster für das komplette Pedal und ein kleiner, aber nicht unwichtiger Schalter für die Anpassung der Eingangsempfindlichkeit. Der Schalter bietet die Positionen 0dB für normale passive Bässe und ein Absenkung um 10dB, damit laute Aktivbässe genau so gut mit dem Big Muff harmonieren. 

Fotostrecke: 4 Bilder Links: Input, rechts: Direct Out

Die Anschlussseite der Deluxe-Version wird durch einen symmetrischen XLR-Ausgang erweitert, der ein hochwertiges Signal direkt zum Recording-Equipment oder einem Live-Mischer schickt. Daneben gibt es die üblichen Ein- und Ausgangsbuchsen und eine weitere Klinke mit der Bezeichnung Direct-Out, die das unbearbeitete Bass-Signal an einen zweiten Verstärker oder eine Effekt-Kette entlässt.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.