EBS Classic 500 Test

Das EBS Classic 500 Bass-Topteil im bonedo-Test – Der EBS Classic 500 bewegt sich mit seiner Optik nicht unbedingt hundertprozentig im Rahmen klassischer Bass-Tops im Stil angesagter Vintage-Röhrenboliden. Letztere üben selbst noch im Zeitalter zigarrenschachtelgroßer Micro-Amps mit Leistungsangaben jenseits eines Kilowatts eine große Faszination auf viele Bassisten aus. Allerdings erkauft man sich mit der Anschaffung eines Vollröhren-Verstärkers nicht nur den unerreicht kräftigen, warmen Sound und eine tolle Bühnenoptik, sondern bekommt gratis ein paar Nachteile mitgeliefert, die den täglichen Umgang mit dem Schätzchen nicht unbedingt einfacher machen. Die heiß geliebten Röhrenamps bedürfen regelmäßiger Pflege und Wartung, sind meist ziemlich schwer und reißen bei der Anschaffung ein ordentliches Loch ins Budget des geneigten Bassisten.

Sieht nicht nur blendend aus – er klingt auch so!


Eine interessante Alternative kommt vom schwedischen Verstärkerspezialisten EBS: Das bereits erwähnte Classic 500 Head ist mit einer pflegeleichten Transistorschaltung ausgestattet, bringt gerade einmal 14 Kilo auf die Waage und produziert laut Hersteller amtliche Vintage-Sounds, die so nah am Original sind, wie es ein Solid-State-Amp eben erlaubt. Klingt vielversprechend, aber es bleibt zu prüfen, ob der neue Schwede nur optisch das Zeug zum Klassiker hat oder auch mit inneren Werten überzeugen kann.

Details

Für die Optik gebe ich dem 500 Watt starken Solid-State-Verstärker vorweg eine glatte Eins, weil er Gott sei Dank nicht angestrengt auf Vintage getrimmt wurde, sondern ein eigenständiges, sehr elegantes, aber dennoch klassisches Design besitzt. Natürlich ist so ein Äußeres zu einem großen Teil Geschmacksache, ganz im Gegenteil zu den objektiven Kriterien wie Qualität, Verarbeitung und Audioperformance. In dieser Hinsicht wurde ich von Erzeugnissen der schwedischen Amp-Schmiede allerdings noch nie enttäuscht, und auch der in China gefertigte Classic 500 untermauert meine positiven Erfahrungen. Das quaderförmige, Tolex-verkleidete und mit großen Metall-Ecken bestückte Holzgehäuse ist äußerst stabil konstruiert und absolut roadtauglich, alle verwendeten Materialien machen einen hochwertigen und widerstandsfähigen Eindruck. Bei halbwegs pfleglicher Behandlung sollte man sehr lange Freude mit dem Verstärker haben.

Fotostrecke: 5 Bilder Optisch ist das EBS-Topteil ein Styler

Auch an den Tragekomfort hat EBS gedacht und den Amp reichlich mit Griffen bedacht. An jeder Seite sitzt ein Klappgriff, damit man gegebenenfalls auch zu zweit anpacken kann, was bei seinem moderaten Gewicht allerdings fast schon übertrieben ist. Mit dem zusätzlichen Koffergriff auf der Oberseite lässt sich der neue “Klassiker” nämlich wirklich mühelos mit einer Hand bewegen.
Wie bei vielen klassischen Verstärker-Tops sitzen auch beim Classic 500 die wichtigen Bedienelemente auf der Front unterhalb eines “Kühlergrills” samt Firmenlogo. Die Anordnung der Regler ist absolut logisch und auch für Technik-Analphabeten einleuchtend, die Regler selbst haben genügend Abstand zueinander und ermöglichen auch in der Hitze des Gefechts eine zielsichere Bedienung. Von links nach rechts sehen wir den Klinkeneingang für den Bass, gefolgt von einem Schalter mit der Bezeichnung “Character” und dem obligatorischen Gainregler samt Peak-LED.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente wurden logisch auf dem Panel arrangiert

Rückseite

Die Anschlusspalette für Strom, Boxen und die Abnahme für’s Pult hat EBS auf der Rückseite untergebracht, wo sie auch hingehört. Für die Boxen stehen zwei Speakonbuchsen zur Verfügung, die jeweils mit einer Mindestlast von 4 Ohm betrieben werden dürfen – die Gesamt-Mindestlast beträgt 2 Ohm. Zum Aufnehmen oder die Weiterleitung an ein Pult dient der symmetrische XLR-Ausgang mit Groundlift und Pre/Post-EQ-Schaltern. Außerdem hat EBS dem Classic 500 einen Line-Out im Klinkenformat spendiert, der bei Bedarf das Signal beispielsweise an eine zusätzliche Endstufe liefert.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch die Ru00fcckseite des Amps pru00e4sentiert sich aufgeru00e4umt
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Profilbild von SteveFromBerlin

SteveFromBerlin sagt:

#1 - 11.12.2014 um 17:06 Uhr

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Dem Fazit kann ich mich nur anschließen:
Es ist ein wirklich großartiger Verstärker, der DI-Out klingt fantastisch und die klangliche Güte, Vielfalt sowie Leistung ist beeindruckend!Mir persönlich war das Top eigentlich zu schwer und zu groß, man ist ja durch diverse Class D Amps sehr verwöhnt. Allein der beeindruckende Sound hat mich zum Kauf dieses Topteils bewegt, welches im Übrigen auch mit diversen Boxen eine sehr gute Figur macht!Wie gewohnt ein sehr guter Testbericht von Rainer!

    Profilbild von Andel

    Andel sagt:

    #1.1 - 09.08.2020 um 15:29 Uhr

    0

    Ich habe eine Ampeg 410 HLF -Box. Und PF 500 Top. Ich mag den Ampeg-Sound. Spiele aber gern verzerrt mit meinem Sandberg. Verzerrt ist mir der Klang immer zu dünn, egal wieviel Bass man aufdreht.
    Da frage ich mich gerade, wie das Wohl in Kombi mit dem EBS und der Box wäre... Gibt es generell Erfahrungen Mit dieser Top/Box -Kombi?
    Andel

    Antwort auf #1 von SteveFromBerlin

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