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EarthQuaker Devices Gray Channel Overdrive Test

Der Gray Channel Overdrive von Earthquaker Devices wird wie alle Pedale des Herstellers in einer kleinen Fabrik in den USA Stück für Stück von Hand verlötet und zusammengebaut, genauer gesagt in Akron, einer Stadt im amerikanischen Bundesstaat Ohio. Die Erzeugnisse des ambitionierten Elektronik-Tüftlers Jamie Stillman erfreuen sich wachsender Beliebtheit unter Gitarristen und ich hatte bereits das Vergnügen, einige seiner handgefertigten Modelle testen zu dürfen.

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Das Gray Channel Pedal, das sich heute auf der Testbank einfindet, stellt sich als zweikanaliger Overdrive vor, der sich laut Papierform allein schon aufgrund seiner Bauweise klanglich ausgesprochen flexibel zeigen sollte. Ob dem auch in der Realität so ist, werden wir im Folgenden herausfinden.

Details

Optik/Verarbeitung

Als Vorlage diente dem Gray Channel das altbekannte DOD 250 Overdrive Preamp-Pedal, das laut Stillman auch der ursprüngliche Grund war, sich überhaupt mit dem Bau eigener Pedale zu beschäftigen, da es zu seinen favorisierten Verzerrern gehört. Eine ursprüngliche Version gab es in Grau, was den Namen unseres Testpedals erklärt. DOD hat das Original wieder ins Programm aufgenommen, es aber mit einer goldenen Lackierung versehen. Wie bei Earthquaker Devices üblich werden die Pedale in einem bunt bedruckten Karton ausgeliefert, in dem sich das Objekt der Begierde in einem Stoffsäckchen befindet. Der Hersteller bewirbt das Pedal als einen echten “Twofer”, was übersetzt in etwa “zwei zum Preis von einem” bedeutet. Dazu kommen eine Bedienungsanleitung, eine Produktübersicht weiterer Pedale und ein Aufkleber mit Firmenlogo.
Mit seinen 395 Gramm und einer Größe von 59 x 93 x 121mm fällt das Pedal etwas größer und schwerer aus als ein Standard-Boss-Pedal und macht einen ausgesprochen robusten und hochwertigen Eindruck. Das Metallgehäuse ist, dem Namen entsprechend, grau lackiert und mit einigen Potis und Schaltern versehen, die ich mir jetzt genauer anschauen werde.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Elektonik-Tüftler Jamie Stillman hat sich beim Gray Channel vom DOD 250 Overdrive inspirieren lassen.

In der oberen Reihe befinden sich zwei überdimensionierte Regler, die jeweils den Gain des entsprechenden Kanals regeln, denn wie eingangs erwähnt, ist das Gray Channel Pedal zweikanalig ausgelegt. Die Reihe darunter beherbergt zwei weitere, wesentlich kleinere Potis, mit denen sich die Lautstärke des jeweiligen Kanals bestimmen lässt, die wiederum als “Red” und “Green” benannt sind. Alle Potis lassen sich sehr angenehm bedienen und zeigen dank weißer Skalenstriche die genaue Position auch im Stehen zuverlässig an.
Interessant wird es bei den beiden Kippschaltern, die jeweils drei Positionen zulassen. Im linken “Green”-Channel sind folgende Einstellungen anwählbar:

  • Si – Silicon (Silizium) Clipping
  • N- No Clipping – agiert wie ein Booster
  • Ge- Germanium Clipping

Im “Red” Channel stehen diese Positionen zur Auswahl:

  • LED – LED Clipping
  • N – No Clipping – agiert wie ein Booster (identisch mit dem Green Channel)
  • FET – Mosfet Clipping

Somit lassen sich eine Vielzahl verschiedener Zerrsounds aus dem Pedal herausholen, die ich im Praxisteil alle einmal anspielen werde.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienoberfläche beherbergt je einen großen und zwei kleine Potis pro Kanal.

Geschaltet werden die beiden Kanäle mit dem entsprechenden “Channel”-Fußschalter, der wiederum mit entsprechend farbig leuchtenden LEDs anzeigt, in welchem Kanal man sich gerade befindet. Rechts daneben wird mit einem weiteren Schalter das Pedal aus dem True-Bypass Zustand aktiviert, was wiederum mit einer hell leuchtenden, bläulichen LED signalisiert wird. Beide Schalter sind als “Soft Switch”-Varianten verbaut, die ohne Einrasten und entsprechendes Knacken ihre Arbeit verrichten.

Fotostrecke: 2 Bilder Per Channel-Fußschalter lassen sich die Kanäle umschalten, was mit einer farbigen LED quittiert wird.

Die Stirnseite des Gray Channels stellt die Ein- und Ausgangsbuchsen bereit, mittig dazwischen kann ein 9-Volt-Netzteil angeschlossen werden, es sein denn, man möchte das Pedal mit einem 9-Volt-Block betreiben. In diesem Fall muss die Bodenplatte abgeschraubt werden. Einmal entfernt lässt sich eine penibelst bestückte Platine betrachten, beide Klinkenbuchsen sind zudem von außen mit dem Gehäuse verschraubt und verleihen der Platine zusätzliche Stabilität. Der Anschluss der Batterie befindet sich im unteren Bereich des Gehäuses, wo sie ihren Platz zwischen den beiden Fußschaltern findet. Ein Netzteil ist nicht Teil des Lieferumfangs, genau so wenig wie Gummifüßchen oder Befestigungsmaterial für’s Board.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind auf der Stirnseite des Gehäuses angebracht.

Das per Hand in den USA gefertigte Pedal macht insgesamt einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck und zeigt sich auch für den harten Bühnenalltag bestens gerüstet.

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