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Deering B6 Boston Test

Das Deering B6 Boston ist ein sechssaitiges Banjo und eines der besten Beispiele dafür, dass die amerikanische Marke nicht nur zu den führenden Banjo-Herstellern gehört, sondern ihren Platz dort wohl auch mit dem Prädikat des wohl innovativsten schmücken darf.

Deering_B6_Boston_TEST
Mit dem Deering B6 Boston erwirbt man ein tolles Instrument, das perfekt verarbeitet und spieltechnisch ein Genuss ist.


Bei der Serie haben Greg und Janet Deering mit neuen Materialien experimentiert: Stahl anstelle von Holz und Glockenbronze. Hier erfahrt ihr, wie dieses ungewöhnliche Material bei einem sechssaitigen Gitarrenbanjo klingt.

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Sechssaitige Banjos sind im Kommen. Sie haben lange schon den Ruf verloren, vielleicht kein richtiges Banjo zu sein, weil ein solches doch entweder vier oder fünf Saiten besitzen müsste. Deering ist an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig, denn kaum ein Banjobauer hat ein derart vielfältiges Angebot an Gitarrenbanjos im Angebot. Darunter gehört das B6 Boston zu den günstigsten Instrumenten der Profiklasse, stellt jedoch gleichzeitig die einzige Möglichkeit dar, einen ganz speziellen und eigenen Sound zu bekommen.

Fotostrecke: 3 Bilder Beim Deering B6 Boston Banjo wurde mit neuen Materialien experimentiert: Stahl anstelle von Holz und Glockenbronze.

Die Boston-Serie gehört zu den echten Klassikern im Deering-Programm und hat sich eine treue Fangemeinde erobert. So sieht man beispielsweise Superstar wie Taylor Swift auf ihren Shows regelmäßig mit diesem Instrument herumturnen. Und Künstler dieser Kategorie haben es nun wirklich nicht nötig, nur wegen des Preises zu einem bestimmten Instrument zu greifen. Das Deering ist eine Klasse für sich.
Von außen betrachtet handelt es sich um ein ganz normales Banjo. Herzstück ist der Kessel mit dem 11 Zoll durchmessenden weißen und rauen Fell, das in bewährter Weise von Deering selbst stammt. Es wird mit einem Edelstahlreifen sowie 24 Spannschrauben gespannt. Dahinter befindet sich der Resonator, der aus Mahagoni gefertigt wird und schlicht, aber edel daherkommt.

Der Unterschied zu sonstigen Instrumenten wird erst offenbar, wenn man die drei Schrauben, mit denen der Resonator befestigt ist, entfernt und einen Blick unter die Haube wagt. Weder Holz noch Tone-Ring-Bronze findet man hier, sondern einen Kessel aus 5 mm dickem, matt vernickeltem Stahl. Was das mit dem Sound macht, werden wir uns später anhören. Direkt feststellbar ist hingegen, dass das B6 Boston zwar schwerer ist als beispielsweise ein Goodtime ohne Tone Ring aus dem gleichen Haus, aber deutlich leichter als Instrumente mit der typischen Bluegrass-Ausstattung mit Ahornkessel und gegossenem Tone Ring aus Messing oder Bronze, die schon mal die 5-Kilo-Grenze knacken.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Fell wird mit einem Edelstahlreifen sowie 24 Spannschrauben gehalten und gespannt.

Die Konstruktion ist dabei offenbar so stabil, dass Deering auf eine zweite Koordinatorstange verzichtet hat und nur mit einer Stange arbeitet, die primär für die Einstellung des Halswinkels zuständig ist. Wie üblich ist der Hals dennoch an zwei Stellen mit dem Kessel verschraubt.

Beim Saitenhalter setzt Deering auf eine eigene Konstruktion. Das Problem ist ja, dass die üblichen Banjosaiten kein Ball End, sondern eine Schleife besitzen, die normalen Gitarrensaiten jedoch nicht. So hat Deering einen Saitenhalter entwickelt, der beide Typen aufnehmen kann, jedoch auf Ball Ends optimiert ist. Entsprechend sind auch ganz normale Akustiksaiten der Stärke Extra Light aufgezogen, was bei der hier verwendeten knapp 67 Zentimeter langen Mensur zu einem sehr angenehmen Spielgefühl bei gleichzeitig authentischem Banjo-Timbre führt.

Fotostrecke: 2 Bilder Beim Saitenhalter setzt Deering auf eine eigene Konstruktion.

Die Saiten laufen natürlich über die bewährte Deering-“Smile”-Bridge aus Ahorn mit einer Ebenholzauflage. Die Besonderheit ist die gewölbte Unterseite, mit der sie einen gleichmäßigen Druck auf das Fell ausüben kann, was zu einem besseren Sound führen soll. Ein wichtiger Punkt, der besonders für verwöhnte Gitarristenohren wichtig ist: Diese Brücke ist kompensiert und liefert eine deutlich sauberere Intonation als die üblichen Brücken. Das macht kaum ein anderer Hersteller, obgleich es einen großen Unterschied bedeutet.

Als Steg dient eine Deering-„Smile“-Bridge aus Ahorn mit einer Ebenholzauflage.
Als Steg dient eine Deering-„Smile“-Bridge aus Ahorn mit einer Ebenholzauflage.

Der Hals besteht aus einem Stück Mahagoni, wobei an die Kopfplatte zwei sehr schmale Streifen angeleimt wurden, um auf die erforderliche Breite zu kommen. Für das Griffbrett wurde tiefschwarzes Ebenholz gewählt, in das die 22 überraschend fetten Bünde eingelassen sind. Eher dezente und sehr geschmackvolle Einlagen im Seed-and-Vine-Stil markieren die Lagen. Kleines, nettes Detail am Rande: Die formschöne Kopfplatte ist, von der Seite betrachtet, geschnitten wie die eines 5-String Banjos oder einer Bluegrass-Mandoline, also mit einer schrägen Oberkante. Hier sorgen sechs Gotoh-Mechaniken mit Deering-Logo für die richtige Stimmung.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals ist an zwei Stellen mit dem Kessel verschraubt.
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