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Dean Michael Amott MAS Tyrant War Eternal – Battle Axe Test

Wer Dean Guitars kennt, der weiß, dass sich die Gitarren des Herstellers aus Tampa in Florida in den seltensten Fällen brav und bieder präsentieren. Seit 1977 im Geschäft, ist eines seiner unverkennbaren Markenzeichen das extravagante Design, das sich in erster Linie an die harte und ganz harte Metal-Fraktion wendet. So auch die zum heutigen Test angetretene Michael Amott Tyrant – Battle Axe, die dem Anschein nach den Weg ins Teststudio direkt vom Schlachtfeld aus gefunden hat.

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Michael Amott ist ein schwedischer Gitarrist, der in London lebt und Kennern aus Bands wie Arch Enemy, Spiritual Beggars oder Carnage kennt, für deren Gründung er zudem verantwortlich ist. Mit der Tyrant – Battle Axe hat Dean ihm ein Arbeitswerkzeug auf den Leib geschneidert, das ich mir heute einmal etwas genauer anschauen werde.

Details

Optik/Verarbeitung

Als der Paketdienst mit dem Dean-Karton vor der Tür stand, war ich mir der großen Wahrscheinlichkeit bewusst, darin wohl keine brave Standardgitarre zu finden – immerhin ist es eine Dean. Dass es aber gleich so blutig werden sollte …
Geliefert wird die Michael Amott Tyrant – Battle Axe in einem Karton, was angesichts des recht übersichtlichen Verkaufspreises auch in Ordnung geht. Darin finden sich alle nötigen Schlüssel zum Einstellen der Gitarre sowie ein Klinkenkabel und ein Faltblatt mit Hinweisen zum richtigen Justieren von Saitenlage und Bespielbarkeit. Der Korpus, der in seiner Form die Nähe zur Flying V nicht verleugnen kann, trägt eine Lackierung auf seinem Mahagoni-Korpus, die jeder mittelalterlichen Schlachtaxt nach getanem Gemetzel Ehre erweisen würde. Was das Design angeht, erinnert das für diese Art Gitarren charakteristische V etwas an die Umrisse eines Piks. Die Lackierarbeiten wurden sorgfältig ausgeführt, und bis auf Decke und Kopfplatter erstrahlt das Instrument in glänzendem Schwarz.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Korpus der Axe besteht aus Mahagoni

Für die Tonwandlung sorgen ein DMT Design Humbucker am Hals und ein DMT Series Amott Tyrant Humbucker am Steg, wobei Letzterer mit extradicken Pole-Pieces versehen wurde, was schon von Weitem ins Auge fällt. Geschaltet werden die beiden per Dreiwegschalter, der ergonomisch günstig etwas versetzt unterhalb des Stegs zu finden ist. Der Volume-Regler ist mit einer schwarzen Dome-Metallkappe versehen, und wer einen Tone-Regler benötigt, der müsste wohl zu Bohrer und Lötkolben greifen, denn ihn gibt es hier ab Werk nicht.

Fotostrecke: 5 Bilder Am Hals lauert ein DMT Design Humbucker

Die Saiten werden durch den Korpus gefädelt und laufen über eine Tune-O-Matic Bridge, die, wie die restliche Hardware, in Schwarz gehalten ist. Wer die Klinkenbuchse sucht, der wird in der unteren Zarge fündig, die obere beherbergt einen Gurtpin. Ich finde die Positionierung der Klinkenbuchse ehrlich gesagt suboptimal, denn wer die Gitarre im Sitzen spielen möchte, wird höchstwahrscheinlich den rechten Schenkel zwischen den beiden Zargen positionieren. Da stört ein Kabel ungemein, vor allem, wenn es nicht in einem Winkelstecker endet. Aber auch ein solcher kann für einen nachhaltigen Eindruck nach längerem Spiel sorgen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Saiten werden von hinten durch den Korpus geführt

Der Ahornhals ist mit dem Korpus verleimt, wobei der Übergang bis zum 15. Bund reicht und so für eine suboptimale Bespielbarkeit der hohen Lagen sorgt. Dazu kommt, dass an dieser Stelle auch noch ein Gurtpin seine Heimat gefunden hat. Das Palisandergriffbrett beherbergt 22 Jumbo-Bünde, die allesamt sorgfältig eingesetzt sind. Leider lässt die Bundkantenbehandlung ab dem 12. Bund rapide nach. Der Hals selbst kommt im C- Shape, das den meisten Gitarristen zusagen dürfte und ist rückseitig ebenfalls schwarz lackiert. Die Bundmarkierungen nennt Dean “Pearl Valknut”, wobei es sich um eine Rune handelt, die aus drei in einander verschachtelten Dreiecken besteht. Laut Wikipedia setzt sich der Begriff aus den beiden altnorwegischen Wortbestandteilen valr für erschlagener Krieger und knut für Knoten zusammen – passender zu Form und Lackierung der Gitarre geht kaum! Kleine weiße Punkte an der Halskante helfen ebenfalls bei der Orientierung auf dem Griffbrett.

Fotostrecke: 5 Bilder Palisandergriffbrett mit martialischen Pearl Valknut-Inlays

Bevor die Saiten auf die angewinkelte Kopfplatte treffen, laufen sie über einen 43 mm breiten Kunststoffsattel, von wo es weiter in Richtung Mechaniken geht. Diese kommen von Grover und sind selbstverständlich auch in Schwarz gehalten. Der Übergang vom Hals zur Kopfplatte wurde übrigens verstärkt, denn hier trennen sich die beiden bekanntermaßen bei entsprechender Einwirkung von außen gerne einmal – sehr gut. Die Kopfplatte ist, wie bereits erwähnt, ebenfalls in der Korpusfarbe lackiert und sorgt so für ein stimmiges Gesamtbild. Hergestellt wird die 3107 Gramm schwere Gitarre in China.

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