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Dave Smith Instruments Sequential Prophet X Test

Mit dem Sequential Prophet X hat Dave Smith einen mächtigen, polyphonen Hybridsynthesizer vorgestellt. Der Prophet X kombiniert zwei digitale Oszillatoren mit einer Sampling-Sektion, die mit 200 GB internem Speicher aufwartet. Ist der Prophet X ein moderner Power-Synth, der neue Möglichkeiten eröffnet, oder eher ein lauwarmer Aufguss alter Ideen? Im Test erfahrt ihr, was der Synthesizer kann und wie er klingt.

Der Prophet X ist der neueste Sprössling der inzwischen weit verzweigten Prophet-Familie.
Der Prophet X ist kein Allround-Synth, aber ein Spezialist für jene, die sich intensiv mit dem Thema Sounddesign beschäftigen.


Dave Smith hat mit seinen Visionen die Welt der elektronischen Musik bekanntlich nicht nur einmal nachhaltig bereichert. Vom Prophet-5 über den MIDI-Standard und den ersten Software-Synth der Welt bis hin zum hybriden Prophet-12 zeichnete er für zahlreiche Erfindungen und Instrumente verantwortlich, die des Retro-Kults unverdächtig sind und neue Maßstäbe setzten. Dennoch ist angesichts der Flut neuer Propheten aus den letzten Jahren die Frage berechtigt, ob man im Hause DSI das alte Qualitätssiegel nicht doch langsam etwas überstrapaziert und was da noch Spannendes kommen soll, das den Namen Prophet verdient. Die beiden Kernstücke des Prophet X – digitale Oszillatoren und Gigabyte-starkes Sampling – sind ja beileibe keine neuen Erfindungen. Inwieweit es Dave Smith gelungen ist, aus diesen Bausteinen einen Synthesizer zu konstruieren, der einen echten Mehrwert bietet, werde ich in diesem Test zu klären versuchen. Oder, überspitzt ausgedrückt: Was kann der Prophet X, was man nicht auch mit einer Workstation à la Kronos oder Montage machen kann, und ist er den stolzen Preis von über 3800 Euro wert?

Details

Äußeres

Das Design gehört zur Marke Prophet wie der Name, und man sieht dem Prophet X sofort an, welcher Familie er angehört. Das stabile, ca. 11 kg schwere Metallgehäuse ist von der gleichen Bauweise wie beim Prophet-6, Prophet REV2 und Co. und macht einen gewohnt hochwertigen Eindruck. Die hölzernen Seitenteile sind beim X allerdings schwarz lackiert und haben eine diagonale Kante, was dem Synthesizer vielleicht einen modernen Anstrich geben und ihn von den bisherigen Prophets abheben soll. An der Verarbeitungsqualität habe ich nichts auszusetzen, was bei einem Instrument zu diesem Preis aber auch selbstverständlich sein sollte. Man hält einfach einen solide gebauten Synthesizer in den Händen, was beim Spielen und Schrauben immer wieder eine Freude ist. Einzig die Haptik der Drehregler wird dem Premium-Anspruch für meinen Geschmack nicht ganz gerecht; im Vergleich zum Beispiel mit einem Moog fühlen sich die Regler der aktuellen DSI-Instrumente einfach etwas weniger satt und präzise an. Ihren Dienst verrichten sie dennoch stets zuverlässig.
Der Prophet X bietet eine Klaviatur mit fünf Oktaven Umfang (61 Tasten), Anschlagdynamik und Channel Aftertouch. Sie lässt sich für mein Empfinden sehr gut spielen und ermöglicht eine feinfühlige Kontrolle über die Sounds. Zu ihrer Linken sind zwei effektvoll beleuchtete Räder für Pitch Bend und Modulation untergebracht, die ebenfalls sauber ansprechen und langlebig wirken.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sequential Prophet X kombiniert Samples mit zwei digitalen Oszillatoren und einem Analogfilter.

Klangerzeugung

Kurz vor dem Eintreffen des Testgerätes bekam ich von DSI ein 38-seitiges Dokument mit „Reviewers Notes“ zugeschickt, also Vorab-Informationen für den Tester. Damit möchte man wohl sicherstellen, dass ich das Konzept des Synthesizers verstehe und einen Überblick über die Klangerzeugung und ihre Möglichkeiten habe, bevor ich mich auf das Instrument stürze. Und obwohl ich sonst zu denen gehöre, die das Handbuch erstmal liegen lassen und gern unbefangen loslegen und ausprobieren, muss ich doch sagen, dass die umfangreichen Infos in diesem Fall sehr willkommen waren. Der Prophet X hat es nämlich durchaus in sich, und wer sich nicht ein bisschen einliest läuft Gefahr, die Fähigkeiten nur im Ansatz zu erkennen.
Die Klangerzeugung ähnelt von der Struktur her der des Prophet REV2-16, nur, dass hier statt der DCOs digitale Oszillatoren mit den Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Rechteck und Super Saw arbeiten und der Synthesizer um zwei Sample-Player ergänzt wurde, die sich als zusätzliche Klangquellen zu den Oszillatoren gesellen. Das Ganze durchläuft dann ein analoges Filter, was den Prophet X für das Hybrid-Etikett qualifiziert. Zur Modulation stehen je vier Hüllkurven (ADSR mit Delay und Repeat) und LFOs bereit.
Die beiden Sample-Player spielen Stereo-Multisamples in 48kHz/16bit ab. Um sie zu nutzen, dreht man einfach die dazugehörigen Regler im Mixer auf und kann dann Samples mit den Oszillatoren kombinieren oder anstelle dieser verwenden. Den Rest des Signalwegs – analoges Filter, Amp und die beiden digitalen Effektblöcke – teilen sich die Oszillatoren und Sample-Player. Da die Sample-Player in Stereo arbeiten, ist der gesamte nachfolgende Signalweg des Prophet X stereo ausgelegt, darunter auch das Filter.
Die Schnittstelle mit dem größten Potenzial für kreative Klanggestaltung ist die Modulationsmatrix mit 16 Slots, durch die sich die Samples und Oszillatoren auf vielfältige Weisen gegenseitig beeinflussen können. Zum Beispiel lassen sich sowohl OSCs als auch Samples als Modulationsquellen im Audiobereich nutzen, was viele Möglichkeiten zur kreativen Frequenzmodulation eröffnet. Insgesamt bietet die Matrix 28 Modulationsquellen, die 88 Zielen frei zugewiesen werden können.
Die Sampleplayer greifen auf einen integrierten, 200 GB großen SSD-Speicher zu, wodurch die Ladezeiten beim Soundwechsel trotz der Größe der Samples erfreulicherweise vernachlässigbar sind. Ab Werk sind 150 GB mit Samples gefüllt, die vom Library-Hersteller 8Dio für DSI gestaltet wurden. Dabei stand laut DSI und 8Dio der kreative Sounddesign-Gedanke im Vordergrund. Zwar findet man in der üppigen Library auch Pianos, Streicher und andere „Brot-und-Butter-Sounds“, aber der Prophet X möchte ausdrücklich kein Rompler sein. Vielmehr sollen die Samples den Synthesizer um jene Klangspektren und Texturen bereichern, die sich mit Standard-Oszillatoren nicht erreichen lassen, und als Ausgangsmaterial für die kreative Klanggestaltung dienen. Das spiegelt sich auch in der Auswahl und Aufbereitung der Samples und in den zur Verfügung stehenden Bedienelementen für die Echtzeitkontrolle wieder. Als Bonus enthält die Sampling-Sektion alle Wellenformen aus dem Prophet VS, die sich als Single-Cycle-Wellenformen wie Oszillatoren verhalten.
Die restlichen 50 GB können mit weiteren Samples gefüllt werden. 8Dio haben eine Vielzahl von Add-On-Librarys angekündigt. Im August 2018 soll es mit einer Sammlung von Sounds des Sequential Prophet-5 losgehen, für die der letzte gebaute Prophet-5 gesampelt wurde, der sich im Privatbesitz von Dave Smith befindet. Ebenfalls für August ist eine Library angekündigt, die das Yamaha CP-70 und einen aufwändig gesampelten Flügel mit zehn Velocity-Layers zum Gegenstand hat. Diese Wahl erscheint etwas merkwürdig, da der Prophet X gar nicht die nötige Polyphonie hat, um ihn für ernsthafte pianistische Ausflüge zu missbrauchen. Zudem enthält er schon in der Grundausstattung etliche Pianos, die sich für das Sounddesign nutzen lassen und diesen Bereich eigentlich bereits umfassend abdecken. Aber sei es drum – man darf gespannt sein, welche Librarys danach noch folgen werden.
Später soll es auch möglich sein, eigene Samples in den Prophet X zu laden, was die klanglichen Möglichkeiten natürlich noch einmal immens erweitern wird. Die dazugehörige Software befindet sich allerdings noch in der Entwicklung und soll nach bisherigem Stand im Dezember 2018 fertig werden.
Der Prophet-X ist bis zu 16-stimmig polyphon. Allerdings ist der Stereo-Signalweg nur im 8-stimmigen Modus nutzbar, weshalb es im Handbuch treffend heißt: „In many ways the synth is at its best in 8-voice mode“. Die nachgeschaltete Effektsektion arbeitet aber in jedem Fall in Stereo. Der Synthesizer ist bitimbral, d.h. es können zwei Programme gelayert oder gesplittet werden, was dann entsprechend zu Lasten der Polyphonie geht. Die Stimmen werden starr jeweils zur Hälfte auf beide Sounds aufgeteilt. Auch wenn man beispielsweise in der linken Split-Zone einen monophonen Bass spielt, stehen für die rechte Zone im Stereo-Betrieb also nur vier Stimmen zur Verfügung. 

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der linken Seite des Bedienfelds findet man unter anderem die LFOs und die beiden Sample-Player.

Bedienfeld

Das Bedienfeld wirkt wie bei allen Propheten klar und vergleichsweise nüchtern und ist mit den allseits bekannten Prophet-Drehreglern mit Silberstreif übersät. Wer mit aktuellen DSI-Synths vertraut ist, allen voran mit dem Prophet 08 oder REV2, wird viel Bekanntes entdecken und sich sofort zurechtfinden, auch wenn es hier aufgrund des größeren Funktionsumfangs etwas wuseliger zugeht.
Ins Auge fallen gleich die beiden Touchstrips oberhalb der Räder für Pitch Bend und Modulation. Sie lassen sich in der Modulationsmatrix beliebigen Zielen zuweisen. Die Touchstrips reagieren sehr präzise und ermöglichen eine feinfühlige Kontrolle. Über integrierte LED-Ketten ist man jederzeit über den gewählten Wert informiert, was besonders praktisch ist, wenn man die Latch-Buttons benutzt, durch die die Touchstrips den zuletzt erreichten Wert halten, statt in die Ausgangsposition zurückzuspringen. Diese Controller sind ein echter Zugewinn, vor allem für den Live-Einsatz.
Links oben findet man den Regler für die Gesamtlautstärke. Daneben liegen gut erreichbar die Buttons SAMPLE STRETCH für die Sampleplayer 1 und 2. Sie bewirken quasi eine Außerkraftsetzung der Multisamples: Ist Sample Stretch aktiviert, so wird ein einzelnes Sample über den gesamten Tastaturumfang transponiert. Wozu das gut ist, sehen wir uns nachher noch genauer an. Darunter sind ein Regler und ein Knopf für die Glide-Funktion untergebracht. Noch weiter unten folgen Buttons für Hold, Unison und Transpose.
In der oberen Reihe geht es, von links nach rechts gesehen, zunächst mit der Sektion für den integrierten Arpeggiator und polyphonen Step Sequencer los. Hier findet man auch die Master Clock, deren Tempo über MIDI vorgegeben, manuell eingestellt oder getappt werden kann. Neben Arpeggiator und Sequencer lassen sich auch die LFOs, temporelevante Effekte wie Delays und sogar die Länge von Sample-Loops dazu synchronisieren. Danach folgt die Modulationsmatrix mit Buttons zur Zuweisung von Quellen und Zielen und einem Encoder zur Einstellung der Modulationstiefe.
In der Mitte befindet sich das Hauptdisplay, in dem viele Fäden zusammenlaufen. Hier werden nicht nur die ausgewählten Sounds und das Tempo der Master Clock angezeigt. Dreht man an einem Regler, so springt das Display zur Anzeige des betreffenden Wertes. Zumeist werden vier verwandte Werte gleichzeitig dargestellt, die dann mit den vier Encodern oberhalb des Displays verändert werden können. Die Buttons unter dem Display führen zu weiteren Menüseiten, die sich mit dem betreffenden Element der Klangerzeugung beschäftigen. So erreicht man auch Einstellungen schnell, die keinen eigenen Drehregler abbekommen haben.
Zwei sehr praktische Knöpfe befinden sich links vom Display. Der Button REVERT setzt den Sound auf den gespeicherten Zustand zurück. Äußerst nützlich ist SHOW, womit man sich Werte anzeigen lassen kann, ohne sie zu verändern. Um zu erfahren, was beispielsweise der aktuelle Wert des Cutoff ist, drückt man SHOW und bewegt den Cutoff-Regler. Nun wird der Wert angezeigt, aber nicht geändert. Gut durchdacht und sehr praktisch! Ebenfalls links vom Display findet man noch den Knopf MISC PARAMS für einige seltener genutzte Einstellungen.
Rechts vom Display geht es zunächst primär um die Soundverwaltung. Hier sind zwei Encoder für BANK und PROGRAM zu finden, mit denen man durch die Soundbänke scrollen kann. Eine direkte, numerische Anwahl von Sounds ist leider nicht möglich. Da das gerade im Livebetrieb zu unerwünschten Wartezeiten führen kann, haben DSI den Prophet X mit der Funktion PLAY LIST ausgestattet, einer Art Setlist Mode, mit dem man sich die für einen Auftritt benötigten Sounds zum schnellen Zugriff in Listen organisieren kann. Die ebenfalls hier befindliche COMPARE-Funktion ermöglicht das Vergleichen von bearbeiteten Sounds mit der gespeicherten Version. Des Weiteren findet man rechts vom Display Taster zur Bearbeitung des B-Layers (des zweiten Sounds innerhalb eines bitimbralen Programms), für die globalen Einstellungen wie etwa MIDI-Settings, zur Aktivierung der Split- und Stack-Modi sowie einen Knopf zur Aktivierung des 16-stimmigen Modus, in dem die Klangerzeugung mono arbeitet.

Fotostrecke: 2 Bilder In der Mitte sind die digitalen Oszillatoren zu finden, darüber eines von drei OLED-Displays.

Rechts geht es nun weiter mit der Effektsektion, die im gleichen Schema wie beim Prophet-6, OB-6 und Prophet REV2 aufgebaut ist und über ein eigenes OLED-Display verfügt. Sie bietet zwei unabhängige Effektblöcke, die sich mit den Buttons EFFECT 1 und 2 aktivieren und mit SELECT 1/2 zur Bearbeitung auswählen lassen. Ein Encoder dient zur Auswahl der Effekte, ein Mix-Poti zur Einstellung des Effektanteils. Außerdem gibt es – anders als bei den eben erwähnten Instrumenten – drei statt zwei Regler zur Einstellung von Effektparametern, die hier aber als einfache Potis umgesetzt wurden statt wie bisher als Endlos-Encoder. Mit dem SYNC-Knopf lassen sich bestimmte Effekte wie Delays zur Master Clock synchronisieren.
Rechts davon warten noch die beiden Aux-Envelopes auf ihren Einsatz. Durch sie hat man neben den Filter- und Amp-Hüllkurven zwei weitere zur Verfügung, mit denen sich beliebige Parameter steuern lassen. Sie teilen sich einen Satz Bedienelemente und verfügen über Regler für ATTACK, DECAY, SUSTAIN und RELEASE sowie einen Knopf zur Aktivierung der Velocity-Ansprache. Mit dem Encoder DESTINATION lässt sich das Modulationsziel direkt auswählen, ohne dass man die Modulationsmatrix bemühen muss. Auch für die Modulationstiefe gibt es ein eigenes Poti.
Bewegen wir uns nun in die untere Reihe des Bedienfelds, wo links zunächst die vier LFOs zu finden sind. Sie erzeugen die Schwingungsformen Dreieck, Sägezahn steigend und fallend, Rechteck und Random und verfügen über Regler für FREQUENCY und AMOUNT. Bewegt man eines dieser Bedienelemente, so gelangt man ins LFO-Menü, wo sich weitere Parameter wie Phasenverschiebung, Slew, Tempo-Synchronisation und Retrigger-Verhalten einstellen lassen.
Danach folgen die beiden Sample Player, also eines der Kernstücke des Prophet X. Auch in dieser Sektion gibt es ein eigenes OLED-Display, wodurch die verwendeten Samples jederzeit sichtbar sind. Mit den Buttons INSTR 1 und 2 werden die Player zur Bearbeitung ausgewählt. Die Auswahl von Samples erfolgt mit den Encodern TYPE für die Samplekategorie und INSTRUMENT. Mit einem Taster lässt sich das ausgewählte Sample rückwärts abspielen, mit einem weiteren ein Loop aktivieren. Vier Encoder ermöglichen die Veränderung der Start- und Endpunkte des Samples sowie der Loop-Länge und der Position des Loops innerhalb des Samples in Echtzeit. Dahinter verbirgt sich einer der größten Trümpfe der Klangerzeugung, worauf ich im Praxisteil noch genauer eingehen werde.
Schweift der Blick nach rechts, so kommen wir zu den beiden “herkömmlichen”, digitalen Oszillatoren. Anders als die Sample Player teilen sie sich nicht die Bedienelemente, sondern verfügen beide über je einen kompletten Satz. Die Auswahl der Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Puls und Super Saw erfolgt über die SHAPE-Taster und wird mit LEDs angezeigt. Pro Oszillator sind Potis für PITCH, FINE TUNE und SHAPE MOD vorhanden. Mit letzterem lassen sich alle Schwingungsformen zusätzlich formen, zum Beispiel per Pulsbreitenmodulation oder Pitch-Modulation beim Super Saw. Ein Knopf zur Synchronisation von Oszillator 2 zu 1 und ein Regler für den SLOP-Parameter, mit dem sich den digitalen OSCs “analoge” Schwebungen beibringen lassen, bilden den Abschluss dieser Sektion.
Im Mixer vereinen sich die Signale der Sample Player und der Oszillatoren. Hier fällt auf, dass der Prophet X weder einen dezidierten Rauschgenerator noch einen Suboszillator bietet. Beides lässt sich durch Samples ersetzen, zumal die Library des Prophet X neben komplexen Wellenformen auch zahlreiche “Basics” wie eben Rauschen oder einfache Synthesizer-Waves enthält. Schön wäre es dennoch gewesen, Rauschen einfach im Mixer hinzufügen zu können, ohne in der Sample Library danach suchen zu müssen.
Nun folgt das 24dB-Tiefpassfilter, das über Regler für Cutoff, Resonanz, Drive und Keytracking verfügt. Über das Display erreicht man den zusätzlichen Parameter STEREO SPLIT, der zu einer leicht unterschiedlichen Filterung des linken und rechten Kanals führt.  Nun fehlen nur noch die beiden Envelopes für Filter und Amp, die im rechten Bereich zu finden sind und glücklicherweise über jeweils eigene Bedienelemente verfügen. ATTACK, DECAY, SUSTAIN und RELEASE sowie die Velocity-Erkennung und die Hüllkurvenintensität lassen sich direkt auf dem Bedienfeld einstellen. Im Display findet man weitere Optionen wie eine Auslöseverzögerung (DELAY) und REPEAT, wodurch die Hüllkurven ihre Attack- und Decayphasen zyklisch durchlaufen und damit zu flexiblen LFOs werden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite des Prophet X ist gut bestückt.

Anschlüsse

Auf der Rückseite findet man neben dem Kopfhörerausgang zwei Stereoausgänge (jeweils 2x Klinke), was angesichts der Bitimbralität des Synthesizers zu begrüßen ist. Außerdem wartet der Prophet X mit vier Pedalanschlüssen auf. An die Buchse PEDAL / CV kann man ein handelsübliches Expressionpedal anschließen und als frei konfigurierbare Modulationsquelle verwenden. Alternativ lässt sich hier eine Steuerspannung einspeisen (von einem anderen Analogsynthesizer oder einem Modularsystem), die dann ebenfalls als Modulationsquelle dienen kann. Ein weiteres Expressionpedal kann an die Buchse VOLUME angeschlossen werden und dient zur Lautstärkeregelung. SUSTAIN akzeptiert einen beliebigen Fußtaster als Sustainpedal, die Polarität lässt sich umschalten. Schließlich gibt es noch die Buchse SEQUENCER, über die man den Sequencer per Fuß starten und stoppen kann.
MIDI bietet der Prophet X sowohl als klassische Buchsen IN/OUT/THRU als auch in Form eines USB-Anschlusses. Ein zweiter USB-Port dient zum Anschluss eines USB-Sticks zum Sampleimport. Dieser Anschluss ist USB3-kompatibel. Das Netzteil ist glücklicherweise in das Gehäuse integriert, sodass der Prophet X mit einem Standard-Kaltgerätekabel an jede Steckdose angeschlossen werden kann. Er akzeptiert Eingangsspannungen von 100-240 Volt, wodurch sich der Synthesizer problemlos weltweit einsetzen lässt. 

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