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Boss MD-500 Test

Mit dem Boss MD-500 präsentiert sich im Sommer 2017 ein neues Modulations-Effektpedal mit 12 verschiedenen Modulations-Effekten, jeweils zwei simultan nutzbar und jeder in diversen Varianten. Dazu das volle Programm mit MIDI, speicherbaren Patches, einem internen Loop, über den man zum Beispiel ein Overdrive-Pedal anschließen kann und einiges mehr. Dazu gehört beispielsweise auch, dass sich Verzerrer bei Bedarf nicht nur vor oder hinter die Modulation schalten lassen, sondern bei bei zwei simultan verwendeten Effekten in der Mitte.

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Schon die ersten technischen Daten zeigen, dass sich die Klangtüftler aus Japan einiges haben einfallen lassen, was man nicht nur als Gitarrist auf der Bühne brauchen könnte. Dazu kommt, dass man mit einem Klang wirbt, der sogar bestes Studio-Equipment hinter sich lassen soll. Unter diesen Gesichtspunkten stellt sich die berechtigte Frage, ob und wie sich eine Investition von immerhin knapp 400 Euro tatsächlich auszahlt.

Details

Gehäuse/Optik

Das MD-500 kommt im schlichten Stahlblech-Gehäuse in Blau-Metallic und mit einer schrägen Schaltfläche, auf der drei Fußschalter auf ihren Einsatz warten.

Fotostrecke: 3 Bilder 12 verschiedene Modulations-Effekte bringt das neue Boss MD-500 Pedal mit.

Auf dem Bedienfeld haben sich rechts vier Regler zum schnellen Zugriff auf die Effekt-Parameter versammelt, dazu ein Value-Regler mit Tastfunktion, ein 12-fach Rasterpoti zur Auswahl der einzelnen Effekte und vier Taster neben einem schwarz umrahmten LC-Display (42 x 27 mm). Das Pedal besitzt einen komplett glatten Boden, somit kann Velcro-Band gut aufgeklebt werden. Die Benutzer von Mounting-Plates werden etwas tüfteln müssen, denn die entsprechenden Befestigungsschrauben sind nicht weit genug außenliegend. Wer das Pedal einzeln aufstellen möchte, für den liegen Gummifüße zum Aufkleben im Lieferkarton bereit.

Fotostrecke: 5 Bilder Dreh- und Angelpunkt zur Auswahl der 12 unterschiedlichen Modulationseffekte ist das 12-fach Rasterpoti.

Das MD-500 kann mit Batterien betrieben werden, vier Stück vom Typ AA sind dafür notwendig, die ins gut zugängliche Batteriefach auf der Unterseite passen. Unser Kollege arbeitet digital und bei einer Stromaufnahme von 225 mA würde ich auf jeden Fall zu Netzstrombetrieb raten. Der Anschluss für ein optionales Netzteil ist auf der Rückseite zu finden, genau wie die Ein- und Ausgangsbuchsen, je zwei an der Zahl, und ein Anschluss (6,3 mm Stereoklinke) für Control-Pedale bzw. ein Expression-Pedal zur Echtzeitsteuerung von Parametern. Außerdem findet man hier einen USB-Anschluss sowie MIDI IN und MIDI Out. Das MD-500 kann über USB mit einem Computer verbunden und über ein Editor-Programm bequem eingestellt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Alle Anschlüsse des MD-500 sind auf der Stirnseite untergebracht,…

Bedienung

Bevor wir mit dem Inhalt unseres Modulations-Paketes beginnen, noch ein paar Worte zur Klangerzeugung bzw. Schaltung. Das MD-500 besitzt eine komplett digitale Klangerzeugung, das Gerät arbeitet mit 32 Bit AD/DA -Wandlung und 32 Bit Fließkommaberechnung sowie 96 kHz Samplingrate. Das liegt über dem Standard digitaler Bodentreter, bei denen die meisten mit 24 Bit und 44,1 kHz unterwegs sind. Es gibt 12 unterschiedliche Modulationseffekte, jeweils mit verschiedenen Variationen, insgesamt stehen 28 Effekt-Typen zur Verfügung. Hier eine Auflistung des Gesamtpakets:

Die komplette Auflistung der Effekte des Boss MD-500
Die komplette Auflistung der Effekte des Boss MD-500

Will man den Effektsound manuell einstellen, wird mit dem Mode-Regler der entsprechende Effekt angewählt, woraufhin die Regler Rate (Modulations-Geschwindigkeit), Depth (Modulations-Tiefe) und E.Level (Effekt-Lautstärke) zum Einstellen zur Verfügung stehen. Dazu kommen die frei belegbaren Potis Param 1 und Param 2. Dreht man an einem Regler, erscheinen die Werte der Basis-Einstellungen im Display. Es gibt allerdings für jeden Effekt-Mode je nach Typ weitere Parameter zum Finetunen, die man nach Drücken des Edit-Tasters erreicht. Eine Liste wird angezeigt, über die man mit den Pfeil-Tastern scrollen kann. Das Value-Rad verändert dann die jeweils schwarz unterlegten Parameter. Kein Hexenwerk also und wie ich finde, ein gut durchdachtes Bedienkonzept, bei dem man auf die wichtigsten Einstellungen direkten Zugriff per Poti hat, der Rest wird quasi unter der Haube erledigt.

Zur komplett übersichtlichen Einstellung der Sounds gibt es außerdem den Editor für PC und Mac. Hierzu muss der Treiber und Editor (kostenlos) von der Boss-Webseite heruntergeladen und installiert werden. Anschließend können alle Einstellungen bequem und übersichtlich am Bildschirm erledigt werden. Der Editor sieht grafisch zwar eher etwas unsexy aus – da haben andere Hersteller eine liebevoller gestaltete Bedienoberfläche am Start – aber er funktioniert problemlos, und darauf kommt es bekanntlich an.

Der Editor für das MD-500
Der Editor für das MD-500

Die Sounds des MD-500 sind komplett speicherbar. 99 Bänke stehen zur Verfügung und ab Werk lassen sich zwei Plätze pro Bank (A und B) belegen. Der rechte Tap-Schalter bestimmt per Eintippen das Tempo für den entsprechenden Effekt. Wer keine Tap-Funktion benötigt, kann das im System-Menü ändern und stattdessen einen dritten Speicherplatz aktivieren, was in der Praxis bedeutet, dass 297 Plätze zur Verfügung stehen. Aber ganz ehrlich, auch 198 Speicher mit Modulationseffekten sind völlig ausreichend. 30 Bänke mit je zwei Patches sind bereits ab Werk mit unterschiedlichen Effekten vorbereitet, und schon dort sind eine Menge feiner Sounds abrufbar.

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